Hallo Silke,
zur Nachsorge wollte ich dir noch folgenden Artikel empfehlen, der auf Deutsch über die neuesten Europäischen Leitlinien berichtet:
http://www.kup.at/kup/pdf/7102.pdf
Wie du siehst, wird eine individuelle, risikoadaptierte Nachsorge empfohlen, d.h., bei einem Tumor pT2/N0/Mx ist ein CT in der Nachsorge nicht unbedingt notwendig, weil das Metastasierungsrisiko relativ niedrig ist. Ein CT bedeutet ja auch immer eine Strahlenbelastung.
Jetzt hat deine Mutter ja das CT gehabt, und ich hoffe, die Ursache für die Eiterung wird gefunden.
Der Artikel listet auch die üblichen Untersuchungen in der Nachsorge auf, so wurde doch bei deiner Mutter sicher auch außer der Blutuntersuchung eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums und der Nieren und Harnwege sowie eine Urinuntersuchung gemacht, oder? Wenn es sich irgendwie machen lässt, würde ich dir auch raten, deine Mutter bei den nächsten Untersuchungen zu begleiten, das ist schon hilfreich, wie mir mein Vater immer wieder gesagt hat. Zwei Leute hören und sehen mehr, und oft trauen sich die Betroffenen nicht so richtig, Fragen zu stellen.
Parastomale Hernie: Solche Hernien sind bei Stomaträgern relativ häufig (bis zu 60%). Wenn sie keine Probleme machen, sollte man nicht operieren, weil die OP nicht so einfach ist. Mein Vater hatte vor 2 Jahren eine Leistenhernie, die ihm gelegentlich Schmerzen bereitete und operiert wurde, dabei wurde auch ein Netz eingelegt. Er war nur 2 Tage im Krankenhaus, und seitdem hatte er keine Probleme mehr. Bei den Stomahernien ist die OP aber nicht so einfach, es gibt aufgrund der Blasenentfernung Verwachsungen, häufig kommt es zu Rezidiven der Hernien, das Netz ist nicht so einfach korrekt zu plazieren und kann Infektionen verursachen usw. Meinem Vater wurde bei seinen bisherigen Nachsorgeuntersuchungen an der Uniklinik Homburg wie gesagt von einer OP seiner Stomahernie abgeraten.
Hier noch 2 Links zu dem Thema:
http://www.stoma-welt.de/leben…plikationen-hernie-bruch/
(der folgende Link ist auf Englisch, beschreibt das Problem aber sehr gut)
http://blcwebcafe.org/content/…/135/lang,english/#hernia
Zum Schluss wollte ich noch sagen, ihr solltet unbedingt eine Stelle finden, wo deine Mutter sich bei den Nachsorgeuntersuchungen gut aufgehoben fühlt und nette Ärzte sind. Mein Vater fährt 100 km zur Uniklinik Homburg, aber die Ärzte dort sind kompetent und sehr freundlich. Allerdings muss man an Unikliniken immer lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Wie kommt denn deine Mutter aktuell mit der Stomaversorgung zurecht? Mein Vater hat mich nochmal darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, beim Wechsel der Versorgung den zähen Schleim, der sich wie Kaugummi um das Stoma absetzt, zu entfernen. Tut man das nicht, kann das auch zur Undichtigkeit führen. Mein Vater findet es übrigens besser, keine Creme zu verwenden, obwohl ihm die Stomaberaterin schon öfter Muster gegeben hat. Ich denke, jeder muss herausfinden, war für ihn individuell am besten ist.
Gerade sehe ich, dass teddy dir geschrieben hat. Ein direkter Kontakt zu einer erfahrenen Urostomaträgerin wäre für deine Mama sicher eine große Hilfe.
Alles Gute und ganz liebe Grüße
Isa