Seit meiner Diagnose Urothelkarzinom und der OP Ersatz durch eine Neoblase hatte ich die folgenden Jahre einmal jährlich ein Röntgenbild des Thorax (also des Brustkorbes) und ein MRT des Abdomen (also des Unterleibes) durch führen lassen. In diesen fünf Jahren nach der OP waren dann auch keine Auffälligkeiten zu beobachten !
Dann gilt man eigentlich als "geheilt". Deshalb hatte ich dann keine weiteren Kontrollen dieser Art durchführen lassen !
Wie immer im Leben ist man im nachhinein schlauer !!!!
Im Frühjahr 2023 war ich leider zum wiederholten Male im Krankenhaus wegen meiner Niereninsuffizienz, die durch die mißlungene Blasen-OP 2010 bei der Erstellung der Neoblase (Urothelkarzinom ). besteht.
Dabei wurde zufällig ein weiterer Thumor (8 x 9 cm ) direkt an der Niere diagnostiziert. Des Weiteren sind wohl auch noch mindestens vier weitere Lymphknoten befallen. Somit ist eine OP nicht mehr möglich und es wird mit Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) von Merk, Sharp, Dome) therapiert. Dummerweise drückt einer der befallenen und verdickten Lymphknoten auf ein Blutgefäß (caver inferior) weshalb der Blutfluß ins linke Bein gestört und der linke Fuß durch eingelagertes Wasser angeschwollen ist.
Die fein gewebliche Untersuchung von drei Stanzproben aus dem Nierentumor ergab eine Übereinstimmung bezüglich der Einstufung G3 sowohl der aktuellen Tumors als auch des Primärtumors von 2009.
Lange Rede, kurzer Sinn. Die Fortführung der jährlichen Kontrollen (Röntgen und MRT) über die obligatorischen fünf Jahre hinaus, hätte möglicherweise eine frühzeitigere Diagnose des zurück gekehrten Tumorbefalls ergeben und man hätte eventuell eine erfolgversprechendere Therapie entwickel können. Allerdings sagten meine Onkologin und auch meine Nephrologin, das bei Entfernung des Nierentumors in jedem Fall eine permanente Dialyse notwendig geworden währe. Somit habe ich diese Zwischenzeit wenigstens noch mit allen meinen Organen überstehen können.
Meine Onkologin gibt mir aufgrund der Größe des Tumors noch etwa ein Jahr sofern das Pembrolizumab keine ausreichende Wirkung zeigen sollte. Überraschenderweise haben die Ärzte noch keine Metasthasen in der Lunge oder dem Brustkorb finden können. Das ist für die Größe des Tumors und die Aggressivität G3 nicht zu erwarten gewesen.
Vor zwei Tagen bekam ich dann noch einen Anruf aus der Charite. Man möchte von meinen Gewebeprogben eine Gensequenzierung durchführen um zu prüfen, ob nicht doch noch eine weitere Therapie zur Anwendung kommen kann. Ich bin gespannt, was daraus wird.
Ich wünsche Euch allen viel Gesundheit und das sich doch noch alles zum besseren wenden möge !!!
In diesem Sinne
mit freundlichen Grüßen aus Falkensee
Thomas G