Beiträge von AndreasW

    Warum:

    Nun, wenn man dreimal bei einem oberflächlichen Blasentumor nicht in der Lage war, den Tumor vollständig zu entfernen, dann kann ich es mir nur so erklären, dass dort der Hausmeister die OP durchführt - ein Facharzt uns ausgebildeter Urologe kann dies zumindest nicht gewesen sein.


    Weiterhin muss man im Vivantes - Krankenhausverbund Berlin deutlich sparen, da dort eine Finanzierungslücke von 100 Mill. Euro offen ist.


    Gruß

    AndreasW

    Nun Martin,


    es ändert sich ja nix, dass bei der ersten TUR-B Hexvix eingesetzt wurde.


    Denn:

    Fakt ist, dass es bisher nicht gelungen ist, den / die Tumoren vollständig zu entfernen ... denn wäre dies geschehen, so hätten wir es pathologisch und histologisch mit einen Frührezidiv zutun.

    Davon geht man oder will man nicht ausgehen - und geht lieber davon aus, dass es immer noch "Tumorreste" waren, die man nach der zweiten Nachresektion immer noch gefunden hat. Nun ist es wirklich an der Zeit, dass man den oberflächlichen Tumor vollständig entfernt, denn nur dann kann man eine Therapie zur Verringerung des Rezidiv + Progressionsrisikos starten.


    Du darfst dabei eines nicht vergessen, auch ein oberflächlicher Tumor kann Fernmetastasen bilden, zwar ist die Wahrscheinlichkeit gering, aber auf der anderen Seite muss man ebenfalls beachten, dass man auch bei einer TUR-B "tumorzellen" in der Blase verteilt - und diese Tumorzellen können sich sofort wieder "ansiedeln" und das eben auch an der "frischen OP-Wunde" - was dann zur Folge haben kann, das dann ein muskelinvasiver Tumor wachsen könnte.


    Daher wirklich mein Rat:

    Such Dir ein anderes Krankenhaus - laß eine Nachressektion unter Hexvix machen und bestehe darauf, dass falls etwas unter Hexvix sichtbar war, man eine Frühinstillation mit Mitomycin durchführt.

    Dann zw. 2 und 4 Wochen nach der TUR-B und erfolgreicher R0 - Resektion, dann mit der BCG-Therapie beginnen.


    Gruß

    AndreasW

    Lieber Martin,


    erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Wie es weiter gehen sollte:

    Grundsätzlich sollte man dich erstmal Tumorfrei bekommen, dass bedeutet, dass man jetzt noch einmal in die Blase schauen sollte unter dem Einsatz von Hexvix.

    Hexvix ist ein Medikament, welches ca. eine Stunde vor der PDD (Photo Dynamischen Diagnistik) in die Blase gegeben wird. Da Tumorzellen einen höheren Stoffwechsel haben, rechert sich das Hexvix in den Tumorzellen an und läßt diese dann unter "Blaulicht "rosa Leuchten".


    Photodynamischen-Diagnostik.jpg

    Dieses Bild zeigt die selbe Blase zum gleichen Zeitpunkt.


    links unter Weißlicht, wo der Tumor nur schwer erkennbar ist


    und rechts, unter Blaulicht, wo der Tumor deutlich als rosa Fleck zu sehen ist.


    Auf diese Photo-Dynamische Diagnose solltest du bestehen, aber nicht jedes Krankenhaus bietet dieses auch an, da hierfür eben andere Gerätschaften notwendig sind und Kliniken oftmals diese Investition scheuen.




    Was sollte passieren, wenn dann Tumorfreiheit hergestellt ist:


    Blasenkrebs hat die äußerst unangenehme Eigenschaft in ca. 70 % der Fälle in den nächsten Jahren ein rezidiv zu bilden - wovon ca. 40% dann auch eine Tumorprogression ist - daher darf man Blasenkrebs nie unterschätzen - und genau das machen deine Ärzte gerade.


    Die Leitlinien zur Behandlung von Blasenkrebs sind dazu eindeutig:


    bcg-instillation.png



    Wie du siehst, steht da eben bei einem "oberflächlichen high risk Tumor" nicht, man behandelt nicht, oder man behandelt mit Mitomycin - sondern für high risk Tumoren ist einzig die BCG-Therapie vorgesehen.

    Mitomycin könnte man einsetzen, bei G2 (intermediate risk) Tumoren, oder bei Patienten, bei denen man eine BCG-Therapie nicht durchführen kann (z.B. Alter, frühere Tuberkuloseerkrankung usw.).


    Weiter aus den Leitlinien:


    Hintergrund

    BCG-Instillations-Therapie und Progression Patienten mit einem high-risk-Urothelkarzinom der Harnblase nach EORTC weisen ein hohes Progressions- und Metastasierungsrisiko auf, weshalb eine BCG-Therapie bei diesen Patienten sinnvoller als eine Chemotherapie erscheint.

    Die Senkung der Progressionsrate durch intravesikale BCG-Therapie im Vergleich zur reinen TUR-B oder der TUR-B mit Chemotherapie-Instillation wurde lange Zeit

    kontrovers diskutiert und konnte erst durch Metaanalysen geklärt werden [400, 401,406, 407]. Zwei weitere Metaanalysen konnten eine Senkung der Rezidiv-und Progressionsrate durch eine intravesikale Immuntherapie mit BCG im Vergleich zur alleinigen TUR-BT oder TUR-BT mit nachfolgender intravesikaler Chemotherapie belegen [392, 393].

    In einer Metaanalyse von 24 randomisierten Studien, die die EORTC durchgeführt hatte und in der auch high-grade Urothelkarzinome untersucht wurden, wurden 260 von

    2658 BCG-therapierten Patienten progredient (9,8%) im Vergleich zu 304 von 2205 Kontrollpatienten (13,8%). Dies entsprach einer signifikanten Abnahme der relativen

    Progressionswahrscheinlichkeit um 27% durch die BCG-Instillationstherapie.


    Hier der Link zu den Leitlinien:

    forum-blasenkrebs.net/filebase/index.php?file/148/


    Dort sind die Seiten 117 bis 124 für Dich ausschlaggebend - und genau das würde ich auch vom Urologen einfordern un mir begründen lassen, warum er von den Leitlinien abweichen will!!!

    Kann er das nicht schlüssig Begründen, so taugt der Urologe nix und spielt letztlich mit deinem Leben.


    Gruß

    AndreasW

    Zu der Studie:


    SAKK 06/14: Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von VPM1002BC Immuntherapeutikum VPM1002BC als Therapie bei Blasenkrebs-Rezidiv?


    VPM1002BC ist eine genetisch modifzierte Variante von Bacillus Calmette-Guérin (BCG), des derzeit einzigen zugelassenen Immuntherapeutikums für nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs (NMIBK). In der Studie SAKK 06/14 wird geprüf, ob der Lebendimpfstof zukünfig für die Terapie von NMIBK eingesetzt werden kann.

    Bei einem nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs NMIBK kann nach der chirurgischen Entfernung des Tumors durch die Harnröhre eine lokale Immuntherapie mit BCG erfolgen. Die seit 40 Jahrendurch die Urologen durchgeführte Terapie reduziert das Rezidiv- und Progressionsrisiko des NMIBKs. Trotz der BCG Therapie treten in ca. 40% der Fälle wieder Rezidive auf. Aktuelle Leitlinien empfehlen bei einem Rezidiv eines Hochrisiko-NMIBK nach BCG-Terapie als onkologisch sicherste Terapieoption die Zystektomie oder, bei jedoch geringer Evidenz, als Möglichkeit zur Harnblasenerhaltung eine erneute BCG-Terapie.

    Retrospektive Studien zeigten, dass mit einer erneuten BCG-Terapie Ansprechraten von nochmals um die 50% erreicht werden können. Die wenigen prospektiven Studien, die dazu durchgeführt wurden, zeichnen aber ein wesentlich schlechteres Bild mit Ansprechraten deutlich unter 50%.

    Für Patienten, die in einer Rezidiv-Situation nach BCG Terapie keine Zystektomie wollen oder die nicht ft genug sind für eine Operation, gibt es neben der erneuten BCG Terapie oder der intravesikalen Chemotherapie nur wenige weitere Terapieoptionen. Mit dem genetisch veränderten BCG VPM1002BC bietet sich für diese Patienten ein neues Immuntherapeutikum an, das in präklinischen Versuchen eine sehr gute Immunogenität und Verträglichkeit zeigte.

    Das Studienteam der Studie SAKK 06/14 hat sich daher das Ziel gesetzt, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von BCG VPM1002BC zu prüfen, damit das Medikament allenfalls zukünftig für die Terapie von NMIBK eingesetzt werden kann. Primärer Endpunkt des Phase-I-Teils der Studie war die dosislimitierende Toxizität von intravesikal verabreichtem VPM1002BC. Primärer Endpunkt der Phase II ist der Anteil blasenrezidivfreier Patienten nach 60 Wochen.

    Die Patientenrekrutierung für die Phase I (6 Patienten) konnte im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden.

    VPM1002BC zeigte ein sehr gutes Sicherheitsprofl bei behandelten Patienten in Phase I, ohne dosislimitierende Toxizität und keinem Sicherheitsproblem. Seit Juli 2016 ist die Studie für die Rekrutierung der Patienten für Phase II in der Schweiz geöfnet, mit dem Ziel 33 Patienten in die Studie einzuschliessen. Zusätzlich werden Zentren in Deutschland und den Niederlanden an der Phase II der Studie teilnehmen.


    Hier der Link zu Herne:

    https://www.marienhospital-her…/harnblase-sakk-0614.html


    Hier, im Dateianhang die Beschreibung der Studie:


    09_onko_05-16_SAKK_Studien.pdf


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Moni,


    als künstliche Harnableitung stehen zur Auswahl:


    1. Neoblase

    2. Pouch

    3. Urostoma


    Zur Neoblase hatte ich ja schon etwas geschrieben, auch dass ein Urostoma eine gute alternative sein kann. Bei einem Pouch handelt es sich um etwas anders ausgedrückt "eine Neoblase, die über ein Nabelstoma entleert wird" - dieses "Ventil" wird oftmals aus dem eigenen Blinddarm gebaut (sofern noch vorhanden) und in dieses Ventil führt man dann den Katheter ein um seine Blase zu entleeren.

    leider wird der Pouch nicht mehr so oft gebaut und das Wissen darüber verschwindet langsam ... auch gibt es nur noch zwei ... drei Ärzte, die eine Revisions-OP am "Ventil" durchführen können.


    Fallzahlen 2017 -> diese gibt es leider noch nicht


    CIS:

    Es kommt immer darauf an, wo das CIS sich befunden hat ... und ob die Schnittränder während der Blasenentfernung (Schnittränder der Harnleiter und Harnröhre) tumorfrei sind - daher kann man zwar vorher sagen, ich möchte eine Neoblase - aber ob es denn eine Neoblase wird, entscheidet sich während der OP!


    CIS unter BCG:

    Dies nennt man Frührezidiv und dazu sagen die Leitlinien folgendes:

    Unbenannt2.png



    Gruß

    AndreasW

    Liebe Moni,


    zum einen ist es gut, dass Ihr Euch eine Zweitmeinung eingeholt habt und dieser Urologe eben unsere Informationen, die wir Euch gegeben haben, bestätigt hat. So habt ihr meehr oder weniger von einem anderen Urologen erfahren, dass Eurer bisheriger Urologe nix taugt.


    Bedauerlich ist, dass sich das bewahrheitet hat, was ich schon geahnt hatte, dass eben durch das "nicht Leitliniengerechte Handeln des Urologen" es zu einer Verschlechterung in der Blase gekommen ist.

    Ich Rate dringend dazu, die Blase entfernen zu lassen. Warum:

    Zum einen haben wir nun ein CIS, welches unter der BCG-Therapie gewachsen ist - dies allein ist schon ein Grund, die Harnbalse entfernen zu lassen aber auch, dass man Prostatakrebs festgestellt hat.


    Insgesamt wäre es wirklich für deinen Vater die beste Lösung, sich die Blasen entfernen zu lassen, da bei dieser OP auch die Prostata mit entfernt wird, schlägt man hier gleich "zwei Fliegen" mit einer OP!!!


    Nun zur Harnableitung:

    Leider kennen wir die körperlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen bei deinem Vater nicht. Aber eine Neoblase ist immer dann schwierig, wenn z.B. die Harnröhre befallen wäre, ebenso, wenn es Wundheilungsstörungen gibt, auch eine schon jetzt vorliegende Belastungsinkontinenz wäre da nicht hilfreich.

    Ebenso wäre zu beachten, ob dein Vater Übergewicht hat, Diabetis oder auch, wie er in den letzten Jahren sportlich Aktiv war.


    Ist er Fit, sportlich Aktiv, hat kein Übergewicht, keine Diabetis, keine Darmprobleme, keine Wundheilungsstörungen, so kann man über eine Neoblase nachdenken.


    Treffen einige der oben genannten Dinge nicht zu, würde ich ehr zu einem Urostoma raten!


    Informationen zu Stoma + Kontinentversorgung (Hersteller + Webseiten):

    https://www.forum-blasenkrebs.…-und-kontinenzversorgung/


    Musterbestellungen:

    https://www.coloplast.de/concave#form


    http://www.hollister.de/de-de/products/ostomy-care-products


    Gruß

    AndreasW

    Lieber Dani,


    auch wenn man weiß, dass die Lage ernst ist - so hatte man ja immer noch die Hoffung gehabt und nun wurde dieser funken Hoffung Euch auch noch genommen, daher ist deine Traurigkeit für uns alle nachvollziehbar.

    Krebs ist ein Monster, welches uns umbringen will und das dürfen wir eben nie vergessen.

    Auch ich hätte mir für Euch beiden gewünscht, dass es etwas positives zu bereichten gibt und so muss ich sagen: Wo Licht ist (dein Befund), da ist auch immer Schatten (der Befund deiner Partnerin).

    Versucht die Euch noch verbleibende Zeit so intensiv und schön wie es nur geht zu gestalten.


    Dani - ich wünsche Dir und deiner Partnerin ganz viel Kraft.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Rexi,


    Krebs zehrt am Körper, denn während der Erkrankte kaum noch Nahrung aufnimmt, haben die Krebszellen die Angewohnheit ihren Stoffwechsel und damit auch den Energie und Nährstoffbedarf nicht herunter zu fahren - so kommt es dann dazu, dass sich im Endstadium ein sehr schnell zunehmender Körperlicher Verfall bemerkbar macht.


    Ich wünsche Euch für die nächsten Tage und Wochen viel Kraft.


    Gruß

    AndreasW

    Hallo, hat jemand eine neoblase und ist bis 50 oder jünger und hat bereits die Reha gemacht?

    Nun Andi,


    das ist erstmal keine Reha - sondern es nennt sich schlicht und ergreifend Anschluss-Heil-Behandlung und ich empfehle jedem, vollkommen unabhängig vom Alter, diese AHB nach einer Blasenentfernung durchzuführen.


    Ließ Dir die Berichte von den AHB-Kliniken aus Bad Wildungen durch:

    https://www.forum-blasenkrebs.…einrichtungen-incl-audio/


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Carmen,


    Ultraschall = Sonographie


    nachsorge-bis pt1.jpg




    In der linken Graphik sind alle Untersuchungen in der Tumornachsorge aufgeführt, die der Urologe mindestens veranlassen / durchführen sollte.



    Außerdem sollte die 2. TUR-B mittels PDD durchgeführt werden und außerdem wieder eine Mitomycin Instillation gegeben werden, so war es vor dem Eingriff besprochen worden.. Hätte dieses auf dem histologischen Befund stehen müssen? Diesbezüglich konnte ich nichts entnehmen...

    So etwas steht nicht in dem histologischen Befund, da der histologische Befund von einem Pathologen ausgestellt wird und nicht von einem Urologen / OP-Arzt. Im Krankenhaus wurde für deinem Vater eine "Tumorkonferenz" durchgeführt, dies ist Standard bei jeder Tumorerkrankung - dort wird unter beisehn von Urologen, Onkologen usw. das weitere vorgehen besprochen und ein Therapieplan erstellt.

    Dieses geht dann an den niedergelassenen Urologen als Befundbericht mit einer Behandlungsempfehlung.


    Gruß

    AndreasW

    Liebe Marga,


    1. Was ist ein Like?


    Ein Like kann man nicht schreiben, ein Like kann man vergeben. Unter jedem Beitrag (rechts) siehst du folgende Zeile:


    Unbenannt1.png

    Mit einem "Schwarzen Pfeil" habe ich ein "Daumen hoch" für dich gekennzeichnet. Klickt man mit der Maus dort auf den "Daumen hoch", so vergibt man ein "Like" - ein Like sagt nix anderes aus, dass einem der Beitrag gefällt.









    2. BCG-Behandlung nicht vertragen


    Das tut mir Leid, aber es wäre doch gut und hilfreich für andere und auch neue Mitglieder im Forum, wenn du deine Erfahrungen mit der BCG-Therapie hier niederschreiben würdest - denn ich kann ja immer viel "Erzählen", wie Anstrengend und fordernd die BCG-Therapie ist ... aber wenn es die Mitglieder dann auch noch von anderen lesen - dann glauben sie dieses dann ehr.


    3. Harnblasenentfernung:

    Es ist schade, dass du uns vorher nicht informiert hattest, denn gerade bei Frauen kann es bei einer Neoblase zu Kontinenzproblemen kommen, gerade auch dann, wenn man eine Klinik wählt, die vielleicht nicht so viel Erfahrungen hat mit dem Bau von Neoblasen bei Frauen.


    Gruß

    AndreasW

    Lieber Volker,


    bitte immer in diesem Thema weiter schreiben und nicht immer Neue Themen öffnen ... so bleibt dann deine Krankheitsgeschichte zusammen und wir, die Dir gern auf deine Fragen antworten wollen, müssen uns dann nicht durch mehrere Themen lesen.


    Die Harnblase ist in mehrere Schichten aufgebaut und deshalb unterscheidet man in oberflächliche und muskelinvasive Tumore, anhand der nachfolgenden Graphik erkennt man die unterschiedlichen Tumor-Stadien:



    38-tumorstadien-jpgZu den oberflächlichen Tumoren zählen:

    - CIS

    - pTa

    - pT1


    zu den muskelinvasiven Tumoren zählen alle ab einem Stadium von pT2x


    Weiterhin gibt es dann noch das Grading, welches angibt, wie nah die Tumorzellen noch an den Orginalzellen sind.

    Dabei gibt es zwei unterschiedliche System, laut WHO z.b. nur noch in low risk oder high risk oder die Bezeichnung G1, G2 oder G3.


    Bei G1 (low risk) - Tumoren, sind die Tumorzellen noch relativ nah am Orginal und somit noch nicht so stark mutiert.


    G2 - Tumoren können als low bzw. high risk eingestuft werden, hier ist die Zellveränderung schon deutlich zu sehen.


    Bei G3 - Tumoren erkennt man kaum noch die Originalzelle.







    Bei Dir hat man nun laut Histologie einen pT1 G3 festgestellt, dieser Tumor zählt vom Tumorstadium noch zu den oberflächlich gewachsenen Tumoren. Genau gesagt, ist der Tumor auf dem Bindegewebe der Blase gewachsen, dies ist eine Schicht zwischen der Blasenmuskulatur und der Blasenschleimwand.


    Sollte sich dieser Befund bei der Nachresektion bestätigen und nicht noch "verschlimmern" kann man noch eine Blasenerhaltende Therapie versuchen.


    Aber:

    Dazu müsste man dann wahrscheinlich eine BCG-Therapie durchführen, die ich aber Aufgrund des Alters nicht wirklich guten gewissens empfehlen kann. Bei der BCG-Therapie werden lebendige Tuberkulosebakterien per Katheter in die Blase gegeben, diese müssen dann für 2 Stunden in der Blase verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Tuberkulosebakterien soll dann eine Immunreaktion ausgelößt werden, welche dann Tumorzellen in der Blase angreifen soll.

    Leider hat diese Therapie erhebliche Nebenwirkungen und ist schon für wesentlich jüngere Betroffene eine Herausforderung.


    Alternativ zur BCG-Therapie könnte man auch Mitomycin verwenden, wobei diese nur eine "Zweitlinientherapie" wäre, mit dem Ziel, dass Auftreten von neuen Rezidiven zeitlich etwas nach hinten zu verschieben.


    Insgesamt eine schwierige Entscheidung, die zu treffen ist.


    Gruß

    AndreasW