Wie geht es jetzt weiter?

  • Hallo zusammen,


    im August 2009 habe ich mich hier eingeloggt als Betroffener mit einem Carzinoma in Situ. Die Entwicklung in der Zeit bis Januar 2010 hat dann verdeutlicht, dass ein Muskelinvasiver Tumor am Blasenboden bereits viel größeren Schaden angerichtet hatte. Nach nunmehr 5 1/2 Wochen Klinikaufenthalt bin ich nun wieder daheim. Die Blase, die Harnröhre und Prostata sind entfernt worden und ein "Colon Conduit" wurde angelegt. Blasenkarzinom: pT4a pTis, Prostatakarzinom: pT1a LO besagte die Diagnose. Es folgt jetzt eine uroonkologische Nachsorge in Form einer Chemotherapie (Cisplatin/Gemzar. Wegen der schlechten Wundheilung aufgrund meines Diabetes Typ II werde ich zur Zeit alle zwei Tage vom Pflegedienst betreut und unterstützt. Die OP-Wunde hat sich im Bereich der Höhe des Conduits noch nicht geschlossen und wird durch Tamponaden behandelt um von innen heraus zu heilen. Heute erwarte ich den Besuch einer Mitarbeiterin vom "GHD" zur weiteren Stomaversorgung. Dennoch möchte ich die Vielfalt der Erfahrungen und Meinungen hier nicht missen. Freue mich jederzeit über Tips und Ratschläge.


    Gruß Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Lieber Wolfgang,


    schön dass Du bisher alles gut überstanden hast.
    Jetzt geht es langsam aufwärts. :streicheln:


    Wurde Dir gesagt, wann mit der Chemotherapie begonnen werden soll? Vermutlich erst, wenn die OP-Wunde komplett zugeheit ist, denn durch die systemische Chemo wird der Heilungsprozess zusätzlich erschwert und die Infektionsgefahr erhöht.
    Wichtig ist sowohl jetzt wie auch später während der Chemotherapie eine gute Einstellung Deiner BZ-Werte. Spritzt Du Insulin oder ein Analogon oder wirst Du nur mit Tabletten behandelt? Oder wirst Du mit einer Kombination aus beidem behandelt?


    Bei Fragen zur optimalen Stomaversorgung kann Dir auch unser "Chefbeuteltierchen" Annette weiterhelfen.
    Bei Fragen zur systemischen Chemotherapie bin u.a.ich für Dich da.


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • Hallo Hexe,


    bin gestern in der Klinik gewesen und am Montag wird der Port implantiert. So wird Dienstag die erste Chemotherapie verabreicht. Dir Kurzfristigkeit der Anwendung haben die Onkologen mit der noch geringen Widerstandskraft einer möglichen "Krebszelle" begründet. Je früher man beginnt desto größer die Aussicht auf wirksame Bekämpfung. Man ist ja nicht sicher ob da was ist. Der Befall eines von 17 entfernten Lymphknoten hat dazu angeraten, die Chemotherapie durchzuführen. Es sind sechs Behandlungen geplant. Zum Theman Diabetes ist es so, dass ich den "Typ II" ohne Medikation in den Griff bekommen habe und nichts einnehmen muss.


    liebe Grüße von Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe mich auch sehr gefreut, dass du dich wieder gemeldet hast und vor allem, dass du die OP gut überstanden hast. Mit Wundheilungsstörungen bei Diabetes bist du ja leider nicht der Einzige, auch die Mutter von Silke12 hier aus dem Forum hat damit zu kämpfen.


    Dein Befund ist dem meines Vaters von vor 5 Jahren sehr ähnlich, nur waren bei ihm noch mehr Lymphknoten befallen (pT4/N2(3/4/Mx); bei ihm wurde auch ein Prostatakarzinom festgestellt. Das ist nach Blasenentfernungen gelegentlich ein Zufallsbefund.


    Bei einem geringen Lymphknotenbefall sind die Heilungsaussichten der adjuvanten Chemotherapie besonders gut, so dass ich hoffe, bei dir läuft auch alles so gut wie bei meinem Vater. Er hat 4 Zyklen Cisplatin/Gemcitabin gut vertragen und ist seit Abschluss der Chemotherapie fit wie ein Turnschuh. Auch mit dem Urostoma kommt er gut zurecht, ist viel unter Leuten, verbringt aktiv seine Freizeit (Garten, Radfahren, Reisen).


    Bei ihm wurde auch ein Port implantiert, damit war dann die Chemogabe immer problemlos möglich.


    Es wäre schön, wenn du dich wieder melden würdest.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa :)

  • Hallo Isa,


    vielen, lieben Dank für Deine Worte. Selbstverständlich hoffe ich auch auf eine erfolgreiche Behandlung. Der Heilungsprozess an der OP-Wunde macht sehr gute Fortschritte und kann vielleicht schon in der kommenden Woche abgeschlossen werden. Es sieht lt. Pflegedienst gut aus. Sorge bereitet mir meine physische Situation. Ich bin oftmals bereits am Vormittag schon so müde, dass ich mich einfach hinlegen muss. Ob dies jetzt noch Auswirkungen von den beinahe 6 Wochen Klinikaufenthalt sind oder bereits die Auswirkungen der Chemotherapie sind kann ich nicht eindeutig sagen. Bei mir wird eine Kombination aus "Cisplatin und Gemzar" eingesetzt. Geplant sind 4- 6 Zyklen. Jeder Zyklus läuft über drei Infusionstermine. 1. Woche Cisplatin/Gemzar, 2.Woche Gemzar, 3.Woche Gemzar, dann 14 Tage Pause. Beim ersten Zyklus mußte allerdings der dritte Termin ausfallen weil der Wert der "Trombozyten" zu stark abgefallen war. Dies hatte sich aber nach zwei Tagen wieder normalisiert. Jetzt beginnt der zweite Zyklus am 11.5. und ich hoffe das alles gut laufen wird. Inzwischen bermerke ich wohl, dass nach dem Duschen die Haare vermehrt ausgehen. Es ist zwar noch nicht so weit, das es in Büscheln herausfällt aber ich nehme es zur Kenntnis. Hoffentlich werden die weiteren Nebenwirkungen nicht zu heftig denn ich habe noch nicht viel Kraft dagegen zu setzen. Nun werde ich wohl für einige Tage nicht hier sein können weil ich mich zu allem Unglück um die Mutter meiner verstorbenen Frau kümmern muss. Sie ist 88 Jahre alt und kann nach dem was ich erfahren habe nicht mehr allein bleiben. Dazu muss ich zunächst mal 300km mit dem Auto fahren um dann mit ihr den weiteren Weg zu besprechen. Es wird sehr schwer werden ihr das klar zu machen. Jedoch habe ich keine andere Möglichkeit und sie hat nun mal niemanden in ihrer räumlichen Nähe. Also gilt es jetzt zu handeln.


    Ich sage nochmals vielen Dank und freue mich über jeses Wort.


    Liebe Grüße von wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Lieber Wolfgang,


    vermutlich resultiert Deine Müdigkeit von beidem:
    der Krebserkrankung selbst und der Chemotherapie. Diese Krankheitserscheinung nennt man Fatigue; hier ist sie gut verständlich beschrieben:
    http://www.krebsinformationsdi…fatigue/fatigue-index.php


    Auch ich war davon betroffen, habe mich aber in der AHB nach der Chemotherapie sehr gut davon erholt.
    Das wünsche ich Dir auch. :streicheln:
    Übrigens ist auch bei mir einmal eine Gemcitabin (Gemzaar)Gabe ausgefallen - bisher (vier Jahre später) ohne irgendwelche Konsequenzen.


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

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