Neues Mitglied mit Urostoma

  • :Was liegt an: Ich weiß noch nicht wie ich mich fühle, bin meine Blase seit dem 23.März diesen Jahres los. Es kam alles recht schnell, und auch ein wenig überraschend.


    Probleme seit Ende Dez., und dann ,als es festgesellt wurde was es ist, ging alles recht schnell.Bin aus dem Arbeitsleben raus,für mich zu schnell. Manchmal mache ich noch zu viel, das merke ich dann aber auch. Mein Körper sagt dann "HALT".


    Obwohl ich oft höre, was ich noch darf und was nicht. Auf keinen Fall schwer heben.


    Ich weiß, daß ich damit leben muß, Ist klar,aber manchmal könnte ich losheulen


    Mag mir jemand schreiben, und seine Erfarungen schildern?


    Hilft mir bestimmt


    Danke

  • Ich kenne das Gefühl das man nicht weiß wie man sich überhaupt fühlen soll. Bin ich noch der, der ich einmal war, bin ich jetzt anders oder was bin ich jetzt überhaupt noch. Ich glaube Du (oder wir alle hier) brauchen eine bestimmte Zeit um das Geschehene überhaupt zu verarbeiten. Ein Organ verloren, man will es sich nicht eingestehen, trotzdem trauert man unbewußt seinem eigenen Organ nach. Huldra, schreib weiter, dafür ist ein Forum da. Es werden sich sicherlich noch viele Mitglieder mit Urostoma melden.


    Schöne Grüße aus Aachen


    Rainer

  • Hallo Huldra,
    ich bin auch noch ganz neu hier und selbst nicht betroffen. Mein Stiefvater hat ende April sein Urostoma bekommen und hat gerade mit der ersten Chemo begonnen.
    Auch bei ihm ging alles sehr schnell. Auf einmal steht die eigene Welt Kopf und alles ist anders.
    Uns hat dieses tolle Forum sehr geholfen. Durch viele Stunden lesen hier haben wir uns eine Grundwissen aneignen können, welches uns bei den vielen Arztgesprächen und Überlegungen wie es nun weitergeht sehr geholfen hat. Sonst wäre bestimmt einiges anders gelaufen. Du findest hier offene Ohren und viele nette und kompetente Menschen, die wissen wovon du sprichst.
    Ich kann mich Rainer nur anschließen, schreib weiter... mir tut es unheimlich gut und vieles was ich hier lese erzähle ich meinem Stiefvater.
    Viele Grüße aus Duisburg
    Sally

  • Hallo Huldra,


    ich bin Ureterocutaneostomaträger seit dem 14.Mai 2007. D. h. ich habe ein Hautstoma mit Katheder, die mir leider häufig zu Harnwegsinfektionen verhilft. Ansonsten komme ich mit dem Stoma prima zurecht. Aber es ist ganz natürlich, wenn ich an mein erstes Jahr zurückdenke, das Du mit Dir und Deinem jetzigen Zustand haderst. Es dauert eine Weile bis man sich selber gefunden hat. Auch das verstehen was geht und was nicht geht und die dazugehörige Akzeptanz. Auch heute ist es oft noch das ich durch den Katheder und die Infekte vieles nicht so kann wie ich gerne möchte. Es ist halt oft eine Tagesverfassung. Man lernt damit umzugehen, allerdings benötigst Du Deine innerliche Einstellung dazu. Ich habe damals sehr viel in meiner AHB über mich und auch den Umgang mit meiner Krankheit gelernt. In der AHB habe ich das erste mal seit dem Bescheid der OP weinen können und es waren bitterliche Tränen. Aber die Pychologin hat mir erklärt das es normal wäre und das man jederzeit über den Tod seiner Organe (bei mir wars ja dann auch noch dazu die rechte Niere) trauern darf. Es hilft einfach die Tränen zu weinen die raus müssen.


    Heute treibe ich zwischendurch Sport, gehe auch auf Auslandsreisen (muss man nur entsprechend richtig planen, bin seit 2 Wochen gerade aus Ibiza zurück) und führe ansonsten ein "normales" Leben. Menschen die nicht wissen das ich ein Stoma habe merken es nicht. Bin nach wie vor voll berufstätig und hoffe das ich es noch lange bleiben kann.


    Wenn Du Fragen hast schreibe Sie einfach, wir aus dem Forum versuchen Dir diese zu beantworten. Heiko z. B. ist nach seiner OP (auch Stoma) und schlechtere Ausgangsposition wie ich, Vater von Drillingen geworden. Es gibt einige gute Beispiele hier im Forum. Du kannst mir aber auch eine PN schreiben, ich werde Dir antworten.


    Einen schönen Freitag und ein schönes WE
    Annette

  • Hallo, und vielen Dank an alle die geantwortet haben.


    Es ist so, mit dem Stoma hab ich mich abgefunden, muß man ja.Mir fehlt meine Arbeit. Die ist von jetzt auf gleich weg.Bin zwar noch krankgeschrieben,aber mir ist auch klar, daß ich diese nicht mehr ausüben kann und darf.Hatte schon längere Gespräche mit meinem Arzt.Komme aus der Altenpflege.


    Werde im August 58, und ich weiß nicht wie es weitergeht.Dann is mein Arbeitsplatz keine 5 Min. von meiner Wohnung entfernt. War heut auch mal zu Besuch, und das war ein Fehler ? ! Es gibt halt Tage da könnte man nur heulen, und an anderen is wieder alles O.K.


    Es ist aber mal ganz schön sich seine Gedanken von der Seele schreiben zu können.Und das es Menschen gibt, die zuhören und den einen oder anderen Ratschlag geben können


    DANKE

  • Hallo Huldra,


    ja ich denke schon das es nun eine grosse Veränderung zusätzlich bei Dir gibt. Hast Du Dir vielleicht mal überlegt ob Du in vorzeitige Rente gehen kannst? Wenn Dir an Deinem Beruf soviel liegt, kannst Du vielleicht für die älteren Herrschaften andere Dinge als Pflege übernehmen. Vielleicht kann Annemarie Dir ein paar Tips geben. Es gibt sicherlich noch viel Möglichkeiten Deine Fähigkeiten einzusetzen ohne das Du schwer heben musst. Vielleicht hat auch Dein Arbeitgeber eine Möglichkeit?! Einfach mal ansprechen wenn Du soweit wieder genesen bist.


    Das Forum ist auch für solche Dinge da, einfach "zuzuhören" bzw. zulesen. Die Löcher werden sicher nachlassen wenn Du weißt Deine Zukunft aussehen kann. Und die Tage des heulens kommen auch nach Jahren hin und wieder, dafür haben wir zu grosse Verluste gehabt. Meine Nerven sind jedenfalls auch ramponiert und lange nicht mehr das was sie früher einmal waren.


    Verständnissvoll Dir eine ruhige Nacht wünsche
    Annette

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