Als Inhaber einer Neoblase, die bereits 2 1/2 Jahre wunderbar ihren Dienst versieht, musste ich vor kurzem die Erfahrung machen, dass eine Neoblase bei Überdehnung auch einreißen kann, bzwl dass sich ein Loch bildet, Urin austritt und große Schmerzen verursachen kann.
Ich war beruflich nach Moskau geflogen und hatte zuletzt auf dem Düsseldorfer Flughafen uriniert, ca. 10 Min. vor dem Abflug. Dieser verzögerte sich dann um 45 Minuten, die wir im Flugzeug warteten. Landung in Moskau nach drei Stunden Flug, 2 Stunden Zeitumstellung auf später, eine Stunde Pass und Zoll, eine Stunde Warten aufs Gepäck, dann angeblich nur eine Stunde Fahrt zum Hotel, woraus drei Stunden wurden. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Blasendruck oder Nierendruck, ok. man war abgelenkt, angespannt.
Jedenfalls ist meine Blase, die es sonst gewöhnt ist, nach 5 Stunden spätestens geleert zu werden, dann leck geschlagen. Ich schließe nicht völlig aus, dass es noch bei einem Stolperer im Flughafenbereich geschehen sein könnte. Die Urologen halten das für wahrscheinlich, weil sich eben dann kein Druck Richtung Nieren mehr aufbaute. Jedenfalls hatte ich am Folgetag dann Schmerzen mit extrem zunehmender Tendenz, so dass ich nicht mehr laufen konnte und nur noch schlafen, in dem ich ich der Badewanne lag, Beine hoch an der Wand, heißes Wasser läuft .......
Neben den Schmerzen hatte ich rötlichen Schleim im Urin, und davon zunächst reichlich, was schon signalisierte, es ist was an der Blasenwand und nicht weiter oben!
Früher hatte ich immer starke Schmerzmittel dabei, diesmal nicht, es dauerte lange, bis ich den russischen Ärzten klar gemacht hatte, was ich brauche und was ich nicht will.
Zurück in Deutschland habe ich sofort alle Untersuchungen veranlasst und auch selber noch mal mit in meine Blase hineingeschaut. Die Stelle, die sich geöffnet hatte, war noch sichtbar. Es handelt sich um eine Stelle, die schon nach der Anlage der Neoblase Probleme verursacht hatte, weil sie nicht einwandfrei geheilt war, sondern an einen Muskel angewachsen, wo schon 2008 Urin austrat. Die behandelnden Urologen erklärten, dass Stellen, die nicht sofort - spontan - an der Naht heilen, an einer etwas anderen Gewebestruktur erkennbar seien und nie die Festigkeit aufbauen würden, die eine spontangeheilte Naht habe.
Konsequenzen:
Auch als routinierte Neoblase ein 5 Stunden-Intervall für den Toilettengang nie überschreiten.
[Bei sportlichen Aktivitäten - z. B. Volleyball, Handball, Fußball, Boxen :-)......., Neoblase leeren. Denn die leere oder nur teilgefüllte Neoblase ist kaum anfällig, eine prall gefüllte Neoblase sehr wohl schon, schließlich ist es nur Darm ohne Muskelgewebe drum herum.
Schmerzmittel - in meinem Fall besser Ibuprofen oder Novalgin als Diclofenac - gehören immer in den Koffer