ich muß mich entscheiden: Radiochemo oder Neoblase

  • hallo, ich bin neu hier,


    seit letzter Woche habe ich, nach einer TURB in Erlangen, die Diagnose "Multifokales Urothelkarzinom pT1G3 + Cis" und muß nun entscheiden:
    Neoblase oder RadioChemotherapie.
    Wer kann mir mit Erfahrungen helfen?
    Der Werdegang meiner Erkrankung steht übrigens mit dem Titel "Mein langer Weg zum Blasenkrebs" bei "unsere Geschichten".
    Über Tipps und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.
    Herzliche Grüße an alle hier
    Martin

    geboren 1951, TURB am 8.10.2010, pathologischer Befund: pT1 G3 + Cis, am 25.11.2010: Urachusresektion; seit 17.1.2011: RCT in Erlangen, RCT am 2.3.2011 mit der 33. Bestrahlung abgeschlossen.

  • Hallo Pilatus,


    Diese Diagnose hatte ich auch vor ca 2 Jahren,seit Januar 2009 bin ich Neo,Radiochemo wurde mir erst garnicht angeboten,es wurde erst geprüft ob es überhaupt eine Neoblase geben kann weil wenn GIS in der Harnröhre schon ist geht es glaube ich nicht,aber dazu bekommst du bestimmt noch Antworten von Spezis.Ich fühle mich mit Neoblase in Ordnung ist nicht alles wie gewünscht,aber damit kann mann Leben.


    Wünsche Dir viel Glück.


    Gruß Gerhard

  • Lieber Martin,


    ich bin kein Arzt, sondern habe mich nur im Rahmen der Hilfestellung für Betroffene mit Harnblasenkrebs und Urachus befasst. Der Urachus ist der Rest der embryonalen Verbindung der Harnblase mit dem Nabel. Bei Dir müsste auf jeden Fall operiert werden, zumindest der offene Urachus geschlossen werden.
    Ich persönlich würde mich für eine Zystektomie entscheiden, insbesondere dann, wenn dann gar keine systemische Chemotherapie nötig ist. Ich habe diese nämlich als Hölle empfunden... :sehr Traurig:


    Unser Mitglied Ebs hat die RCT ziemlich problemlos überstanden, wo hingegen Hans zurzeit einen heldenhaften Kampf um seine Blase führt. Du siehst daraus, dass die Erfahrungen, auch abhängig von Komorbidtäten, sehr unterschiedlich sind.
    Letztendlich musst Du entscheiden, denn Du musst mit dieser Entscheidung leben.


    Und:
    bei Versagen einer RCT ist fraglich, ob dann aufgrund von Strahlenschäden noch eine Neoblase möglich ist.


    Keine leichte Entcheidung..... :raufen:


    Liebe Grüße


    Hexe :tanzen:

  • Hallo Pilatus,


    auch ich stand, 4 Wochen vor dem OP-Termin vor dieser Frage.
    Folgendes hat meine Entscheidung in Richtung Neo-Blase beeinflusst:

    • Durch die Bestrahlung kann eine Neo-Blase nicht mehr möglich werden ( Darmschädigung )
    • Die vielen anderen Nebenwirkungen der RCT
    • Ein gewisser psychischer Druck der sich vor den Nachsorgeterminen aufbauen kann
    • Im Nachhinein der Kampf von Hans --Han-San--,
    • Es gibt zu wenig Berichte über Patienten, die eine RCT gut überstanden haben, überlebt haben
    • Mein evtl. Lymphbahnenbefall

    Viel Glück, bei der Findung , der für Dich richtigen Wahl


    Aquarius

  • Hallo Martin,


    viele meiner Komplikationen sind auf meine Vorerkrankungen zurückzuführen (Mundschleimhautplastik, Chronische Darmentzündungen), andere wiederum (Portinfekt) kann jedem passieren, der eine Chemo bekommt, mangelnde Krankenhaushygiene. Bei mir war auch die besondere Situation, dass für mich keine Neoblase in Frage gekommen wäre, sondern man hätte bei mir Harnröhre, Prostata und die Blase entfernt und ich hätte ein Urostoma bekommen. Bei der Möglichkeit einer Neoblase, eventuell sogar mit nervschonender Operation wäre meine Entscheidung nicht so leicht für die RCT ausgefallen. So aber pokere ich höher, habe aber auch einen möglichen höheren Gewinn. Ich wünsche Dir, dass Du die für dich richtige Entscheidung triffst. LG Hans

    05/2010 Harnblasenkarzinom mit Infiltration der prostatischen Harnröhre: Pt2b, G3-4, L1. 09-10/2010 Radiochemotherapie, 02/2011 Lungenmetastase, 05/2011 Cyberknife Therapie

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