Beiträge von Isa

    Hallo Walter, :streicheln:


    auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns im Forum! :Schmunzel:


    Leider kann ich Hexes Link nicht öffnen. Ich habe zu deinen Fragen folgende Infos in der Fachliteratur gefunden:


    Das Adenokarzinom ist wirklich sehr selten. Die meisten Blasenkarzinome (über 90%) sind sog. Urothelkarzinome, 7% Plattenepithelkarzinome und nur 1-2% Adenokarzinome.


    Eine Sonderform des Adenokarzinoms ist das Urachuskarzinom (ca. 0,22% aller Blasentumore). Es kommt bevorzugt am Blasendach vor und geht vom Urachus aus (Urachus = Harngang, ein aus der Embryonalentwicklung stammender Rest einer Verbindung von der Blase zum Nabel). Ausgangspunkt des Karzinoms sind Drüsenzellen.


    Vom Urachuskarzinom gibt es verschiedene Typen:
    glandulär, muzinös, papillär, siegelringzellig, klarzellig, adenoidzystisch.
    In der Regel treten sie solitär (ein einziger Tumor) auf.


    Urachuskarzinome werden neben der TNM-Klassifikation auch nach Sheldon klassifiziert.


    Wird ein Adenokarzinom in der Harnblase gefunden, sollte ein Primärtumor außerhalb der Blase von Prostata, Dickdarm, Gebärmutter, Magen oder Brust ausgeschlossen werden.


    Behandlung des Adenokarzinoms ist die radikale Zystektomie; bei einem einzelnen Tumor kommt auch die Blasenteilresektion, abhängig von Tumorgröße und -lokalisation in Frage


    Wenn du hier im Forum mit der Suchfunktion nach Adenokarzinom und Urachuskarzionom suchst, findest du andere Betroffene mit diesem Tumor, bei denen solche Blasenteilresektionen durchgeführt wurden (Birgit, Michaela, Jurij):
    http://www.forum-blasenkrebs.net/search.php?searchid=22525
    http://www.forum-blasenkrebs.net/search.php?searchid=22524


    Spezialisiert auf seltene urologische Tumoren ist die Urologie der Uniklinik Essen (Prof. Rübben), Genaues dazu nennt User "Primzahl" in seinem Beitrag. Daher würde ich dir empfehlen, dich dorthin zu wenden.


    Alles Gute und ganz liebe Grüße für dich und deine Familie!
    Isa

    Hallo Heiko,


    ich freue mich riesig!!! :hurra:
    Hoffentlich geht es deiner Frau auch gut, auch psychisch, meine ich. Habt ihr schonmal in ein Mehrlingseltern-Forum geschaut?
    Drillinge sind eine Herausforderung, aber ihr seid ja zu zweit und habt vielleicht auch noch Omas/Opas usw., die ihr mobilisieren könnt. Das hilft ungemein, seh ich gerade in meinem Bekanntenkreis bei einem befreundeten Ehepaar, dessen Tochter Zwillinge bekommen hat.
    Mit dem Lotterleben ist es auch schon bei einem Baby vorbei :Schmunzel:, aber es gibt auch nichts Schöneres, als so ein zartes Baby zu spüren! :I love you:


    Alles Gute für euch!
    LG
    Isa

    Liebe Michaela,


    ich freue mich auch riesig und gratuliere herzlichst! Ich wünsche dir, dass du das Mama-Sein so richtig genießen kannst (es ist zwar sehr anstrengend, aber auch seeehr schön).
    :hurra: :klatschen: :gut gemacht:


    Alles Gute für eure Familie
    und ganz liebe Grüße
    Isa

    Lieber Heinrich, :streicheln:


    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Dass das Lymphknotenrezidiv so kurz nach Abschluss der adjuvanten Chemotherapie (ich nehme an mit Cisplatin/Gemcitabin?) aufgetreten ist, könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Tumor bei dir nicht auf diese Chemo angesprochen hat. Deshalb solltest du den Metastasen so schnell wie möglich mit einer anderen Chemo auf den Leib rücken! Paclitaxel hat ähnlich gute Ansprechraten wie Cisplatin, und manche Leute vertragen es besser.


    Außerdem würde ich abklären, ob evtl. zusätzlich zu der Chemo eine chirurgische Entfernung der Lymphknotenmetastasen möglich ist. Es gibt Berichte, nach denen die Erfolge damit besser sind als nach einer alleinigen Chemo:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19142626?ordinalpos=2&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum


    Falls dein Arzt dir hier nicht weiterhelfen kann, würde ich eine Zweitmeinung einholen. Der Erstautor des o.g. Artikels, Dr. Jan Lehmann (Kiel, Adresse in dem Artikel), ist ein Spezialist auf diesem Gebiet; wenn du ihn anmailst, würde er dir bestimmt einen qualifizierten Rat geben können. Dr. Lehmann hat meinen Vater an der Uniklinik Homburg während seiner adjuvanten Chemotherapie betreut und ist nicht nur sehr kompetent, sondern auch sehr nett.


    Den Urlaub kannst du nachholen, wenn du die Behandlung hinter dir hast. :bike:


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Liebe Bärbel,


    dein Klaus konnte friedlich, im Kreis seiner Lieben einschlafen. Du hast wirklich alles für ihn getan, und er muss nun nicht mehr leiden. Ich hoffe, du findest Trost in deiner Trauer und kannst auch wieder Kraft für dich schöpfen.


    :streicheln: :streicheln: :streicheln:
    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Blumenhexe, :streicheln:


    ich freue mich, dass Klaus die Bestahlung gut überstanden hat. Es ist wunderbar, dass er dich hat, die ihm bei allem, was er jetzt durchmachen muss, beisteht. Wie du das alles schaffst und dabei noch berufstätig bist, finde ich unglaublich. :applaus:
    Liebe Blumenhexe, dass Klaus gerne Besuch hat, ist ein gutes Zeichen. Und in Essen ist er bestimmt in den besten Händen und bekommt die bestmögliche Behandlung.


    Ich drücke euch die Daumen, dass die Behandlung gut anschlägt und ihr die Dinge machen und erleben könnt, die ihr euch wünscht.


    Ein Riesenkraftpaket und ganz viele liebe Grüße
    Isa

    Lieber Joseph,


    etwas verspätet ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns im Forum! :hap


    Es ist bekannt, dass es solche heftigen Nebenwirkungen auf die BCG-Behandlung wie bei dir geben kann, die dann denn Abbruch der Behandlung erzwingen. Normalerweile würde man bei einem T1/G3-Blasenkarzinom nach BCG-Unverträglichkeit eine Zystektomie erwägen, in deinem Fall - bei einem durchgemachten Herzinfarkt - wird man da aber wohl zurückhaltend sein.


    So erfreulich es ist, dass bisher alle Kontrollen kein Rezidiv nachgewiesen haben :klatschen:, würde ich dir doch raten, bei der nächsten Kontrolle mit deinem Arzt über eine Mitomycin-Behandlung zu reden. Solche schwerwiegenden Nebenwirkungen wie bei BCG kommen unter Mitomycin-Instillationen nicht vor. Vielleicht bist du auch in der Nähe einer der Unikliniken, die die Synergo-Methode (Mitomycin mit Hyperthermie) anwenden:
    http://www.medical-enterprises.com/treatment-de.html


    Winfried hier aus dem Forum ist Experte dafür.


    Alles Gute für dich, und es wäre schön, wenn du hier weiter berichten würdest!
    :Wie
    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Juma,


    dein Mann hat eine ganz ähnliche Diagnose, wie mein Vater sie vor fast 4 Jahren bekommen hat: lokal fortgeschrittenes, lymphogen metastasiertes Urothelkarzinom mit CIS in der Prostata (Tumorformel lautete bei meinem Vater nach der Blasenentfernung p4a/N2(3/4)/Mx).


    Mein Vater hat nach der Blasenentfernung 4 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin/Gemcitabin gemacht und ihm geht es seitdem sehr gut.


    Dies nur zur Ermutigung vorweg :streicheln:.


    Die Verträglichkeit einer Chemotherapie ist individuell unterschiedlich. Es gibt Leute, die sehr darunter leiden, und andere, die sie relativ gut "wegstecken". Mein Vater hatte das Glück, zur zweiten Gruppe zu gehören. Dass man bei dieser Chemotherapie unbedingt moderne Medikamente gegen die Übelkeit (vor allem durch das Cisplatin) bekommen muss, sollte selbstverständlich sein.


    Wie geht es denn deinem Mann bisher? Hat er durch den Blasenkrebs starke Symptome/Schmerzen? Mein Vater hat sehr unter ständigem Harndrang, Blutkoageln im Urin und Schmerzen gelitten. Wenn das bei deinem Mann auch so ist, würde ich auch auf eine sofortige Blasenentfernung drängen.


    Wie Hexe schon geschrieben hat, ist die Frage, ob neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie besser ist, noch nicht endgültig zu beantworten, weil es noch zu wenig aussagekräftige Studien gibt. Die aktuellen europäischen Leitlinien empfehlen eher die neoadjuvante Chemotherapie:
    http://www.uroweb.org/fileadmi…ic%20Bladder%20Cancer.pdf


    Eine gute Zusammenfassung auf Deutsch findet sich hier:
    http://www.aerztekammer-bw.de/25/15medizin09/B07/8.pdf


    Wahrscheinlich bieten beide Therapieformen einen Vorteil für den Patienten (uns wurde damals eine Steigerung der 5-Jahres-Überlebensrate um ca. 10% genannt).


    Zu deiner Frage, wie du deinen Mann am besten unterstützen kannst, meine ich, wenn ihr beide daran glaubt, dass diese kombinierte Therapie seine Heilungschancen ein gutes Stück verbessert, ist das schon eine große Hilfe.


    Dein Mann wird sicherlich nur ein paar Tage während der Cisplatin-Gabe im Krankenhaus sein, das Gemcitabin wird normalerweise ambulant gegeben. Sicherlich wäre es eine Unterstützung, wenn du deinen Mann in dieser Zeit etwas "pflegen" könntest, ihm das kochen könntest, was er mag usw. Allerdings glaube ich nicht, dass jemand während einer Chemotherapie ständig als Kranker behandelt und bemitleidet werden will. Mein Vater hat während der Zeit eigentlich alles gemacht wie sonst auch - manche Leute gehen sogar arbeiten (das lenkt ab).


    Vielleicht kannst du dir ja auch Urlaub nehmen (ich habe das getan, hab Gottseidank eine verständnisvolle Chefin). 3 Zyklen a 21 Tage sind ja auch nicht so lang. Kündigen würde ich nur im Notfall.


    Alles Gute euch beiden
    Liebe Grüße
    Isa :smil:

    Hallo Nele, hallo Volker, :smil:


    die Definition von "Mapping" lt. Projektgruppe Harnblasenkarzinom (Regensburg), Seite 4:
    http://www.uni-regensburg.de/E…%20Harnblasenkarzinom.pdf


    Systematische Blasenschleimhautbiopsie (bladder-mapping) aus Trigonum,
    rechter Seitenwand, linker Seitenwand, Vorderwand, Hinterwand und Blasendach.


    Fakultativ bei V.a. Tis bzw. bei schlecht einschätzbarer Infiltrationstiefe


    Es handelt sich also um eine Gewebeentnahme aus bestimmten Stellen in der Blase.


    Lieber Volker, ich drücke dir die Daumen, dass kein Tumor gefunden wird!


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Heiko, :hurra:


    diese Ängste, bis man das erlösende Ergebnis von so einer Untersuchung hat, sind schrecklich (bei unserem 3. Kind habe ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, als das Ergebnis endlich da war, habe ich nur gezittert und geheult vor Anspannung und Erleichterung).


    Ich bin so froh, dass ihr beruhigt euren drei Kleinen weiter beim Wachsen zusehen könnt! :) :) :)


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo,


    danke für den Bericht und grüß deinen Vater ganz herzlich! :)


    Meinem Vater sagte man auch vor der OP, dass der Darm es gar nicht mag, wenn man ihn durchschneidet... d.h., der Heilungsprozess nach so einer großen OP dauert einfach seine Zeit.


    Was sagen denn die Ärzte zu den Bauchkrämpfen, ansprechen sollte dein Vater das auf jeden Fall.


    Liebe Grüße und weiter gute Besserung :streicheln:


    Isa

    Hallo Gerhard, :)


    auch von mir ein ganz herzliches Willkommen, schön, dass Du den Weg zu unserem Forum gefunden hast!


    Deine Krankengeschichte zeigt wieder einmal, wie ernst man ein Carcinoma in situ nehmen muss - von November bis heute wurde offensichtlich aus dem Stadium Ta ein T3! Mein Vater hatte auch ein Cis - bei ihm war es leider bei Diagnosestellung schon das Stadium T4. Trotzdem geht es ihm bis heute, fast 4 Jahre nach der rad. Zystektomie, sehr gut.


    Ich drücke Dir für die OP fest die Daumen, es wird alles gutgehen, da bin ich mir sicher, und wir freuen uns, wenn Du dich hier wieder meldest, eine ganze Menge Neoblasenprofis werden Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen... :schwester:


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Pebbles, :streicheln:


    wenn du das Gefühl hast, dass dir professionelle Hilfe guttäte, wende dich doch an eine Beratungsstelle, es tut oft einfach gut und entlastet, wenn einem jemand zuhört. Öffentliche Familienberatungsstellen sind kostenlos und helfen bei allen Lebenskrisen.


    Auch die großen Vereinigungen wie Krebshilfe, Krebsgesellschaft, Krebsinformationsdienst haben ja Beratungstelefone, die Mitarbeiter dort sind sehr nett und kompetent. Auf der Internetseite der Krebsgesellschaft gibt es folgendes Informationsangebot zur letzten Lebensphase:
    http://www.krebsgesellschaft.d…tzte_lebensphase,994.html


    Wenn Ihr es irgendwie möglich machen könnt, würde ich deinen Vater in der jetzigen Situation nicht alleinlassen. Vielleicht könnt ihr, deine Schwester und du, euch ja in der Betreuung abwechslen und vielleicht noch Freunde oder Bekannte aktivieren, euch in irgendeiner Weise zu unterstützen. Wenn dein Vater sagt, er fühlt sich einsam in seinem Haus, will er ja eben nicht allein sein. Ich weiß, mit meheren Kindern ist es schwierig, aber sie kommen auch mal ganz gut eine Zeitlang ohne Mama aus und werden dadurch auch selbständiger.


    Krankenhäuser sind aus Kostengründen gezwungen, die Patienten möglichst schnell zu entlassen und alles, was ambulant gemacht werden kann, ambulant zu machen (ein Krankenhaustag kostet ja bekanntlich mehrere Hundert Euro).


    Es ist eine Riesenbelastung für euch, aber es ist ein Glück, dass dein Papa dich und deine Schwester hat.


    Ein Riesenkraftpaket schickt dir
    Isa

    Hallo Pebbles, :streicheln:


    hier habe ich noch einen Artikel im Volltext gefunden, der einen ganz ähnlichen Fall wie den Deines Vaters beschreibt und sehr ausführlich auf diese seltene Art von Blasenkrebs eingeht:
    Bex A:
    Review: treatment of small cell carcinoma of the urinary bladder: can we learn from small cell lung cancer?
    Clin Adv Hematol Oncol. 2008 May;6(5):385-6.

    http://www.clinicaladvances.co…article-200805-agheli.pdf


    Der 58-jährige Patient in diesem Artikel hatte bei Diagnosestellung einen sehr großen Blasentumor und entwickelte nach 18 Monaten ebenfalls Hirnmetastasen, an denen er leider verstarb.


    Im Kommentar zu diesem Artikel wird beschrieben, dass sich das kleinzellige Blasenkarzinom zwar ähnlich wie das kleinzellige Bronchialkarzinom verhält und frühzeitig metastasiert, Hirnmetastasen aber nicht so häufig vorkommen (in den Fällen des Autors bei 2 von 42 Patienten).


    Auch wenn bei Deinem Vater die jetzt folgende Behandlung nur noch palliativ ist, meine ich, dass sie ihm wahrscheinlich doch noch eine zusätzliche Lebenszeit bei akzeptabler Lebensqualität bringen kann - auch wenn das vielleicht keine Jahre, sondern nur einige Monate sind.


    Deshalb glaube ich nicht, dass man jetzt schon an eine Verlegung in ein Hospiz denken muss (was natürlich nicht ausschließt, sich nach einem Hospiz in der Nähe zu erkundigen). Dein Vater ist immerhin erst 57, bei gutem Allgemeinzustand und hat bis vor einigen Tagen noch zuhause gelebt.


    Oft lässt sich bei Hirnmetastasen allein durch die Behandlung mit Glukokortikoiden gegen die Hirnschwellung (Ödem) schon sehr der Zustand verbessern. Und das kleinzellige Karzinom spricht sehr gut auf Bestrahlung an.


    Wie Ihr die Betreuung und Begleitung Deines Vaters am bestem bewerkstelligt, kann natürlich nur Eure Familie als Ganzes beurteilen. Wer hat sich denn bis jetzt um ihn gekümmert, Deine Mutter?


    Meine Schwester und ich standen vor 3 Jahren vor ähnlichen Fragen wie Ihr jetzt. Wir wohnen beide weit von unseren Eltern weg und haben Kinder.. Es ließ sich dann aber machen, dass wir uns in der Betreuung abgewechselt haben und für die Familie daheim eine extra Betreuung organisiert haben. Wenn Eure Kinder noch sehr klein sind, könnte Dein Vater vielleicht zu Euch kommen.


    Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung.
    Im Forum des Krebs-Kompass finden sich viele Beispiele, bei denen Menschen mit Hirnmetastasen noch ein weitgehend normales Leben führen konnten und teils sogar Reisen gemacht haben, ich hoffe, Dein Vater hat auch dieses Glück.


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Pebbles,


    Parasiten???? Die Antwort des Arztes finde ich schon ziemlich erstaunlich. Was hat die Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) denn ergeben? Ist Dein Vater in einem kleinen Krankenhaus in Behandlung?


    Natürlich können wir Laien hier keine Ferndiagnosen stellen, aber: Falls Ihr den Eindruck habt, die Ärzte dort wissen nicht weiter, würde ich nicht zögern, die nächste große Uniklinik zu kontaktieren. Lass Dir die Unterlagen Deines Vaters kopieren, die Bilder auf CD, und maile das Ganze an die Uniklinik und frage nach einer Zweitmeinung.


    Viel Kraft und gute Nerven wünscht Dir von ganzem Herzen
    Isa :streicheln:

    Hallo Pebbles,


    es tut mir sehr leid, dass Ihr diese Nachricht mit den Hirnmetastasen bekommen habt. :streicheln:


    Weil Dein Vater einen sehr seltenen Typ von Blasenkrebs hat, habe ich mal ein bisschen nach Infos in der medizinischen Literatur (Datenbank PUBMED, Fachbücher und -zeitschriften) gesucht und Folgendes gefunden:

    - Primäre neuroendokrine Tumoren der Blase (also keine Metastasen von einen anderen Organ) sind sehr selten und machen weniger als 1 % der Fälle von Blasenkrebs aus.


    - Man unterscheidet kleinzellige (small cell) und großzellige (large cell) Tumoren, wobei die kleinzelligen wesentlich häufiger sind als die großzelligen.


    - Die Tumoren können Hormone bilden.


    - Der Tumor ist meistens aggressiv (d.h. er wächst schnell und metastasiert leicht).


    - Oft werden die Tumoren erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt.


    - Die Prognose ist leider meistens eher ungünstig, es gibt aber auch Langzeitüberleben.


    - Das kleinzellige Karzinom in der Blase verhält sich ähnlich wie das kleinzellige Karzinom der Lunge (SCLC = small cell lung carcinoma), d.h., es spricht auf Chemotherapie und Strahlentherapie an.


    - Tumoren, die auf die Blase beschränkt sind, werden je nach Eindringtiefe mit TUR oder Blasenentfernung behandelt. Bei Metastasierung (in Lymphknoten, Blut, Leber, Knochen) werden Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt (Standard: Cisplatin/ Carboplatin plus Etoposid)


    - Beim kleinzelligen Lungenkarzinom erfolgt in den Stadien 1 bis 3 nach guter Rückbildung vorbeugend eine Ganzkopfbestrahlung, weil der Tumor häufig ins Hirn metastasiert.


    - Beim kleinzelligen Blasenkarzinom ist diese vorbeugende Ganzkopfbestrahlung umstritten.


    Das allgemein. Speziell bei Deinem Vater wundert es mich demnach sehr, dass bisher nie ein CT/MRT des Kopfes gemacht wurde, um Hirnmetastasen auszuschließen.


    Dass sich der Tumor in Blase und Lymphknoten unter der Chemo so gut zurückgebildet hat, ist auf jeden Fall gut, auch das Alter Deines Vaters und sein guter Allgemeinzustand (?) spricht dafür, dass man nicht die Hoffnung aufgeben sollte.


    Behandelt werden Hirnmetastasen operativ und durch Bestrahlung. Wenn viele Metastasen vorliegen, wird wohl eine OP eher nicht in Frage kommen, sondern eine Bestrahlung, wobei hier in bestimmten Fällen auch eine gezielte Bestrahlung mit Gamma Knife möglich sein kann (Radiochirurgie). Wenn das nicht geht, wird man wohl eine Ganzkopfbestrahlung empfehlen.


    Manchmal ist bei Hirnmetastasen die Blut-Hirn-Schranke aufgehoben, so dass auch eine Chemotherapie in Frage kommen kann. Bei Deinem Vater scheint das aber nicht der Fall zu sein, sonst hätte die Chemo ja auch die Hirnmetastasen beeinflusst.


    Hier ein Link zur Therapie von Hirnmetastasen beim Lungenkarzinom:
    http://www.kreuzschmerzen.org/…stases_of_lung_Cancer.pdf


    allgemeine Info für Patienten:
    http://www.krebsgesellschaft.d…mor_metastasen,10962.html



    Liebe Pebbles, lasst Euch nicht entmutigen, auch wenn die Therapie eher palliativen Charakter hat, gibt es doch noch Hoffnung auf eine verlängerte Lebenszeit und Verbesserung der Lebensqualität.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa



    @Moderatoren: Was haltet Ihr davon, eine eigene Rubrik "Seltene Blasenkrebstumoren" einzurichten?

    Guten Morgen, Vandara, :hurra:


    na das hört sich doch sehr gut an. Wenn man Vertrauen zu den Ärzten und der Klinik hat, ist das schon die halbe Miete. 3-4 Stunden für Anlage einer Neoblase/eines Mainz-Pouch-I erscheint mir sehr kurz - oder hat man deiner Mama zu einem Urostoma geraten? Mein Papa war übrigens nur 2 Tage auf der Intensiv bzw. Wachstation, insgesamt 3 Wochen in der Klinik.


    Jedenfalls ist es toll, dass du deiner Mutter so beistehen kannst. Übrigens war es bei uns auch so, dass wir Familienmitglieder fast mehr belastet waren als mein Vater als Betroffener - der hat alles ziemlich locker gesehen. Ich glaube, das ist auch vom Charakter abhängig, als optimistischer Mensch übersteht man so etwas sicher besser.


    Liebe Grüße
    Isa

    :)Hallo Vandara,


    leider kennen wir alle hier Wartezeiten nur zu gut, da braucht man Geduld, Hartnäckigkeit und gute Nerven. Mein Vater hatte vor seiner Blasenentfernung auch eine starke Blasenentzündung, die aber nicht durch Bakterien, sondern durch den Tumor bedingt war. Ich glaube, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, die OP ist trotzdem möglich, und meistens bekommt man auch nicht so schnell einen OP-Termin (leider).


    Fragt doch mal nach, ob bei Deiner Mutter nicht auch noch ein Knochenszintigramm sinnvoll wäre, das ist eine Untersuchung zum Ausschluss von Knochenmetastasen (wurde bei meinem Vater vor der OP gemacht). Jedenfalls seid Ihr in der Uniklinik Düsseldorf sicher in sehr guter Behandlung.


    Viel Glück und alles Gute
    LG
    Isa