Beiträge von AndreasW

    Prayforhope ,


    deine Mutter ist 66 Jahre alt ... der Vater von alice_95 ist 83 Jahre alt - erkennst du den deutlichen unterschied??


    Bei allen Entscheidungen die man bei der Krebstherapie trifft, sollte man eben auch das Alter und den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten betrachten - nicht alles, was als medizinischer Sicht möglich ist - ist dann auch zeitgleich sinnvoll.


    Gruß

    AndreasW

    Hallo Juli,

    ich bin auch selbst betroffen und habe noch Kinderwunsch.Ich war auch schockiert als ich die Diagnose bekam.Ich soll auch 3 Jahre Therapie machen.Ich habe meinen Urologe gefragt ob diese Behandlung Unfruchtbar macht was er verneinte.Mich würde aber mal interessieren was dein Urologe dazu sagt?Lass es mich bitte wissen.

    Ich frage mich wirklich, wie man auf die Idee kommen kann zumal wir ja erklärt haben, dass Mitomycin erbgutschädigend ist - es war aber nie davon die Rede, das Mitomycin unfruchtbar macht.


    Und was soll der Urologe dazu sagen - es gibt dazu eine Aussage vom Hersteller:


    mito.png


    Dort steht klar und deutlich:

    Ein ungeschützer Geschlechtsverkehr sollte bei Kinderwunsch nach der Behandlung (und damit natürlich auch während der Behandlung) für 6 Monate unterbleiben.


    Das bedeutet:

    Würdest du jetzt im Januar mit deiner Mitomycin-Therapie beginnen und diese über drei Jahre gehen dann:

    Sollte bis Juli 2022 verhütet werden !!!


    Gruß

    AndreasW

    Lieber HP,


    wir sitzen alle im selben Boot und wollen alle in einen sicheren Hafen rudern - daher leigt es doch in unserem interesse, wenn wir zusammen stehen, wenn wir uns gemeinsam halt geben.

    Ich bin da ehr der Typ, der fachliche Antworten liefern kann und dies versuche ich auch bestmöglich, denn:


    Nur ein sehr gut aufgeklärter Patient, kann auch eigenbestimmt handeln. Nur ein aufgeklärter Patient, kann wichtige Fragen zu seiner Behandlung den Ärzten stellen.


    Das wir dann als "aufgeklärte Patienten" für die "Götter in Weiß" unbequem sind, klar - ohne Frage - aber wir haben ein Recht, von unseren Ärzten aufgeklärt zu werden - und diese Aufklärung ist in sehr sehr vielen Fällen mangelhaft - und dieses "Beratungs-Vakuum" können wir hier füllen.

    Wir geben den Betroffenen und Angehörigen wissen an die Hand, um die eigene Erkrankung besser zu verstehen - aber auch die Behandlungen des Urologen "kritisch" zu hinterfragen.


    Ich persönlich empfinde es nicht schlimm, wenn man sich fragt: Tut mein Urologe, dass bestmögliche und handelt mindestens Leitliniengerecht?


    Tut der Urologe das eben nicht, dass ist es in meiner Verantwortung als Patient, das einzufordern - kommt er dieser aufforderung nicht nach und kann mir dies auch nicht vollständig und für mich nachvollziehbar erklären - dann ist er der falsche Urologe / Arzt für meine Erkrankung.


    Daher - fangen wir an, eigenverantwortlich zu handeln - stellen wir Fragen und fordern wir die Zeit von unserem Ärzten, die auch unserem Krankheitsbild entspricht.

    Das Handwerkszeug dafür, bekommt Ihr von uns.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Carmen und Anne,


    gerade im hohen Alter, sollte man immer auch die "Restlebensqualität" im Auge haben und eine BCG-Therapie zählt nun nicht dazu, die Lebensqualität zu verbessern - im Gegenteil, die Nebenwirkungen sind Mittel + Langfristig derart, dass man dann kaum noch von Lebensqualität sprechen könnte.

    Muß dein Vater jetzt vielleicht einmal oder zweimal in der Nacht auf die Toilette - so wird sich das total ändern - meine letzte BCG ist jetzt fast 6 Monate her und immernoch muss ich aller 1 1/2 bis 2 Stunden in der Nacht auf die Toilette.

    So kommt man dann garnicht mehr in die Tiefschlafphase - man ruht sich durch Schlaf nicht mehr aus und auch die Accu´s werden nicht mehr so aufgeladen, dass man den Tag mit Power und Elan übersteht.

    Wir wissen ja auch alle - das Ältere Patienten oftmals auch ein Problem damit haben, ausreichend viel zu trinken (sie sagen sich: ich habe keinen Durst - also brauch ich auch nicht trinken) - das dann in Verbindung mit einer BCG-Therapie, ist eine Fatale Kombination - denn wenn die Blase nach der Instillation nicht gut gespült wird - dann bekommt man auch längere und stärkere Nebenwirkungen.


    Daher laßt Ihnen noch etwas Lebensqualität, verzichtet auf eine BCG-Therapie und setzt lieber auf eine engmaschige Kontrolle aller 3 Monate und bei rezidiven, dann eben eine weitere TUR-B.


    Gruß

    AndreasW

    Lieber phrixos ,


    Krankenhäuser sind eben durch die Massenhafte Privatisierung zu reinen Wirtschaftsunternehmen geworden - oftmals auch in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden.


    z.B. https://www.rhoen-klinikum-ag.com/


    Vor genau zwei Jahren titelte das Handelsblatt dazu: "Gewinnalarm im Krankenhaus"

    oder vor 11 Monaten ist folgender Artikel erschienen: https://www.br.de/nachricht/bi…r-weniger-gewinn-100.html


    Nun kannst du Dir ja vorstellen, dass man dann als Investor nicht gerade "Glücklich ist", wenn man von "Gewinnalarm usw." ließt und wem der Vorstand laut deutschem Aktienrecht nun verpflichtet ist? Dem Patienten oder dem Investor?


    Gruß

    AndreasW

    Nun HP,


    das Problem mit Hexvix und Mitomycin sind ganz einfach die Kosten!!!


    Das Krankenhaus bekommt von deiner Krankenkasse eine Fallpauschale für die TUR-B in Höhe von ca. 3.200 Euro. Nur allein die OP, der krankenhausaufenthalt, deine Pflege, Verpflegung usw. haben dem Krankenhaus "Kosten in Höhe von ca. 2.300 Euro" verursacht.


    Damit würden dem Krankenhaus ein Gewinn von ca. 900 Euro verbleiben!!!

    Aber:

    Setzt das Krankenhaus nun noch Hexvix und Mitomycin ein - so bekommt das Krankenhaus dieses nicht von der Krankenkasse erstattet - sondern es verringert den Gewinn.


    Hexvix = 642,93 €

    Mitomycin = 184,95 €

    Summe = 827,88


    Würden also dem Krankenhaus von den ursprünglich ca. 900 Euro Gewinn nur noch ca. 70 Euro verbleiben - nun Rate einmal, für was sich die Krankenhäuser entscheiden???


    Gruß

    AndreasW

    Lieber Norbert,


    erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum. Damit du deinen Befund etwas besser verstehst, werde ich ihn mal genauer auseinander nehmen und dabei auch die Abkürzungen erklären.


    Die Harnblase ist in mehrere Schichten aufgebaut und deshalb unterscheidet man in oberflächliche und muskelinvasive Tumore



    Zu den oberflächlichen Tumoren zählen:

    - CIS

    - pTa

    - pT1


    zu den muskelinvasiven Tumoren zählen alle ab einem Stadium von pT2x


    Weiterhin gibt es dann noch das Grading, welches angibt, wie nah die Tumorzellen noch an den Orginalzellen sind.

    Dabei gibt es zwei unterschiedliche System, laut WHO z.b. nur noch in low risk oder high risk oder die Bezeichnung G1, G2 oder G3.


    Bei G1 (low risk) - Tumoren, sind die Tumorzellen noch relativ nah am Orginal und somit noch nicht so stark mutiert.


    G2 - Tumoren können als low bzw. high risk eingestuft werden, hier ist die Zellveränderung schon deutlich zu sehen.


    Bei G3 - Tumoren erkennt man kaum noch die Originalzelle.


    Soweit erstmal das allgemeine zum Thema Blasenkrebs.




    Bei Dir hat man nun einen Tumor im Stadium "pT2b" entfernt - in diesem Tumorstadium ist eine Harnblasenentfernung, der einzig noch mögliche gangbare Weg um den Krebs überleben zu können.

    Letztlich trennte nur noch die Fettkapsel (in der Graphik: Gelb) den Tumor von deinen Organen, wie Bauchfell, Darm, Prostata etc. (je nach Lage des Tumors). Daher war es wirklich aller höchste Eisenbahn, hier den Tumor und damit die Blase entfernen zu lassen. Jeder Tag länger warten, hätte die Ausgangslage erheblich verschlechtern können.


    Wir haben hier schon Fälle gehabt, wo innerhalb von 2 ... 3 Wochen aus einem pT2 ein pT4 - Tumor wurde - daher musste schnell gehandelt werden!!!

    Während der OP wurden Dir 25 Lymphknoten entnommen, davon war keiner (also 0) befallen - das wird durch das: pN0 (0/25) im Befund ausgesagt.


    L1 = dies bedeutet, dass der Tumor schon Anschluss an das Lymphsystem deines Körpers gefunden hat ( Invasion in Lymphgefäße -> mikroskopisch nachweisbar )

    R0 = besagt, dass der Tumor vollständig entfernt werden konnte


    Was bedeutet dies nun:

    Die Onkologen streiten seit vielen Jahren, ob sich über das Lymphsystem des Körpers Tumorzellen ausbreiten können oder nicht, ein Teil der Ärzteschaft sagt ja, dass wäre möglich und ein anderer Teil sagt: nein dies ist nicht möglich.

    Daher wird man bei einer Lymphgefäßinvasion (L1 oder L2) immer zu einer Chemotherapie raten um eben mögliche Tumorzellen, die sich im Körper befinden können zu zerstören - daher wird man Dir eine Chemotherapie über 4 Zyklen empfehlen.


    Ein Zyklus wird wahrscheinlich wie folgt aussehen und über 21 Tage gehen:





    Sprich bitte mit dem Onkologen, dass man Dir einen Venenport legt - über den dann die Chemo läuft. Das ist schonender für deine Venen und man vermeidet dadurch, deine Venen zu "zerstechen".

    Hier Info dazu: https://www.krebsinformationsd…otherapie-portsysteme.php


    Gruß

    AndreasW

    HP,


    die Frage ist nicht, ob dein Urologe sagt; Es ist sinnvoll oder nicht!!


    Die Leitlinien zur Behandlung und Therapie von Blasenkrebs sind da sehr eindeutig (Seite 107 der Leitlinien):


    Bei Patienten mit nicht-muskelinvasivem Blasenkarzinom und mittlerer oder hoher Risikokonstellation verbessert die Nachresektion die diagnostische Genauigkeit in Bezug auf Ausdehnung und Tumorcharakterisierung.

    Bei Patienten mit einer niedrigen Risikokonstellation ist nicht erwiesen, dass die Nachresektion die diagnostische Genauigkeit verbessert.


    Ist keine Zystektomie geplant, soll eine Nachresektion bei Patienten mit nicht-muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase mit folgender Konstellation durchgeführt werden:

    • bei Tumoren, bei denen die primäre TUR inkomplett war

    • wenn in der initialen TUR kein Muskel im histopathologischen Präparat nachweisbar war, außer pTa Low Grade

    • bei pT1-Tumoren

    • bei allen high-grade Tumoren, mit Ausnahme der Patienten mit primärem Carcinoma in situ (pTis)


    In den Leitlinien steht eben "soll durchgeführt werden" und nicht - je nachdem ob der Urologe Bock drauf hat oder nicht!!!


    Gruß

    AndreasW

    Hat man Dich bezüglich der BCG-Therapie aufgeklärt? Ich denke wohl nicht.


    Daher hier meine gesammelten Werke zur BCG-Therapie (bitte ernst nehmen, BCG ist keine Spielerei sondern eine Therapieform, die mit erheblichen Nebenwirkungen einher gehen kann)!!


    Nun aber zur BCG-Therapie:

    Die BCG-Therapie ist eine enorm anstrengende Therapie die sich über 36 Monate erstreckt und dabei ca. 27 mal lebendige Tuberkulosebakterien in die Blase gegeben werden - die dann eine "gewollte" Blasenentzündung und eine Immunreaktion auslösen. Daher nennt man diese Therapieform auch "Immuntherapie mit BCG".

    Warum sage ich, dass die BCG-Therapie eine enorm anstrengende Therapie ist, ca. 50 % aller Patienten, bei denen eine Therapie über 36 Monate geplant ist, halten diese auch durch - sodass es zu vielen Therapieabbrüchen kommt. Daher ist diese Therapie wirklich nicht zu unterschätzen und körperlich wie auch seelisch sehr fordernd.


    Informationen zur BCG-Therapie:

    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.


    Therapieplan wird sich wie folgt aufteilen:

    1. eine 6 wöchige Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche

    2. der Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht.


    Nebenwirkungen:

    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).

    Die ersten paar Instillationen werden recht Problemlos und mit kaum Nebenwirkungen vorüber gehen, unsere Erfahrung zeigt, dass ab der dritten bis vierten Instillation mit den ersten deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist - die sich dann von Behandlung zu Behandlung noch steigern können.


    Hygiene:

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus eigener Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.

    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Nach der Instillation:

    ca. 1 1/2 Stunden nach der Instillation kann man beginnen mit trinken, das Beste sind Tee´s oder stilles Mineralwasser. Kohlensäurehaltige Getränke können die Blase zusätzlich reizen. Je mehr man trinkt, je besser wird die Blase gespült, Anhaltspunkt ist ein Liter Flüssigkeit pro Stunde das sollte man dann ca. 4 Stunden lang machen und ab dann kann weniger getrunken werden.

    Gönne Dir am Tag der Instillation + dem Folgetag ruhe, auch wenn du wahrscheinlich nach den ersten Instillationen kaum Nebenwirkungen verspüren wird, werden die Nebenwirkungen von Behandlung zu Behandlung mehr werden, teilweise kann es auch Aufgrund der Nebenwirkungen zu einem Therapieabbruch kommen.

    Ebenso muss der Arzt bei der Instillation aufpassen, dass z.B. die Harnröhre nicht verletzt wird und somit BCG in die Blutbahn kommt, denn dann kann es zu einer Bcgitis kommen (Tuberkulose).


    MedacBCG-Fachinformationen


    Ließ Dir diese Fachinfo wirklich sehr gut durch - um dann auch die Nebenwirkungen einschätzen zu können. Vorallem aber sollte der Urologe über die Nebenwirkungen informiert werden (vorallem dann, wenn sie verstärkt auftreten).

    weitere Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)

    • Schwere systemische BCG-Reaktion/-Infektion, BCG-Sepsis (weitere Informationen finden Sie weiter unten)

    • Mangel an Zellen im Blut (Zytopenie)

    Anämie (Abnahme des Hämoglobins im Blut)

    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)

    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)

    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)

    Leberentzündung (Hepatitis)

    • Hautabszesse

    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).


    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.

    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)

    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase

    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)


    Bei Männern zusätzlich noch:

    • Entzündung der Hoden (Orchitis)

    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)

    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)


    Gruß

    AndreasW

    Nun HP,


    Auf meine Frage warum nicht, erfolgte die Angabe, dass man das bei tiefergehenden TUR-B nie machen würde.

    Was sagen die Leitlinien dazu Seite 110:

    Die Chemotherapie-Frühinstillation kann bei Patienten mit klinisch nicht-muskelinvasivem Blasentumor durchgeführt werden, sofern weder eine ausgeprägte Blutung noch eine Blasenperforation vorliegt.

    Patienten mit einem primären, unifokalen bzw. low risk Urothelkarzinom der Harnblase profitieren am meisten von einer Frühinstillation.


    Die Leitlinien unterscheiden hier nicht zwischen einem pTa oder pT1 - Tumorstadium, sondern nur nach "nicht-muskelinvasiv" und somit hätte man durchaus eine Frühinstillation durchführen können.


    Hier der Link zu den Leitlinien:


    forum-blasenkrebs.net/filebase/index.php?file/148/


    Gruß

    AndreasW

    Lieber HPS,


    erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum, ich möchte auch gleich auf deine Fragen eingehen:


    1. ja - eine Nachresektion ist erforderlich.


    nachresektion.png


    Vorallem, weil eben in der "Histologie" steht: spärlich miterfasste Detrusormuskulat


    dadurch sehe ich es als zwingend an, hier nochmals die Ränder nachzuschneiden uns dabei dann auch mehr Muskulatur einzubeziehen.


    2. rpT1a

    r = steht für ein rezidiv

    p = patologisch (histologisch) gesichert durch einen Befund

    T1 = hier ist das Bindegewebe, eine Schicht zwischen der Blasenscheimwand und der Blasenmuskulatur befallen.


    das "a", kann man eigentlich vergessen, da es eben auf den Befund keinerlei Einfluß hat und man eben keine "Schichtentrennung" bei dem Bindegewebe hat ... es gibt nur die eine Bindegewebsschicht und daher ist es nun "unerheblich" ob der Tumor nun ein Millimeter oder 3 Millimeter ins Bindegewebe eingewachsen ist.


    Grundsätzlich aber, würde ich dem Urologen die Frage stellen, warum er nicht bereits im Juni nachdem der pTa G3 (high risk) festgestellt wurde, nicht eine Behandlung mit BCG oder zumindest Mitomycin veranlaßt hat.

    Denn durch dieses nichtbehandeln, hat er den jetzigen Tumorprogress zumindest "begünstigt".


    Gruß

    AndreasW

    Prayforhope ,


    bitte versteift Dich nicht zu sehr auf eine mögliche Synergo-Therapie denn:


    1. muss erstmal der Histologische Befund da sein

    2. würde Dr. Lüdecke dann eh nochmal eine TUR-B durchführen um sich selbst zu überzeugen, ob deine Mutter dafür in Frage kommt

    3. dann muss die Krankenkasse der Synergo-Therapie noch zustimmen - und wir haben es häufig erlebt, dass eben Krankenkassen sich bei der Bewilligung der Therapieform quer stellen.

    Begründung (Leitlinien Seite 127):

    Die adjuvante intravesikale Mitomycin-C-Behandlung unter mikrowelleninduzierten Hyperthermie Bedingungen ist ein experimentelles Verfahren und soll nur im Rahmen von prospektiven Studien angewendet werden.

    4. muss man ebenso beachten, auch wenn die Krankenkasse Synergo bewilligen sollte, so wird diese Therapie in Gießen nur noch ambulant durchgeführt. Also der Fahraufwand für deine Mutter vor uns nach der Therapiesitzung nicht unerheblich wäre.


    Gruß

    AndreasW

    Täuscht es, oder gibt es tatsächlich nur Berichte, bei denen der Krebs immer wieder gekommen ist?

    Ist das bei einem G3 immer so, das heißt, kann ich mir den pTa in die Haare schmieren? Hab ich die positiven Geschichten nicht gefunden oder woran liegt das, das ich nur horrormeldungen entdeckt habe?

    Das sagen die Leitlinien zu diesem Thema - und eben das, sollte man auch immer im Hinterkopf haben, wenn es darum geht, Termine für die Tumornachsorge wahr zu nehmen:


    Trotz neu entwickelter diagnostischer und operativer Verfahren imponiert das Urothelkarzinom nach wie vor durch seine Aggressivität in Bezug auf die Rezidiv- und

    Progressionshäufigkeit. Oberflächliche Harnblasentumore rezidivieren in Abhängigkeit vom Tumorstadium und Differenzierungsgrad in ca. 70 % nach ausschließlicher

    transurethraler Resektion und bis zu 25% der Patienten erleiden einen Progress im Sinne eines höheren Tumorstadiums

    Lieber Frank,


    hier die Daten der Uniklinik Halle aus dem Jahr 2016:


    Zystektomie : 37

    Neoblase: 1

    Hautfistel: 19

    Urostoma: 18

    Pouch: 0


    Du bist 51 Jahre jung ... und daher sollte der Chefarzt schon reichlich Erfahrung haben, im Bau von Neoblasen. Dies ist aber an der Uniklinik Halle nicht der Fall!!!

    Insgesamt sind die Kliniken in Sachsen-Anhalt was Blasenentfernungen angeht, nicht gut aufgestellt.


    Zystektomie : 260

    Neoblase: 13

    Hautfistel: 75

    Urostoma: 214

    Pouch: 5

    Das sind die Gesamtzahlen, der (19 ) Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt. 13 Neoblase im Jahr 2016 - das ist mit verlaub nix - daher sage ich Dir nochmals: Hände Weg!!!


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Julia,


    1.

    Am 4. Februar soll sie zur Nachresektion. Mir wärs ja lieber, das würde noch Mitte Januar gemacht, vor allem auch wegen der Immunsupression.

    Die Nachresektion soll ca. 6 Wochen nach der ersten TUR-B durchgeführt werden. Nun rechne mal selbst nach, wenn die erste TUR-B am 18.12. durchgeführt wurde.

    Warum ist diese Wartezeit zwischen den beiden TUR-B wichtig:

    Zum einen sollte die Wunde bis dahin so gut abgeheilt sein, dass man die Wundränder sehr gut erkennen kann und weiterhin haben viele Patienten nach der TUR-B eine Blasenentzündung, die auch erstmal abklingen soll - da man eben bei einer vorliegenden Blasenentzündung kaum "etwas sehen würde".


    2.

    Der bekannte war wegen der Größe besorgt (2cm) und sagte, das sei ja schon sehr groß.

    2 cm im Durchmesser ist etwas "Kirschgröße" und nun nimm mal meinen ersten Tumor als Beispiel: Hier hat der Urologe nach der Blasenspiegelung gesagt: der Tumor wäre riesig - und letztlich war er dann "Apfelgroß" - und trotz dieser Tumorgröße, ist mein Tumor nur auf der Blasenschleimwand gewachsen - war also ein oberflächlicher Tumor.

    Heute - ca. 6 1/2 Jahre nach diesem riesigen Tumor habe ich meine Blase immer noch.

    Daher ist das, was der "Bekannte" über die Tumorgröße gesagt hat - blödsinn!!!


    Und nun nochmal zur TUR-B:


    TUR-B ist die Abkürzung für "Transurethrale Resektion der Harnblase", hierbei wird über die Harnröhre eine Optik und eine "Elektroschlinge" in die Blase eingeführt - mit dieser Elektroschlinge wird dann versucht den Tumor zu entfernen - im allgemeinen wird dabei bis hinunter auf die Harnblasenmuskulatur "geschnitten" - nur dadurch läßt sich dann später für den Pathologen zweifelsfrei feststellen, ob es sich um einen oberflächlich oder bereits muskelinvasiv wachsenden Tumor handelt.


    Die reine OP-Zeit beträgt je nach Tumorgröße ca. 30 Minuten ... bei größeren Tumoren kann es aber auch etwas länger dauern.


    Noch im OP-Saal wird Dir dann ein Katheter gelegt - dieser Katheter hat meißt zwei Eingänge und einen Ausgang. An einem der Eingänge wird er an eine Spülflüssigkeit angeschlossen, diese Flüssigkeit ist nichts anderes als Kochsalzlösung - mit dieser wird die Blase über Nacht gespült. Der Urin + die gebrauchte Spülflüssigkeit wird zu einem Bettbeutel geleitet und wird regelmässig geleert.


    Sollte am nächsten Tag kein Blut mehr in dem Beutel sichbar sein, wird die Spülung der Blase beendet und du darfst aufstehen und kannst dich bewegen.


    Ab diesem Zeitpunkt ist es sehr sehr wichtig, dass Du sehr viel trinkt!!!


    Warum ist dies Wichtig:


    Auch wenn man keine OP-Wunde / Narbe sieht, so hat man dennoch eine. Damit der Urin nicht zu konzentriert ist, muss sehr viel getrunken werden, am bestens sind Tee´s und stilles Mineralwasser - je mehr man trinkt, je besser ist es für die Blase.

    Es dürfen ruhig deutlich über 4 Liter sein ... am besten 5 bis 6 Liter - solange es dann keine Probleme mit dem Kreislauf (Blutdruck) gibt.


    Nach weiteren 2 bis 3 Tagen im Krankenhaus wirst du dann entlassen.


    Solltest Du im Krankenhaus "Blasenkrämpfe haben", was durch den Katheter ausgelößt werden kann - so laß Schmerzmittel geben lassen - ansonsten ist die OP nicht schmerzhaft.


    Wieder daheim:


    Hier auch unbedingt darauf achten, dass du Dich schonst - denn bis die OP-Wunde verheilt ist, kann es 4 Wochen dauern. Daher kann es sein, dass auch noch 2 bis 3 Wochen nach der OP Blut im Urin ist!


    Wichtig: Weiterhin sehr sehr viel trinken. Tee, stilles Mineralwasser .., ebenfalls kann Melone oder auch Gurken gegessen werden. Am Abend darf es auch eine Flasche alkoholfreies Hefeweizen sein - sonst bitte kein Alkohol.


    Nimm es bitte ernst, wir haben hier schon sehr oft "leichtsinnige Patienten" erlebt, die nach der TUR-B im Garten gearbeitet haben, Renovieren wollten - ober mal eine Kiste "Bier" in den Keller tragen wollten - all das hat nur dazu geführt, dass eine bei der OP verödete Ader aufgegangen ist - und sie in der Notaufnahme gelandet sind - wo dann in einer Not-OP die Ader wieder verschlossen werden mußte.


    Das Gewebe, welches man entnommen hat, wird in die Pathologie geschickt und dort histologisch untersucht - Der Pathologe erstellt dann einen histologischen Befund - dieser Befund ist ausschlaggebend, wie es dann weiter geht.


    von aller 3 Moante Blasenspiegelung bis zu einer Harnblasenentfernung ist alles im "Lostopf" aber erst die Histologie und dann sehen wir weiter.


    Laß Dir diesen "histologischen Befund" unbedingt aushändigen, darauf hast du ein Anrecht - bewahre diesen in deinen Unterlagen auf, letzlich kannst du dann davon auch eine Kopie machen um einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen.



    Folgen der OP:


    Zum einen wird es sich die ersten Tage (ca. ein bis zwei Wochen) so anfühlen, als hättest du eine Blasenentzündung. Es kann etwas schmerzen beim Urinieren und die Blase kann etwas verkrampfe.


    Du wirst einen sehr starken Harndrang verspüren - oftmals ist es so, dass die Toilette nicht zu weit entfernt sein sollte - und man keine "10 Meter" von dem Signal "Ich muss zur Toilette" bis "jetzt kommts" Zeit hat.


    Eine Wunde in der Blase heilt eben etwas schlechter, weil in der Blase ein "feucht-warmes" Klima herrscht und die Blase (somit auch die Wunde) ständig in Bewegung ist - denn die Blase dehnt sich, wenn der Urin aus den Nieren nachläuft und beim Urinieren zieht sie sich wieder zusammen.


    Daher wirklich beachten - es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis die Blase soweit verheilt ist, dann man sich körperlich wieder belasten kann.


    Auch meine Hinweise, mit dem Trinkverhalten, dem Schonen usw. solltest du ernst nehmen!



    Gruß

    AndreasW

    Nun Andi,


    vielleicht begreifst du es so:


    Dein Schlafzimmer ist dein Bauchraum ... nun bohre mal in die Schlafzimmer-Tür fünf Löcher und versuche alles, was sich in dem Schlafzimmer befindet zu erkennen.


    Nachdem du dies getan hast - lege nun den Bohrer zu Seite und öffne die Tür.


    Wo erkennst du besser und leichter, was sich in dem Schlafzimmer befindet? Durch die Löcher ... oder durch die offene Tür ... wo du dann auch den Raum noch betreten und das Bauchfell usw. abtasten kannst.

    Auch können viel mehr Lymphknoten entnommen werden.


    Gruß

    AndreasW