muskelinvasives Karzinom bei meinem Vater

  • Hallo,


    bei meinem Vater wurde am 16.09.10 eine TUR-Blase durchgeführt. Es soll nun noch eine zweite solche OP in Vollnarkose Mitte November durchgeführt werden.


    Die Diagnose von der ersten TUR lautet: muskelinvasives Urothelkarzinom der Harnblase, Stadium zumindest pT1 G3 cN0 cM0
    Papilläres Urothelkarzinom mit high-grade-Neoplasie (G3) und invasiven Tumorzapfen ins unterliegende Stroma (14g), TMN-Klassifikation: mindestens pT1.


    Erschwerend hinzu kommt dass mein Vater seit Ostern 2010 auch noch Dialyse-Patient ist und die Bauchfelldialyse durchführt. dies hat die ganze TUR-B-OP natürlich nicht gerade positiv für den Krankenhausaufenthalt beeinflusst, da er ja keine Zeit zum erholen hatte, sondern zwischendurch auch noch ins örtliche Dialysezentrum gebracht werden mußte, wo normale Blutwäsche angesagt war.


    Mein Vater ist psychisch derzeit sehr am Ende und hat nun jemanden gefunden dem er vertraut und der ihn sogar nach München in die Uniklinik zu einem Bekannten bringen will. Ich persönlich finde es gut, dass er sich eine zweite Meinung einholen will.


    Weiterhin ist es so, dass er mit uns als Familie nicht darüber spricht. Auch nicht mit meiner Mutter. Zudem bin ich die Tochter, die noch 200 km weit entfernt wohnt und letztes Mal zur OP zu meiner Mutter gefahren bin, damit diese während der Zeit nicht allein ist. Meine Mutter ist selbst auch schwer krank mit COPD.


    Aus dem Krankenhaus kam er vor 3 Wochen gleich mal mit einer Blasenentzündung heim die natürlich sofort wieder mit Antibiotika behandelt werden mußte. 1 Woche später bekam er dann den Befund und mit dem Befund auch gleich eine Magenschleimhautreizung. Da er aber da schon zuhause war und sein Hausarzt leider im Urlaub, hat er bis Freitag ausgeharrt bis sein Hausarzt wieder kam. Für mich unverständlich, aber das muß ich jetzt einfach so stehen lassen.Sein Hausarzt hat ihm dann sofort etwas für die Magengeschichte gegeben und auch gleich ein leichtes Antidepressiva.


    Nun habe ich am Wochenende meinen Vater seit 3 Wochen das erste mal wieder gesehen und bin sehr sehr erschrocken, wie schlecht und mühsam er auf den Beinen und im seelischen Gleichgewicht ist.


    Könnt ihr mir bitte die Diagnose erläutern? Ich weiß nicht was ich mit der genannten Diagnose anfangen soll.


    Vielen Dank sagt Papas Tochter

  • ich kann Dir medizinisch nicht fundiert weiterhelfen aber vieles kannst Du auch über die Suchfunktionen finden und Dich einlesen. Aber es gibt hier auch kompetente Menschen die Dir sicher bald alles ganz genau erläutern werden.


    Du bist hier in jedem Fall richtig und erhältst bestimmt die Hilfe die Du benötigst.


    Bis dahin wünsche ich Dir ersteinmal viel Kraft,


    liebe Grüße,


    Vera

  • hallo,


    danke für Deine Antwort.


    Vieles hab ich mir schon "angelesen" aber es ist eben diese Unsicherheit, Du kennst es ja sicherlich.


    Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass mein Vater dieses Jahr noch 67 Jahre alt wird. Ist vielleicht auch wichtig für Euch, die Ihr mir helfen wollt und könnt.


    Gruß, papas tochter

  • Guten Morgen, Tochter,


    Dein Vater hat ein Karzinom pT1G3 in der Blase.
    Dieses Karzinom ist - noch - nicht durch das Urothel gewachsen und kann daher häufig mittels TUR-B entfernt werden.
    Dies ist bei Deinem Vater geschehen.
    Natürlich ist er mit einer Blasenentzündung heimgekommen, das ist normal, denn die Wunde in der Blase ist groß und tief und muss erst einmal verheilen.
    Dies kann durch Antibiotika nicht behandelt werden. Völliger Unsinn.....


    Keinesfalls sollte hier der Hausarzt weiterbehandeln, Dein Vater gehört in die Hände eines Facharztes, eines versierten Urologen.


    Hat Dein Vater nach der TUR-B eine Mitomycin-Instillation erhalten ?
    Wenn nicht, dann soll er nach der 2. TUR-B im November unbedingt darauf bestehen.


    Inwiefern sich Dialyse und TUR-B "beissen", kann ich nicht sagen, aber ich denke, beide Probleme sind getrennt zu sehen und kollidieren nicht miteinander.
    Inzwischen sollte sich Dein Vater aber von der TUR-B erholt haben, so etwas dauert in der Regel etwa eine bis max. zwei Wochen.
    Wenn er trotzdem so schlecht auf den Beinen ist, dürfte hier eine andere Ursache vorliegen.
    Sollte er noch immer Schmerzen in der Blase haben, sofort zum Urologen, denn nach drei Wochen kann es an der Wunde nicht mehr liegen.


    Insgesamt gesehen sind die Heilungsaussichten bei Deinem Vater nicht schlecht, aber es bedarf natürlich intensiver weiterer Kontrollbehandlungen.


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • wusste ich doch das Du gleich die medizinische Erklärung dazu bekommst. Deine Unsicherheit kann ich sehr gut nachvollziehen und es ist gut das Du Dich informierst und so Deinem Vater zur Seite stehen und raten kannst, oder dich kompetenter mit den Ärzten austauschen kannst.


    Scheue Dich nicht weiter zu fragen oder zu berichten. Mir war dieses Forum immer ein großer Halt.


    Alles Liebe und Gute,


    Vera

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