Beiträge von AndreasW

    Liebe Mari,


    es ist immer ein Unterschied: Ob man nun 20 ist oder 30 ; 30 oder 40 ; 40 oder 50 ; 50 oder 60 und so macht es natürlich auch einen Unterschied, ob ich diese größte OP im gesamten Urologischen Bereich nun mit 65 oder mit 75 Jahren über mich ergehen lassen muss.

    Vor 10 Jahren, hatte der Tumor bei deinem Vater eben noch nicht die Harnröhre befallen ... ebenso war der Tumor noch nicht muskelinvasiv und auch der Fitness-Level war vor 10 Jahren bestimmt ein anderer als heut.

    Daher wäre vor 10 Jahren eine Neoblase sicherlich deutlich leichter "Baubar" und mit deutlich höheren Erfolgsaussichten machbar gewesen - aber diese Option hatte dein Vater nicht ziehen wollen - und nun muss man mit dem jetzt vorliegenden Ergebnis leben und das beste daraus machen.


    Und das kann nur lauten:

    Urostoma ... mit ganz ganz viel Glück ist eben noch keine Lymphgefäß oder Veneninvasion vorhanden und es muss keine Chemotherapie folgen.


    Gruß

    AndreasW

    Nun Blitzi,


    als erstes würde ich mal das Krankenhaus wechseln!!


    Warum:

    Grundsätzlich sollte man bei der TUR-B Blasenmuskulatur mit erfasst werden - um so sicher zu stellen, das man bis auf den Tumorgrund geschnitten und den Tumor vollständig entfernt hatte.

    Dies ist in diesem Krankenhaus nicht gegeben - man hat wieder nur auf der "Blasenschleimwand" herum gekratzt, ohne bis auf die Muskulatur zu schneiden. Daher kann der Pathologe auch nicht sagen: Ob dies nun schon wieder ein Rezidiv (Frührezidiv) ist - oder sich noch um einen Tumorrest der letzten TUR-B handelt.


    Hier hat man im Krankenhaus versagt!


    Wäre es ein Tumorrest, der während der ersten TUR-B übershen wurde, so würde eine engmaschige Nachsorge (Blasenspiegelung aller 3 Monate) ausreichen - wäre es aber ein Frührezidiv, so müßte jetzt eine Minomycin - Therapie über mindestens 12 Monate dauer stattfinden.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Mari,


    wir haben es häufig, dass man auf seine Blase nicht verzichten will und alles daran setzt, die Blase erhalten zu wollen - Aber: Krebs, ja auch Blasenkrebs hat die Angewohnheit seinen Wirt umbringen zu wollen - und jede Nicht oder - Falschbehandlung kann sich hier später rächen.

    Daher kann es durchaus sein, das dein Vater zu lange gewartet hat und der Tumor schon Anschluss an eine Vene / oder an das Lymphsystem gefunden hat.


    Die "mäßige peritumorale lymphozytäre Reaktion" deutet zumindest auf eine Lymphgefäßinvasion hin - ob dies nun der Fall ist, wird man erst nach der Blasenentfernung letztlich feststellen können, wenn alles "histologisch Untersucht und ein Abschluss-Befund" erstellt wurde - vorher müßte man hier Rätsel-Raten und das ist nicht unsere Aufgabe im Forum.



    Ein paar Fragen hätte ich noch. Ist es gewöhnlich, dass ein 65-jähriger Mann noch eine Neoblase bekommt oder sagt man da auch schon, dass der Patient zu alt ist? Mit Hilfe der Beckenbodenmuskulatur erlernt man ja die Blase zu steuern. Kann man sagen, wenn man das einmal erlernt hat, dass man es dann auch ein Leben lang nicht vergisst? Oder muss man damit rechnen, dass man im hohen Alter evtl. nicht mehr in der Lage ist den Muskel anzusteuern?


    Wie Alt ist dein Vater nun? In deinem ersten Betrag schreibst du "geb. 1943" - damit wäre dein Vater 75 Jahre alt und nicht wie in deinem letzten Beitrag 65 ?!!!


    Zur Neoblase:

    Die Neoblase wird an die Harnröhre angeschlossen - aber, wenn die Harnröhre auch von Tumoren befallen ist, dann kann man dort nicht einfach die Neoblase anschliessen - sondern muss die Harnröhre soweit kürzen, bis diese ebenfalls Tumorfrei wäre.

    Durch dieses "kürzen" der Harnröhre kann es dann unmöglich sein, eine Neoblase zu bauen und anzuschliessen - weil die Harnröhre zu weit gekürzt werden musste oder die Harnröhre dann soweit "gezogen" werden muss - dass dann die "Muskulatur" um die Harnröhre verletzt wird.


    Mögliche Kontraindikationen für einen orthotopen Harnblasenersatz Neoblase) sind :

    Karzinomnachweis in der Schnellschnittdiagnostik an der Urethra oder anderen chirurgischen Absetzungsrändern (Urethra = Harnröhre)

    • Eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 35-40 ml/min)

    • Limitierte Lebenserwartung

    • Fehlende Compliance für die Harnableitungssituation bei intakter Neoblase oder bei Harnabflussstörungen

    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und bestrahlter Darm

    Belastungsinkontinenz

    • Komplexe urethrale Strikturen


    Gruß

    AndreasW

    Nun Mari,


    im Alter von 75 oder 76 Jahren wird man auch kaum noch eine Neoblase mit Harnröhrenanschluss bauen wollen, denn hier spricht nicht nur die befallene Harnröhre dagegen, sondern ist auch wegen der längeren OP-Dauer und vorallem auch wegen der zu erwartenden vollkommenen Inkontinenz.

    Daher wird man auf ein Urostoma als Harnableitung setzen.


    Aber Schritt für Schritt:

    Ich persönlich bin der Meinung, dass man hätte schon nach dem ersten bzw. zweiten Rezidiv während oder nach der BCG-Therapie die Blase entfernen müssen - das es Mittel und Langfristig zu einer Tumor-Progression (also einer verschlimmerung der Erkrankung) kommen wird, war absehbar.

    Warum man sich nicht schon früher dazu entschieden hat, kann ich aber letztlich nicht beurteilen.


    Wenn die Harnblase entfernt wurde, dann gibt es im Histologischen Befund einige Punkte, auf die man schauen muss:


    L = sagt aus, ob der Tumor schon Anschluss an das Lymphsystem des Körpers hatte ( L0 = nein / L 1 = microskoptisch erkennbar / L 2 = makroskopisch erkennbar)


    V = sagt aus, ob der Tumor schon Anschluss an eine Vene gefunden hat ( V0 = nein / V 1 = microskoptisch erkennbar / V 2 = makroskopisch erkennbar)


    R = sagt aus, ob noch Tumorreste vorhanden sind ( R 0 = Tumor konnte vollständig entfernt werden / R 1 = microskoptisch erkennbar / R 2 = makroskopisch erkennbar)


    Auf dem CT / MRT etc. kann man dazu keine Angaben machen - man kann dort sehen, ob vielleicht schon Lymphknoten in der Blasennähe befallen sind, was dann auf eine Lymphgefäßinvasion schliessen lassen könnte. Aber das CT / MRT wird hauptsächlich gemacht, um Fernmetastasen auschliessen zu können.

    Dazu wird einmal von Becken (Abdomen) und vom Thorax (Brustkorb) aufnahmen gemacht.


    - mäßige peritumorale lymphozytäre Reaktion: kann darüber Aufschluss geben, das hier die Gefahr für eine Lymphgefäßinvasion gegeben ist.


    - intratumoral wenige Lymphozyten: Hier deutet ab, dass dein Vater´s Immunsystem etwas geschwächt ist.

    Lymphozyten sind Blutzellen, die zur Gruppe der Leukozyten gehören und damit zum Immunsystem des Körpers (Abwehr von schädlichen Fremdstoffen). Im peripheren (zirkulierenden) Blut sind bei einem gesunden Erwachsenen circa 1000 - 2900 Lymphozyten pro Mikroliter (µl) Blut enthalten. Als Blutwert wird in der Regel jedoch nicht die absolute Anzahl genannt, sondern der prozentuale Anteil der Lymphozyten an der Gesamtmenge der Leukozyten. Dieser Wert entspricht rund 25 bis 40 Prozent.

    Wenn der Blutwert Lymphozyten unter 25% liegt oder die Anzahl der Lymphozyten unter 1000 pro Mikroliter Blut liegt, ist der Wert zu niedrig ist (vermindert). Man spricht dann von einer Lymphopenie (auch Lymphozytopenie).

    Lymphozyten haben vor allem drei wichtige Aufgaben:

    • Erkennen und Zerstören von körperfremden Zellen (vor allem Viren und Bakterien)
    • Erkennen und Zerstören von infizierten Körperzellen
    • Erkennen und Zerstören von Tumorzellen

    Ist die Anzahl zu niedrig, kann das Immunsystem auf eben diese "Körperfremden Zellen" nicht mehr angemessen reagieren und man spricht letztlich von einer Immunschwäche / Immundefekt.

    Hier sollte man schauen, was für eine Ursache, diese Schwäche oder defekt hat.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Andrea,


    na dann hält sich der Urologe doch an die Leitlinien - und so muss es auch sein.


    Deshalb ist es jetzt an der Zeit, Euch über die BCG-Therapie zu informieren:


    Nun aber zur BCG-Therapie:

    Die BCG-Therapie ist eine enorm anstrengende Therapie die sich über 36 Monate erstreckt und dabei ca. 27 mal lebendige Tuberkulosebakterien in die Blase gegeben werden - die dann eine "gewollte" Blasenentzündung und eine Immunreaktion auslösen. Daher nennt man diese Therapieform auch "Immuntherapie mit BCG".

    Warum sage ich, dass die BCG-Therapie eine enorm anstrengende Therapie ist, ca. 50 % aller Patienten, bei denen eine Therapie über 36 Monate geplant ist, halten diese auch durch - sodass es zu vielen Therapieabbrüchen kommt. Daher ist diese Therapie wirklich nicht zu unterschätzen und körperlich wie auch seelisch sehr fordernd.


    Informationen zur BCG-Therapie:

    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.

    Therapieplan wird sich wie folgt aufteilen:

    1. eine 6 wöchige Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche

    2. der Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht.


    Nebenwirkungen:

    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).

    Die ersten paar Instillationen werden recht Problemlos und mit kaum Nebenwirkungen vorüber gehen, unsere Erfahrung zeigt, dass ab der dritten bis vierten Instillation mit den ersten deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist - die sich dann von Behandlung zu Behandlung noch steigern können.


    Hygiene:

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus eigener Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.

    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Nach der Instillation:

    ca. 1 1/2 Stunden nach der Instillation kann man beginnen mit trinken, das Beste sind Tee´s oder stilles Mineralwasser. Kohlensäurehaltige Getränke können die Blase zusätzlich reizen. Je mehr man trinkt, je besser wird die Blase gespült, Anhaltspunkt ist ein Liter Flüssigkeit pro Stunde das sollte man dann ca. 4 Stunden lang machen und ab dann kann weniger getrunken werden.

    Gönne Dir / Ihm am Tag der Instillation + dem Folgetag ruhe, auch wenn du wahrscheinlich nach den ersten Instillationen kaum Nebenwirkungen verspüren wird, werden die Nebenwirkungen von Behandlung zu Behandlung mehr werden, teilweise kann es auch Aufgrund der Nebenwirkungen zu einem Therapieabbruch kommen.

    Ebenso muss der Arzt bei der Instillation aufpassen, dass z.B. die Harnröhre nicht verletzt wird und somit BCG in die Blutbahn kommt, denn dann kann es zu einer Bcgitis kommen (Tuberkulose).


    Hier der Link zu den Herstellerinformationen:

    MedacBCG-Fachinformationen


    Ließ Dir diese Fachinfo wirklich sehr gut durch - um dann auch die Nebenwirkungen einschätzen zu können. Vorallem aber sollte der Urologe über die Nebenwirkungen informiert werden (vorallem dann, wenn sie verstärkt auftreten).

    weitere Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)

    • Schwere systemische BCG-Reaktion/-Infektion, BCG-Sepsis (weitere Informationen finden Sie weiter unten)

    • Mangel an Zellen im Blut (Zytopenie)

    Anämie (Abnahme des Hämoglobins im Blut)

    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)

    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)

    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)

    Leberentzündung (Hepatitis)

    • Hautabszesse

    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).

    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.

    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)

    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase

    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)


    Bei Männern zusätzlich noch:

    • Entzündung der Hoden (Orchitis)

    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)

    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)


    Fazit:

    Die ersten BCG-Instillationen verlaufen im allgemeinen ohne große Nebenwirkungen, denn es dauert etwas, bis unser Immunsystem darauf reagiert. In der Regel sind Nebenwirkungen dann ab der 4. bis 5. Instillation schon recht deutlich spürbar. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, die Blase gut zu spülen - deshalb unbedingt darauf achten, dass dein Mann nach der Instillation sehr viel trinkt - auch am Folgetag darf es noch etwas mehr sein.

    Trinkt er zu wenig, verbleiben Tuberkulosebakterien in der Blase, welche dann die Blase ebenfalls schädigen können (z.B. Schrumpfblase).

    Achtet darauf, dass die Instillation des BCG am Früh oder spätestens am Vormittag stattfindet - denn dadurch kann man das "extreme Trinkprogramm" schon am späten Nachmittag oder frühen Abend einstellen - was dann für die Nachtruhe besser ist

    Im Anhang findet Ihr noch das Merkheft zur BCG-Therapie, welches dein Mann auch von seinem Urologen ausgehändigt bekommen sollte - da dort die Behandlungstermine, Nachsorgen usw. eingetragen werden.


    Nehmt diese BCG-Therapie nicht auf die leichte Schulter - auch was die Nebenwirkungen betrifft - meine letzte BCG-Instillation ist jetzt fast 6 Monate her und ich muss immer noch 3 bis 4 mal in der Nacht auf die Toilette, habe Probleme in den Kniegelenken und mein rechtes Ellenbogengelenk ist kälteempfindlich geworden.


    Mit dem Befund kann dein Mann folgendes tun:


    1. einen Schwerbehindertenausweis beim zuständigen Versorgungsamt stellen.

    https://www.zbfs.bayern.de/beh…ellen/oberpfalz/index.php


    Der Schwerbehindertenausweis wird dann mit einem GdB (Grad der Behinderung) 50 bis 60 beschieden und wird mit einer Heilungsbewährung ausgestellt. Bei oberflächlichen high-risk-Tumoren in der Blase liegt die Heilungsbewährung bei 5 Jahren.

    Siehe Versorgungsmedizinische Grundsätze auf Seite 85:


    Weitere Informationen zu dem Schwerbehindertenausweis findet ihr in unserer Broschüre:


    2. kann dein Mann eine onkologische Reha bei seinem Rententräger beantragen.


    Ich weiss, dass sind jetzt viele Informationen auf einmal - aber dafür alles gebündelt.


    Gruß

    AndreasW

    Ein invasives Karzionom ist nicht nachzuweisen, man gewinnt bei diesem ausgedehnten besonders niedrig dfferenzierten Tumor aber den Eindruck, dass dieser jederzeit bevorstünde.

    Was sagt das aus:

    Das es 5 Minuten vor 12 Uhr ist und dein Mann seine Blase verlieren wird.


    Die einzige Möglichkeit, hier noch zu versuchen, die Harnblase zu erhalten, ist eben eine BCG-Therapie und dabei rede ich wirklich nur um einen "Versuch" - wo niemand garantieren kann, ob die BCG-Therapie anschlägt.

    Aber ohne jegliche Therapie, wird dein Mann auf jedemfall seine Blase verlieren - denn dazu ist die Rezidivwahrscheinlichkeit bei einem pTa + CiS viel zu hoch. Noch dazu muss eben auch eine Mögliche Tumorprogression in betracht gezogen werden - denn, in der Histologie wurde ja extra darauf hingewiesen, dass eine "Invasion" in das Muskelgewebe der Blase jederzeit bevorstünde.

    Somit kann es eben schnell gehen und wir haben es nicht mehr mit einem pTa + CiS sondern mit einem pT2 - Tumor zutun.


    Daher ist handeln pflicht - nur abzuwarten, kann "tödlich" Enden.


    Sorry, für die deutlichen Worte - aber nur so seht Ihr, dass Euer jetziger Urologe kein wirklich guter Urologe ist.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Andrea,


    ein pTa ist ein oberflächlich wachsender Tumor, das CiS (Carzinom in Situ) dagegen ein sehr flach auf der Blasenscheimwand wachsender Tumor.


    Siehe Grapik:

    Nun zum Grading:


    Dabei gibt es zwei unterschiedliche System, laut WHO z.b. nur noch in low risk oder high risk oder die Bezeichnung G1, G2 oder G3.


    Bei G1 (low risk) - Tumoren, sind die Tumorzellen noch relativ nah am Orginal und somit noch nicht so stark mutiert (gut differenziert).


    G2 - Tumoren können als low bzw. high risk eingestuft werden, hier ist die Zellveränderung schon deutlich zu sehen (mäßig differenziert)


    Bei G3 - Tumoren erkennt man kaum noch die Originalzelle (schlecht / gering differenziert)


    Somit sagt das "niedrig dfferenziert" etwas darüber aus, wie gut oder schlecht die Tumorzellen noch vergleichbar mit den Originalzellen waren.


    oder um es noch genauer zu sagen:


    Das Grading gibt Auskunft über die histopathologische Differenzierung des Tumors. Die Einstufung des Karzinoms beruht auf den drei Kriterien Tubulusbildung (Strukturveränderung der Zellen), Kernpolymorphie (Gestalt und Größe der Zellen) und Mitoserate (Teilungsrate der Zellen). Je höher das Grading, desto ungünstiger ist das Verhalten der Tumorzellen.


    Das Gespräch mit dem Urologen war kurz und knapp: vorerst Glück gehabt, nächste TUR-B am 30.1.19, dann bei Rezidiven BCG.

    An dieser Stelle verläßt der Urologe die Leitlinien zur Behandlung und Therapie von Blasenkrebs.


    Denn Seite 117 und folgende sagen dazu:

    6.5.3. Einsatz der adjuvanten BCG-Instillation bei high-risk Tumoren nach EORTC


    Ist bei Patienten mit einem Urothelkarzinom der Harnblase im high-risk Stadium keine Früh-Zystektomie indiziert, soll eine BCG-Instillationstherapie vorgenommen werden. Bei kompletter Remission nach der Induktionsphase soll zusätzlich eine Erhaltungstherapie für die Dauer von mindestens 1 bis höchstens 3 Jahren erfolgen.


    Hintergrund

    BCG-Instillations-Therapie und Progression

    Patienten mit einem high-risk-Urothelkarzinom der Harnblase nach EORTC weisen ein hohes Progressions- und Metastasierungsrisiko auf, weshalb eine BCG-Therapie bei diesen Patienten sinnvoller als eine Chemotherapie erscheint.

    Die Senkung der Progressionsrate durch intravesikale BCG-Therapie im Vergleich zur reinen TUR-B oder der TUR-B mit Chemotherapie-Instillation wurde lange Zeit kontrovers diskutiert und konnte erst durch Metaanalysen geklärt werden [400, 401, 406, 407]. Zwei weitere Metaanalysen konnten eine Senkung der Rezidiv-und Progressionsrate durch eine intravesikale Immuntherapie mit BCG im Vergleich zur alleinigen TUR-BT oder TUR-BT mit nachfolgender intravesikaler Chemotherapie belegen [392, 393].


    Eine BCG-Therapie sollte nach folgendem Schema verabreicht werden:

    • Induktionszyklus mit 6 BCG-Instillationen in wöchentlichen Abständen

    Erhaltungstherapie mit jeweils 3 BCG-Instillationen in wöchentlichen Abständen 3, 6 und 12 Monate nach Beginn des Induktionszyklus

    • Bei high-risk Tumoren weitere 3 BCG-Instillationen in wöchentlichen Abständen jeweils 18, 24, 30 und 36 Monate nach Beginn des Induktionszyklus


    Nachzuleden eben ab Site 117 der:

    forum-blasenkrebs.net/filebase/index.php?file/148/


    Daher sollte dein Urologe folgenden Weg gehen:


    ca. 6 Wochen nach der ersten TUR-B, sollte eine Nachressektion (zweite TUR-B) unter Hexvix durchgeführt werden - kann man dann keine neuen Tumore oder Tumorreste mehr nachweisen, sollte ca. 2 bis 4 Wochen später dann mit der BCG-Therapie gestartet werden.


    Macht er das nicht, so spielt dein Urologe mit deinem Leben!!!


    Gruß

    AndreasW

    Hallo Bert,


    Ich bin leicht irritiert, du wirst operiert und während der OP wird entschieden, wie du zukünftig den Urin wegbringst.

    Liebe Marion,


    das die Ärzte während der OP entscheiden, welche Harnableitung es letztlich wird, ist Standard - zuvor kannst du zwar deine bevorzugte Wunschableitung benennen, aber ob diese denn auch "gebaut" werden kann, entscheidet sich immer erst bei der OP.

    Daher verstehe ich deine Irritation nicht.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Barbara,

    das ist so nicht ganz richtig:


    Das Leistungsspektrum umfasst die Behandlung von Tumorerkrankungen, z. B.

    • der Brustdrüse und der weiblichen Geschlechtsorgane
    • des Magen-Darm-Trakts
    • der Leber
    • der Bauchspeicheldrüse
    • der ableitenden Harnwege und des männlichen Geschlechtsorgans
    • der Haut
    • der Lunge
    • der Schilddrüse
    • des blutbildenden und lymphatischen Systems

    siehe: https://www.paracelsus-kliniken.de/klinik-am-see.html


    Dennoch, würde ich die Klinik erstmal anrufen und ihre Erfahrungen mit einem Stoma usw. erfragen und anhand dieser Informationen, dann entscheiden.


    Gruß

    AndreasW

    Dennoch bin ich etwas kritisch, was diese Studie betrifft.


    Warum:

    die Nebenwirkungen von dem Zeug Durvalumab:
    Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
    Infektionen der oberen Atemwege
    Schwere Infektionen der Lunge (Pneumonie)
    Schilddrüsenunterfunktion, die Müdigkeit oder Gewichtszunahme verursachen kann
    Husten
    Lungenentzündung (Pneumonitis)
    Durchfall
    Bauchschmerzen
    Hautausschlag oder Juckreiz
    Fieber

    Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
    Infektionen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut
    Grippe
    Schilddrüsenüberfunktion, die einen schnellen Herzschlag oder Gewichtsverlust verursachen kann
    heisere Stimme (Dysphonie)
    Entzündung des Darms oder des Dickdarms (Kolitis)
    abweichende Leberwerte (Aspartataminotransferase erhöht; Alaninaminotransferase erhöht)
    Nachtschweiß
    Muskelschmerzen (Myalgie)
    abweichende Nierenfunktionstests (erhöhter Blutkreatinin-Wert)
    Schmerzen beim Wasserlassen
    Schwellung der Beine (periphere Ödeme)
    Reaktion im Zusammenhang mit der Infusion des Arzneimittels, die Fieber und Hitzewallungen verursachen kann


    Wenn man dann noch die Nebenwirkungen der BCG-Therapie mit einbezieht:

    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)

    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)

    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)

    Leberentzündung (Hepatitis)

    • Hautabszesse

    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).

    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.

    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)

    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase

    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)

    Bei Männern zusätzlich noch:

    • Entzündung der Hoden (Orchitis)

    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)

    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)


    Dann werdne zwei Medikamente eingesetzt, die Lungenentzündungen, Grippe, Fieber, Durchfall usw. verursachen!!!

    Wenn eben Medikamente die selben Nebenwirkungen besitzen, dann wird es in der Summe auch häufiger zu diesen Nebenwirkungen kommen - daher sollte man die Studie hier etwas kritisch sehen.


    Weiterhin die Kosten:

    Preis der Immuntherapie:


    Dosis:

    Die empfohlene Dosis von Imfinzi ist 10 mg/kg, verabreicht als intravenöse Infusion über 60 Minuten alle 2 Wochen, bis zur Krankheitsprogression oder inakzeptablen Toxizität, für maximal 12 Monate.


    Nehmen wir jetzt eine Person mit ca. 70 kg Körpergewicht:

    Eine Durchstechflasche à 2,4 ml enthält 120 mg Durvalumab = 708,88

    Eine Durchstechflasche à 10 ml enthält 500 mg Durvalumab = 2876,43


    Bei 70 kg braucht mal also 1 x 500 mg Durvalumab + 2 x 120 mg Durvalumab = 4300 Euro pro Therapie.


    Nun reche das mal zusammen: 4.300 Euro aller 14 Tage, macht für die 12 Monate: 103.000 Euro zusätzlich zur BCG-Therapie!!!


    Da wird keine Krankenkasse mit spielen und später auch nur ansatzweise die kosten tragen wollen.


    Gruß

    AndreasW

    Zu der Studie:


    SAKK 06/14: Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von VPM1002BC Immuntherapeutikum VPM1002BC als Therapie bei Blasenkrebs-Rezidiv?


    VPM1002BC ist eine genetisch modifzierte Variante von Bacillus Calmette-Guérin (BCG), des derzeit einzigen zugelassenen Immuntherapeutikums für nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs (NMIBK). In der Studie SAKK 06/14 wird geprüf, ob der Lebendimpfstof zukünfig für die Terapie von NMIBK eingesetzt werden kann.

    Bei einem nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs NMIBK kann nach der chirurgischen Entfernung des Tumors durch die Harnröhre eine lokale Immuntherapie mit BCG erfolgen. Die seit 40 Jahrendurch die Urologen durchgeführte Terapie reduziert das Rezidiv- und Progressionsrisiko des NMIBKs. Trotz der BCG Therapie treten in ca. 40% der Fälle wieder Rezidive auf. Aktuelle Leitlinien empfehlen bei einem Rezidiv eines Hochrisiko-NMIBK nach BCG-Terapie als onkologisch sicherste Terapieoption die Zystektomie oder, bei jedoch geringer Evidenz, als Möglichkeit zur Harnblasenerhaltung eine erneute BCG-Terapie.

    Retrospektive Studien zeigten, dass mit einer erneuten BCG-Terapie Ansprechraten von nochmals um die 50% erreicht werden können. Die wenigen prospektiven Studien, die dazu durchgeführt wurden, zeichnen aber ein wesentlich schlechteres Bild mit Ansprechraten deutlich unter 50%.

    Für Patienten, die in einer Rezidiv-Situation nach BCG Terapie keine Zystektomie wollen oder die nicht ft genug sind für eine Operation, gibt es neben der erneuten BCG Terapie oder der intravesikalen Chemotherapie nur wenige weitere Terapieoptionen. Mit dem genetisch veränderten BCG VPM1002BC bietet sich für diese Patienten ein neues Immuntherapeutikum an, das in präklinischen Versuchen eine sehr gute Immunogenität und Verträglichkeit zeigte.

    Das Studienteam der Studie SAKK 06/14 hat sich daher das Ziel gesetzt, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von BCG VPM1002BC zu prüfen, damit das Medikament allenfalls zukünftig für die Terapie von NMIBK eingesetzt werden kann. Primärer Endpunkt des Phase-I-Teils der Studie war die dosislimitierende Toxizität von intravesikal verabreichtem VPM1002BC. Primärer Endpunkt der Phase II ist der Anteil blasenrezidivfreier Patienten nach 60 Wochen.

    Die Patientenrekrutierung für die Phase I (6 Patienten) konnte im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden.

    VPM1002BC zeigte ein sehr gutes Sicherheitsprofl bei behandelten Patienten in Phase I, ohne dosislimitierende Toxizität und keinem Sicherheitsproblem. Seit Juli 2016 ist die Studie für die Rekrutierung der Patienten für Phase II in der Schweiz geöfnet, mit dem Ziel 33 Patienten in die Studie einzuschliessen. Zusätzlich werden Zentren in Deutschland und den Niederlanden an der Phase II der Studie teilnehmen.


    Hier der Link zu Herne:

    https://www.marienhospital-her…/harnblase-sakk-0614.html


    Hier, im Dateianhang die Beschreibung der Studie:



    09_onko_05-16_SAKK_Studien.pdf


    Letztlich sind beide Studien identisch, bei der SAKK werden genetisch veränderte BCG-Stämme (Bakterien) eingesetzt - ob das bei der Potomac-Studie auch so ist? Schwer zu sagen.

    Lieber Thomas,


    erstmal ein herzliches Willkommen in unserem Forum.


    Nun der Reihe nach:

    Die größe des Tumors ist erstmal "nichts-sagend", wie du anhand meiner Signatur erkennen kannsst, war mein erster Tumor vor 6 1/2 jahren "riesig", so der Urologe - nach der TUR-B wurde er als "Apfelgroß" beschrieben. Dennoch war es ein Tumor der nur auf der Blasenschleimwand und damit oberflächlich geachsen ist.

    Daher sagt die Größe nichts über das Tumorstadium und das Tumorgrading aus.


    Warum macht man ein CT / MRT von Abdomen und Thorax?

    Das sind beides Standard-Untersuchungen, die die Hauptverbreitungswege möglicher Metastasen des Blasenkrebs aufzeigt. Hier will man also Feststellen, ob der Tumor schon Fernmetastasen gebildet hat - diese Untersuchungen gehören zu dem Programm, welches jeder an Blasenkrebs erkrankte über sich ergehen lassen muss.

    Denn Blasenkrebs bildet sehr gern Metastasen in Leber - Lunge - Hirn und Knochen.


    Hier Infos zu der TUR-B:

    TUR-B ist die Abkürzung für "Transurethrale Resektion der Harnblase", hierbei wird über die Harnröhre eine Optik und eine "Elektroschlinge" in die Blase eingeführt - mit dieser Elektroschlinge wird dann versucht den Tumor zu entfernen - im allgemeinen wird dabei bis hinunter auf die Harnblasenmuskulatur "geschnitten" - nur dadurch läßt sich dann später für den Pathologen zweifelsfrei feststellen, ob es sich um einen oberflächlich oder bereits muskelinvasiv wachsenden Tumor handelt.


    Die reine OP-Zeit beträgt je nach Tumorgröße ca. 30 Minuten ... bei größeren Tumoren kann es aber auch etwas länger dauern.


    Noch im OP-Saal wird Dir dann ein Katheter gelegt - dieser Katheter hat meißt zwei Eingänge und einen Ausgang. An einem der Eingänge wird er an eine Spülflüssigkeit angeschlossen, diese Flüssigkeit ist nichts anderes als Kochsalzlösung - mit dieser wird die Blase über Nacht gespült. Der Urin + die gebrauchte Spülflüssigkeit wird zu einem Bettbeutel geleitet und wird regelmässig geleert.

    Sollte am nächsten Tag kein Blut mehr in dem Beutel sichbar sein, wird die Spülung der Blase beendet und du darfst aufstehen und kannst dich bewegen.

    Ab diesem Zeitpunkt ist es sehr sehr wichtig, dass Du sehr viel trinkt!!!


    Warum ist dies Wichtig:

    Auch wenn man keine OP-Wunde / Narbe sieht, so hat man dennoch eine. Damit der Urin nicht zu konzentriert ist, muss sehr viel getrunken werden, am bestens sind Tee´s und stilles Mineralwasser - je mehr man trinkt, je besser ist es für die Blase.

    Es dürfen ruhig deutlich über 4 Liter sein ... am besten 5 bis 6 Liter - solange es dann keine Probleme mit dem Kreislauf (Blutdruck) gibt.


    Nach weiteren 2 bis 3 Tagen im Krankenhaus wirst du dann entlassen.


    Solltest Du im Krankenhaus "Blasenkrämpfe haben", was durch den Katheter ausgelößt werden kann - so laß Schmerzmittel geben lassen - ansonsten ist die OP nicht schmerzhaft.


    Wieder daheim:

    Hier auch unbedingt darauf achten, dass du Dich schonst - denn bis die OP-Wunde verheilt ist, kann es 4 Wochen dauern. Daher kann es sein, dass auch noch 2 bis 3 Wochen nach der OP Blut im Urin ist!

    Wichtig: Weiterhin sehr sehr viel trinken. Tee, stilles Mineralwasser .., ebenfalls kann Melone oder auch Gurken gegessen werden. Am Abend darf es auch eine Flasche alkoholfreies Hefeweizen sein - sonst bitte kein Alkohol.

    Nimm es bitte ernst, wir haben hier schon sehr oft "leichtsinnige Patienten" erlebt, die nach der TUR-B im Garten gearbeitet haben, Renovieren wollten - ober mal eine Kiste "Bier" in den Keller tragen wollten - all das hat nur dazu geführt, dass eine bei der OP verödete Ader aufgegangen ist - und sie in der Notaufnahme gelandet sind - wo dann in einer Not-OP die Ader wieder verschlossen werden mußte.

    Das Gewebe, welches man entnommen hat, wird in die Pathologie geschickt und dort histologisch untersucht - Der Pathologe erstellt dann einen histologischen Befund - dieser Befund ist ausschlaggebend, wie es dann weiter geht.

    Laß Dir diesen "histologischen Befund" unbedingt aushändigen, darauf hast du ein Anrecht - bewahre diesen in deinen Unterlagen auf, letzlich kannst du dann davon auch eine Kopie machen um einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen.


    Folgen der OP:

    Zum einen wird es sich die ersten Tage (ca. ein bis zwei Wochen) so anfühlen, als hättest du eine Blasenentzündung. Es kann etwas schmerzen beim Urinieren und die Blase kann etwas verkrampfe.

    Du wirst einen sehr starken Harndrang verspüren - oftmals ist es so, dass die Toilette nicht zu weit entfernt sein sollte - und man keine "10 Meter" von dem Signal "Ich muss zur Toilette" bis "jetzt kommts" Zeit hat.

    Eine Wunde in der Blase heilt eben etwas schlechter, weil in der Blase ein "feucht-warmes" Klima herrscht und die Blase (somit auch die Wunde) ständig in Bewegung ist - denn die Blase dehnt sich, wenn der Urin aus den Nieren nachläuft und beim Urinieren zieht sie sich wieder zusammen.

    Daher wirklich beachten - es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis die Blase soweit verheilt ist, dann man sich körperlich wieder belasten kann.


    Auch meine Hinweise, mit dem Trinkverhalten, dem Schonen usw. solltest du ernst nehmen!


    Zu allem weiteren, werde ich mich dann äussern, wenn der histologische Befund da ist - vorher wäre alles spekulativ und das wäre nicht angebracht.


    Gruß

    AndreasW

    Der Aspekt, dass die nachresektion erst gemacht werden kann, wenn die Wunde verheilt ist, ist noch mal ein guter Hinweis, den ich ihr so weiter geben werd. Vielleicht erreich ich sie so!


    Und letztlich habt ihr Recht: sie muss ihre Diagnose kennen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass mir das jemand abnimmt. Ich zwar erwachsen, aber an diesen Stellen eben primär Tochter.

    "Vielleicht erreich ich sie so!"

    "Ich hätte mir nur gewünscht, dass mir das jemand abnimmt. Ich zwar erwachsen, aber an diesen Stellen eben primär Tochter."


    ich glaub auch, dass es falsch rüber kommt bezüglich des „ich sage es ihr nicht, dass sie Krebs hat“

    „ich sage es ihr nicht, dass sie Krebs hat“


    Also komm mir nicht mit pfui!!!

    Hier Infos zu der TUR-B:


    TUR-B ist die Abkürzung für "Transurethrale Resektion der Harnblase", hierbei wird über die Harnröhre eine Optik und eine "Elektroschlinge" in die Blase eingeführt - mit dieser Elektroschlinge wird dann versucht den Tumor zu entfernen - im allgemeinen wird dabei bis hinunter auf die Harnblasenmuskulatur "geschnitten" - nur dadurch läßt sich dann später für den Pathologen zweifelsfrei feststellen, ob es sich um einen oberflächlich oder bereits muskelinvasiv wachsenden Tumor handelt.


    Die reine OP-Zeit beträgt je nach Tumorgröße ca. 30 Minuten ... bei größeren Tumoren kann es aber auch etwas länger dauern.


    Noch im OP-Saal wird Dir dann ein Katheter gelegt - dieser Katheter hat meißt zwei Eingänge und einen Ausgang. An einem der Eingänge wird er an eine Spülflüssigkeit angeschlossen, diese Flüssigkeit ist nichts anderes als Kochsalzlösung - mit dieser wird die Blase über Nacht gespült. Der Urin + die gebrauchte Spülflüssigkeit wird zu einem Bettbeutel geleitet und wird regelmässig geleert.


    Sollte am nächsten Tag kein Blut mehr in dem Beutel sichbar sein, wird die Spülung der Blase beendet und du darfst aufstehen und kannst dich bewegen.


    Ab diesem Zeitpunkt ist es sehr sehr wichtig, dass Du sehr viel trinkt!!!


    Warum ist dies Wichtig:

    Auch wenn man keine OP-Wunde / Narbe sieht, so hat man dennoch eine. Damit der Urin nicht zu konzentriert ist, muss sehr viel getrunken werden, am bestens sind Tee´s und stilles Mineralwasser - je mehr man trinkt, je besser ist es für die Blase.

    Es dürfen ruhig deutlich über 4 Liter sein ... am besten 5 bis 6 Liter - solange es dann keine Probleme mit dem Kreislauf (Blutdruck) gibt.

    Nach weiteren 2 bis 3 Tagen im Krankenhaus wirst du dann entlassen.

    Solltest Du im Krankenhaus "Blasenkrämpfe haben", was durch den Katheter ausgelößt werden kann - so laß Schmerzmittel geben lassen - ansonsten ist die OP nicht schmerzhaft.


    Wieder daheim:


    Hier auch unbedingt darauf achten, dass du Dich schonst - denn bis die OP-Wunde verheilt ist, kann es 4 Wochen dauern. Daher kann es sein, dass auch noch 2 bis 3 Wochen nach der OP Blut im Urin ist!

    Wichtig: Weiterhin sehr sehr viel trinken. Tee, stilles Mineralwasser .., ebenfalls kann Melone oder auch Gurken gegessen werden. Am Abend darf es auch eine Flasche alkoholfreies Hefeweizen sein - sonst bitte kein Alkohol.

    Nimm es bitte ernst, wir haben hier schon sehr oft "leichtsinnige Patienten" erlebt, die nach der TUR-B im Garten gearbeitet haben, Renovieren wollten - ober mal eine Kiste "Bier" in den Keller tragen wollten - all das hat nur dazu geführt, dass eine bei der OP verödete Ader aufgegangen ist - und sie in der Notaufnahme gelandet sind - wo dann in einer Not-OP die Ader wieder verschlossen werden mußte.


    Das Gewebe, welches man entnommen hat, wird in die Pathologie geschickt und dort histologisch untersucht - Der Pathologe erstellt dann einen histologischen Befund - dieser Befund ist ausschlaggebend, wie es dann weiter geht.


    von aller 3 Moante Blasenspiegelung bis zu einer Harnblasenentfernung ist alles im "Lostopf" aber erst die Histologie und dann sehen wir weiter.


    Laß Dir diesen "histologischen Befund" unbedingt aushändigen, darauf hast du ein Anrecht - bewahre diesen in deinen Unterlagen auf, letzlich kannst du dann davon auch eine Kopie machen um einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen.


    Folgen der OP:

    Zum einen wird es sich die ersten Tage (ca. ein bis zwei Wochen) so anfühlen, als hättest du eine Blasenentzündung. Es kann etwas schmerzen beim Urinieren und die Blase kann etwas verkrampfe.

    Du wirst einen sehr starken Harndrang verspüren - oftmals ist es so, dass die Toilette nicht zu weit entfernt sein sollte - und man keine "10 Meter" von dem Signal "Ich muss zur Toilette" bis "jetzt kommts" Zeit hat.

    Eine Wunde in der Blase heilt eben etwas schlechter, weil in der Blase ein "feucht-warmes" Klima herrscht und die Blase (somit auch die Wunde) ständig in Bewegung ist - denn die Blase dehnt sich, wenn der Urin aus den Nieren nachläuft und beim Urinieren zieht sie sich wieder zusammen.


    Daher wirklich beachten - es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis die Blase soweit verheilt ist, dann man sich körperlich wieder belasten kann.


    Auch meine Hinweise, mit dem Trinkverhalten, dem Schonen usw. solltest du ernst nehmen!


    zu deinem Befund:


    pTa G? (low oder high risk?)


    Ein pTa - Tumor zählt zu den oberflächlichen Tumoren, der Tumor ist auf der Blasenschleinwand gewachsen (siehe Bild).



    Dadurch, dass man bei Dir keine medikamentöse Tumortherapie durchführen will, kann man wohl von einem pTa G1 bzw. pTa low risk ausgehen.


    Hier wird nur aller 3 Monate eine Blasenspiegelung durchgeführt, sodass man Tumor-Rezidive frühzeitig erkennen kann.

    Nimm diese Termine unbedingt wahr - sei da sehr gründlich - denn bisher bist du noch mit einem "Blauen Auge" davon gekommen, aber Tumore in der Blase haben eine bis zu 70 % Rezidivwahrscheinlichkeit.


    Warum ist die Histologie wichtig:


    Durch die Erkrankung hast du ein Anrecht auf einen Schwerbehindertenausweis, dieser würde bei einem pTa low risk mit einem GdB (Grad der Behinderung) von 50 bis 60 ausgestellt werden, mit einer Heilungsbewährung von 2 jahren (2 jahre Gültigkeit) - nach den 2 Jahren wird eine Neufeststellung von Amtswegen durchgeführt.

    Sollte sich innerhalb der Heilungsbewährung ein Tumorrezidiv bilden, dass kannst du einen Verschlechterungsantrag stellen.






    Nähre informationen zu dem Schwerbehindertenausweis:


    Weiterhin kannst du bei deinem zuständigen Rententräger eine onkologische Reha beantragen:




    Gruß

    AndreasW

    Nun Prayforhope ,


    das ist eben das Problem, wenn der Patient zuvor in "Watte gepackt" wurde und dadurch die Möglichkeit hatte, seine Krebserkrankung vollkommen zu ignorieren und auszublenden. Das sie jetzt von einem Arzt auf den Boden der Tatsachen geholt wurde, kann nur gut sein - denn jetzt muss sie ja begriffen haben, dass sie an Krebs erkrankt ist.


    Es gibt da eben nix "schön" zu Reden - Krebs hat immer ein Ziel: Seinen Wirt umzubringen!!!


    Krebs fragt nicht danach, ob es uns gefällt, ob es in unseren Lebensplan paßt - nein - der Krebs ist einfach von heute auf morgen da.


    Um den Krebs aber bekämpfen zu können, muss ich meinen Feind auch kennen ... und darf ihn nicht "leugnen". Daher wurden Ihr heute notwendigerweise die Augen geöffnet - auch wenn du dies als "katastrophal" bezeichnest - war es nötig.

    Nun kennt deine Mutter den Feind und sollte jetzt zur 2. TUR-B gehen ... und diese sollte sie dann auch in Gießen machen lassen - aber:


    Wenn man ihr nach der Nachresektion (2. TUR-B) zu einer Blasenentfernung rät - dann sollte dieser Rat auch befolgt werden.


    Gruß

    AndreasW

    Du schreibst, dass du seit 7 Jahren regelmässig urologisch betreut wirst - somit sollte der Urologe deinen Status kennen. Es gibt also keinen Grund an der Sinnhaftigkeit seines Vorschlages zu zweifeln.

    Manuofical ,


    Juniormitglied hat hier im Forum nix mit dem Alter der Person zutun - sondern alle Benutzerränge sind abhängig von der Aktivität im Forum.

    Neumitglied = 0 bis 19 Aktivitätspunkte

    Juniormitglied = 20 bis 99 Aktivitätspunkte

    Seniormitglied = 100 und mehr Aktivitätspunkte

    Liebe Moni,


    auf was noch warten?

    Von mehreren Seiten habt Ihr nun mitgeteilt bekommen, dass eine Blasenentfernung die sicherste und damit beste Option für dein Vater ist.


    Klar, will er seine Blase behalten -> Aber wenn er seine Blase behält, dann behält er zu ca. 70% auch den Krebs ... und sollte es nochmals zu einer Progression kommen, dann würde aus dem pT1 + CIS ein pT2 oder noch schlimmer ... dann ist man nicht mehr weit entfernt von einer möglichen Venen + Lymphgefäßinvasion.


    Daher, handelt jetzt und dann kann dein Vater noch sehr viele Krebsfreie Jahre verbringen und das in einer Lebensqualität, die er bei einer BCG-Therapie nicht hätte.


    Gruß

    AndreasW