Beiträge von Isa

    Hallo Karla,


    vielen Dank, dass du den Link zum Bladder Calculator korrigiert hast! :)
    Lieber Rainer, es wäre toll, wenn du das auch in meinem Beitrag korrigieren könntest. :I love you:


    Euch allen einen schönen Faschingssonntag!
    Schöne Grüße aus dem tief verschneiten München
    Isa

    Hallo Ricka, :)


    die Entscheidung ist sicher nicht leicht zutreffen, zumal da bei deinem Mann von 68 Lymphknoten kein einziger befallen war. Im Allgemeinen wird heute bei einem fortgeschrittenen, nicht mehr nur auf die Blase beschränkten Blasenkrebsstadium (pT3, pT4) und/oder Lymphknotenbefall eine adjuvante oder neoadjuvante Chemotherapie empfohlen, allerdings gibt es noch zu wenige wirklich gute Studien dazu.


    Die bisherigen Studien haben gezeigt, dass sich die 5-Jahres-Überlebensrate durch eine solche Chemotherapie um etwa 10% steigern lässt.


    Mein Vater hat sich vor 4 Jahren aufgrund seines ungünstigen Befunds (pT4/N2(3/4)/Mx) für die Chemotherapie entschieden, und seitdem ist GottseiDank kein Rezidiviaufgetreten. Ob das tatsächlich auf die Chemo oder auf andere Faktoren (sein Alter, einen weniger aggressiven Tumor usw.) zurückzuführen ist, wissen wir natürlich nicht. Jedenfalls hat mein Vater seine Entscheidung bis heute nicht bereut.


    Man muss natürlich Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abwägen, denn die Chemotherapie mit Cisplatin/Gemcitabin hat auch Nebenwirkungen, z.B. ist Cisplatin nierenschädigend und darf deshalb bei Patienten mit Nierenschäden nicht gegeben werden. Das müssen die Ärzte individuell beurteilen!


    Allerdings ist die heute übliche Therapie mit Cisplatin/Gemcitabin wesentlich besser verträglich als die früher eingesetzte Kombination M-VAC.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Karla,


    zum Verständnis der Stadieneinteilung (Staging) beim Blasenkrebs ist eine Abbildung hilfreich, z.B. diese schematische auf Wikipedia:
    http://images.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f1/TNM_Blasenkrebs.JPG/400px-TNM_Blasenkrebs.JPG&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Blasenkrebs&usg=__RFhkS55SMVhGHLKk78zDOgVF_Qs=&h=248&w=400&sz=23&hl=de&start=11&um=1&itbs=1&tbnid=hT3PdWqLFdQ0FM:&tbnh=77&tbnw=124&prev=/images%3Fq%3Dblasenkrebs%26hl%3Dde%26sa%3DN%26um%3D1


    Das Grading (Differenzierungsgrad = Reifungsgrad) bezeichnet die Abweichung der Tumorzellen von den normalen Urothelzellen. Die normalen Urothelzellen sind völlig ausgereift, die Tumorzellen dagegen "unreif". Das Grading 1 bedeutet, dass die Tumorzellen den normalen Zellen noch ähnlich sind = gut differenziert. G2 = mäßig differenziert, G3 = schlecht differenziert. Je höher das Grading, umso höher die Bösartigkeit des Tumors.


    Da allerdings diese Einteilung den Nachteil hat, dass unterschiedlich Pathologen die Zellen unterschiedlich beurteilen, hat man 2004 eine neue WHO-Klassifikation eingeführt:
    - Urotheliales Papillom
    - Papilläre urotheliale Neoplasie niedrig malignen Potentials (PUNLMP)
    - Low-Grade papilläres urotheliales Karzinom
    - High-Grade papilläres urotheliales Karzinom


    Das Rezidiv- und Progressionsrisiko eines Patienten hängt neben Staging und Grading noch von weiteren Faktoren ab:
    - Größe des Tumors
    - Anzahl der Tumoren
    - vorangegangene Rezidive, Zeit bis zum Rezidiv (!)
    - begleitendes Carcinoma in situ (CIS)


    Aus diesen Faktoren wurde ein Punktesystem entwickelt, mit dem man den Patienten einer Risikogruppe zuordnen kann, woraus sich auch die erforderliche Therapie ableitet:
    Risikokalkulator


    Eine Frühinstillation mit Mitomycin wird immer empfohlen (außer bei Blasenperforation).
    Eine anschießende Instillationstherapie ist nur bei einem kleinen, einzelnen Primärtumor pTa/G1 nicht erforderlich.
    Da dein Mann einen großen Tumor hatte, wäre er meines Erachtens der mittleren Risikogruppe zuzuordnen gewesen, eine Instillationtherapie wäre also angeraten gewesen.


    Rezidive sind bei Blasenkarzinomen leider sehr häufig (30-80% der Patienten erleiden ein Rezidiv), einmal durch die nach der TUR-B in der Blase vorhandenen Tumorzellen, zum anderen weil auf Tumoren nicht erkannt und/oder nicht komplett entfernt werden. Dazu dient die Nachresektion. Durch Spiegelung mit Hexvix kann das besonders bösartige CIS besser erkannt werden.


    Instillationstherapie:
    Hier gibt es kein durch Studien belegtes "optimales" Schema. Normalerweise wird das Chemotherapeutikum während einer 6-8-wöchigen Induktionstherapie wöchentlich gegeben, dann folgen weitere Instillationen.


    Über die Dauer der späteren, selteneren Instillationen (Erhaltungstherapie) gibt es keine Einigkeit zwischen den Fachgesellschaften. Eine kurze, intensive Instillation über 3- bis 4 Monate (z.B. hohe Instillationsfrequenz oder hohe Dosis) kann genauso effektiv sein wie lange Erhaltungstherapien. Weitere Instillationen nach 1 Jahr können bei Patienten mit "intermediate risk" späte Rezidive verhindern.


    Wie können die Rezidivraten gesenkt weren?
    - Nüchternheint 6 Std. vor Instillation
    - Gabe von Desmopressin
    - restharnfreie Entleerung der Harnblase
    - höhere Mitomycin-Dosis
    - Flüssigkeitseinschränkung
    - täglich Milchsäurebakterien (Lactobacillus casei) zu sich nehmen
    - elektromotive Medikamentenapplikation von Mitomycin (EMDA), Infos dazu im Thread "Wohin geht die Forschung"
    - Mitomycin-Gabe mit Hypertherapie (Synergo-Methode, hierzu findest du viele Infos im Forum)


    Alles Gute für dich und deinen Mann
    und viele Grüße
    Isa

    Hallo Simone, :streicheln:


    wegen des CIS und weil du immer so große Schmerzen hast, würde ich an deiner Stelle mit den Ärzten besprechen, ob nicht eine Blasenspiegelung in Narkose mit Probenentnahme (Mapping) besser wäre. Dann hättest du auch Sicherheit, ob die BCG-Behandlung gewirkt hat. Bekanntlich ist ein CIS ja schwer zu erkennen.


    Wir hatten ja erst kürzlich bei zwei Leuten den Fall, dass es unter BCG-Behandlung zur Progression des Tumors kam: bei Wolfgang und bei Badi:
    Blasenentferung nach Diagnose "muskelinvasives Urethelkarziniom"
    Wieder ein Neuer


    Natürlich hoffe ich sehr, dass das BCG bei dir das CIS zum Verschwinden gebracht hat. :thumbup:


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Mia, :streicheln:


    eure Situation erinnert mich an die von "Muckel" hier aus dem Forum. Ihre Mutter bekam 2006 zwar kein Urostoma, sondern einen Pouch, aber ihr ging es auch mehrere Wochen nach der OP gar nicht gut, sie war schlapp und appetitlos wie deine Mutter und war 9 Wochen in der Klinik:
    Wieviel KG darf man mit einem Pouch tragen ??


    Dann ging es aber aufwärts und seitdem geht es ihr sehr gut!


    Dass deine Mutter nach einem so langen Krankenhausaufenthalt schlapp und appetitlos ist (ja, die ach so tolle Krankenhauskost... :rolleyes:)), ist kein Wunder, das lange Liegen, die Medikamente.... Ich denke, wenn es medizinisch vertretbar ist, sollte deinen Mama nach Hause gehen, der Geburtstag ist ja ein schöner Anlass, redet doch unbedingt mit den Ärzten, ob das nicht jetzt, wo der Schwamm weg ist, möglich ist.


    Ich drücke die Daumen.... :thumbup:


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Ricka,


    darf ich fragen, in welchem Krankenhaus dein Mann in München war (was du das schreibst, klingt ja nicht sehr erfreulich :unmöglich: ).


    Mein Vater bekam vor fast 5 Jahren in Großhadern sein Urostoma. Er war dort sehr zufrieden und kommt auch mit dem Stoma gut zurecht. In diesem Thread habe ich mal aufgeschrieben, wie er die Versorgung handhabt:
    Komplikationen nach der OP (Blasenentferung)


    Wenn du Fragen hast, stell sie nur. Warum müsst ihr so häufig die Platte wechseln?


    Da mein Vater einen sehr weit fortgeschrittenen Tumor mit Lymphknotenbefall hatte (pT4/N2(3/4)/Mx), hat er auch eine adjuvante Chemo (4 Zyklen) mit Cisplatin/Gemcitabin gemacht. Er hat die Chemo stationär gemacht (4 Tage stationär zur Cisplatin- und Gemcitabin-Gabe, dann wieder stationär am 8. Tag für 2 Tage zur Gemcitabin-Gabe, ansonsten zu Hause). Die Cisplatin-Gabe kann man praktisch nur stationär machen, weil vor und nach der Cisplatin-Gabe ein umfangreiches, mehrstündiges "Wässern" (Infusion) notwendig ist, weil Cisplatin nierenschädigend ist. Dabei liegt man am besten in einem Bett und nicht auf einer unbequemen Liege beim Onkologen.


    Die Gemcitabin-Gabe an Tag 8 kann man aber gut ambulant machen.


    Mein Vater hat die Chemo wie gesagt recht gut vertragen. Und vor allem: Ihm geht es seitdem prima!!! :hurra: Deshalb Kopf hoch, ihr schafft das gemeinsam. :thumbup:


    Alles Gute für euch und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Krümelchen, :kuss:


    schön, endlich wieder von dir zu lesen, vor allem, dass du auf dem Weg der Besserung bist und der Pouch jetzt (hoffentlich) dicht ist! :hurra:
    Hoffentlich kannst du bald nach Hause...


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Silver Dollar, :)


    die "chronische Urozystitis" bezog sich auf die Gewebeprobe 3 (Zyste vom Harnblasenhals). Da sich der Harnblasenhals in der Nähe der Prostata befindet, könnte ich mir vorstellen, dass sich die Zyste im Anschluss an die Behandlung deines Prostatakarzinoms entwickelt hat.


    Momentan nimmst du mit Ciprofloxacin ja bereits ein sehr gutes Antibiotikum. Deshalb glaube ich, dass du völlig korrekt und ausreichend behandelt wirst und dir momentan keine Sorgen zu machen brauchst. :gut gemacht:


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Mia,


    es tut mir so leid, dass es immer noch nicht besser geht, aber wie Hexe schon geschrieben hat, ist die Therapie, die bei deiner Mutter angewendet wird, sehr modern und gut bei schlecht heilenden Wunden. Offensichtlich handelt es sich um die sog. Vakuumtherapie (Endo-Vac); dabei wird ein besonderer Schwamm in die Wunde eingelegt und über einen Schlauch mittels einer Vakuumpumpe ständig das Sekret abgesaugt und die Wunde so auch verkleinert. Der Schwamm muss alle 3 Tage gewechselt werden, und die Therapie kann auch ambulant durchgeführt werden. In einem Fachartikel habe ich gelesen, dass es bis zur Abheilung durchschnittlich 28 Tage gedauert hat. Also ich denke, ihr müsst leider noch Geduld haben.


    Das Fieber ist ja auch ein Anzeichen der Infektion, und sicher bekommt deine Mutter Antibiotika. Sicher hat man auch untersucht, auf welche Antibiotika die Keime ansprechen, manchmal dauert es, bis das richtige Antibiotikum gefunden wird.


    Zu der Endo-Vac-Therapie habe ich noch folgenden Thread aus dem Stoma-Forum gefunden:
    http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=5808&highlight=&page=1&s=f6576d481ebf3b6ce9da8787ac50741f


    Klingt doch sehr ermutigend! Vielleicht druckst du es deiner Mama mal aus, damit sie sieht, dass sie nicht allein ist mit diesem Problem, und dass es bei anderen gute Erfolge mit dieser Therapie gab.


    Liebe Mia, manchmal dauert es leider länger, bis es aufwärts geht. :streicheln: Bleibt mit den Ärzten in engem Kontakt, man kann ruhig seine Sorgen zeigen. Ich drücke fest die Daumen, dass es besser wird. :thumbup:


    Halt die Ohren steif und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Wolfgang, :)


    sorry, aber so ganz habe ich immer noch nicht verstanden, wann deine letzte BCG-Instillation war. Im April 2009 ging es los mit 6 wöchentlichen Instillationen, die du nicht gut vertragen hast. Danach sollte nochmals nach 3 Monaten ein Behandlungsblock von 3 wöchtentlichen Instillationen sein: Hat von diesen eine stattgefunden und, wenn ja, wann?


    Niemand hier im Forum will dir oder deinem Urologen einen Vorwurf machen. Ich glaube, du hast vollkommen richtig gehandelt, bist gleich zum Arzt gegangen und hast das Glück gehabt, an einen Urologen zu geraten, der die moderne Methode der Blasenspiegelung mit Fluoreszenzlicht anwendet. Dadurch ist der Krebs - ein Carcinoma in situ (CIS) - korrekt festgestellt worden. Auch die Behandlungsempfehlung einer BCG-Instillationsbehandlung ist nach den jetzigen Leitlinien absolut korrekt. Nur hätte im Verlauf der Behandlung, als es dir immer schlechter ging, unbedingt abgeklärt werden müssen, ob du auf die BCG-Behandlung angesprochen hast, m.E. am sichersten und schonendsten für dich durch eine TUR-B und ein Blasenmapping (= Entnahme von Gewebeproben aus bestimmten Stellen in der Blase). Dann wäre erkennbar gewesen, dass der Tumor nicht verschwunden war, und es hätte sich schon zu diesem Zeitpunkt das genaue Stadium des Tumors feststellen lassen. Möglicherweise wäre der Tumor dann noch nicht in den Muskel eingewachsen (= muskelinvasiv) gewesen. Und es gilt die Regel: Je oberflächlicher der Tumor, umso besser die Heilungsaussichten.


    Allerdings hättest du nach einem weiter bestehenden CIS nach BCG-Versagen auch bei einem noch oberflächlichen Tumor vor der Frage der Blasenentfernung gestanden. Es gibt zwar einige Leute hier aus dem Forum, die dann noch einen Versuch mit einer Instillationstherapie mit Mitomycin in Verbindung mit der Synergo-Methode machen (PeterM z.B.):
    http://www.forum-blasenkrebs.net/index.php?form=Search&searchID=13055&highlight=


    Die meisten entscheiden sich dann aber für die Blasenentfernung.


    Das Problem ist: Wegen der zahlreichen heftigen Nebenwirkungen können viele Leute eine BCG-Erhaltungstherapie nicht durchhalten. Und außerdem spricht das CIS nicht immer auf BCG an, und es kommt sogar unter der Behandlung zum Fortschreiten des Tumors. Beispiele hierfür findest du in den Geschichten von Gerhard51 und Badi:
    von Ta,G1 bis Ta,G3+carzinoma in situ G3 mit Neoblase Option
    http://www.forum-blasenkrebs.net/index.php?form=Search&searchID=13048&highlight=


    Vertrauen zum Arzt finde ich wichtig, aber die Geschichte meines Vaters, bei dem der Urologe das CIS über ein Jahr lang nicht erkannt hat, hat mir gezeigt, dass man sich auch selbst schlaumachen und ein mündiger Patient sein sollte.


    Das hast du ja auch getan, und daher bin ich überzeugt, dass du auf dem richtigen Weg bist. :gut gemacht:


    Liebe Grüße und alles Gute!
    Isa

    Hallo Krümelchen, :streicheln:


    du hast mein vollstes Mitleid, ich wäre schon längst verhungert.... :rolleyes:


    Morgen denke ich an dich und drücke alle Daumen!! :thumbup:
    :I love you:
    Isa

    Hallo Eckhard,


    wenn am 5.8.09 die letzte BCG-Instillation war, hast du sicher Recht. Ich bin aber davon ausgegangen, dass Wolfgang eine BCG-Erhaltungstherapie bekommen hat, was ja bei CIS angezeigt gewesen wäre. Wolfgangs Infos waren da nicht so eindeutig. ?(


    Um einen Zeitverlust zu vermeiden, würde ich bei anhaltenden starken Beschwerden bei einem CIS eher nochmal eine TUR-B mit Mapping empfehlen, da hat man dann auch gleich Sicherheit, wie weit der Tumor fortgeschritten ist. Bei einer Spiegelung unter Hexvix hat man diese Info ja nicht.


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Nemoo,


    TUR-B bipolar: Bei der TUR-B wird ja der Tumor mittels einer elektrischen Schlinge entfernt. Die bipolaren Resektionstechnik hat gegenüber der monopolaren Technik den Vorteil, dass der Strom nicht durch den gesamten Patienten fließt, sondern nur durch die OP-Stelle. Vorteile: keine Beeinflussung von Herzschrittmachern, weniger Verbrennungen am Patienten bei Berührung leitender Gegenstände, weniger Muskelzuckungen und damit geringeres Risiko einer Blasenperformation. Also insgesamt: BESSERE TECHNIK.


    HDTV: Der Eingriff ist wohl aufgezeichnet worden.


    Doxorubicin: Ist gleich gut wirksam wie Mitomycin.


    Dauer der Frühinstillation: In Studien wird eine Dauer von 0,5 bis 2 Stunden angegeben, durchschnittlich 1 Stunde. 45 Min sind also im Rahmen.


    Nachresektion: Laut Manual "Urogenitale Tumoren" des Tumorzentrums München ist bei pTa-Low-Grade-Tumoren eine Nachresektion meist nicht nötig.


    Wann ist eine Nachresektion nötig?
    - Wenn der Tumor nicht komplett entfernt werden konnte.
    - Wenn der Tumor sehr groß war.
    - Wenn der Tumor an vielen Stellen vorkam (multifokal).
    - Wenn in der Biopsie keine Muskelschicht enthalten war.
    - Bei T1- oder High-Grade-Tumoren.
    Zeitpunkt: 2-6 Wochen nach TUR-B.


    Also ich denke, du kannst ganz beruhigt sein... :)


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Wolfgang,


    deine Geschicht zeigt leider wieder einmal, wie gefährlich ein CIS ist. Wie Eckhard schon in deinem anderen Thread geschrieben hat, ist ein CIS immer hoch aggressiv (G3), d.h., es neigt sehr zur Progression, d.h. zum Eindringen in tiefere Schichten.


    Leider sieht man bei der Blasenspiegelung mit Weißlicht ein CIS oft nicht, weil es eben flach in der Schleimhaut liegt; bei dir hat man es ja anfangs im April 2009 durch eine Fluoreszenzuntersuchung (Hexvix) gesehen und daraufhin die BCG-Behandlung eingeleitet. Ob eine weitere Spiegelung unter Hexvix im November, wie Eckhard meint, soviel geholfen hätte, weiß ich auch nicht, denn bei einer Entzündung (die ja bei einer BCG-Behandlung gewollt ist), leuchten ja auch diese Bezirke. Sicherheit bringt bei einem CIS m.E. nur ein Blasenmapping, also die Probenentnahme in Narkose aus bestimmt Stellen in der Blase, was bei dir ja jetzt auch gemacht wurde.


    Bei meinem Vater war der Verlauf ganz ähnlich wie bei dir: ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen, Abgang von Gewebestücken/Blutkoageln. Die Blasenspiegelung war wegen extremer Schmerzen nicht möglich. Dann TUR-B mit Mapping in Narkose - Diagnose CIS, mindestens pT2 = muskelinvasiv. Die Blase wurde entfernt (Urostoma), wegen Lymphknotenbefalls waren noch 4 Zyklen Chemotherapie nötig. Das war vor 4 1/2 Jahren - und seitdem geht es meinem Vater sehr gut!


    Wie du an vielen Beispielen hier aus dem Forum siehst, kann man mit einer Harnableitung sehr gut leben... Hauptsache, du bist den Krebs los!
    Dir viel Glück und alles Gute!


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Mia, :)


    es ist schön, wieder von dir zu hören, aber es tut mir leid, dass es deiner Mutter noch nicht besser geht. Dein letztes Posting deutete ja schon auf eine Infektion hin, das Fieber, die übelriechende Wundflüssigkeit... Sicher bekommt deine Mutter auch Antibiotika?


    Hoffen wir, dass die Ärzte diese Komplikation in den Griff kriegen und deine Mama endlich nach Hause kann. Lasst euch aber nicht durch diese Sache entmutigen; wir hatten hier im Forum schon öfter den Fall, dass nach der OP Kompliktionen auftraten, z.B. bei Andy, der auch nochmals operiert werden musste (es war ein Abszess, der Schmerzen verursachte), oder Muckels Mutter, der es zunächst auch nicht gut ging. Das ging alles vorbei, und heute geht es den beiden ehemaligen Patienten bestens!


    Ich bin sicher, auch bei euch geht es jetzt aufwärts! Alle Daumen sind gedrückt! :thumbup:


    Ganz liebe Grüße an dich und deine Mama, und lass bitte wieder von dir hören...
    Isa


    P.S. Ich selbst bin kein Anhänger der Homöopathie; allerdings schaden als Zusatzmaßahme zur Schulmedizin kann die Homöopathie sicher nicht. Ist deine Mutter in einer naturheilkundlich orientierten Klinik?

    Hallo Gosia, :)


    du hast ja hier viele Antworten von Männern mit einer orthotopen Neoblase = Neoblase mit Anschluss an die Harnröhre) bekommen. Bei dieser Harnableitung bestehen aber recht große Unterschiede hinsichtlich der Kontinenz zwischen Männern und Frauen: Frauen haben hier wesentlich häufiger als Männer mit einer Hyperkontinenz zu rechnen, d.h., sie können den Urin oft nicht auf normalem Wege loswerden, sondern müssen sich katheterisieren. Ich habe mal gelesen, dass bei Frauen mit Neoblase in 1/3 der Fälle mit Inkontinenz, 1/3 der Fälle mit Hyperkontinenz und 1/3 der Fälle mit normaler Kontinenz zu rechnen ist. Bei Männern sieht das wesentlich besser aus; hier gibt es selten Hyperkontinenz, viele Männer sind Tag und Nacht kontinent, und für die, die nachts inkontinent sind, gibt es ja noch die Möglichkeit, ein Urinalkondom zu verwenden und einen Nachtbeutel anzuschließen (diese Möglichkeit gibt es bei Frauen nicht).


    Man hat versucht, die Hyperkontinenz bei Frauen durch geänderte Operationsverfahren zu verringern, allerdings noch ohne großen Erfolg (wie ich in einem Buchbeitrag von Herrn Prof. Hautmann (Ulm) gelesen habe).


    Ich würde dir raten, eine renommierte Klinik mit viel Erfahrung in diesem Bereich aufzusuchen und dort genau nach den OP-Ergebnissen bei Frauen mit orthotoper Neoblase zu fragen.


    Wir haben hier im Forum auch einige Frauen mit orthotoper Neoblase, z.B. haben Baerchenmaxi und Elke ihre Geschichten aufgeschrieben, vielleicht kannst du mal Kontakt mit ihnen aufnehmen:
    Meine Geschichte.
    Auch Frauen haben eine Neoblase


    Auch Lilly hat eine Neoblase, und in ihren Beiträgen finden sich viele Informationen:
    http://www.forum-blasenkrebs.net/index.php?form=Search&pageNo=2&searchID=12355&highlight=


    Ich wünsche dir viel Glück und dass du die für dich passende Wahl triffst!


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Mia,


    es ist besser, wenn deine Mutter erst in die Reha geht, wenn sie keine großen gesundheitlichen Probleme mehr hat. Eine Rehaklinik ist kein Akutkrankenhaus, wenn man dort richtig krank ist, kann man von der Reha nicht profitieren.


    Dass deine Mutter sich erst an das Stoma gewöhnen muss, ist ganz normal, den Körper so zu akzeptieren, wie er jetzt ist, braucht auch Zeit und ist gerade für eine noch recht junge Frau nicht leicht. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die Zufriedenheit der Patienten mit ihrer Harnableitung bei allen Formen der Harnableitung (Neoblase, Stoma, Pouch) etwa gleich groß ist. Also mit jeder Harnableitung kann man ein gutes Leben führen!


    Alle Gute, liebe Mia
    LG
    Isa

    Hallo Mia, :)


    "adjuvant" bedeutet "unterstützend", d.h., die Chemotherapie soll den Heilungserfolg der Blasenentfernung steigern. Dies trifft vor allem auf Leute mit Lymphknotenbefall zu, denn der Befall der Lymphknoten zeigt ja an, dass die Krebszellen nicht mehr nur in der Blase vorhanden waren. Studien haben gezeigt, dass der Heilungserfolg bei diesen Patienten durch eine Chemotherapie um etwa 10% gesteigert werden kann.


    In der Regel wird bei der Chemotherapie eine Kombination aus den Medikamenten Cisplatin und Gemcitabin verabreicht, meist 4 sogenannte Zyklen von 21 Tagen Dauer (es können auch etwas mehr oder weniger Zyklen sein). Wenn alles glatt geht, hat man das Ganze also nach 2 1/2 Monaten überstanden.


    Diese Chemotherapie ist kein Pappenstiel - allerdings gibt es heute gute Medikamente gegen die Nebenwirkungen wie z.B. gegen Erbrechen und Übelkeit. Die Chemo wird auch nur an 3 Tagen des Zyklus verabreicht (bei meinem Vater waren es Tag 1, 2 und acht); an den übrigen Tagen kann man sich zu Hause erholen.


    Die Verträglichkeit ist individuell unterschiedlich - manche Leute leiden sehr unter Nebenwirkungen, andere weniger, wobei mein Vater zu den Glücklichen gehörte, die die Chemo recht gut vertragen. Trotzdem ist es eine anstrengende Zeit, in der deine Mutter ganz dringend eure Unterstützung braucht.
    Ihr schafft das! :thumbup:


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Mia,


    erstmal freue ich mich mit euch, dass deine Mama die schwere OP gut überstanden hat. Kleine Rückschläge kommen bei jedem vor, aber ich denke, jetzt geht es jeden Tag ein bisschen aufwärts. :)


    Auch für ein Ileum-Conduit, wie deine Mutter es bekommen hat, wird ja ein Stück Dünndarm verwendet. Uns hatte der betreuende Arzt vor der OP gesagt, dass "der Darm es gar nicht mag, wenn man ihn durchschneidet" - also ich denke, die Schmerzen werden sich mit der Zeit geben. Deine Mutter befindet sich ja unter ärztlicher Überwachung, so dass wohl medizinisch alles in Ordnung ist.


    Wir waren auch geschockt, als mein Vater die Nachricht mit dem Lymphknotenbefall bekommen hat. Aber: Er hat auch die adjuvante Chemo gut überstanden, und ihm geht es seit 4 Jahren richtig gut!


    Alles Gute für euch
    und ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Silke,


    ich freue mich mit euch, dass ihr so schnell Antwort aus Aachen bekommen habt. :hurra:


    Bei den Blutwerten hängt die Zeit bis zum Vorliegen der Ergebnisse auch davon ab, ob die Proben sofort an das Labor weitergeleitet werden, welche Werte bestimmt werden sollen (es wird nicht immer alles bestimmt), und wie dringlich man es macht.


    Liebe Grüße
    Isa