ASS - neue Erkenntnisse

  • Hallo Hexe,


    da ich weiß, dass Du in Sachen Medikamente die Fachfrau bist, hätte ich einmal eine Frage an Dich:


    Mein Mann nimmt nach einem Herzinfarkt ( 2004 ) und einer Stentimplantation zur Blutverdünnung täglich ASS 100/ 1 Tablette.


    Nun hat der Kardiologe geraten, dass er das ASS nicht absetzen soll, wenn eine OP geplant wäre.
    Man hätte diesbezüglich neue Erkenntisse.
    Das Absetzen des ASS wäre gefährlicher ( Reinfarkt ) als die evt. stärkeren Blutungen durch das ASS. Die Blutungen wären wohl etwas länger aber das wäre nicht gefährlich.
    Sprich - es braucht niemand Angst zu haben, dass er verblutet.


    Bisher war es immer so, dass mein Mann vor OPs das ASS 10 Tage vor dem Eingriff abgesetzt hat. Auch bei Zahnbehandlungen.


    Nun sind wir etwas verunsichert, wie man sich verhalten soll.


    Weißt Du evt. näheres zu diesem Thema?
    Wohlbemerkt; ich spreche nur von ASS 100. Nicht von anderen Blutverdünnern wie z. B. Marcumar o. Iscover.


    Wäre schön, wenn Du uns weiter helfen könntest.


    Herzliche Grüße
    Karla

  • Hallo Karla,


    möglicherweise wird das Absetzen von der Schwere der Grunderkrankung abhängig gemacht, bzw. vom Gefährdungspotenzial.
    Ich bin kein Arzt, ich weiß nur, dass unsere Patienten ihre TAH immer vor OPs absetzen müssen; meistens wird die Tabletteneinnahme ja durch Heparinspritzen in unterschiedlichster Dosierung abgelöst. Von daher sollte keine Infarktgefahr bestehen. Du solltest das aber mit dem Kardiologen nochmals abklären; möglicherweise ist dann das Heparin überflüssig.


    Liebe Grüße
    Hexe :tanzen:

  • Hallo Hexe,


    danke für Deine schnelle Antwort.


    Der Kardiologe verwies auf neueste Erkenntnisse, die das Heparin, das ja immer gespritzt wird, als nicht hilfreich bei der Vermeidung von Reinfarkten einschätzen.
    Es wäre generell besser zur Vermeidung erneuter Infarkte ( für jeden Betroffenen ) das Aspirin nicht abzusetzen.
    Egal bei welchen Eingriffen außer bei Hirnoperationen.


    Ich habe mal gegoogelt und tatsächlich Berichte von Ärzten darüber gefunden.
    Wir sind nur verunsichert, dass man das vom Kardiologen gesagt bekommt, es sich aber offenbar noch nicht als gängige Praxis etabliert hat.
    Deshalb meine Frage an Dich ob Du genaueres weißt.


    Gruß
    Karla

  • Deshalb meine Frage an Dich ob Du genaueres weißt.


    Nein, liebe Karla,


    das weiß ich nicht. Du solltest aber über die Aussage des Kardiologen mit den operierenden Urologen sprechen; dann können sich die Mediziner untereinander absprechen und austauschen zum Wohle Deines Vaters.
    Das Problem ist ja, dass die Blase und viele andere viszeralen Organe sehr gut durchblutet sind. Da sind häufig erhebliche Blutverluste vorprogrammiert. Bei medikamentös stark reduzierter Gerinnung könnte das zu Komplikationen führen. Deshalb muss man darüber reden.


    Liebe Grüße
    Hexe :tanzen:

  • Liebe Hexe,


    danke für Deine Hilfe.
    Wir sehen das genauso.


    Die Blase ist ja nunmal ein gut durchblutetes Organ und da ist es sicher nicht hilfreich wenn die Blutgerinnung nicht stimmt. Das hat der Urologe auch gemeint und dass es dadurch Komplikationen geben könnte.
    Außerdem hätte er noch keinen Patienten gehabt, der einen Infarkt erlitten hat, weil das ASS abgesetzt wurde.
    Es wird, wie Du ja auch schreibst, in diesem Fall Heparin gespritzt.


    Wir sind jetzt doch beruhigt. Der Kardiologe hat uns etwas verunsichert...


    Es handelt sich übrigens um meinen Mann und nicht um meinen Vater 8) .


    Liebe Grüße
    Karla

  • Hallo Hexe und alle Interessierten,


    hier habe ich einen Link zu dem Thema:


    ASS - neue Erkenntnisse


    Vielleicht trägt der Link zum besseren Verständnis bei?


    Herzliche Grüße
    Karla

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