Erstes Rezidiv nach 2,5 Jahren nach einer TUR-B PTAG1

  • Hallo,


    nachdem man 2009 im Herbst einen einzelnen Tumor entfernt hatte (pTAG1, papillär) hat man heute leider ein Rezidiv an am Harnröhreneingang festgestellt und nun habe ich bald eine weitere TUR-B.


    Mein Urologe hatte es fast übersehen und dann noch extra einen Kollegen hinzugezogen, um sich sicher zu sein. Insofern scheint der neue Tumor wirklich sehr klein zu sein, aber was heißt das schon. Ich bin natürlich sehr niedergeschlagen, dass es mit der Krankheit weiterzugehen scheint.


    Natürlich hatte ich auch verstanden, dass die Chancen auf ein Rezidiv bei >50% lagen, aber jetzt frage ich mich natürlich, wie es mittelfristig weitergeht. Ich bin gerade mal 42 Jahre alt und habe also, so es so sein soll, noch einige Jahre mit dem Thema vor mir.


    Meine Fragen an ein Selbsthilfeforum sind dann auch mehr:
    - Wie geht es denn typischerweise weiter? Findet man nun den 2. Tumor, entfernt ihn und dann hat man es mal hinter sich?
    - Oder findet man immer wieder Tumoren, entfernt sie eben frühzeitig und so geht's immer weiter?
    - Oder ist es nicht doch wahrscheinlicher, dass man irgendwann größere, tiefer reichende Tumoren bekommt?


    Vielleicht ein bisschen dumm gefragt, aber vielleicht hat ja jemand da Erfahrungen.


    M

  • Hallo,


    wie an anderer Stelle schon beschrieben, hier noch mal kurz meine aktuelle Situation:


    2009: Erstdiagnose PTaG1 und TUR-B
    2012: jetzt wurde ein Rezidiv festgestellt (Status kann ich wohl erst nach der OP sagen)



    Der Arzt ist sehr nett und sein Kollege hat Belegbetten in einem lokalen Krankenhaus. Auch über die letzte OP kann ich nicht viel schlechtes sagen.


    Er und sein Kollege haben sich den neuen Tumor angesehen uns als "winzig" tituliert. "Das machen wir dann in 3 Minuten kurz weg". Man ist ja im Termin nie so richtig gut informiert oder schlagfertig, so dass einem das alles erst zuhause klar wird. Also hab ich sofort den OP-Termin (übernächste Woche) angenommen etc. pp.



    Nun lese ich hier natürlich viel über Hexvix etc. und es scheint so zu sein, dass mein Operateur es nicht anwendet, weil es auch in seinem Krankenhaus nicht angeboten wird (wobei er noch ein 2. Belegkrankenhaus hätte, in dem es angeboten wird).


    Die Frage ist nun: Sollte ich den Arzt jetzt (überraschend) wechseln, weil er kein PPD einsetzt, oder ist es bei solchen "einfachen" (?) Tumoren tatsächlich nicht notwendig?


    Vor einem entsprechenden Zusatzgespräch mit dem Arzt habe ich ein bisschen Bammel, denn man kennt das ja, wie Ärzte reagieren, wenn der Patient im Internet was gefunden hat.


    Was meint Ihr?


    M.

  • Servus M1000,


    ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Mit 20 hatte ich einen 7 cm großen pTaG2 und war 10 Jahre rezidivfrei. Letztes Jahr, mit 30 wurde bei den jährlichen Kontrollen ein Rezidiv in Stecknadelkopf-Größe entdeckt und wieder mit 2 TurB entfernt. Das Rezidiv war ein pTaLG. Ob es nach 10 Jahren noch ein Rezidiv ist oder eine Neuerkrankung sei dahingestellt, da diesmal der Blasenboden befallen war und nicht die Wand.


    Mir blieb eine längere Behandlung mit Mito erspart. Nur unmittelbar nach der TurB bekam ich eine Mito-Spülung. Auf Kontrollspiegelungen wird in meinem Fall ebenfalls verzichtet. Die Kontrollen werden per Ultraschall und Urintest in einem Externen Labor durchgeführt. Dieses Vorgehen erscheint vielen im Forum als fahrlässig. Anscheinend werden die meisten mittels Spiegelung und Hexvix kontrolliert. Mein Prof sieht das in meinem Fall etwas anders und ich vertraue ihm. Wahrscheinlich liegt es daran , dass zwischen beiden Tumoren 10 Jahre liegen und es in deinem Fall evtl anders gehandhabt werden könnte.


    Dein zweiter Punkt beschäfftigt mich auch sehr stark. Wie verhält sich der Tumor bzw die Rezidive?? Diese Frage bzw die Angst vor einer Welle von Rezidiven kann uns keiner nehmen. Ich beruhige mich immer mit der Tatsache, dass bei ständigen Kontrollen ein Tumor hoffentlich sehr schnell erkannt wird und ein Wachstum in tiefere Schicht relativ unwahrscheinlich ist. Vielleicht ist dieser Gedanke auch zu optimistisch, keine Ahnung.....


    Das Wachstum des Tumors geht in der Regel von der inneren Schicht aus in die tiefergelegenen bzw in die Muskulatur. Laut Prof und einiger Forumsteilnehmern.


    Deine Fragen sind keinesfalls dumm! Ich habe mir selbst schon die schlimmsten Szenarien erdacht und war in meinem Kopf schon bei der Entfernung der Blase........So gehts hald wenn man Angst hat! Mittlerweile sehe ich wieder etwas positiver in die Zukunft. Brauchte aber auch fast ein Jahr. Wir haben mit unserem Befund Glück im Unglück!!!


    Servus......

  • Hallo M1000,
    kurz vorab, bitte nicht immer ein neues Thema aufmachen, man verliert die Zusammenhänge.


    Nun zu Deiner Frage. Man sagt, das man bei einem Erstbefund noch kein Hexvix einsetzen sollte, allerdings bei bekannt Rezidivierenden Tumoren allerdings auf Hexvix nicht verzichten sollte. (Siehe Film bei uns im Wörterbuch unter "H" wie Hexvix, in den letzten 10% des Films.
    Da Deine letzte TUR - B vor knappen 3 Jahren standfand weiß ich nicht wie das jetzige wieder auftauchen eines Rezidivs zu bewerten ist, auf jeden Fall ist es kein Erstbefund mehr. Ich habe Zweifel daran das damals das Grading richtig beurteilt wurde. War es vieleicht nicht doch ein G3 ? oder ist der damalige G2 jetzt zu einem G3 geworden. Das alles (Auftauchen Rezidiv --> dann ist Hexvix sinnvoll; da Rezidiv vorhanden, wie ist das Grading, nicht doch G3 ??) würde ich im Detail hinterfragen. Kommt dann ein Schulterzucken, ich weiß nicht , könnte sein ect.. dann würde ich versuchen die nächste TUR-B unter Hexvix mache zu lassen um eventuell andere Tumorherde ausmachen zu können. Wenn nichts weiters ist, umso besser, man schläft ruhiger. (das kann man dem Uro ruhig so mitteilen)
    Wenn der Tumor (das Rezidiv) wirklich noch so klein ist, kommt es auf ein oder zwei Wochen nicht an..


    So sehe ich das..


    Gruß Rainer

  • Besten Dank für die Antworten, die mich ein bisschen beruhigen.


    Ich habe dann heute auch noch den "Zweitmeinungsservice" der TK in Anspruch genommen. Der Tenor war: Kein PDD nach Erstbefund ist OK und insbesondere auch später bei papillären Tumoren nicht so wirkungsvoll/notwendig.


    Bei der bevorstehenden OP sollte danach das Ergebnis der Histologie abgewartet werden, ob es nicht eine entzündliche Struktur (?) statt eines Tumors sei. Erst wenn es sich als Tumor herausstellen würde, sollte eine Instillation vorgenommen werden.



    Was ich erstmal mitnehme ist, dass ich die OP jetzt erst mal konventionell machen lasse und die Histologie abwarte und dann mit dem Uro weiter entscheide. Ich bin aber erstmal ein bisschen beruhigter, dass das bisherige Vorgehen OK war.


    Mal sehen und danke erstmal
    M

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