Beiträge von Isa

    Hallo Simone,


    das hört sich ja so richtig gut an! :hurra:


    Zur Sicherheit würde ich den Arzt aber fragen, ob bei der nächsten Hexvix-Spiegelung im Juli nicht auch Gewebeproben entnommen werden sollten (die im Manual des Tumorzentrums München empfohlenen "Resektionsbiopsien"). Wäre vielleicht eine zusätzliche Sicherheit - beim CIS weiß man ja nie (siehe Geschichte von Ralf/ralleprivat).


    Alles Gute weiterhin und meld dich bitte wieder :Schmunzel:
    Isa

    Hallo Silke,


    auf jeden Fall solltet ihr euch vor einer Fahrt nach Aachen bei eurer Krankenkasse erkundigen, wie das mit den Kosten ist. HansS hatte ja bezüglich Kosten für eine OP in D schonmal darauf hingewiesen.

    Dir wurde mehrmals geraten, eine Klinik im süddeutschen Raum in Erwägung zu ziehen. Falls ihr das einmal tut, braucht ihr vor der OP die Zustimmug deiner Krankenkasse. Für mich hat mein Urologe einen Brief an die Krankenkasse verfasst, in dem er begründet hat, warum er es für wichtig hält, dass meine Pouch-OP in Würzburg erfolgt. Die Begründung war im wesentlichen, dass man dort sehr viel Erfahrung mit einem technisch sehr komplizieren Eingriff hat. Die Krankenkasse hat zugestimmt, die Kosten für die Behandlung in der allgemeinen Klasse zu übernehmen, nicht aber etwaige Sonderleistungen.

    Ehrlich gesagt, würde ich mir nicht zuviel Hoffnungen machen, dass man euch in Aachen zu einer OP rät. Aber: Wenn auch dort die OP als zu risikoreich eingeschätzt wird, habt ihr zumindest alles versucht. Eine Beratung und Untersuchung in der Chirurgischen Poliklinik dürfte auch nicht so teuer sein und wird sicher von eurer Krankenkasse bezahlt. Schließlich liegen bei deiner Mutter in Form des sehr großen Narbenbruches, der ihre Lebensqualität massiv einschränkt, besondere Verhältnisse vor. Die Krankenkassen sind oft bereit, Kosten zu übernehmen, wenn dies schlüssig - wie bei HansS - begründet wird.


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Silke, :streicheln:


    wenn der Chirurg die OP als lebensbedrohlich einschätzt, würde ich mir die Sache doch sehr gut überlegen. Leider liegt ja bei deiner Mutter ein Diabetes mellitus mit Wundheilungsstörung vor, was die Situation noch erschwert.


    Ich glaube, an eurer Stelle würde ich eine Zweitmeinung einholen, und zwar an der Chirurgischen Uniklinik Aachen, wo die absoluten Experten auf diesem Gebiet sitzen (die Oberärzte PD Dr. Conze, Klinge, Junge; du hattest ja schon Kontakt).
    http://www.ukaachen.de/content/page/1249301


    Soo weit ist Aachen nun nicht, und unser lieber Rainer kann euch sicher ein Hotel vermitteln. :Schmunzel:


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo,


    leider funktioniert der Link zu der Arbeit in PubMed nicht. Daher hier nochmal die Daten der Studie aus Boston:


    BJU Int. 2009 Jul;104(2):179-83. Epub 2008 Dec 23.
    The results of concurrent chemo-radiotherapy for recurrence after treatment with bacillus Calmette-Guérin for non-muscle-invasive bladder cancer: is immediate cystectomy always necessary?
    Wo JY, Shipley WU, Dahl DM, Coen JJ, Heney NM, Kaufman DS, Zietman AL.
    Harvard Radiation Oncology Programm, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA 02114, USA.
    LG
    Isa

    Lieber Ebs,


    es freut mich, dass du dich wieder gemeldet hast, und vor allem, dass du weiterhin gesund bist. :hurra: Schade, dass du bisher der Einzige bist, der über seine Erfahrungen mit diesem Weg berichtet hat - jeder Beitrag dazu wäre für das Forum eine Bereicherung. Vielleicht meldet sich Tommi ja wieder mal?
    Wie du schreibst, macht die Medizin Gottseidank auf allen Gebieten Fortschritte, so dass hoffentlich auch der Blasenerhalt für mehr Menschen infrage kommt.


    Dazu hier eine Studie von Wo JY et al (2009) aus Boston von der Harvard Medical School, auf die Christian Weiss in einem Kommentar in der Zeitschrift "Strahlentherapie und Onkologie" (2010, Heft 5, S. 289/290) hinweist.


    Titel der Studie auf Deutsch: Ergebnisse einer Radiochemotherapie bei Rezidiv nach Behandlung mit BCG bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs. Ist die sofortige Zystektomie immer notwendig?
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez


    In dieser Studie wurden 18 Patienten mit T1-Tumoren, bei denen es nach BCG-Behandlung zu einem muskelinvasiven Rezidiv gekommen war, mittels TURB und Radiochemotherapie behandelt. Standardmäßig wird für solche Patienten die Blasenentfernung empfohlen.


    Im Kommentar von Ch. Weiss heißt es dazu:
    "Tatsächlich berichteten Kollegen aus Boston erst kürzlich über ihre Erfahrungen mit der RCT (Radiochemotherapie) zum Zweck des Blasenerhalts bei muskelinvasiven Rezidiven der Kategorie rT2 nach Versagen einer BCG-Instillationstherapie. In dieser im Vergleich zur vorliegenden Patientengruppe prognostisch wesentlich ungünstigeren Konstellation (( Anm.: gemeint ist der Vergleich mit der Studie von Nativ et al. 2009, in der BCG-Versager mit einer Mitomycin-Instillationstherapie in Verbindung mit Hyperthermie behandelt wurden, s. Synergo-Thread )) konnten sie bei 10 von 18 Fällen das nochmalige Rezidiv verhindern und die Blase erhalten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug immerhin 7 Jahre. Das krankheitsspezifische und das Gesamtüberleben nach 5 Jahren wurden mit 77% bzw. 65% angegeben. Diese Resultate sind denen nach radikaler Zystektomie nach BCG-Versagen vergleichbar.(...) Zusätzlich zur RCT scheint tatsächlich die Kombination mit einer regionalen Tiefenhyperthermie die Tumorkontrolle noch weiter zu verbessern. In Erlangen wurden in einem prospektiven Protokoll komplette Remissionen in 96% der Patienten beobachtet, und die Rezidivrate war mit 15% nach 3 Jahren niedrig. Das Gesamtüberleben betrug über 80% (( siehe Studie "Vierfachtherapie bei Blasenkrebs" oben ))."


    Zur Info: PD Christian Weiß und sein Chef Prof. Claus Rödel sind führende Leute auf diesem Gebiet und in Frankfurt/Main an der Klinik für Strahlentherapie und Onkologie der Uniklinik tätig:
    http://www.kgu.de/index.php?id=1221&L=0
    Eine weitere führende Einrichtung ist die Strahlenklinik in Verbindung mit der Urologischen Klinik der Universität Erlangen.
    http://www.strahlenklinik.uk-e…n.de/e1585/index_ger.html


    Liebe Grüße
    Isa :)

    Hallo Wolfgang,


    es freut mich, dass du die Chemotherapie recht gut verträgst und dich gut in der Klinik aufgehoben fühlst! :hurra:
    Die Haare fallen bei den meisten Menschen während dieser Chemo übrigens nicht komplett aus; bei meinem Vater wurden nur die Augenbrauen dünner.


    Offensichtlich bekommst du ein anderes Schema als die meisten, da du auch am Tag 15 eine Chemogabe bekommt.
    Es gibt 2 zugelassene Schemata:
    1. Den 21-Tage-Zyklus mit Gemcitabin (1200 mg/m2 KO) an Tag 1 und 8, Cisplatin (70 mg/m2 KO) an Tag 2.
    2. Den 28-Tage-Zyklus mit Gemcitabin (1000 mg/m2 KO) an Tag 1, 8 und 15, Cisplatin (70 mg/m2 KO) an Tag 2.


    Allerdings gibt es bei dem 28-Tage-Zyklus mehr "hämatologische Toxizitäten", d.h., die Blutkörperchen sinken stärker ab (Neutropenie).
    http://www.journalonko.de/aktuellview.php?id=1797


    Deshalb würde ich mal genau nachfragen :schwester: , warum du nicht das 21-Tage-Schema bekommst. Die Wirksamkeit ist bei dem 21-Tage-Schema nicht schlechter!


    Alles Gute weiterhin :streicheln: und ganz liebe Grüße
    Isa :)

    Hallo Wolfgang,


    ich habe mich auch sehr gefreut, dass du dich wieder gemeldet hast und vor allem, dass du die OP gut überstanden hast. Mit Wundheilungsstörungen bei Diabetes bist du ja leider nicht der Einzige, auch die Mutter von Silke12 hier aus dem Forum hat damit zu kämpfen.


    Dein Befund ist dem meines Vaters von vor 5 Jahren sehr ähnlich, nur waren bei ihm noch mehr Lymphknoten befallen (pT4/N2(3/4/Mx); bei ihm wurde auch ein Prostatakarzinom festgestellt. Das ist nach Blasenentfernungen gelegentlich ein Zufallsbefund.


    Bei einem geringen Lymphknotenbefall sind die Heilungsaussichten der adjuvanten Chemotherapie besonders gut, so dass ich hoffe, bei dir läuft auch alles so gut wie bei meinem Vater. Er hat 4 Zyklen Cisplatin/Gemcitabin gut vertragen und ist seit Abschluss der Chemotherapie fit wie ein Turnschuh. Auch mit dem Urostoma kommt er gut zurecht, ist viel unter Leuten, verbringt aktiv seine Freizeit (Garten, Radfahren, Reisen).


    Bei ihm wurde auch ein Port implantiert, damit war dann die Chemogabe immer problemlos möglich.


    Es wäre schön, wenn du dich wieder melden würdest.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa :)

    Hallo Leute,


    in dieser interessanten Studie an 45 Patienten mit Hochrisikio-T1- und T2-Blasenkrebs wurde eine organerhaltende Vierfachtherapie erprobt.
    Die vier Therapien sind: Transurethrale Resektion (Entfernung des Tumors durch die Harnröhre), Radiotherapie (Bestrahlung), Chemotherapie mit 5-FU (Fluorouracil) und Cisplatin und - neu! - "regionale Hyperthermie". Dabei wird die Gewebstemperatur auf 40-44 Grad C erhöht, wodurch man sich eine Verstärkung der Wirkung der Chemotherapie und Strahlentherapie und eine direkte zellschädigende Wirkung erhofft.


    Die Patienten wurden 34 Monate nachbeobachtet, 96% der Patienten sprachen auf die Therapie an.


    Nach 3 Jahren betrug das Gesamtüberleben 80%, das lokale rezidivfreie Überleben 85%, das metastasenfreie Überleben 88% und die Blasenerhaltungsrate 96%.


    Bei 30 Patienten wurde die Lebensqualität untersucht, 80% waren sehr zufrieden mit Zustand und Funktion der Blase.
    Fazit: Die Vierfachtherapie wird gut vertragen und die Ergebnisse sind ermutigend.


    (Quelle: Zeitschrift "Im Focus Onkologie", Heft 3, 2010, Seite 52. Die Originalarbeit ist diese:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19837472
    In Deutschland ist das Zentrum für organerhaltende Strategien bei Blasenkrebs die Strahenklinik der Uni Erlangen, woher auch diese Studie stammt.)


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Silke,


    schön, mal wieder von dir zu hören! :)


    Tinnitus kann ja auch durch psychische Belastungen hervorgerufen werden, von denen deine Mutter ja in der letzten Zeit jede Menge hatte. Tinnitus kann auch zusammen mit Schwindel auftreten. Allerdings kann Schwindel auch etwas mit dem Blutdruck zu tun haben. Nimmt deine Mutter blutdrucksenkende Medikamente?


    War deine Mutter schon bei einem HNO-Arzt? Wenn nicht, würde ich mich mal dort untersuchen lassen. Du hast Recht, Infusionen mit durchblutungsfördernden Mitteln und Cortison werden bei einem aktuen Tinnitus als Therapie angegeben. In den meisten Fällen verschwindet ein akuter Tinnitus aber auch wieder von selbst ohne Therapie.


    Infos dazu bei Netdoktor:
    http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Tinnitus/


    Gute Besserung für deine Mama :thumbup:
    und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Lucie,


    das ist ein super Befund! :hurra:


    pTaG1 = der Tumor war auf die Blasenschleimhaut beschränkt (pTa) und hatte eine geringere Aggressivität (G1)
    L0 = kein Krebsbefall der Lymphgefäße nachgewiesen
    V0 = kein Krebsbefall der Venen nachgewiesen
    R0 = der Tumor konnte vollständig entfernt werden


    Genau nachzulesen sind die Kürzel der sog. TNM-Klassifikation hier:
    http://www.krebsinformationsdi…emen/untersuchung/tnm.php


    Bei der Blutuntersuchung sollte dein Vater genau nachfragen, was da untersucht wird (zumal er es aus eigener Tasche bezahlen soll).


    Jetzt könnt ihr erstmal erleichtert sein, ich freue mich mit euch!


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Lucie,


    "Satellitentumoren" sind kleine, flache Tumoren zusätzlich zu dem (größeren) Primärtumor. Wie schlimm der Befund ist, zeigt sich erst, wenn ihr das genaue Ergebnis der Gewebeuntersuchung mit der exakten Stadieneinteilung (Staging) des Tumors und der Bestimmung der Aggressivität (Grading) habt. Beim Staging gilt: Je oberflächlicher der Tumor ist, umso besser (Ausnahme: das CIS = Carcinoma in situ, ist zwar oberflächlich, aber leider sehr aggressiv).


    Alle Daumen sind gedrückt!! :thumbup:


    Ein schönes Wochenende wünscht euch
    Isa

    Hallo Natalie,


    ich bin jetzt seit 5 Jahren hier beim Forum dabei, und zum Glück verlaufen die meisten Geschichten gut. Der Harnblasenkrebs wird ja dadurch, dass er meistens ein eindeutiges Warnsignal aussendet - sichtbares Blut im Urin - in mehr als 70% der Fälle in einem oberflächlichen Stadium entdeckt und ist dann gut blasenerhaltend zu behandeln. Und selbst von denen, bei denen der Tumor in den Blasenmuskel einwächst und denen deshalb die Blase entfernt werden muss, leben die allermeisten danach ein gutes Leben mit ihrer Harnableitung. Egal ob Neoblase, Pouch oder Urostoma - die meisten sind mit ihrer Form der Harnableitung zufrieden.


    Deshalb Kopf hoch, es wird bestimmt auch bei euch alles gut! :streicheln:


    Ich habe mal in der Fachliteratur (Manual des Tumorzentrums München) nachgelesen bzgl. BCG. In seltenen Fällen (etwa 3%) kann nach einer Erhaltungstherapie mit BCG auch eine Blasenkontraktur als Nebenwirkung auftreten, also ein Schrumpfen der Blase. Bei einer Instillationsbehandlung muss das in die Blase eingebrachte Medikament natürlich eine Zeitlang in der Blase verbleiben (1-2 Stunden). Wenn die Blase bei deinem Mann sehr klein ist, ist das evtl. nicht möglich. Trotzdem muss ich sagen, bei einem Hochrisikopatienten nicht einmal einen Therapieversuch zu machen, finde ich bedenklich. :Was liegt an: Jetzt müsst ihr aber nach vorne schauen.


    Zu deinem Fragen:
    MRT und CT können nicht erkennen, ob ein Eindringen des Blasenkrebses in die Muskelschicht der Blase vorliegt. Das lässt sich nur durch eine TUR-B mit Probenentnahme und Gewebeuntersuchung feststellen.


    Auch eine sichere Beurteilung (Staging) der Lymphknoten ist damit nicht möglich.


    Anders ist es in der Nachsorge: Da sind CT und MRT wie bei Hexe und meinem Vater sehr sinnvoll, um zu erkennen, ob irgendwo Lymphknoten größer werden oder Veränderungen auftreten, die auf Metastasen hindeuten.


    Eine wichtige Untersuchung bei Verdacht auf ein Karzinom im oberen Harntrakt ist übrigens die Urinzytologie, also die Untersuchung des Urins auf Krebszellen. Wurde diese Untersuchung bei deinem Mann gemacht? Gerade bei einem CIS soll sie sehr aussagekräftig sein.


    Für die Untersuchung am 23.3. drücke ich euch beide Daumen, dass ihr einen günstigen Befund bekommt! :thumbup:


    Ganz liebe Grüße, halt die Ohren steif :I love you:
    Isa

    Hallo Natalie,


    meinem Vater geht es seit Abschluss der Chemotherapie, die er wegen des weit fortschrittenen Stadiums mit Lymphknotenbefall gemacht hat, seit 4 1/2 Jahren Gottseidank gut. Die richtige Behandlung kam wohl noch "fünf vor zwölf". Seitdem ist mir aber klar, dass man sich als Patient und Angehöriger selbst gut über die Krankheit informieren sollte. Leider ist eine optimale Behandlung nicht selbstverständlich.


    Dass du und dein Mann mit dem Professer redet, finde ich sehr gut. Es wäre super, wenn du uns auf dem Laufenden halten könntest.


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo ihr Lieben,


    rainer: Leider bekommt der Patient eben oft nicht die Behandlung, die in den aktuellen Leitlinien empfohlen wird. Die Senkung der Rezidivrate durch Frühinstillation beträgt etwa 11%, manche Urologen halten das wohl für nicht relevant. Wir hier im Forum sollten aber die Leute darüber informieren, was die bestmögliche Behandlung für sie ist, damit sie diese dann ggf. auch bei ihren Ärzten ansprechen können.
    Die aktuellsten Leitlinien zur Behandlung des nicht muskelinvasiven Blasenkrebses sind die europäischen Leitlinien (EAU-Guidelines) von 2009, leider online nur auf Englisch verfügbar:
    http://www.uroweb.org/fileadmi…nes/2009/Full/TaT1_BC.pdf


    Der Text zur Frühinstillation steht auf S. 9.


    Lucie: Die Größe des Tumors spielt übrigens bei der Einschätzung des Rezidiv- und Progressionsrisikos schon eine Rolle. Wenn du dir in den oben zitierten Leitlinien auf S. 8 die Tabelle 3 ansiehst, wird deutlich, dass ein Tumor mit einem Durchmesser < 3 cm 0 Punkte, ein Tumor >/= 3 cm dagegen 3 Punkte in beiden Kategorien bekommt.


    Praktisch umgesetzt ist dieses Punktesystem im sog. Bladder Calculator:
    http://bladdercalculator.de/html/home.html


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Natalie,


    dein Mann gehört mit einem pTa/G3-Tumor und einem begleitenden CIS (Carcinoma in situ) zur Hochrisikogruppe und hätte nach den aktuellen Empfehlungen unbedingt eine Instillationstherapie mit BCG erhalten haben müssen, und zwar eine sog. Erhaltungstherapie über mindestens 1 Jahr :raufen: . G3-Tumoren sind sehr aggressiv, dazu noch das CIS, was ebenfalls sehr aggressiv ist, das heißt, das Risiko, dass der Tumor in den Muskel weiterwächst (Progression) ist hoch. Ein CIS kann auch in der prostatischen Harnröhre und im oberen Harntrakt auftreten.


    An eurer Stelle würde ich sofort den Urologen wechseln (alle Befunde und Bilder kopieren lassen, ihr habt ein Recht darauf) und mich in einer guten Uniklinik vorstellen, z.B. in Tübingen. Da kann man jedenfalls davon ausgehen, dass dein Mann zukünftig korrekt behandelt wird.


    Was der Urologe bzgl. großflächer Wunde gesagt hat, mag für eine Frühinstillation zutreffen, aber nicht für eine spätere BCG-Instillationtherapie, die ja sowieso erst 2 Wochen nach der TUR-B beginnen darf.


    Hier der sog. Bladder Calculator, mit dem man Rezidiv-und Progressionsrisiko berechnen kann sowie die empfohlene Behandlung sieht:
    http://bladdercalculator.de/html/home.html


    Leider wurde mein Vater auch lange Zeit nicht korrekt behandelt (das CIS wurde über ein Jahr lang vom Urologen nicht erkannt!). Als mein Vater sich dann endlich wegen zunehmender Beschwerden an einer Uniklinik vorstellte, war der Tumor schon so weit fortgeschritten, dass die Blase entfernt werden musste :unmöglich: .


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Lucie,


    leider muss ich Rainer widersprechen. In der aktuellen Fachliteratur wird eine Frühinstillation bei allen Patienten, die wahrscheinlich einen nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs haben, empfohlen (Ausnahme: Blasenperforation). Die Frühinstillation dient der Senkung der Rezidivrate und hat innerhalb von 24 Stunden nach der TUR-B zu erfolgen, da sonst die Rezidivrate ansteigt. Durch die Frühinstillation werden in der Blase zirkulierende Tumorzellen und nicht entfernte Tumorreste zerstört.(Quelle: Fachartikel aus der Zeitschrift "Der Urologe", 2009, Band 48, Seite 1263-1272).


    Leider halten sich viele Urologen nicht an diese aktuellen Empfehlungen. Allerdings ist es auch nicht soo tragisch, wenn dein Vater keine Frühinstillation erhalten hat. Es kommt jetzt auf den Befund der Gewebeuntersuchung an, davon hängt dann das weitere Vorgehen ab.


    Ich drücke euch fest die Daumen für einen günstigen Befund (70% der Tumoren werden in einem oberflächlichen Stadium entdeckt und sind damit gut blasenerhaltend zu behandeln!). :thumbup:


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Simone,


    es freut mich, dass du nach den letzten BCG-Instillationen weniger Schmerzen hattest! :)


    BCG ist ja eine Immuntherapie, wirkt also durch die Aktivierung von Abwehrkräften. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, die Auswirkungen dieser Reaktion auf das CIS jetzt erst einmal abzuwarten.


    Die Urinzytologie gilt als eine Methode, mit der mit einer Sicherheit von über 90% ein CIS nachgewiesen werden kann. Bekanntlich ist die Blasenspiegelung unter Fluoreszenzlicht eine weitere Methode, mit der sich ein CIS gut nachweisen lässt.


    Laut dem "Manual des Tumorzentrums München: Urogenitale Tumoren" wird eine Überprüfung des Therapieerfolgs 3 Monate nach Beginn der BCG-Behandlung empfohlen, und zwar durch Urinzytologie und fluoreszenzgestützte Resektionsbiopsien.


    Da eine Urinzytologie ja auch nicht zu 100% ein CIS ausschließen kann, würde ich dir dieses Vorgehen zur Sicherheit empfehlen (bei meinem Vater war die Urinzytologie o.k, obwohl er ein CIS hatte...).


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa