Hallo liebes Forum, schön das es Euch gibt. Ich lese seit
dem 08.02.10 hier jeden Tag und konnte dadurch die drohende und nun
feststehende Zystektomie verarbeiten und als einziges Mittel akzeptieren.
Ich heiße Fred, bin 51 Jahre jung, stehe voll im Berufsleben
und habe noch zusätzlich eine kleine Firma. Ja und Raucher bin ich auch.
Zu meiner Geschichte, keine Ahnung ob ich was verpennt habe
oder ob alles sehr schnell ging, zumindest hatte ich wohl nie Zeit meinem
Wasserstrahl hinterher zu schauen. Ich habe immer so um die 14 Stunden unter
Druck gearbeitet.
Zum 18. Dezember war ich mit meiner lieben Frau unterwegs
nach München zur Diplomfeier unseres jüngsten Sohnes, kaum eine Stunde gefahren
musste ich an die Box zum Wasserlassen, im Eiltrab zum Örtchen und da kam der
erste Schreck, ich sah nur rose’.
Beim nächsten Boxenstop alles wieder bestens und mein
Kreislauf normalisierte sich wieder, da kann ja mal in deinem Alter ein Stein
abgehen dachte ich.
Blut war die kommenden Tage keins mehr zu sehen aber der Toilettengang
wurde immer kürzer und Nacht’s war auch keine Erholung mehr. Ich hatte nun
immer kalte Füße und fror auf Arbeit, für mich eine völlig neue Erfahrung war
sonst nie Krank. Mitte Januar nach einer kurzen Beruhigung ging der Spaß mit
dem Harndrang von Vorn los dazu kam dann noch ein nettes brennen beim
Wasserlassen und ein übles Stechen unter dem Schambein, nun war ich langsam der
Meinung den Schreibtisch noch abzuarbeiten und dann mal zum Arzt zu gehen um
die „Blasenentzündung“ behandeln zu lassen. Daraus wurde dann der 1. Februar
und meiner freundlichen Hausärztin viel nach dem sie nach meinem Alter gefragt
hatte nichts weiter ein als zu sagen das ich ein Problem mit der Prostata
hätte, verschieb mir Antibiotika und gab mir eine Überweisung für einen
Urologen.
Jetzt finde mal einen Urologen der gleich einen Termin für
dich hat? Alles Mitte März, nach längerem telefonieren hatte ich einen für den
25. Februar und ich dachte na gut, was soll’s.
Nach dem zweiten Tag Antibiotika, kamen als letzte Tropfen
immer Blut und ich wurde doch Nervös und habe dann meine Beziehungen spielen
lassen. Ein guter, alter Freund hat mir dann für den 8. Februar einen Termin an
der Uniklinik Leipzig organisiert. Nun ging alles schnell, der Tumor war schon
im Ultraschall zu sehen und ich bekam ruckzuck einen Termin zur TUR
für den 11. Februar. Da ich immer sehr ungeduldig bin habe
ich das schnell durchgezogen, Wasser getrunken wie ein Kamel um alles
durchzuspülen, Katheder so schnell wie möglich raus und am 15. Früh nach der
Visite konnte ich nach Hause leider mit
der Bemerkung das der Befund zwar noch nicht da ist, es aber nicht Gut
aussieht.
Heute den 22. Februar war ich nun zur Nachbesprechung mit
dem bösen Ergebnis mindestens T2G3, war zwar der Hammer aber ich konnte mich ja auf Grund
des Forums hier schon entsprechend einrichten und orientieren. Nur meine liebe
Frau hat noch keine Ahnung, wie sage ich es ihr nur? Sie hat jetzt schon immer
geweint das macht mich am meisten fertig.
Also kurz und gut Morgen schon habe ich CT und am 03.03.10
Skelettszintigraphie und am 04.03.10 die Auswertung der Befunde sowie die
Besprechung der OP. Ich hoffe sehr das es keine Metastasen gibt und dann trete
ich den Schalentier kräftig in den Ar.....
Eine Frage hätte ich aber doch schon, die Uniklinik in
Leipzig vertritt die Meinung das die Blase so oder so raus muss auch wenn sich
Metastasen gebildet haben. Begründung, ein Problem weniger bei der
Krebsbekämpfung als Herd würde die Blase immer wieder das Feuer anzünden bzw.
wenn nichts mehr geht würde die Blase auch wieder anfangen mit bluten.
Irgendwie nachvollziehbar, oder wie seht ihr das.
Ich hoffe das ich als Anfänger hier nichts falsch gemacht
habe und auch wenn es sich nicht so anhört, ich habe riesigen Bammel und bin im
Moment etwas dünnhäutig so das ich mit niemanden darüber reden kann, aber das
schreiben tut schon gut.
Beste Grüße
Balu