Neoblase oder Signum-Rektum-Pouch

  • Hallo
    Wer kann mir weiterhelfen. Ich leide an einer IC (interstitielle Cystitis- grob /chron. Blasenentzündung) mit Blasenentleerungsstörungen. Nun habe ich schon einige Kliniken und Therapien durch, bin von Süden nach Norden gereist, aber keiner konnte mir helfen. Nun war ich zum Schluss in der Helios-Klinik in Wuppertal und dort wollte man mir die OP-Möglichkeit mit dem Signum-Rektum-Pouch vorschlagen. Bisher wurde immer von einer Neoblase gesprochen.
    Gibt es hier einige, die mir vielleicht zu beiden OP-Arten positive und negative Erfahrungen mitteilen.
    Über jeden Auskunft bin ich dankbar. Von dieser Sign...
    OP halte ich nicht viel, denn ich leide sehr oft unter Blähungen
    und habe dann Angst, das ich immer mit dicker Pampers rumlaufen muss.


    Liebe Grüsse und einen schönen 2.Advent
    Ellen

  • Als Mann kann ich nur von positiven Erfahrungen bei der Neoblase sprechen. Selbstverständlich gibt es hier und da kleine Einschränkungen. Diese kleinen Einschränkungen beeinträchtigen aber in keinster Art und Weise das Leben an sich.
    Ich weiß, das Du hinsichtlich Neoblase ja schon aufgeklärt bist und ich hier nicht auf nähere Details eingehen muss.
    Es wäre nicht schlecht wenn sich hier mal Frauen mit einer Neoblase melden würden.


    Gruß Rainer

  • Guten Tag, Ellen,


    Du meinst sicherlich einen "Sigma-Rektum-Pouch"

    Sigma-Rektum-Pouch nach Cystektomie


    Bei dieser Technik werden die beiden Harnleiter in den unteren Abschnitt des Sigmas (Dickdarm) eingepflanzt.


    Der Urin entleert sich somit in den Darm, wo er sich dem Stuhl beimengt und mit der regulären Stuhlentleerung
    entsorgt wird.


    Operationstechnisch ist dieses Verfahren relativ einfach und bietet intraoperativ, also während der Operation,
    wenig Komplikationen.
    Doch auch diese Technik hat deutliche Einschränkungen, die man vorab eindringlich besprechen muss:


    a) es entsteht ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines Dickdarmkrebses (erhöhtes Risiko ab fünf Jahre postoperativ) .
    Daher sollte ab dem fünften Jahr nach der Operation einmal jährlich eine Coloskopie durchgeführt werden.


    b) die Patienten müssen über einen kräftigen Schließmuskel am After verfügen, weil nach der Operation durch
    die Zuführung des Urins in den Darm ein stark verflüssigter Stuhl entsteht


    c) es besteht ein erhöhtes Risiko für aufsteigende Infektionen im oberen Harntrakt und daraus resultierenden
    Nierenbeckenentzündungen.
    Bei chronischem Verlauf kann dies zum Funktionsverlust der Nieren führen


    ( Quelle: www.blasenkrebs.net )


    Wenn Du, wie Du schreibst, häufig unter starken Blähungen leidest, dann würde ich an Deiner Stelle
    niemals diese Art Harnableitung wählen !!! Der Stuhl kommt raus wie ein Dünnschiss! Immer !

    Von den anderen Risiken, vor allem der Nierenbeckenentzündung durch Darmbakterien, ganz zu schweigen.


    Ich verstehe nicht, wie man Dir dies vorschlagen kann, wenn die Ärzte um die Blähungen wissen.
    Oder hast Du denen das gar nicht gesagt ?


    Wenn Du tatsächlich so unter den Blasenentzündungen leidest, dann wäre für Dich ein Mainzer Pouch oder ein
    nasses Stoma sicherlich angebrachter, denn damit kannst Du leben. ( Neoblasen werde bei Frauen, aufgrund
    der sehr kurzen Harnröhre, eher selten durchgeführt )
    Ob Du auch mit einem permanenten Dünnpfiff leben könntest, ist sicherlich nur akademisch zu beantworten......


    Aber als primäre Maßnahme sehe ich es an, die Entzündungen ohne eine derartige, nicht mehr rückgängig zu
    machende Maßnahme in den Griff zu bekommen.


    Ganz sicher hast Du noch nicht alle Therapien durchgeführt.
    Eigentlich bist Du hier im falschen Forum.


    Wenn Du in Google einmal eingibst " Forum, Blasenentzündungen" oder "Blasenentzündungen, Forum" oder
    "interstitielle Cystitis, Forum", dann kannst Du dort haufenweise über Blasenentzündungen nachlesen.


    Dies solltest Du unbedingt durchziehen, bevor Du aus Deiner Blase eine Schrumpfblase machen oder sie
    Dir gar komplett entfernen lässt.


    Niemals wächst die Blase nach ........


    Gruss
    Eckhard

  • Hallo Eckhard
    Ja ich meinte Sigma-Rektum-Pouch.
    Aber Du und Rainer wusstest was ich meinte.
    Von den Blähungen habe ich in Wuppertal erzählt, die haben mir diese OP empfohlen, und da meinte der Doc. Man soll versuchen die Blähungen zu beheben. Reiner Blödsinn in meinen Augen. Mit dieser OP bin ich nicht einverstanden.
    Gibt es denn Selbsthilfe-Gruppe?
    Ich bin auch in IC-Foren. Leider bin ich sonst Aus therapiert.


    Vielleicht gibt es hier noch einige die mir weiterhelfen können.
    Liebe Grüsse
    Ellen

  • Sicherlich hast Du den Beitrag von IC-Eva gelesen....
    Eventuell solltest Du Dich mal mit ihr in Verbindung setzen.
    Vielleicht gibt es doch noch so einiges, von dem Du bisher nichts gewusst hast.


    Und ein Fachforum über IC ist auf jeden Fall hilfreicher als ein Blasenkrebsforum.


    Du mußt unbedingt versuchen, Deine natürliche Blase solange wie möglich zu erhalten.
    Die ist nun einmal durch nichts zu ersetzen !!


    Gruss
    Eckhard

  • Hallo Eckhard11,
    Ellen1411 kenn ich schon aus unserem IC-Forum, aber lieb, dass du sie benachrichtigt hast.
    Bezüglich Ersatz- bzw. Neoblase haben wir IC-Betroffene im Forum, die sich mit der Frage einer Ersatzblase auseinander setzen müssen, weil sie quasi "austherapiert" sind, d. h. die Entzündung mit den starken Symptomen sind nicht zu verbessern mit den zur Verfügung stehenden Medikamenten. Die Palette ist hier auch ziemlich eingeschränkt und die Verordnung wird den Ärzten bzw. Urologen immer schwerer gemacht.
    Meist kommen aber zusätzlich zu den Blasen- auch Darmbeschwerden bzw. Darmentzündungen hinzu. Insofern ist ein Sigma-Rektum-Pouch keine Alternative, zumal bei IC u. a. eine systemische Erkrankung diskutiert wird, die verschiedene Organe betreffen kann.
    Hab euer Forum bei uns verlinkt, hoffe, dass euch das recht ist!?

  • rainer

    Hat das Thema geschlossen.