Aus aktuellem Anlass nachfolgend einiges zum Thema Dauerkatheter, der bei der Behandlung von Blasenkrebs - z. B. nach jeder transurethalen Resektion - häufiger eingesetzt wird.
Ein Dauerkatheter ist immer eine Belastung, weil ein Fremdkörper durch die Harnröhre bis in die Blase geschoben wird. Der DK besteht aus einem Schlauch und an dem oberen - in die Blase geschobenen Ende - befindet sich ein Ballon, der mit einer Flüssigkeit nach dem Einschieben aufgefüllt wird und ein Herausgleiten des Katheters verhindert. Bei transurethalen Resektionen hat der Katheder sogar drei Schläuche, die in einem Schlauch verbunden in die Blase geschoben werden. 1 für Rauslaufen, 1 für den Ballon aufzupumpen und den dritten für Spülungen.
Bei Männern liegt die Harnröhre recht dicht am Katheterschlauch an, was nichts daran ändert, dass auch Urin am Schlauch entlang nach draußen laufen kann. Das ist schmerzhaft nach Blasenspiegelungen oder transurethalen Resektionen, weil sich meist kleine Verletzungen in der Harnröhre finden.
Es empfiehlt sich, den Katheder möglichst schnell zu akzeptieren, weil man ihn sowieso nicht los wird und weil er hilfreich ist. Aber es gibt Probleme und Hilfestellungen dazu, die kommen jetzt:
Der Katheterschlauch sollte immer von der Austrittstelle - Eichel, Vagina - abwärts - mit fließendem Wasser und etwas Seife gereinigt werden. Ein Zurückschieben des Penis bei gleichzeitigem Herausziehen des Schlauches - schmerzt nicht, der Ball hält - kann man das zu reinigende Stück länger machen. Es bildet sich nach einer kurzen Zeit immer etwas Schleim, den man so abwischen kann, bevor er antrocknet und größere Probleme erzeugt.
Man kann mit dem DK - z.B. Beutel ab, aber auch mit Beutel dran - problemlos duschen oder baden!
Da Keime entlang des Schlauches in die Blase aufsteigen können, ist die regelmäßige, eigene Reinigung sehr wichtig. Ich habe auch schon erlebt, dass ein mit Betaisadonna getränktes Mulltuch - der Schlips - vor der Eichel um den Schlauch geknotet wurde, um zu desinfizieren.
Im Krhs. ist es wichtig, die Toilettensitze, auf die der Schlauch oft zu liegen kommt, vorher zuerst trocken mit dem Papierhandtuch abzuwischen, dann mit dem i.d.R. vorhandenen Desinfektionsspray einsprühen, etwas einwirken lassen, noch mal abwischen, dann erst setzen.
Die 2 Liter fassenden Nachtbeutel, die man im Krhs i.d.R. rund um die Uhr trägt, wurden bei mir einmal wöchentlich gewechselt. DAs Urinablassen ist ganz einfach, auch da empfiehlt sich vor- wie hinterher Händewaschen, Abtrochknen, Desinfizieren Abtrocknen. Das Abstöpseln des Beutels ist automatisch eine zusätzliche Quelle für Bakterien, um sich dort zunächst niederzulassen und ggf. später in die Blase aufzusteigen. Auch da gilt, ich mach es lieber selber, meine Keime kennt mein Körper und vorher und nachher Waschen, Desinfizieren.
Die Wechselintervalle für Beinbeutel werden von den Herstellern und in der Fachliteratur unterschiedlich angegeben, von täglich bis alle drei Tage, bei Nachbeuteln häufig mit einer Woche.
Auch hier gilt, dass man zwar einen neuen sterilen Beutel abklemmt, aber die Verbindung den Keimen aussetzt, also Sorgfalt.
Ein Schreiben an den Hersteller und eine Nachfrage beim Urologen helfen in der Regel schnell.
Einfach mal aufgeschrieben, ich bin sicher, das wird noch ergänzt.