Beiträge von Blasius

    @ raduga,


    mit 57 ist Dein Vater noch kein alter Mann! Wenn er als Handwerker seinen Beruf liebt und noch ohne sonstige Behinderungen ausüben kann, soll er man. Das ist besser als zu Hause hinterm Ofen zu sitzen und über die Traurigkeit des Seins zu grübeln.


    Mit seiner Erkrankung kann er bequem bis zum Rentenalter arbeiten.


    Vorzeitige Verrentung: WARNUNG!!! für jedes Jahr, dass man früher in Rente geht, wird LEBENSLANG 3,8% von der Rente abgezogen. Da kommen locker mal eben bis zu 170,- € zusammen.


    Vorschlag: beim Rentenversicherer nachfragen, ab wann man OHNE Abschläge in Rente kann und wie hoch sie sein wird. Auskunft ist kostenfrei und dauert etwa 3 Wochen. Oder man geht in die Sprechstunden der Rentenversicherer (steht in der Zeitung oder beim Ordnungsamt/Bürgermeister erfragen).


    Kündigung: rainer hat in seinem Beitrag alles richtig dargelegt.
    Da aber in der Baubranche mit anderen Maßstäben gemessen wird als in der Industrie, ist der Gang zur Gewerkschaft BAU der bessere Weg. Die Leute geben auch kompetente Auskunft.
    Wenn dein Vater im Frühjahr wieder eingestellt werden will, ist eine Absprache mit seiner Fa. der bessere Weg als die Integrationsamt-Keule.
    Denn wenn er keine Arbeit mehr bekommt (wegen seiner 50% Schwerbehinderung), fällt er nach 1 Jahr Arbeitslosengeldbezug (Alg I) in den Alg II / Sozialgeld-Bezug (Hartz IV) und muß mit 346,- € monatlich bis zum Erreichen des Rentenalters auskommen.


    Es gibt auch Rentenberater.

    Nach den Erfahrungsberichten hier im Forum (und meinen eigenen Erkundigungen) kann ich Rosemarie nur zustimmen mit der Meinung: Frühinstallation mit Mitomycin - und dann mindestens den ersten 8-Wochen-Zyklus.
    Die Frühinstallation gleich nach der TUR-B hat den Zweck, die durch die Abtragung in der Blase vagabundierenden Gewebereste des Karzinoms abzutöten und an einer Neuinfektion oder Einnistung im Urothel zu hindern.
    Zwar ist ein pTa-G1 relativ harmlos, aber es kann sehr schnell Rezidive mit einem höherem Grading bilden.
    Liebe adamma, lies bitte die in den Forumsbeiträgen angegebenen Broschüren (folge den Links) genau durch. Dann kann dir dein Urologe nicht mehr erzählen, im Himmel sei Jahrmarkt (nur weil er sich nicht weiterbildet und Technik nur aus der Zeit vor 30 Jahren kennt).

    Hallo hdm,


    den Antrag zur Meldung des Verdachtes einer Berufskrankheit kannst du dir selbst aus dem Netz bei der BG herunter laden. Fülle ihn sorgfältig aus und gib ihn deinem Uro zur Unterschrift (der Doc erhält laut Gebührenordnung allein für das Abstempeln 28,- Euronen). Dann schicke ihn selbst an deine zuständige BG. Die werden sich dann mit dir in Verbindung setzen und du musst weitere Unterlagen ausfüllen. Denke bitte daran, dass Kühlmittel nicht nur Benzole, sondern auch, bei unregelmäßigen Wechselintervallen, stark verkeimt sein und weitere im Bad gelöste Gefahrstoffe enthalten
    können.
    Solltest du durch deinen Job mit Lösemitteln und weiteren Gefahrstoffen kontaminiert worden sein, so ist die Krebserzeugung durch das Rauchen nur eine der möglichen Ursachen.
    Die Anerkennung einer Berufskrankheit hat für den Arzt zur Folge, dass er höhere Honorare erhält (mindestens 1/3 mehr). Für dich als Betroffener bist du von Zuzahlungen befreit, hast Anspruch auf Reha-Massnahmen und bekommst u.U. eine Ausgleichsrente bei krankheitsbedingtem Berufswechsel.


    Wenn mein Anerkennungsverfahren (zur Zeit beim Sozialgericht) abgeschlossen ist, werde ich hier im Forum berichten.


    Sprich die Doc´s im Krhs. mal auf eine Anschluss-Chemo mit Mitomycin an. Mir hatte das mein Urologe gleich beim Eröffnungsgespräch in Aussicht gestellt (Erstinstallation gleich nach der TUR-B, also etwa 30 min. nach der Resektion).

    Hallo hdm,


    ich habe den gleichen Befund wie Du (pTa G2) und bin jetzt in Mitomycin-Behandlung.


    Mein Schwerbehindertenausweis kam nach einer Bearbeitungszeit von 6 Monaten. Rückwirkend wurden mir 60 % für erstmal 5 Jahre zuerkannt.


    Außerdem solltest Du auf Grund deiner beruflichen Tätigkeit einen Antrag auf Anerkennung einer Berufskrankheit (1301) stellen. Dein behandelnder Urologe ist zum Ausfüllen und Versenden des Antrages (bei begründetem Verdacht) verpflichtet.
    Wen Du längere Zeit in deinem erlernten Beruf gearbeitet hast, warst Du mit Sicherheit auch Dämpfen von Lösemitteln sowie dem Kontakt mit Bohr-und Schleif-Kühlmitteln ausgesetzt.
    Vielleicht kommst Du damit durch und kannst die Vorteile einer anerkannten Berufskrankheit nutzen.


    Alles Gute für die 2. TUR-B und dann hoffentlich ein rezidivfreies Leben!

    Dem armen Ikarus kann ich auch nur alles Gute und einen starken Willen wünschen.
    Wenn er wüßte, was da auf ihn zukommt......
    :streicheln:
    - Eu Gewalt -! Ich habe es hinter mir. Nun weiss ich auch, wie es sich anfühlen muß, wenn Frau ein Kind gebiert. Donnerlittchen - tat das weh, als der dicke Tampon aus dem Achtersteven gezogen wurde. Und man liegt 3-4 Tage nur auf der Seite oder auf dem Bauch.
    :raufen:
    :klo: Und die Zeit danach, mit Sitzbädern und dem Durchtrittsschmerz des Stuhles! Da lernt man schwitzen!

    Leider muss ich Dir beipflichten, Eckhard.


    Der PSA-Test zur Ergänzung der Prostata-Vorsorge-Untersuchung ist eine "Individuelle Gesundheits-Leistung", kurz IGel genannt. Und wer die 20 bis 30 Euronen nicht über hat, hat eben Pech gehabt. Insbesondere aber der Tumo-Marker-Test mit MSP22 ist IGeL und wird von den Urologen viel zu selten angeboten (Kosten ca. 30 Eurösser).
    Wie blind ist dieses Gesundheitswesen? Zystoskopie, Nieren-Kontrast-Rö und CT sind um einiges teurer!
    Oder lohnt sich der Aufwand bei "nur" 25.000 festgestellten Blasen-Ca´s im Jahr nicht?


    Mein Internist will jetzt für mich den MSP22-Test als medizinsche Notwendigkeit zwischen den 1/4 jährlichen Kontroll-Zystoskopien anwenden. Mal sehen, was die Kasse dazu sagt.

    Könnte es sein, dass bei deiner Schilddrüsen-OP die Nebenschilddrüsen entfernt wurden?
    Die geschilderten Symtome sprechen dafür.
    Befrage mal deinen HNO oder einen guten Endokrinologen.


    Ansonsten: Gratuliere zu deinem positiven Befund der Blase!


    Und die Koloskopie (Darmspiegelung) ist normalerweise auch nicht sooo schmerzhaft (ich hatte sie schon 2 x), sondern eher lustig , mitanzusehen wie es im eigenen Darm aussieht. Und am Ende des Dickdarms (Beginn des Dünndarms und Sitz des Blinddarms) scheint das Licht durch die Bauchdecke nach aussen!

    Danke euch allen für die Infos.
    Ich werde also eine urologische Zweitmeinung einholen. Nur mitten in der Mito-Phase einfach so wechseln wollte ich ohne zwingenden Grund auch nicht.
    Und eine OP würde ich auf keinen Fall in WHV machen lassen. Dafür sind mir die Häuser nicht gut genug.
    Jaja, man hat schon seine Blase mit der Blase!

    Heute hatte ich (pTa G2) die 15. Mitomycin-Installation. Nun wehrt sich mein Körperchen gegen die ständige Kathedrisierung und mein Uro bemängelt, dass ich noch zuviel Resturin in der Harnblase habe. Dadurch dauert die Instillation wohl zu lange. "Dann nehmen wir eben die Prostata raus!" Muss das sein? Oder gibt es Alternativen?
    Eigentlich wollte ich möglichst komplett bleiben, wenn es geht.
    Wisst ihr vielleicht, wie ich das Problem lösen könnte?

    Mitomycin greift direkt auch die Blasenschleimhaut an. Bisher hatte ich bereits dreimal nach der Mito auch Hautveränderungen an der Eichel, vermutlich verursacht durch das "Blaue Gift", das der Uro auch "Unkraut-Ex" nennt. Diese Hautirritationen habe ich dann mit Bepanthen-Augen- und Nasensalbe behandelt und sie sind nach ca. 3 Tagen wieder verschwunden.
    Für alle Anwender von Mitomycin: Denkt bitte beim Verkehr an eure Frauen und verwendet ein Kondom. Laut Mitomycin-Datenblatt soll geschützter Verkehr bis zu einem 1/4 Jahr nach der letzten Mito angewandt werden.


    Heute war ich wieder zur Zystoskopie und der Uro hat immer noch gereizte Stellen in der Blase von der letzten Mito (Ende März) festgestellt. Nächste Woche gibts wieder was in die Blase (15. Mito). Aber wenn´s hilft, soll es mir recht sein.

    Die Frage, ob eine Vollnarkose oder eine Spinalanästhesie gewählt wird, muß jeder für sich beantworten. Bei beiden Arten kann was schiefgehen. Nicht umsonst wird die Vollnarkose im Krhs. "Der kleine Tod" genannt. Und bei der Rückenmark-Narkose ist die Gefahr der Verletzung wichtiger Nervenstränge erheblich. Ein guter Anästhesist wird im Vorgespräch auf die jeweiligen Gefahren hinweisen.
    Bei meinen TUR´s habe ich auch die Spinalaästhesie gewählt, obwohl mir von einer solchen schon ein Nerv des Oberschenkels lahmgelegt wurde. Aber ich würde es nach der letzten Erfahrung nicht wieder machen. Die Narkose hatte zu wenig Wirkung und ich habe jeden Handgriff und das Kratzen in der Blase schmerzlich ertragen. Wenn ich geheult hätte, hätte die Prozedur ja doch nur länger gedauert. Wie sagte Vater immer: "Ein Indianer kennt keinen Schmerz!".
    Ich will hier keine Ängste schüren, jedoch auf die Möglichkeit der Spätfolgen hinweisen.