Beiträge von Blasenbärin

    Liebe Gisela...lieber Hans...lieber Wolfgang
    an alle meine Lieben hier im Forum,


    ja, was für ein schweres Jahr. Ein paarmal hab ich hier herein geschaut. Nicht die Kraft gefunden, mich auszudrücken. Dann wurde das Forum umgestellt und ich hatte nicht den Drive mich einzulesen.
    Nun ist es bald ein Jahr her, das ich Georg verloren habe. Was für eine Zeit vergangen ist und glaubt mir, sie heilt nicht alle Wunden.
    Ende Oktober vergangenen Jahres ging bei mir gar nichts mehr. So gab ich mir eine Auszeit, nur wohin mit mir? Ich beschloss für mich, diese Auszeit in dem Frauenkloster auf der Fraueninsel im Chiemsee zu nehmen. Eine treffliche Entscheidung. Die Fahrt dorthin habe ich nur mit den letzten Kraftreserven geschafft. Dort angekommen ging gar nichts mehr. Schwester Agnes hat mich schon erwartet und dann auch irgendwo auf dem Areal aufgegriffen. Schon nach wenigen Tagen vollzog sich dort eine wundervolle Wandlung. Dort gab es nichts, rein gar nichts, auch keine Kurse oder Therapien. Es gab nur mich, ein paar weiter Gäste, die Schwestern und diesen Ort, der extrem meditativ auf mich wirkte. Im Anschluss an diese Auszeit, besuchte ich ein Wochenendseminar bei dem Medium, die ich 4 Wochen nach Georgs Tod aufsuchte. Ich hatte ja keine Ahnung, was da auf mich wartete, aber es war phänomenal. Es war eine Reise zu sich selbst mit geführten Meditationen und Übungen zur Sinnesschärfung. Nach diesen Erlebnissen ging es mir richtig gut.
    Seit einigen Wochen bemerke ich nun doch wieder, das meine Akkus leer sind. So habe ich nun jetzt meinen 3-wöchigen Sommerurlaub beantragt und auch genommen. Da ich nicht schon wieder das Kloster besuchen wollte, sitze ich nun in einem Hotel in Scharbeutz an der Ostsee, schaue mal wieder ins Forum rein und sehe, das ihr an mich denkt. Ja und ich bin mir gar nicht sicher, ob das so eine gute Idee war, hierher zu fahren. Ich fühle mich verloren, alleine, der Gesellschaft nicht zugehörig. Vielleicht brauche ich einfach Zeit, um anzukommen.
    Das Leben ist, es gibt und nimmt, ohne dich danach zu fragen, was du möchtest.


    für euch Alle hier die dickste Umarmung von


    Claudia

    Hallo ihr Lieben,


    ich möchte mich bei euch bedanken, für eure überwältigende Anteilnahme per Pn, Mail, Post und Telefon. Georgs Beerdigung war vor einer Woche und ich war extrem aufgeregt und unruhig. Diesen Tag habe ich sehr intensiv und bewusst aufgenommen, meine Engel, auch die irdischen waren um mich. Georg wurde die Würde und Achtung zuteil, die ich für ihn empfinde. Alles, aber auch alles und jeder, der an der Beerdingung in irgendeiner Art und Weise beteiligt war, hat sein ganzes Herzblut mit hineingegeben.


    Nun beginnt die Realität, mein Leben ohne Georg und ich bekomme eine Ahnung, wie es sich anfühlen wird. Diese Woche geht es mir von Tag zu Tag schlechter. Ich schlafe schlechter, komme nicht zur Ruhe. Eine Traurigkeit, die von ganz ganz tief innen sich breit zu machen sucht. Sie lähmt meine Gedanken, lähmt meinen Körper, alles fühlt sich zentnerschwer an. Euch zu schreiben bereitet mir große Mühe. Etwas sagt in mir, so jetzt habe ich Georg aber lange nicht mehr gesehen und umarmt. Jetzt ist es aber mal wieder an der Zeit. Aber nichts passiert, ich kann nichts tun, damit sich das ändert. Gestern habe ich meine große Erinnerungskiste heraus geholt. Die vielen Liebesbriefe von Georg gelesen, wir wurden in den Jahren nie müde uns unsere Liebe auf jegliche Art und Weise zu zeigen. Georg ist einzig auf dieser Welt.


    Ich versuche nächste Woche wieder zu arbeiten, ich werde sehen, ob ich den Anforderungen gerecht werde, wie ich damit klar komme. Der Hausarzt will mich eh nächste Woche nochmal sehen, schauen wir mal, was er sagt.


    fühlt euch umarmt


    Claudia

    Georgs letzte Nacht war ein schwerer Weg, noch am Morgen war ein Arzt da, sowie am Abend. Keiner rechnete damit, das sein Zustand so akut werden würde. Naja, ich weis ja nicht, ich hatte heute ein langes und gutes Gespräch mit dem Arzt. Ich denke, Georgs Körper hat den Kampf vor Tagen schon verloren, aber sein Wille, sein Geist waren sooo stark, er wollte mich nicht alleine lassen. Ich lag bei ihm, im Bett, hielt ihn im Arm, streichelte ihn und sagte, geh, du kannst jetzt gehen, es ist gut jetzt. Seine Atemnot war so groß, er kollabierte, eine Sekunde davor hat er noch gesprochen, dann ist er in sich zusammengefallen. Notarzt und Sanitäter waren da, aber keine Hektik, Ruhe, es war dann gut so. Wir legten Georg so hin, wie er es gerne hatte, den Hausarzt verständigten die Sanis. Ich konnte Georg noch 5 Stunden bei mir behalten. Ich öffnete das große Fenster und ein schöner Morgen kam herein. Ich wischte ihm sein Gesicht, legte mich zu ihm und las ihm aus unserem Lieblingsbuch, der kleine Prinz, vor. Es klingelte, meine Kollegin und Georgs Trauzeugin kam ganz überraschend, sie drückte und streichelte Georg, fing an, mit ihm zu erzählen. Der Kreis begann sich zu schließen. Henri und Susann kamen auch runter, begannen, sich um das drumherum zu kümmern. Aber alles in Ruhe und Frieden. Nun waren wir wieder dieser innere Kreis, wie an unserer Hochzeit, mit dieser Aura, die nach außen hin spürbar ist. Georg wurde gegen Mittag abgeholt, ich habe ihm sein Froschkissen, sein Glücksmähh und den kleinen Prinzen mitgegeben. Viele Engel sind um mich und euch zähle ich auch dazu.


    Danke, auch in Georgs Namen


    Claudia

    Ja, morgen hat Bär Geburtstag. Aber er hat schon Heute sein Geschenk bekommen. Um 16Uhr30 haben die Sani´s ihn sehr behutsam nach Hause gebracht. Im Krankenhaus hat er noch so geschwitzt, da hab ich mir große Sorgen gemacht, auch jetzt spüre ich eine Angst, ob ich alles richtig mache. Erstmal zuhause hat Georg so weinen müssen, endlich, sein gemütliches Heim, sein Bett. Er hat dann etwas Nudelsalat und Leberkäse gegessen, nicht viel, er war ganz schön platt. Dann hab ich ihn bettfertig gemacht, mit allem drum und dran. Dann hab ich noch geräumt und versorgt, bis gerade eben, Georg schläft wie ein Baby, sehr entspannt und ohne schwitzen. Er hat kaum Schmerzen in Schulter und Rücken, wie schön. Morgen meldet sich die Portschwester und eine Pflegerin, die zwischendurch mal nach Georg schaut, einfach zur Beruhigung, um zu sehen wie es läuft. Dann kann man immer noch zurückschrauben, noch mehr Hilfe holen, oder ich bleibe ganz bei Georg. Heute war der Tag so angefüllt und ich habe noch nichts von Löwenstein und vom Lungenfacharzt gehört, so rufe ich dort morgen in aller Ruhe an. Ach noch was, stellt euch vor, heute bei der Arbeit, kamen die Kolleginnen aus der anderen Gruppe zu uns rüber und sagten mir, dass sie sich besprochen hätten und sie mir den Donnerstagdienst bis 18Uhr für die kommende Zeit abnehmen werden. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen, Simone sprang vom Stuhl, raus aus dem Zimmer. Kolleginnen, die ich seit wenigen Monaten kenne und die, die ich seit Jahren kannte........was soll´s, das ist vorbei. Ich will alles tun, um Georg zu stärken, Lebensfreude zu geben und seine Qualität zu steigern.


    bleibt gesund, passt auf euch auf, die Ärzte glauben fest an ihre Wahrheit und davon gibt es mehrere, also..


    Danke euch Allen, ihr bedeutet mir alle sehr sehr viel :Mein Herz:

    Ja, sicher könnte ich mich krank schreiben lassen, würde ich auch unter anderen Umständen sofort tun. Nun hab ich doch schon von einer auf drei Wochen Urlaub verlängert und heute hab ich erfahren, das eine neue Kollegin, die seit 4 Wochen da ist, schwanger ist. Das bedeutet im Kindergartenbereich, dass sie solange nicht arbeiten darf, bis ihr Impfstatus auf gewisse Krankheiten überprüft ist. In der Regel heist das immer, das sie von heute auf morgen nicht mehr im Kigabereich arbeiten dürfen, um das ungeborene Kind zu schützen. Jetzt geht die Ferienzeit los und die Kolleginnen haben nach und nach Urlaub, ich wollte ausgerechnet jetzt nicht auch noch ausfallen. Ansonsten wüßte ich jetzt niemanden aus der Familie, der kommen könnte, die wohnen alle sehr weit weg. Auf jeden Fall kann ich den mobilen Dienst kommen lassen, die haben ein sehr breites Spektrum und ich erreiche sie 24 Stunden. Portversorgung, Schmerztherapie, Infusionstherapie, Beatmung, Palliativpflege und die normale Pflege, waschen usw. sowieso. Ich werde schnell sehen, wie sich das Ganze entwickelt und natürlich werde ich dann Löwenstein direkt kontaktieren. Aber ihr könnt sicher sein, bevor ich auch nur das kleinste Risiko eingehen würde, lasse ich mich krank schreiben, um für Georg da zu sein. Zu guter letzt möchte ja auch ich die Zeit die bleibt mit ihm verbringen.


    Danke Claudia

    So, ich war bei der Visite dabei und ich weis auch nicht, woran es liegt. Der Uro hat mich erwartet und war auch froh, mich zu sehen. Er hat sich Zeit genommen, war auf unsere Fragen schon vorbereitet und hat uns eben seine Sichtweise weitergegeben. Er geht davon aus, dass das Gemcitabine der Lunge geschadet hat, wahrscheinlich schon beim 1. Zyklus. Klar, davon gehen wir auch aus und trotzdem haben wir den Salat, er hat aber noch eine Chemo in Hinterhand, wenn Georg sich erholt hätte. Ich weis nicht, von was er aus geht, sagte aber, das sein Allgemeinzustand immer schlechter werden würde. Ach, wie das schmerzt. Krankenhaustechnisch sei nun alles getan und wenn für Georg die häusliche Pflege hergerichtet ist, spreche nichts dagegen, ihn zu entlassen. Aber er würde uns alle Zeit geben, die wir brauchen. Ich hab aufgezählt, was wir schon alles haben, was ich noch beschaffen würde. Georg bekommt einen Beinbeutel, weil ihn der Toilettengang zu viel Kraft koste. So denn, da sich Löwenstein noch nicht gemeldet hat, wird Georg morgen, um ihn zu schonen, mit dem Krankentransport gebracht. Es ist alles da, was er braucht, der mobile Dienst meldet sich morgen, wenn wir dann zuhause sind. Leider hab ich den Lungenfacharzt, der auch mich schon hervorragend behandelt hat heute nicht mehr erwischt. Ich hab ihn aber per E-mail den Fall geschildert, mal sehen, was er dazu meint. Georg kommt mir schwächer vor, als wie vor einer Woche, er schwitzt dazu sehr extrem und es kommt mir vor, von Tag zu Tag mehr. Jetzt hab ich noch ein Problem, Natascha hat entzündete Mandeln und ist auch noch etwas erkältet, so möchte ich sie eigentlich nicht in Georg´s Nähe lassen. Mal sehen, vielleicht springen auch die Mobilen ein. Jetzt muß ich erstmal sehen, wie sich die Tage gestalten und was kommt. Kann es denn sein, dass wir uns nun wirklich auf den letzten Weg machen müssen? Es ist einfach nur grausam und anscheinend nicht grausam genug, es muß immer noch eins draufgesetzt werden.


    eine traurige Claudia

    Ja ricka, mir ist schon total übel. Ich hab soo schlecht geschlafen, heute ist mein erster Arbeitstag. Ich hab den Uro ausrichten lassen, dass ich bei der Visite um 14 Uhr dabei sein will, dass ich direkt von der Arbeit komme und ich aber auf jeden Fall ein Gespräch haben möchte. Ein erfahrener Pfleger, den wir nun auch 3 Jahre kennen und schätzen, legte es uns auch ans Herz. Den Unterlagen entnimmt er, dass die Lungenentzündung ausgeheilt ist und sie hier mit der Therapie am Ende sind. Wenn er einen Angehörigen hätte, oder es wäre seine Frau, dann würde er zusehen, dass er sie nach Hause oder in eine Kurzzeitpflege bekäme. Wenn es um die Erholung ginge, wäre das Zuhause am besten. Georg sei im Ganzen schwach, ausgezehrt und gestresst, das Liegen tue sein übriges dazu. Ich kann ihm da ja nur zustimmen. Mir ist elend, hoffentlich bekomme ich das alles gebacken.


    Danke Claudia

    Danke Lubber für deinen Eintrag, gern darfst du dich einmischen und mir deinen Blickwinkel aufzeigen. Wär alles gut, hätte ich doch nicht dieses verdammte Gefühl im Magen. Also BGA kann hier gemacht werden, aber da Georg einen Dauerkatheter hat, wird im Moment keines gemacht. Ja, schon beim aufsitzen im Bett hat er trotz Sauerstoff ( 4 Liter ) Atemnot, auf den Klostuhl kommt er nur mit Ach und Krach und Unterstützung. Danach ist er fix und fertig. Dabei spielen die Ärzte mit dem Gedanken, das man den Sauerstoff jetzt auch schon mal weglassen könne. Das Blut wird auf den Entzündungswert gemessen, mehr ist uns nicht bekannt. Das Antibiotika wurde am Freitag abgesetzt. Den Port wollen sie nur im Notfall benutzen, der Herr Hüger will ihn ja nur wegen der Nahrung und der Flüssigkeit, aber der Herr Hüger soll jetzt essen und trinken. Für alles andere werde ich sie so und so wieder stechen. Ich denke, es ist überfällig, dass wir gehen. Nur Georg wird es langsam peinlich, weil so was macht man doch nicht, er ist noch vom alten Schlag, aber ich schau mir das nicht länger mit an.


    Ich denke, ich bekomme morgen Antwort von Löwenstein, dann muß ich zusehen, dass ich es bis zur Visite schaffe um für uns alles zu klären.


    So ein S c h ......


    Danke Claudia

    Annette, du hast sooo recht. Ich hatte Georg heute Morgen um 9Uhr angemailt, weil ich noch nichts von ihm gehört hab. Nööö, sagt er, ich bin so müde und döselig, nöö, inhaliert habe er auch noch nicht. Um 10Uhr war ich in der Klinik, habe erstmal die Vorhäng aufgerissen und gelüftet, dann hab ich mir Luft gemacht. Klar, verwöhne ich Georg sehr und will auch bewusst die Pfleger entlasten, das liegt ja ganz bei mir und das mache ich sehr gerne. Aber die letzte Inhalation war am Abend zuvor um 19Uhr30. Inzwischen sind etwa 14 Stunden vergangen in denen er seine Inhalationsmedis nicht bekam. Irgndwann um 11Uhr kam die Schwester, wir sind gerade beim waschen, völlig ok, das ist so ausgemacht und sagt: ohh, ich komme zu spät. Nö nö, sag ich das machen wir doch immer so, das wissen sie doch. Aber als ich von meinem Mann erfahren hab, das er seine Medis noch nicht inhaliert hat, bin ich sofort gekommen. Ach Herr Hüger, sagt sie, dann hätten sie doch klingeln dürfen......blablabla. Wir wissen, klingeln ist zwecklos. Ich bin auf 180, Georg geht es nicht gut, er bekommt sehr schlecht Luft, schlechter als gestern. Ich hab´s zum Georg schon gesagt, ich mach jetzt nicht mehr rum, am Montag muß ich wieder arbeiten, weis gar nicht, wie ich das packen soll. Ich muß zusehen, dass ich den Uro erwische, will die neuesten Ergebnisse, aber ich weis ja, es ist alles tendentiell besser geworden, blablabla. Dann will ich den Internisten haben, will wissen, wie ich Georg nach Löwenstein bekomme. Es hilft nichts, wenn er eine Therapie für Georg erstellt und diese nicht umgesetzt wird. Ich könnte....grrrrrrr........aus der Haut fahren.

    Am gleichen Morgen, wenige Stunden später während der Visite, erwähnte der Uro meine Kontaktaufnahme mit dem Internisten. So schlecht wären die Werte doch nicht gewesen, meinte er. Er schafft es nicht, sich Georg einfach mal anzusehen. Georg bekam heute seinen Port. Sie müssen sich rührend auf der Chirurgie um ihn gekümmert haben. Ich habe Kontakt zur Lungenfachklinik in Löwenstein aufgenommen. Sie ist nur etwa eine Stunde von uns entfernt. Ich bin auf ihre Antwort gespannt. Jetzt fängt das Wochenende an, da passiert sowieso nicht viel. Schauen wir mal, ob sich über´s We etwas an Georg´s Zustand ändert. Ansonsten müssen wir Nägel mit Köpfen machen. Es ist überhaupt verwunderlich, dass er noch keine Embolie bekam. Er hat in den 2 Wochen 3 Thrombosespritzen bekommen. Nein nein, sagt die Schwester, er hätte jeden Tag eine bekommen, die sind alle abgehakt. Wahrscheinlich haben sie das gar nicht mitbekommen, das ist bei Patienten manchmal so.


    Also mal ehrlich, keiner reisst sich um die Spritzen, aber Georg hat schon ein paar mal nachgefragt, ob er denn diesmal keine bekäme. Doch doch, hieß es dann nur. Das gleiche Chaos haben wir jeden Tag mit den Medis, mit dem inhalieren sind sie total überfordert, weil jetzt auch noch Medikamente dazu rein kommen. Der Internist soll mir sagen, wie´s funktioniert, dann soll ich das machen. Die Ärztin kommt am Abend und sieht die vollen Infusionsflaschen hängen. Sieht nach und dann steht da auch noch 6 Uhr morgens drauf. Ich will gar nicht wissen, wann, ob und wie Georg seine Medikamente bekommt. Ich kann nicht glauben, dass das in anderen Kliniken ähnlich läuft. Wenn sie ihn doch wenigstens auf die Innere verlegen würden.

    Tja ricka, der ärztliche Zuspruch. Gestern war der Arzt der Inneren da. Es hat ihm nicht gefallen, was er da sah. Die Entzündungswerte sind zurückgegangen, die Lunge ist nahezu frei von Sekret, aber das Röntgenbild ist nicht besser sondern eher schlechter geworden. Die Lunge funktioniert nicht. Er hat sich erkundigt, was bis jetzt gemacht worden ist, fragte nach, ob er Cortison bekäme, mit was inhaliert werde, was sich denn aus seiner Sicht bis jetzt denn verbessert habe. Da mußte Georg erstmal lange überlegen, was dem Internisten Antwort genug war. Man gewöhnt sich mit der Zeit halt an vieles, aber er hat schon gesehen, dass Georg trotz Sauerstoff Atemnot hat. Sie haben blaue Lippen, sitzen geht nicht gut, eher schräg liegen, aufstehen geht gar nicht. Er hat sich viel Zeit genommen, ich hätte gerne in seinen Kopf geschaut. Er bespricht sich mit seinen Kollegen, mit welcher Therapie er Georg helfen könne. Ich hoffe so sehr, dass die Lungenentzündung nicht zu sehr verschlampt wurde. Bald liegt er schon wieder 2 Wochen im Krankenhaus, mit Betonung auf liegen. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen, das Gespräch mit dem Arzt und viele Gedanken kreisten in meinem Kopf. So schrieb ich dem Arzt am Morgen eine Mail, mal sehen.


    bleibt gesund Claudia

    Vielen Dank, ich werde eure Grüße an Georg ausrichten. Vorhin war Visite und anscheinend hat unser Arzt mit einer deutlicheren Verbesserung und Genesung gerechnet. Auf jeden Fall möchte er die Lungenfachärzte hinzuziehen, um gegebenenfalls eine bessere Therapie für Georg zu bekommen. Eventuell hätte die letzte Chemo den Ausschlag für die Lungenentzündung gegeben, sagte er. Tja, darauf sind wir nun auch schon gekommen und Fachärzte hätte ich schon vor einer Woche zu Rate gezogen. Georg liegt nun seit einer Woche im Krankenhaus, Zeit genug, Lebenszeit, die er eigentlich nicht zu verplempern hat.


    Nachdem sich Georg meiner Pflege unterzogen hatte, genoß er ein Stück Erbeerkuchen mit vieeeel Sahne und einen Latte. Nun fühlt er sich rundum wohl und kann nun endlich vor sich hin döseln.

    Apropo Schmerz, ach ja der Schulterschmerz, meldete sich vor wenigen Tagen wieder massiv zurück. Das lange liegen eben, schlafen geht schlecht, essen auch, weil er den Arm nur schlecht bewegen kann. Nun mach ich mich mit Massageöl, Wärmekissen und Tens auf den Weg.


    Liebe Annette, ich wünsche dir heute einen besseren Tag als gestern.


    Claudia

    Georg liegt noch stationär auf der Uro. Gestern wurde er geröntgt, regelmäßige Blutkontrolle. Die eine Lungenseite erholt sich sichtbar, die andere ist noch immer hochgradig entzündet. Der Entzündungswert im Blut sinkt langsam. Es bessert sich, wird aber seine Zeit brauchen. Georg kann nun regelmäßig inhalieren, ein Physiotherapeuth kümmert sich und über Nacht bekommt er eine Nährlösung über die Vene. Es war ein streitbarer Kampf, um für Georg diese Dinge durchzusetzen. Dabei half mir die Rückendeckung vom Sozialdienst, einige Schwestern und Pfleger und auch Ärzte. " Machen sie denen da oben mal Beine". Ich hasse es, aber für Georg habe ich es umgesetzt. Georg bekommt einen Port, die Chirurgen entscheiden noch wann, auf jeden Fall noch solange er im Krankenhaus ist. Sie wollen zusätzlich einen Anästhesisten dabei haben um für Georg alles parat zu haben. Dieser Arzt war zum ersten Mal auf dieser Station, Georg wird den ersten Port auf der Uro haben.


    Wenn wir uns so unterhalten, seit wann Georg diese Beschwerden hat, Atemnot, zugeschnürte Brust beim Essen und Trinken, Schmerzen im Rippenbereich, hoher Puls, dann muß Georg diese Lungenentzündung schon seit Wochen haben. Da konnten selbst die 4 Blutgaben wegen des Hb´s nicht viel ausrichten.


    Gestern wurde nun endlich die Einstufung mit dem Sozialdienst besprochen und wenn er vom Krankenhaus ausgefüllt wurde, auch abgeschickt. Bis diese Mühlen mahlen, habe ich eine direkte Leitung zur Krankenkasse gefunden, Georg wird voreingestuft und kann sofort Leistungen beziehen.


    Nun werde ich versuchen, mich diese Tage noch etwas herunter zu fahren, damit ich am Montag wieder arbeiten kann. Mal sehen, wann Georg nach Hause kann. Damit er dann bis Nachmittag nicht alleine ist, wird Natascha, die Freundin meines Sohnes, sich seiner annehmen. Sie arbeitet im Moment nicht, sie wartet auf ihre Op in wenigen Wochen. Sie hat eine hochgradige Skoliose über die gesamte Wirbelsäule. Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.


    liebe Grüße an euch Alle und passt auf euch auf


    Claudia

    @ ricka


    Die Pflegestufe habe ich vor einer Woche beim Sozialdienst im Caritas beantragt. Georg war davon gar nicht begeistert. Heute habe ich die Nachricht bekommen, dass mir der Antrag direkt zugestellt wird, aber wenn ich Hilfe beim ausfüllen brauche, bekomme ich einen Termin. Bei uns mahlen die Mühlen langsam. Ich konnte aber noch eine Woche Urlaub hintendran hängen, habe grad mit meiner Chefin telefoniert. Ich hoffe, dass sich bis dahin noch einiges geordnet hat. Ich bin mal gespannt, wie sich unsere Situation einstufen lässt. Es sieht ja bald jeden Tag anders aus und tendetiell eher schlechter.


    Ja, diese Diagnose, wenn auch lebensbedrohlich, gibt einem die Hoffnung auf Besserung. Alles andere sehen wir dann.


    Grüßle Claudia