Liebes Veilchen,
zunächst mal herzlich Willkommen in unserem Forum, dem besten seiner Art.
Ich kann leider nicht erkennen, wie alt dein Vater ist. Er könnte 79 Jahre alt sein (wenn er bei deiner Zeugung 20 war) oder älter. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen. 80 Jahre ist kein Alter um einen Blasenkrebs nicht zu behandeln. Ich kämpfe gerade mit den Tränen, denn ein unbehandelter Blasenkrebs geht wirklich mit furchtbaren Schmerzen einher. Der Arzt sagte zu meiner Mutter, die sich erst nicht operieren lassen wollte: "Ja, erst wollen Sie nichts machen lassen und wenn dann die riesige Sauerei da ist, erwarten Sie Wunder von uns..."
Bitte kümmere dich SOFORT darum, dass dein Vater schmerztechnisch gut eingestellt wird. Du schreibst, dass er palliatib behandelt wird, aber viele Hausärzte machen das und haben keine Ahnung davon! Von einem Palliativteam (SAPV-Team) zu Hause (das verordnet der Hausarzt) oder in einer Palliativstation oder einen Hospiz muss dein Vater versorgt werden. Denn ein "normaler Arzt kann diese Schmerzen nicht behandeln. Viele meinen, es genügt, einfach nur Morphium zu geben und das ist ein fataler Irrtum! Es muss eine Mischung sein zwischen verschieden wirkenden Schmerzmitteln, krampflösenden Mitteln, angstlösenden Mitteln und Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen. Dazu Abführmittel.
Bitte glaube mir, anders geht es nicht. Meine Mutter ging nach der Entfernung der Blase 6 Jahre nicht mehr zum Arzt und wollte das Rezidiv, das sie bekam "selbst durchstehen". Sie hat sich so lange gegen Ärzte gewehrt und dann solche Schmerzen bekommen, dass sie jede Nacht den Notarzt gerufen hat und ihn angeschrien hat, dass er sie erwürgen möge, weil sie es nicht aushält. Der Notarzt hat mit meinem Vater und mir zusammen geweint!
Als endlich das SAPV-Team kam (weil meine Mutter zugelassen hat, dass ich es organisiere), war sie so glücklich, dass sie endlich wieder schmerzfrei war... sie ist richtig aufgeblüht.
Seit damals finde ich es unerträglich, wenn Menschen aus Unerfahrenheit, Trotz, Eigensinnigkeit oder Angst sich völlig umsonst den schlimmsten Schmerzen aussetzen.
Liebe Grüße - und tu bitte was!
Christina