Probleme nach der TUR-B-Nachresektion

  • Moin, moin!


    Am 01.09.2010 wurde bei mir eine TUR-B durchgeführt. Histologischer Befund pTa, G2, low grade. Nach der OP ging es mir wider Erwarten sehr schnell wieder gut und ich fühlte mich nach 10 Tagen schon wieder fit für größere Spaziergänge etc. Am 20.10.2010 musste ich dann zur Nachresektion wieder ins Klinikum. Die OP wurde unter Fotodynamik mit Frühinstallation durchgeführt. Der histologische Befund ergab, dass alle 7 Proben negativ waren. Aber seither geht es mir unverständlicherweise nicht sehr gut. Nicht nur, dass ich ziemliche Schmerzen bzw. ein höllisch juckendes Brennen beim Wasserlassen habe, ich habe auch seit ein paar Tagen Probleme, das Wasser zu halten. Obwohl von einer großen Menge nicht gesprochen werden kann, es sind vielmehr nur Rinnsale. Dieser Harndrang kommt von jetzt auf nun in Bruchteilen von Sekunden und manchmal schaffe ich die 5 Meter bis zum WC nicht. Dabei habe ich das Gefühl, als wenn ich irgend etwas aus mir hinauspressen müsste (für die Mütter unter euch: ähnlich wie die letzte Presswehe bei einer Geburt). Ich traue mich nicht mehr aus dem Haus, denn selbst wenn ich vorher nochmals die Blase entleere, so kann es doch passieren, dass ich nach 20 Metern schon wieder "muss".


    Diese Schmerzen fingen schon ein paar Tage nach Entlassung aus dem Klinikum an. Da mein behandelnder Urologe in Urlaub war, suchte ich mit meinem Problem den Hausarzt auf. Nach einer Urinprobe mit Teststreifen, verordnete er mir ein Antibiotikum, da sich in meinem Urin Bakterien befanden. 10 Tage nahm ich dieses Medikament ein - ohne jeglichen Erfolg. Mein Urologe, zwischenzeitlich wieder aus dem Urlaub zurück, meinte, die Einnahme dieses Medikaments wäre nicht notwendig gewesen, weil diese Schmerzen und dieses Brennen eine normale Reaktion meiner sehr irritierten Blase wäre. Ich solle viel trinken und viel aufs WC gehen, nicht warten, bis die Blase voll ist. Mein Urin wurde von ihm nicht getestet. Im Januar soll ich wieder kommen zur Blasenspiegelung und zur Sonografie. Weitere Installationen sind lt. Chefarzt Urologie im Klinikum nicht notwendig. Nun bin ich ziemlich verunsichert. Ist "das Verhalten" meiner Blase normal? Geht der Harndrang und die Manchmal-Inkontinenz wieder vorbei? Muss ich lediglich geduldiger sein? Kann das von der Installation kommen, die ich bei der 1. OP noch nicht bekam? Wer von euch hat auch solche Erfahrungen gemacht? Bestimmt, ich hoffe es so sehr, kann mir jemand von euch weiterhelfen.


    Gruß aus Dithmarschen Ingrid

  • Liebe Ingrid,
    willkommen bei uns im Forum. Da hast du einerseits eine Urologie, die nach neusten Standards arbeitet und auch einen Befund, der viel Hoffnung auf vollständige Heilung macht auf der positiven Seite und die nicht erklärten Schmerzen und die Inkontinenz auf der anderen Seite. Ich verstehe gut, dass da keine Freude aufkommen will. :streicheln:


    Bei der TURB werden sowohl in der Harnröhre wie in der Blase Verletzungen verursacht, z. T. absichtlich, die Resektionen, die ein elektrisches Abschaben sind unabsichtlich durch das Werkzeug, welches in der Harnröhre und in der Blase aneckt. Ich habe das gerade selbst noch anschauen können, dass sogar eine Blasenspiegelung kleinste Verletzungen auch in der Blase auslösen kann.


    Gerade die REvisions-TURB lösen häufig größere, länger schmerzhafte Verletzungen aus, :unmöglich: weil z.B. lediglich oberflächlich verheilte oder nur verschorfte Stellen erneut betroffen sind. Der Urin, der ja u.a. auch Salze enthält tut dann sein Übriges, die Schmerzen und ggf. auch der Schmerzkreislauf sind da. Die Frühinstallation von Mitomycin kann die Effekte zusätzlich begünstigen.


    Der Rat deines Urologen viel zu trinken, ist uneingeschränkt richtig. Du verdünnst den Urin, dessen Salzgehalt, der stärkere Durchfluss in der Blase begünstigt die Heilung. Erinnere dich, dass du nach der TURB auch gespült wurdest.
    Ich halte es allerdings für falsch, dass der Urologe dich gleich bis Januar weggeschickt hat. :Schinder: Er hätte dir mit dem Verordnungsgrund Dranginkontinenz zum einen Vorlagen verschreiben können und müssen, dann kannst du doch vor die Tür, was auch wichtig ist.
    Weiterhin sollte nach einer Woche geschaut werden, ob noch Blut im Urin ist - kleine Urinprobe, dauert 5 Minuten - wenn es noch drin ist, weiter viel trinken. WEnn kein Blut mehr im Urin ist, muss nach anderen Ursachen für die Schmerzen gesucht werden.


    Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass dich nach meiner Kontrolltur auch erhebliche Probleme mit Blut und Schmerzen hatte, aber es gab sich dann alles wieder. Bei der nächsten TURB war das schon nicht mehr so schlimm. :streicheln:


    Detailreich auch hier nachzulesen:


    http://forum-blasenkrebs.net/index.php?page=Thread&threadID=789


    Jedenfalls solltest du schon Montag um Verschreibung von Vorlagen bitten, dabei den Urin checken lassen und dann einen Termin für eine oder zwei Wochen danach machen. Außerdem kann die Frage gestellt werden, ob ein Schmerzmittel zur Linderung der Schmerzen hilfreich wäre.


    Lieben Gruß und bei all dem Ärger freu dich, dein Krebs ist gut beherrschbar, d :GLK: en können die Ärzte und du mit großer Erfolgsaussicht dauerhaft vertreiben.

    Andy :thumbup:

  • Lieber Andy,


    nun bin ich doch baff! So schnell hätte ich nicht mit einer Antwort gerechnet. Aber wahrscheinlich kannst du dir aus eigener Erfahrung gut vorstellen, dass man nach seinem ersten Beitrag im Forum ähnlich einem hypnotisierten Kaninchen vor dem Bildschirm sitzt und auf eine schnelle Antwort hofft. Vielen Dank dafür. Damit hast du mir geholfen, dass ich nun jedenfalls nicht mehr so verunsichert bin und das wiederum tut meiner Psyche mehr als gut. Deinen Rat werde ich befolgen indem ich meinen Urologen nochmals heimsuchen werde. Dieses Forum ist übrigens hervorragend, ich habe mich auch schon richtig gut eingelesen. Schön und beruhigend, dass es so etwas gibt.


    Ach ja, ich war übrigens im Klinikum Itzehoe - ist vielleicht für den einen oder anderen interessant und wichtig zu wissen, dass dort mit der modernsten Technik gearbeitet wird.


    Nochmals vielen Dank und noch ein restliches, schönes Wochenende. Ingrid

  • Liebe Ingrid, genau so ist es. Das Forum war damals meine wichtigste Quelle und Stütze, wie du auch nachlesen kannst. Außerdem bin ich, wenn ich online bin, was ich zur Zeit oft bin, parallel immer auch im Forum.


    Schreibe doch einen kleinen Beitrag zum Krankenhaus Itzehoe im Forum unter Krankenhausberichte, findest du hier:


    http://www.forum-blasenkrebs.net/index.php?page=Board&boardID=17


    Wie Thema erstellen geht, weißt du ja schon ;)

    Andy :thumbup:

  • Hallo und guten Abend, Ingrid,


    Du solltest nicht nur nächste Woche eine Harnprobe untersuchen lassen, sondern auf einer Harnkultur bestehen, denn da wird der Harn auf Bakterien untersucht, nach denen bei einer normalen Harnuntersuchung nicht geforscht wird.


    Meiner Meinung nach basiert Deine Inko auf einer bakteriellen Entzündung.
    Zumindestens zeigen die Symptome auffällige Ähnlichkeiten.


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Hallo und guten Morgen Eckard!


    Wie ich sehe, bist du ein Spät-ins-Bett-Geher und wie Du siehst, bin ich eine Frühaufsteherin. Frühaufsteherin deshalb, weil mich meine Blase nachts mehrfach aus dem Bett treibt und ich ab einer gewissen Uhrzeit selbiges gar nicht mehr aufsuche. Vielleicht sollte ich meinen Getränkekonsum abends etwas einschränken und nur tagsüber genügend Tee's und Wasser zu mir nehmen. Was meintst Du? Könnte das helfen, meine verdiente Nachtruhe wieder zu bekommen?


    Ich verstehe eigentlich auch nicht, dass der Urologe keine Urinprobe genommen hat, nachdem ich ihm erzählte, dass mein Hausarzt Bakterien im Urin gefunden hat (Teststreifen). Der Uro meinte, das wäre nicht nötig, das wäre vielmehr normal nach einem solchen Eingriff. Großes Fragezeichen?????? Wahrscheinlich ist man als "Neuling" ziemlich unbedarft und glaubt in jedem Fall, was die Ärzte erzählen. Obwohl, mit immer mehr Schmerzen ließ mein Glaube nach und meine Unsicherheit wuchs. Deshalb fing ich an, im Internet zu recherchieren und bin dabei auf dieses ausgezeichnete Forum gestoßen. Nun habe ich die Chance von euch allen und euren Erfahrungen zu profitieren.


    Danke für deinen Rat und Hinweis.


    Es grüßt aus Dithmarschen Ingrid

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