Beiträge von Töchterle

    Ihr Lieben,


    vielen Dank für die schönen Worte. Ich erwache langsam aus der Lähmung.




    Wenn Du
    bei Nacht in den Himmel schaust,


    wird es Dir sein, als leuchten alle Sterne,


    weil ich auf einem von ihnen wohne,


    weil ich auf einem von ihnen lache.


    Du allein wirst Sterne haben,


    die lachen können.


    Und wenn Du Dich getröstet hast,
    wirst Du froh sein, mich gekannt zu haben.




    (Antoine de Saint-Exupery)




    Ja, das ist wohl wahr...

    ... ich möchte Euch sagen, dass unser über alles geliebter, fürsorglicher Opa, mein Freund, mein Vertrauter, mein Beschützer, mein Verbündeter, mein Vater gestern, am 13.9. bei sternenklarer Nacht geben 23:30 eingeschlafen ist.
    Wir waren lange Zeit im Krankenhaus und als ich später in den Himmel schaute, sah ich eine Sternschnuppe ...


    Gestern, heute, morgen ... für immer


    Töchterle

    Heute hatten wir ein Gespräch mit einer lieben Dame vom Hospiz, die dann auch gleich mit uns noch den Papa besucht hat. Alles ist geregelt, der Vertrag ist gemacht, alles spricht dafür, dass er im Hospiz am besten aufgehoben wäre. Ich hoffe, er hat auch verstanden, welchen Weg wir einschlagen möchten. Er spricht fast nicht mehr und wenn, dann ist er nur schwer zu verstehen, weil seine Zunge immer nach hinten fällt und ihn an einer deutlichen Aussprache hindert.


    Er hat immer noch leichtes Fieber, eine unerklärliche Infektion, die mit Antibiotika bekämpft wird. Aber nach Angabe des Arztes spricht dies nicht gegen eine Verlegung solange eine konsequente ärztliche Betreuung gewährleistet ist.


    Die Weichen sind also gestellt, jetzt liegt es an oberster Stelle, wie's weitergeht...
    Ich würde ihm so sehr wünschen, wieder Bäume beim Blick aus dem Fenster zu sehen, die Schnauze seiner Omella zu spüren und so richtig betütelt zu werden, auch wenn es nur ein paar Tage oder Wochen sind...


    Bitte drückt mir (oder ihm) die Daumen, dass das noch klappt...
    Danke
    Susanne


    PS: Ricka, ich melde mich bald mal telefonisch... Danke

    Ach, Ihr Lieben,


    es tut so gut zu wissen, dass da noch Andere Anteil nehmen...
    Heute haben wir erfahren, dass Vater wohl erst - wenn überhaupt - Mitte der Woche verlegt werden kann. Na toll, dann wird unser Zimmer sicher schon wieder weg sein... Hier in Friedberg u. Umgebung ist alles belegt. Kurzzeitpflegeplätze (wir haben ja immer noch ein wenig Hoffnung, ihn vielleicht mal wieder nach Hause holen zu können) gehen hier weg wie die warmen Semmeln...
    Für das Hospiz ist er (noch) nicht geeignet, da geht es ihm einfach zu gut, sagen die Ärzte. Aber - wie gut kann es jemandem gehen, der seit Tagen nichts mehr isst, nur noch Galle erbricht und mehr oder weniger vor sich hin dämmert???!?


    Jetzt haben wir uns überlegt, ihn vielleicht in das hiesige Krankenhaus verlegen zu lassen. Chemo wird ja eh nicht mehr gemacht und überwachen können sie ihn in Friedberg auch.
    Wir fahren jeden Tag 50 Kilometer, zahlen jeden Tag mindestens 2 Euro Parkgebühr und sind mindestens 1 Stunde nur im Auto. Das erscheint jetzt nicht viel und man machts und zahlts ja auch gerne, aber beim Zusammenrechnen (er liegt jetzt summa summarum ein halbes Jahr im Krankenhaus) wird es einem ganz schwummrig. Außerdem bin ich ja auch noch in einem Angestelltenverhältnis bei freier Zeiteinteilung, aber die Arbeit muss halt auch (dann halt abends) gemacht werden. Und meine drei Schatzis und der Hund ... Ach, jammer, jammer, jammer! Ich fühl mich auch schon ganz krank... Aber eigentlich steht es mir nicht zu, mich selbst zu bemitleiden, es gibt so viel Schlimmeres...


    Genießt Euer Leben wo es nur geht. Mir ist momentan nicht danach.
    Susanne

    Papa wollte die Chemo weiterführen. Leider hatte er zwischen den einzelnen Gaben immer wieder Infektionen unklaren Ursprungs, so dass verschoben oder ausgesetzt wurde.


    Anfang August wurde er nach dem 3. Tag 2. Zyklus Gemcitabine wieder nach Hause entlassen mit Termin 9.8. zur nächsten Chemo. Aber er bekam zuhause so starken Schüttelfrost, Schwäche etc., dass er schon früher wieder im Krankenhaus aufgenommen werden musste.


    Und seitdem liegt er da. Ein Jammer. Er tut mir so furchtbar leid. Bis vor kurzem war er noch ganz klar, aber nun wird er zunehmend verwirrter, die Träume sind für ihn plötzlich real, er behauptet Sachen, die so nie passiert sind und sein können. Er schläft viel, teilweise gibt er gar nicht mehr an. Und am nächsten Tag ist er wieder interessiert, liest sogar Zeitung etc.


    Eine Chemo wird nicht mehr durchgeführt. Er isst fast nichts mehr, anscheinend hat er auch eine Pilzinfektion im Mund. Er erhält Flüssigkeit über den Port.


    Wir haben einen ganz liebevollen Pflegeplatz für ihn gefunden, eigentlich war schon ein Einzug letzte Woche geplant, aber nun hat sich sein Zustand wieder so verschlechtert, dass er nicht transportfähig ist.


    Jeden Tag verabschiede ich mich von ihm. Es tut so weh. Aber ich zumindest habe ihm alles gesagt, was ich zu sagen hatte, und er hat auch verstanden...


    Die Kinder haben ihm schöne Bilder gemalt, die an seinem Bett hängen. Vor eineinhalb Wochen waren sie das letzte Mal mit im Krankenhaus. Wir haben ihnen erklärt, dass ihr Opa vielleicht nie wieder aus dem Krankenhaus rauskommt und ich frage sie immer, ob sie nochmal mitgehen möchten. Aber ich glaube, sie haben einfach auch genug. Und wollen den Opa so in Erinnerung behalten wie er war.


    Zum ersten Mal habe ich mich auch mit dem Thema Kurzzeitpflege, Pflegeheim und Hospiz beschäftigt. Ich bin erschrocken! Was da auf die "älteren" Herrschaften zukommt ist ja der Hammer. Wie machen das denn Menschen, die keine Rente über 1800 Euro haben?! 30 % aller Heimplätze werden anscheinend bereits über die Sozialkassen finanziert. Ist aber doch der Hammer, oder? Da arbeitet man jahrzehntelang, lebt in zufriedener "Mittelschicht" und wird im Alter dann zum Sozialfall... Schade.


    Ihr merkt, ich bin etwas verbittert - und traurig...
    Susanne

    Ihr Lieben,


    Liebe Hexe, vielen Dank für den Hinweis. Ich hab schon gefragt in der Apotheke, aber Vater hat momentan keinen Auftrieb. Er will nur noch liegen und im Rollstuhl sitzen und eigentlich gar nicht mehr raus...


    Ihm gehts gar nicht gut. Mittlerweise kann er wieder gar nicht mehr laufen. Mit den Bestrahlungen hat er es immerhin ganz gut geschafft, langsam und geführt einige Schritte zu machen. Aber sobald die Bestrahlungen abgesetzt waren, gings schlechter.


    Er hat jetzt Gemcitabine 1000 mg 2 Zyklen lang erhalten.
    Auch den 3. Zyklus hat er so begonnen, jetzt hat man Carboplatin AUC 5, d1, zu den Gemcitabine am 20.6. hinzugefügt.


    Er war wieder im CT. Ich schreibe mal in Auszügen den Text aus dem Entlassungsbericht:


    T thorax/ Abdomen mit KM durchgeführt am 19.6.2012
    Im Verlgeich zum 15.03. haben die multiplen keinen Lungenliliae, welche vorwiegend im Oberlappen lokalisiert sind, an Größe zugenommen, der größte Herd rechts erreicht aktuellen einen Durchmesser von 7 mm (vormals 5mm). ein mit 10x15 mm grenzwertig großer Lymphknoten im Azygoswinkel kommt unverändert zur Darstellung. Infiltrate oder Pleuraergüsser liegen nicht vor...


    Beurteilung gesamt:
    1. Größenprogredienz der multiplen kleinen Lungenfiliae
    2. Seit Januar 12 neu aufgetretene diesseminierte Lebermetastasierung
    3. Neue retroperitoneale Lymphknotenfiliae
    4. Nach Radiatio deutliche Größenregredienz des ausgedehnten Beckenwandrezidivs links
    5. Aus der MRT bekannte diffuse Tumorinfiltration des linken Hemipelvis CT-morphologisch methodenbedingt deutlich schlecheter abgrenzbar und somit im Verlauf nicht suffizient beurteilbar.
    6. Seit März 12 neue aufgretretene Kompressionsfraktur von BWK 7 (Anm.: da ist er mal auf den Rollstuhl aufgeknallt, hat aber widerum nicht gejammert oder Schmerzen verspürt...)
    7. Zustand nach medialer SChenkelhalsfraktur links, unter konservativer Therapie weitgehend knöchernd konsolidiert


    Tja, hört sich wohl alles nicht so prickelnd an. Ich würde ihm so sehr wünschen, dass alles wieder gut wird (was er, glaube ich, immer noch hofft), aber die Ärzte haben ihm und uns schon gesagt, dass er nicht wieder gesund wird. Progosen können sie aber nicht stellen oder uns irgendwelche Zeithoffnungen machen. Ein Alptraum.


    Meint Ihr denn, so eine Chemo bringt noch irgendwas? Oder wird er dadurch nur unnötig gequält? Die Dosis wurde ja jetzt erhöht und dadurch ging es ihm zum ersten Mal auch schlechter...


    Töchterle

    Liebe Ricka, liebe Tatjana, lieber Hans, liebe andere Mitleser,


    ja, ich bin in den Urlaub gefahren. Es war sehr schön in Holland. Glücklicherweise war mein Papa zu dieser Zeit im Krankenhaus. Jeden Abend habe ich mit meiner Mutter telefoniert, die tapfer jeden Tag besucht und die "Stellung" gehalten hat.


    Nach schließlich ca. 7 Wochen ist Vater aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nach 20 Bestrahlungen (mit leichten Verbrennungen), 2 Chemo-Zyklen, physiotherapeutischen Behandlungen und mit Dauerkatheder. Zwischenzeitlich hat er die 3. Infusion im 3. Zyklus. Ich als Laie glaube, dass er die Chemo wirklich gut verträgt. Kein Haarausfall, keine Nervenschmerzen, keine oder nur wenig Übelkeit etc. Die bis jetzt letzte Chemo bekam er gestern, heute nacht blieb er im KH, bekam Bluttransfusionen etc., aber ansonsten sind die Vitalfunktionen normal. Ich stelle bei Gelegenheit mal den (sehr traurigen) Entlassungsbericht ein...


    Natürlich gibt es aber immer wieder Momente, in denen wir am Verzweifeln sind, wenn mein Papa weint, wenn meine Mutter absolut überfordert ist, wenn der Katheder ausläuft, der Durchfall zu plötzlich kommt etc. Da kommt dann der Hilferuf. Ich eile dann hinzu und helfe wo's geht. Auch für mich eine doofe Situation, ehrlich gesagt. In meiner Erziehung gab es immer Tabus. Und nun ist alles dahin. Man muss schon hartgesotten sein ohne Skrupel plötzlich überall hinzulangen und zuzupacken. Da bin ich noch ganz schön in der Überwind- und Lernphase.
    Und natürlich mach ich mir Gedanken, wie lange Muttern das noch mitmachen kann. Einmal die Woche kommt nun jemand zum Duschen, ansonsten können ja alle alltäglichen Rituale von den Beiden durchgeführt werden. Aber, wie gesagt, die Ausnahmesituationen, in denen man nicht mehr weiter weiß, sind irre belastend. Neulich war ich mit dem Papa im Klo eingeklemmt, hab ihn nicht mehr hochbekommen und konnte mich auch nicht mehr bewegen. Die ganze Situation war schon so skuril, dass wir wieder haben lachen müssen... Und irgendwann gings dann auch wieder weiter...


    Sein Oberschenkelhalsbruch ist soweit wieder gut, dass er im Schneckentempo zumindest ins Bad schlurfen kann. Er soll ja laufen, sonst verkümmern die letzten Muskeln auch noch, aber meistens wird er gefahren.


    In 2 Wochen muss er wieder einpassieren. Dann wird mal ein CT gemacht. Hoffentlich hat die ganze Tortur was gebracht. Dass er wenigstens noch ein paar Jährchen hat.


    Gestern hat er wieder einen neuen Katheder gesetzt bekommen, der alte war undicht (?!?!). Das Spülen hat meine Mutter zwischenzeitlich verinnerlicht. Das passt. Aber trotzdem hoffen wir, dass er irgendwann mal den Katheder wieder los wird und wir mal wieder nach draussen irgendwohin fahren können. Die Beiden sehen ja auch nichts mehr außer die Autobahn ins Krankenhaus und Mutter noch die Einkaufszentren, die sie abhastet, wenn ich auf den Papa aufpass.


    Also, hoffentlich wird das ganze Chaos mal wieder ein wenig lichter....


    Euer Töchterle

    Mein Vater hat letzte Woche eine Chemo bekommen, die er gut vertragen hat. Er musste nur ein paar Mal aufs Klo und hatte Würgereiz, das war's.
    Aber er wurde nicht entlassen, weil er das linke Bein immer noch nicht bzw. nicht mehr bewegen kann. Da ihm ja auch der linke Arm fehlt, ist eine Fortbewegung mit Krücken oder ähnlichem auch nicht möglich. Um zu klären, was denn da los ist, hat man erst ein CT und gestern dann schließlich ein MRT gemacht. Das Ergebnis ist niederschmetternd.
    Der linke Oberschenkelhals ist gebrochen. Passiert ist das wahrscheinlich vor ca. 6 Wochen. Da war er auch schon schlecht drauf und ist in der Küche hingefallen. Aber da er keine großen Schmerzen hatte, hat man das gar nicht mehr weiterverfolgt. Der Bruch ist "stabil", deswegen wird man ihn nicht in der Chemo Phase operieren.
    Was aber viel schlimmer ist, ist die Erkenntnis, dass der Beckenkamm und auch der Nerv infiltriert sind. Auch in der Lunge finden sich mehrere kleine Herde unter 5 mm bzw. in einem Flügel ein etwas größerer. Man setzt jetzt auf die Chemo und evtl. auf Bestrahlungen.
    Morgen kommt wieder Chemo dran.
    Am Sonntag fahre ich auch noch in den Urlaub. Wir haben schon vor einem halben Jahr gebucht. Natürlich habe ich jetzt ein absolut schlechtes Gefühl, ihn und meine Mama einfach so zurück zu lassen. Ich habe mit der Ärztin geredet, sie meinte, ich könne schon fahren. Vater sei sehr stabil, lang- oder mittelfristige Prognosen sind nicht möglich, aber die nächsten Wochen wird er sicher überleben. Außer es käme eine Infektion oder so was dazu... Aber dann pack ich sofort und fahr heim.
    Euer trauriges Töchterle

    Nirgendwo habe ich das Gefühl, man versteht mich so gut wie bei Euch. Auch wenn alles relativ anonym abläuft, kommt von manchen von Euch so ein ehrliches Interesse und Mitgefühl, dass ich es nur bewundern kann. Deswegen melde ich mich nun auch wieder, nachdem ich in er Vergangenheit nur bei Euch gelesen habe.


    In den letzten Monaten hat sich nicht wirklich etwas Positives getan. Es ging nur bergab. Voruntersuchungen haben tatsächlich jetzt - doch schon nach 3 Monaten - ergeben, dass es sich wohl doch um eine Lymphknotenmethastase handelt. Am Mittwoch beginnt nun die stationäre Voruntersuchung ob eine Chemo überhaupt noch klappt. Mit Ricka habe ich schon einmal telefoniert und so einiges Neues und Wissenswertes hinsichtlich Chemo erfahren. Herzlichen Dank dafür!
    Hoffentlich schafft das der Papa alles noch. Er hat so viel abgenommen, nur noch ein Schatten. Er kann zwischenzeitlich fast gar nicht mehr laufen. Der Bauchdeckenbruch wird auch immer offensichtlicher, der Schlaganfall ist auf der linken Gesichtsseite immer noch zu erahnen. Er hat immer wieder Magenschmerzen, das Herz meldet sich auch desöfteren und er hat überhaupt keinen Appetit mehr. Es ist wirklich ein Jammer. Und das Schlimmste ist, dass er so mutlos ist, ein Häufchen Elend.
    Gott sei Dank ist meine Mama da für ihn und kümmert sich sehr um ihn. Aber wir müssen uns beide mit dem Gedanken anfreunden, dass nichts mehr so ist und wird wie es einmal war. Ich kann es mir bei seinem momentanen Zustand wirklich nicht vorstellen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...


    Ändern kann man ja eh nichts. Jetzt müssen wir halt alle schauen, dass wir aus der Situation das BEste machen, dass wir nichts vergessen, was wichtig für die Ärzte und für Vaterle ist und dass wir ihm beistehen, so oft es geht.


    Ich hoffe, er kriegt noch eine Chemo und wenn ja, dass er sie gut verträgt. Habt Ihr noch irgendwelche Tipps für uns? Ich habe schon viel gelesen, aufgesogen und aufgeschrieben, aber vielleicht fällt Euch ja fallspezifisch noch was ein.
    Ich weiss z. B. nicht, welches Mittel verwendet werden wird und wie die Chemo ablaufen könnte. Der Arzt spricht von 6 Zyklen, wobei die ersten 3 mit Sicherheit stationär sind.


    Schöne Grüße
    Töchterle

    Ihr Lieben,


    wollte mich mal wieder melden. Hier ist nichts mehr so wie's mal war. Vater erholt sich nur ganz, ganz langsam vom Schlaganfall. Er kann zwar wieder laufen, aber der ehemals so starke Mensch ist so zusammengefallen, dass ich manchmal richtig erschrecke. Mutter kümmert sich sehr. (Ich habe auch so schon viel zu tun, da halte ich mich zurück - und habe ein schlechtes Gewissen dabei...)


    Das Kontroll-CT letzte Woche war auch nicht wirklich berauschend. Irgendwas ist zu sehen. Der Arzt ging erst von irgendwas Harmlosen, Wassergefüllten aus, zwischenzeitlich ist er sich nicht mehr so sicher. Genaues weiss ich auch nicht, aber es kann gut sein, dass es sich um eine Metastase handelt...


    Vater hat Schmerzen in der linken Seite, hauptsächlich beim Stehen. Es zieht und kribbelt in das linke Bein. Es fühlt sich schwer an. Ein Neurologe, bei dem er zufällig einen Termin hatte, meinte, das sei noch vom Schlaganfall (obwohl dieses Gefühl erst vor zwei Wochen zum ersten Mal auftrat...). Natürlich kann Vater - bedingt durch den Bauchdeckenbruch - keine Press- und Stemmübungen für die Beine machen, aber das kanns ja auch nicht sein...


    Der Urologe bespricht sich nächste Woche mit Kollegen und meldet sich dann. Aber er hat schon angedeutet, dass es wieder nach München gehen könnte...


    Ach herrje, was kommt denn noch alles? Er ist doch sowieso schon so geplagt...


    Euer Töchterle

    Guten Abend, Ihr Lieben,




    die Zeit vergeht so schnell... Vater ist jetzt auf Reha hier in Augsburg. Er
    kriegt die üblichen Ergo-, Logo-, etc.-Therapien und die Erfolge kommen
    langsam, aber sie kommen. Er hat seit ein paar Tagen auch keinen Katheder mehr.
    Und damit ein kleines Problem. Da er noch nicht selbstständig aufstehen kann
    und es ihm anscheinend widerstrebt, alle 2 Stunden zu klingeln, klappt das mit
    der Blase noch nicht so richtig und Mutter ist viel am waschen...


    Hoffen wir, dass das für sein Ego so Wichtige auch noch klappt...


    Schöne Grüße und bis bald,


    Töchterle

    HE HE, mit Dir habe ich gar nicht gerechnet!
    Eine schöne Zeit, lieber Urlauber, und Danke für die Info.


    Ich hab auch nochmal angerufen. Anscheinend ist nichts passiert und sie sind jetzt angehalten, den Katheder 2x täglich zu spülen. Grins.
    Gute Nacht und Ekke noch einen schönen Urlaub!!!

    Ihr Lieben,


    danke für Eure netten Worte. Eigentlich läuft alles ganz gut. Vaterle ist heute von der Intensiv, vom Stroke Unit, in die normale Station verlegt worden. Er ist etwas dusselig, aber wahrscheinlich liegt das daran, dass er keinen richtigen Tag/Nacht-Rythmus hat, und redet (leicht) wie beschwipst. Aber er hat seinen Humor und macht schon die ersten Witzchen. Bewegen kann er alles, auch die Lähmung an der linken Gesichtshälfte ist merklich besser geworden. Er ist auch schon gesessen und er kann essen.


    Aber eine Sache ist natürlich wieder passiert - ich hab gedacht, mir bleibt die Luft weg - .
    Jedem (auch denen, dies nicht wissen wollen) erzählen wir immer wieder, er hat eine Neoblase (Muttern sagt immer Neonblase - und ich schäme mich fremd), muss viel trinken etc. etc.
    Tja und so am Rande haben wir heute mitgekriegt, dass der Katheder verstopft war und er ihn sich rausgerissen hat.
    (Auf dem Krankenblatt stand 1600 ml und eingenäßt). Heißt das jetzt, dass er so viel in seiner Blase hatte?! Geht denn das überhaupt?
    Im Forum lese ich von max. 800 ml...
    Er war dann auch schon bei der Urologie, aber das Ergebnis lag bei unserem Besuch noch nicht vor. Und die befragte Ärztin hatte auch keine Antwort.
    Ich werde nachher nochmal anrufen und nochmal nachfragen, auch wenn ich die Herrschaften nerve...


    Papa sagte, er hätte keine Schmerzen. Nichts täte ihm weh.
    Hoffen wir das.
    Töchterle Susanne

    Ihr Lieben,


    also, Vaters Zustand ist momentan, nach kurzen Schreckmomenten (Erbrechen und Eintrübung) wieder stabil. Er kann alles bewegen und weiss alles. Die linke Gesichtshälfte hängt etwas und er ist immer noch sehr sehr müde. Das CT zeigt keinen weiteren Infarkt oder eine Blutung im Gehirn. Hoffen wir, dass es so bleibt und seinen Genesung voran schreitet...


    Jetzt hat er ja einen Katheder. Kann das eigentlich seine Blasentätigkeit irgendwie beeinflussen? Ihr wisst ja, er hat so fleissig trainiert und war soo stolz auf sich, nach so kurzer Zeit schon wieder trocken zu sein...


    Ich wünsche Euch schöne Pfingsten!
    Töchterle Susanne

    Ihr Lieben,
    es war alles sooo gut. Deswegen habe ich mich auch längere Zeit nicht mehr aktiv am Forum beteiligt.


    Doch heute hat sich wieder ein dunkler Schatten auf uns gelegt.


    Um ca. 14:00 Uhr heute nachmittag hatte mein geliebtes Vaterle einen Schlaganfall. Mit 70 Jahren.
    Meine Mutter hat sofort reagiert, den Notarzt geholt und er konnte hier in Augsburg im Zentralklinikum in einer extra für Schlaganfall-Patienten eingerichteten Station optimalst versorgt werden.
    Der Arzt sagte uns, dass ein großer Thrombus eine große Arterie im Gehirn verstopft hatte, dieser aber vollständig aufgelöst werden konnte, so dass das Gehirn wieder mit Blut versorgt wird.
    Papa hat auf uns reagiert, er kann seinen Arm und die Beine bewegen. Er war um 20:00 Uhr noch sehr müde, die linke Gesichtshälfte hängt etwas. Morgen weiss man mehr. Beim letzten Anruf um 23:00 hiess es, Papa sei stabil und es gehe aufwärts.


    Es kann ja nicht schaden, wenn Ihr bitte nun für Ihn auch die DAumen drückt und ein kleines Gebet egal wohin sendet. Danke.


    Euer Töchterle

    Liebe Zigby,


    freut mich sehr, dass alles so toll läuft! Weiter so.


    Kondom-Urinal etc ist natürlich eine tolle Sache. Aber bei meinem Dad nicht geeignet, da er einer der wahrscheinlich wenigen einarmigen Neoblasen-Inhaber ist. Deswegen habe ich Dir die Sache mit den "Erwachsenen-Windeln" vorgeschlagen. War für ihn halt die beste Alternative.


    Schöne Grüße,
    Töchterle

    Jetzt ist mir nochmal was eingefallen.
    Wegen Deiner Arbeitsstelle und dass es Dir so graut, Deinen bzw. Euren Kollegen Rede und Antwort zu stehen. Ich glaube, hier im Forum habe ich gelesen, wie es jemand gemacht hat, und war beeindruckt. Derjenige hat einfach vor seiner OP eine Rund E-Mail geschickt, die Situation erklärt und auch berichtet, dass er nicht möchte, dass seine Frau (?) andauernd Fragen nach seinem Befinden beantworten muss.
    Vielleicht kannst Du diese Idee aufgreifen, in die Offensive gehen, ein ehrliches, aber auch nettes Schreiben formulieren und gehst damit dann so einigen nervenden Fragen aus dem Weg.
    Alles Gute!

    Liebe Zigby,


    ist schon so allerhand, was auch wir Betroffene so alles mitmachen. Wir sind so hilflos und können nichts tun... Aber Deine Geschichte hört sich für mich bis jetzt ja sehr normal und positiv an. Ich wünsche Deinem Mann alles Gute und weiterhin eine gute Rekonvaleszenz!!!


    Mein Papa hat sich für die Zeit nach der OP und nach dem Katheder mit den ideal-fit mobile Hosen einer bestimmten Marke eingedeckt, wobei er sie heute schon seit einiger Zeit tagsüber überhaupt nicht mehr benötigt, und das knappe 5 Monate nach der OP.


    Alles wird gut, genieße das Hier und Heute und grüble doch bitte nicht so sehr!!!


    Liebe Grüße, Susanne

    Ihr Lieben,


    wie schnell doch die Zeit vergeht...
    Ich komme immer noch gerade dazu die neuesten Berichte zu lesen, besonders Krümelchen liegt mir sehr am Herzen...


    Aber heute muss ich auch noch mal was schreiben: Ich habe schon irgendwo mal erwähnt, dass mein Vater einen Bauchdeckenriss hat. Er war vor der OP eigentlich nur sichtbar, wenn er seine Bauchmuskeln im Liegen angespannt hat.
    Jetzt, nachdem ja die OP vorbei ist, die Narbe gut zugeheilt ist, hat er mir den Riss nochmal gezeigt. Ich hab gedacht, mich hauts um.
    Vater hat nur 2 kg weniger als vor der OP und steht gut im Futter. Na ja, auf jeden Fall sieht es im Stehen aus wie eine schwangere Frau, mit einer Kindskopf großen Beule, die nach außen drückt.
    Der Arzt sagt, dass der Riss so groß sei, dass eigentlich keine Gefahr besteht, dass er sich was einzwickt, aber wenn es plötzlich doch weh tun sollte, müsse er sofort den Notarzt rufen (sehr tröstend...).
    Mein Vater hat sich jetzt im Reha-Laden eine Art Nierengurt machen lassen, den trägt er jetzt.


    Mein Schwiegervater hatte auch einen Bauchdeckenriss und wollte sich ein Netz einpflanzen lassen. Dabei hat man festgestellt, dass der Darm total verkrebst war. 3 Monate später ist er gestorben.


    Was meint Ihr zu dieser Sache? Habt Ihr ERfahrungen?


    Euer
    Töchterle Susanne