Wie sage ich es Kindern?

  • Wer in einer Familie mit mehr oder weniger kleinen Kindern eine Krebserkrankung zu bewältigen hat, steht oft vor der Frage: wie sage ich es den Kindern? Kinder haben eine sehr feine Antenne, wenn Eltern oder sonstige nahe Verwandte Sorgen oder Ängste haben, und sind dann sehr verunsichert. Deshalb sollte man mit ihnen darüber sprechen und nichts verschweigen.
    Ein so schwieriges Thema wie eine Krebserkrankung, häufig verbunden mit sehr belastenden Therapie, ist für die meisten jedoch kaum kindgerecht zu erklären.
    Seit kurzem gibt ein sehr schön bebildertes Buch, das die Autorin als Betroffene eigentlich für ihre kleine Nichte geschrieben hatte, die das Leiden der Tante hautnah miterleben musste. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der nicht weiß: wie sage ich es meinem Kind?


    Ester Tulodetzki
    Das ist Krebs
    ATP-Verlag
    € 14,80
    ISBN 978-3-943064-02-5
    Beschreibung und Bestellmöglichkeit hier


    Liebe Grüße
    Hexe :tanzen:

  • Hallo Hexe,


    das ist ein sehr interessantes und sehr wichtiges Thema. Ich
    bin von der Mutter meiner Kinder geschieden und in zweiter Ehe verheiratet. Wir
    haben trotzdem alle ein sehr gutes Verhältnis untereinander, auch mit den
    jeweiligen neuen Partnern.


    Meine Kinder sind 19 und 22, also schon älter. Aber es
    bleiben ja immer „Kinder“. Vor einem halben Jahr wurde bei meiner Exfrau
    Hautkrebs festgestellt. Wir haben es den beiden zeitverzögert und „häppchenweise“
    erklärt.


    Mein Sohn (19) macht so etwas „mit sich selbst“ aus, ist ja
    ein „Mann“, meine Tochter war später
    wirklich sauer, dass wir sie nicht sofort völlig aufgeklärt haben.


    Als ich vor drei Wochen meine Diagnose „Blasenkrebs“ hatte,
    war es für mich auch ein Riesenproblem, es meinen Kindern zu erklären. Wie
    sollen sie damit zurechtkommen. Mutter Hautkrebs, Vater Blasenkrebs!


    Ich habe mich durchgerungen die Tatsachen auf den Tisch zu
    legen und damit sind die beiden offensichtlich besser klargekommen.


    Also meine Erfahrung ist die, wenn die Kinder älter
    sind können sie mehr verkraften als man selbst denkt, es ist in jedem Fall besser vollständig zu
    informieren als die Dinge zu verheimlichen. (Irgendwann erfahren sie eh alles!)


    Axel

  • Also meine Erfahrung ist die, wenn die Kinder älter
    sind können sie mehr verkraften als man selbst denkt, es ist in jedem Fall besser vollständig zu
    informieren als die Dinge zu verheimlichen. (Irgendwann erfahren sie eh alles!)


    hallo Axel
    ich bin der Meinung, dass die Kinder (altersgerecht) auf jeden Fall immer informiert werden sollen. Kleine Kinder geben sich ganz schnell die schuld, für die Erkrankung des Elternteils/Opa/Oma. Und sie haben ganz feine Antennen dafür. Ich spreche da von meinen Kindern aus eigener Erfahrung!

    :rolli: Krümelchen
    Tetraplegikerin seit 1990, Mainz Pouch I seit 2007

  • Hallo Hexe,


    ein wirklich interessantes Thema!
    Wie und was sollen wir den Kindern in solch einem Moment sagen?
    Wie können wir etwas vermitteln, was wir selbst in diesem Moment nicht begreifen?
    Denke es kommt immer auf die Situation, das Alter und das Verhältnis zu seinen Kindern an!


    Ich persönlich habe meine Kinder ( Zwilli`s ) aufgeklärt! Sind auch schon 16 Jahre alt.
    Jeder geht damit auf seine Weise um! Deshalb meine ich, dass dies eine Situationsbedingte Entscheidung ist
    und diese jeder für sich selbst entscheiden muss!



    Gruß


    Heindaddel

  • Moin moin


    Zur Zeit er der Erkrankung waren Freds und meine Kinder 15/18/20. Ich habe es den Kindern erzählt, Fred konnte nicht. Die Reaktionen waren so unterschiedliche wie die Kinder selbst sind. Jasmin wurde wütend und tobte rum. Jascha verschloss sich und Jamal weinte und weinte. So wie jeder von ihnen reagierte ging er das Thema auch an. Aber es entwickelte sich auch eine starke Gemeinsamkeit der Geschwister.


    Schlimmer war für mich zwei weitere Momente.


    Die Mitteilung Papa wird es nicht schaffen und sterben und dann letztendlich im Hospiz Papa ist eingeschlafen.


    Jeder von Ihnen blieb seiner Erstreaktion treu Wut, Tränen, Stille und das ist bist heute noch so.


    Ich halte es für sehr wichtig, die Kinder zu informieren. Egal wie alte sie sind. Jirka war damals 8 Jahre alt und ich erklärte ihm was los ist. Das Wort Krebs sagte ihm nichts, hätte auch sonst was sein können. Er stellte Fragen und wir beantworteten Jirka diese. Auch als der Krebs erneut ausholte und eine Endlichkeit sich sichtbar machte. Jirka hätte es uns sehr übel genommen, wir hätten es ihm nicht erzählt.


    Liebe Grüße
    Tatjana

  • Tatjana,


    entschuldige,
    aber wieviele Kinder sind im Gespräch- wessen Kinder- deine, eure oder seine?
    Und welche haben genau wie reagiert?

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