Hallo,
mein Nickname ist Pascalina. Ich habe seit Mitte Januar 2010 einen orthope Blase (Ileum). Da ich in diesem Forum gelesen habe, daß diese orhtopen Blasen bei Frauen noch nicht so häufig verbreitet sind, möchte ich meine Erfahrungen gerne zur Verfügung stellen, falls jemand Fragen hat. Ich möchte mich auf diese Weise bei diesen Forum mit seinen tollen Moderatoren bedanken. Ich war seit Dezember stets stille Mitleserin und konnte mir durch die sehr kompetenten Beiträge selbst ein Bild machen, was in meinem Fall zu tun ist. Danke an hexe, krümelchen, Rainer, Eckhard , Andy und all die anderen.
Nun kurz zu meiner Geschichte. Am 28.12.09 erhielt ich nach der ersten TUR B die Diagnose T1, G3, L0, N0 einhergehend mit einem Carcinima in situ. Die zweite TUR B war am 4. Januar 2010. Befund: Ein neuer T1G3, L0,N0 + zwei Carcinoma in situ.
Ich hatte nun die Wahl zwischen BCG einhergehend mit einem womöglich lebenslangen Zittern vor einem Rezidiv und einer radikalen Zystektomie. Ich habe mich für letzteres entschieden und dies keine Sekunde bereut. Die OP wurde an der Chirurgischen Klinikin München-Bogenhausen von Dr. Bernhard Liedl durchgeführt. Ein chirurgischer Künstler, der diese OP in vier Stunden ohne jegliche Komplikationen durchgeführt hat. Wenn ich hier im Forum lese, daß manche Patienten acht oder zehn Stunden auf dem OP-Tischl liegen, muß ich mich schon fragen, woran das liegt. Entscheidend ist der Chrirurg und ich kann nur jedem Dr. Liedl ans Herz legen. Auch das stundenlange, quälende Abführen vor der OP, das hier viele beschreiben, hat sich bei mir auf einen Einlauf am Abend vor der OP beschränkt.
Die OP selbst war Mitte Januar. Es gab wie erwähnt keinerlei Komplikationen. Nach dem Entfernen des Blasenkatheders war nach dem Wasserlassen zunächst noch zuviel Restharn in der Blase, das hat sich aber nach zwei Wochen gelegt. Kontinent war ich von Anfang an - sowohl tags als auch nachts über.
Sieben Wochen nach der OP bin ich bereits wieder mit Freude bei der Arbeit, am vergangenen Donnerstag war ich zum erstenmal wieder beim Golfen.
Ich bin froh, daß ich den Mut hatte, mich so zu entscheiden. Die Ärzte sagen mir, daß ich komplett tumorfrei bin, ich muß auch keine Chemo oder sonstiges machen. Wer weiß, wie das ausgegangen wäre, hätte ich mich für BCG entschieden.
Mein Appell an alle ist deshalb: Bei einem T1G3, insbesondere einhergehend mit einem Carcinoa in situ, muß man die radikale Zystektomie ernsthaft überlegen - gerade bei jüngeren Patienten. Wenn man sich für BCG entscheidet und ein Rezidiv auftritt sind die Heilungschancen nur noch bei 50 bis 60 Prozent. Bei radikaler Zystektomie sind sie bei 95 Prozent. Aber bitte, bitte nur von einem Chirurgen operieren lassen, der sein Handwerk versteht!!!
Ich habe meine Entscheidung nie bereut, mit gehts 10 Wochen anch der OP bestens. Ich stehe jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Herzlichen Dank nochmals an alle