Mein Vater hat Blasenkrebs und er wurde gestern operiert - es musste ein künstlicher Ausgang gelegt werden

  • Hallo,
    ich lese schon seit kurzem hier im Forum und informiere mich , aber jetzt gerade weiss ich überhaupt nicht mehr weiter und bin furchtbar geschockt... ich komme gerade aus der Intensivstation vom Krankenhaus.


    Bei meinem Vater wurde vor 4 Wochen wg. Blut im Urin zuerst nach TUR operiert und wir hofften alle dass damit alles wieder "behoben" ist. Ich muss dazu sagen dass mein Vater erst vor 10 Jahren Prostatakrebs hatte und die Prostata damals bereits entfernt wurde.


    Leider wurde dann das Ergebnis mitgeteilt und sie sagten dass es Blasenkrebs ist und zwar ein aggresiver und sehr bald die Blase heraus muss. Da er aber auch vor 2 Wochen zuhause immer wieder Blut im Urin hatte musste er vor einer Woche schon ins Krankenhaus und sie legten wieder einen Katheder.


    Um es kurz zu machen - sie sagten uns vor 2 Tagen dass sie natürlich versuchen eine neue Blase zu bilden mit "normalem" Ausgang - es kann nur sein dass der Schließmuskel nicht mehr so gut funktioniert wg. der damaligen Operation und im Notfall müssten sie einen künstlichen Ausgang legen (aber damit müssen wir uns eigentlich gar nicht befassen).


    Mein Vater wurde gestern operiert und wir haben heute erfahren dass sie keinen natürlichen Ausgang legen konnten da auch in der Harnröhre Krebszellen gefunden wurden. Heute nachmittag besuchte ich meinen Vater auf der Intensivstation und es war furchtbar zu sehen wie schlecht es ihm ging . Ich kann noch gar nicht klar denken... die Schwester sagte uns dass ihm ein Arzt heute früh schon gesagt hat dass er einen künstlichen Ausgang hat und er hat sehr schlimm reagiert , hat furchtbar gezittert... sie sagte es war sehr schlimm.


    Zu mir sagte er nur immer ganz leise (wenn er kurz "wach" war) dass er so Schmerzen hat. Es ging ihm sehr schlecht - ich habe nicht mit sowas schlimmen gerechnet - obwohl wir eigentlich schon einiges durchgemacht haben (er hatte schon mehrere Operation - Prostatakrebs -- Bandscheibenoperationen - grosse Ohroperationen (daher ist er auf dem linken Ohr taup etc.) - aber so schlimm habe ich es noch nie gesehen.


    Ich bin immer noch ganz benommen und so hilflos !! Aussdem wundere ich mich nachdem ich einige ERfahrungsberichte bei euch im Forum gelesen habe von der Operation und diese Personen eigentlich die Zeit nach der Operation als nicht schlimm und ziemlich ohne Schmerzen dargestellt haben.


    Ich wäre für jede Hilfe und RAt dankbar - evtl auch von Angehörigen wie es bei ihnen damals war nach der Operation. Ich habe meinem Vater auch gerade gesagt dass er jetzt ja einen künstlichen Ausgang hat und er meinte nur ganz leise dass er das noch gar nicht weis und dann ist er gleich wieder eingeschlafen - aber wie ich vorher bereits geschrieben habe hat mir der Arzt und die SChwester ja von seiner schlimmen und heftigen Reaktion auf die Mitteilung vom Arzt heute früh berichtet.


    Ich möchte eigentlich noch so viel schreiben aber ich bin grad am Ende - ich würde mich wirlich über Hilfe und Infos freuen,


    liebe Grüsse
    Doris

  • liebe Doris
    nein Schmerzen müssen nach der OP wirklich nicht sein. Heute hat man ein effektives Schmerzmanagement. Also unbedingt im Krankenhaus intervenieren und nicht lockerlassen. Hat Dein Vater ein Urostoma erhalten?

    :rolli: Krümelchen
    Tetraplegikerin seit 1990, Mainz Pouch I seit 2007

  • Danke für die schnelle Antwort... und ja mein Vater hat ein Urostoma erhalten. Habt ihr denn nach der Operation keine grossen Schmerzen gehabt ? Kann man sich danach überhaupt hier genau daran erinnern ?

  • Kann man sich danach überhaupt hier genau daran erinnern


    ich kann mich an die Pouch-OP und Revisions-OP´s was Schmerzen anbelangt sehr gut erinnern. Ich hatte jedes Mal eine Schmerzpumpe, wo ich selbst dosieren konnte, und wenn es dann nicht genug war, wurde noch intravenös dazu gespritzt. Hat Dein Vater einen Schmerzkatheter im Rücken oder gibt es die Medikamente über einen zentralen Venenkatheter. Es kann schon mal vorkommen, dass Rückenkatheter nicht richtig sitzen.

    :rolli: Krümelchen
    Tetraplegikerin seit 1990, Mainz Pouch I seit 2007

  • Ich hatte nach der OP Schmerzen im Rücken, was aber daran lag das ich einen Bluterguss im Rücken hatte. Man hat mich dann seitlich mit Kissen gelagert und entsprechend die Schmerzmedis raufgesetzt. Danach war es ok. Ja ich kann Deinen Vater und den Schock verstehen. Aber sag Deinem Vater einen lieben Gruss, ich bin mit 47 ein Beuteltier geworden und lebe gut damit. Es behindert mich nicht in meinem Leben besonders und es riecht nicht, er braucht da keine Angst zu haben. Ich hoffe das er sich schnell akzeptieren kann.


    Alles andere hat Dir Krümelchen schon geschrieben.
    Lg und gute Besserung Deinem Vater
    Annette

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