Diagnose T2 zumindest G3 High Grade

  • Hallo mein Vater hat heute die Diagnose bekommen pT2(mindestes) G3 bekommen
    Nun soll die Blase entfernt werden
    Ich wollte wissen ob es noch andere Möglichkeiten gibt und wie genau solche Diagnosen sind er ist 56 Jahre alt und total fertig wie die ganze Familie


    Er wird in Oberhausen im Johanitter Krankenhaus behandelt von Dr. Hautkappe
    Sollten wir versuchen den Eingriff noch vor Weihnachten zu machen ?? Der Arzt meinte heute zu mir, dass es schon so schnell wie möglich gemacht werden soll, da die Wahrscheinlichkeit auf Metastasen nun ums 10fache steigt bei dieser Diagnose ???


    Sollten wir noch andere Ärzte hinzuziehen ???
    Ach ja in der Mikroskopie stand was von: Transurethrales Resektatmaterial mit einem ausgesprochenem pleomorphen teils riesenzellhaltigen invasvien Karzinom mit solidem und verstreutzelligem Wachstumsmuster .An der Oberfläche papilläre Karzinomreste. In der Fraktion 2 Infiltration der glattmuskulären Fettgewebeschicht
    Was heißt das alles ???
    Ist es überhaupt sinnvoll zu operieren oder sind die aussichten so schlecht, dass man lieber in den Urlaub fahren soll ... er hat nämlich keine schmerzen zur Zeit heute morgen sah er so gut nachdem der Katheter raus kam und heute Mittag kam die Schock Nachricht. Er ist total fertig!


    Vielleicht könnt Ihr Mir/Uns Tipps geben!


    Vielen Dank schon mal
    Grüße Georg

    ]Urothelkarzinom der Harnblase meines Vaters
    6.12.2011 TUR-B pT2mindestens G3
    am 14.12.2011 radikale Zystektomie und Bildung einer Neoblase
    Befund:
    pt3a PTis G3 pN0(0/19)pL0 pV0 pn0 pR0 (local) G3 cM0

  • Gutern Abend, Georg,


    bei einem pT2/pT3 G3 gibt es keine andere Möglichkeit, als die Blase zu entfernen.
    ( Zumindestens habe ich noch nie von einer anderen, seriösen Erfolgstherapie gehört. )
    Ich z.b. bin ein gutes Beispiel, ich hatte einen pT3aG3N1 und mir geht es seit acht Jahren bestens.
    Guckst Du hier : Auseinandersetzung mit einer verdammten Krankheit ( Harnblasenkrebs, Neoblase )


    Die Frage ist ergo weniger, ob die Blase raus soll, als vielmehr, welche Harnableitung gelegt wird.
    Dies wiederum ist abhängig davon, ob die Harnröhre auch befallen ist oder nicht.
    Bei Nichtbefall könnte eine orthotope Neoblase geschaffen werden, ansonsten ein Mainz-Pouch oder ein Urostoma.
    ( Schau oben in unser Wörterbuch, wenn Du nicht weißt, was diese Ausdrücke bedeuten )


    Bei der Diagnose fehlt mir etwas.
    Steht nicht hinter dem pT2G3 noch etwas wie N0L0M0 oder ähnlich ?


    Mensch, Dein Vater hat - mit 56 Jahren - nach der radikalen Zystektomie, ( der kompletten Blasenentfernung ) noch gute Chancen auf die nächsten 30 Jahre.
    Natürlich nicht, wenn ihr in den Urlaub fahrt anstatt in die Klinik.....
    Klar steigt die Möglichkeit der Metastasierung bei einem pT2/pT3. ( Wenn auch nicht um das Zehnfache, denn hier fehlt die Verhältnismäßigkeit )
    Daher sollte die Blase schnellstens raus.
    Heute ist der 08.12.
    Wenn er Montag in die Klinik geht und Mittwoch operiert wird, ist er eventuell Sylvester wieder daheim.


    Also ran an den Feind.


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Danke schön für die Antwort!
    Deine Geschichte ermuntert einen ;)
    Bei der TUR-B wurde scheinbar nichts von den Lymphknoten weggenommen habe mir den Befund der gestern gefaxt wurde kopieren lassen aber finde da nichts über einen N - Grad oder M


    Ja das ist jetzt die große Entscheidung was man selber will ... wir wollte uns 2 Möglichkeiten überlegen, damit man später nicht wieder so lange überlegen muss wenn eine Sache nicht gehen sollte.
    Ich hatte gestern mit dem Arzt gesprochen und er meinte bei der NeoBlase müsste er sich selbst Kathetesieren heißt das er muss sich was in den Schniedel reinschieben ??? Er hat so schon Probleme mit dem Katheter weil er dagegen gesteuert hat und Probleme die 2 Tage bei Urin lassen hatte und schmerzen!Kaum war gestern alles raus ging alles ohne Probleme, naja man gewöhnt sich ja an alles der Arzt meine auch dass der Katheter viel dünner sei usw. und das mein Vater dadurch, dass er fit ist und jung eigentlich ein guter Kandidat für die Neoblase sei wo liegen die Vorteile gegenüber dem Pounch und dauert die OP bei beiden Op´s so lange ??


    Was mich noch stört ist , dass meinem Vater gesagt wurde vor Weihnachten ja wahrscheinlich nicht aber mir gesagt wurde eigentlich so früh wie möglich aber Dr. Hautkappe muss mit dem Sekreteriat Termine für die ganzen Untersuchungen ausmachen und deshalb eher nach Weihnachten, das kann doch nicht sein ... entweder es ist dringend oder nicht ... aber so geht die ganze Geschichte schon, wenn meine Mutter nicht so gemeckert hätte, wäre die Blasenspieglung erst am 14.12 ... mein Vater hatter schon 2 Monate Blut im Urin und es wurde immer gesagt ist nichts schlimmes ... bis er zum anderen Arzt gegangen ist und der den alten Arzt angerufen hat da er Ihn kannte und sagte er soll sofort eine Blasenspieglung machen und am nächsten Morgen war es soweit ... dann wurde gesagt es ist medizinisches noch nicht notwendig die TUR-B zu machen und er in 3 Wochen die bekommt, daraufhin hat meine Mutter wieder angerufen und wieder gebeten, dass es sofort gemacht wird und es ging dann doch ... und nun kommt schon wieder so eine Aussage das macht einen fertig!!! Einerseits ist es wichtig andrerseits dann doch nicht ... da fragt man sich auch ob die Ärzte mehr gefunden haben und deshalb meinen es ist eigentlich egal wann es gemacht wird ist eh schon zu spät :-(((



    Heute hole ich meinen Vater aus dem Krankenhaus ab und wir machen uns erstmal einen schönen Tag denke ich ... ihm geht es ja soweit super nur eben der Schock!!! Und dann wird weiter gekämpft mit neuer Energie!!!


    Danke Eckhard!

    ]Urothelkarzinom der Harnblase meines Vaters
    6.12.2011 TUR-B pT2mindestens G3
    am 14.12.2011 radikale Zystektomie und Bildung einer Neoblase
    Befund:
    pt3a PTis G3 pN0(0/19)pL0 pV0 pn0 pR0 (local) G3 cM0

  • Bei der TUR-B wurde scheinbar nichts von den Lymphknoten weggenommen habe mir den Befund der gestern gefaxt wurde kopieren lassen aber finde da nichts über einen N - Grad oder M

    Guten Morgen Radiii,


    Metastasen, ob in den Lymphknoten oder sonstwo, können nicht bei einer TUR-B, sondern nur in Bild gebenden Verfahren wie CT oder MRT festgestellt werden. Aber bei einem schon so weit ins Gewebe eingedrungenen und so aggressiven Karzinom besteht schon die Wahrscheinlichkeit, daß zumindest Lymphknotenmetastasen vorhanden sind. Die wird man dann aber während der Zystektomie entfernen.

    Ich hatte gestern mit dem Arzt gesprochen und er meinte bei der NeoBlase müsste er sich selbst Kathetesieren heißt das er muss sich was in den Schniedel reinschieben ???

    Wenn ich die Aussage des Arztes richtig interpretiere, dann ist keine orthotope Neoblase mit Anschluß an die Harnröhre möglich, vielleicht weil die Harnröhre vom Karzinom befallen ist. Was der Arzt meint, ist eine Neoblase mit Bauchdeckenanschluss, ein Mainz Pouch 1. Was das genau ist, kannst Du hier nachlesen.
    Ich war sogar noch ein Jahr jünger als Dein Vater, als ich die Diagnose metastasiertes invasives Harnblasenkarzinom bekam. Drei Wochen später fand dann die Zystektomie statt, bei der ich dann den oben erwähnten Mainz Pouch als neue Harnableitung bekam. Auch vier Zyklen einer Polychemotherapie waren erforderlich, wollte ich überleben. Das Ganze ist inzwischen fünf Jahre her, und ich führe wieder ein ganz normales Leben mit Arbeit, Sport, Reisen usw. Genauers kannst Du in meiner Geschichte (hier klicken) nachlesen.


    Ich habe übrigens die drei Wochen, die zwischen TUR-B mit Diagnose und Zystektomie lagen dazu genutzt, weiter Kräfte zu sammeln und meine Fitness zu erhöhen. Das hat mir in der postoperativen Phase sehr geholfen, schnell wieder auf die Beine zu kommen und die so sehr Kräfte zehrende Chemotherapie einigermaßen gut zu überstehen.


    Es besteht also keinerlei Grund, den Kopf hängen zu lassen und auf das Ende zu warten - im Gegenteil:
    hier im Forum findet Ihr ganz viele Mitglieder, die den Kampf gegen den Krebs seit vielen Jahren erfolgreich bestanden haben.


    Liebe Grüße
    Hexe :tanzen:

  • Noch einmal, Georg :


    bei einem pT1G1 kommt es sicherlich nicht auf ein paar Wochen an.


    Aber bei einem pT2G3 - der wahrscheinlich eher ein pT3G3 ist - sollte man nicht noch Wochen ins Land gehen lassen.


    Tumoren - vor allem Krebstumoren - sind Monster und können sich wahnsinnig schnell verschärfen.
    Wir hatten hier einen Fall, da wurde innerhalb von vier Wochen aus einem pT2aG3 ein pT4bG3.
    ( Keine Sorge, der Mann hat trotzdem überlebt, aber es zeigt, wie schnell es gehen kann )


    Also versucht, in Kürze einen OP-Termin zu bekommen.
    Wenn die Johanniter in Oberhausen nicht wollen oder können, dann geht ins Marienhospital in Herne oder in die Heliosklinik in Wuppertal.


    Weihnachten ist das Fest der Liebe, ( hat man mir mal erzählt ).
    Diese könnt ihr ihm zeigen, indem ihr ihn Heiligabend und Weihnachten in der Klinik besucht.


    Und die Chancen, noch etliche "Liebesfeste" zusammen feiern zu können, steigen immens.


    Vier Wochen wären mir persönlich bei dieser Diagnose zu lange.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    Eck :ecke: hard

  • Ich schließe mich voll und ganz der Meinung von Eckhard an. Versucht so schnell und früh wie möglich einen OP Termin zu bekommen. Setzt Euch mit den von Eckhard genannten Kliniken in Verbindung und erklärt anhand der Diagnose die Dringlichkeit der OP möglichst noch vor Weihnachten.


    Gruß Rainer

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