Beiträge von rainer

    Viele Krebspatienten kennen diese Fragen: In den USA ist ein neues Arzneimittel zugelassen, doch in Deutschland steht es noch nicht zur Verfügung. Kann man es trotzdem bekommen, vielleicht über das Internet? In Zeitungen wird von neuen Substanzen berichtet, die in Studien gut geholfen haben. Doch aktuell sind die Arzneimitteltests noch nicht abgeschlossen – gibt es dennoch eine Bezugsmöglichkeit? Ein Bekannter berichtet, dass ihm ein bestimmtes Medikament gut geholfen habe. Aber für die eigene Erkrankung ist das Mittel eigentlich nicht gedacht. Soll man es trotzdem riskieren, und zahlt dann die Krankenkasse?


    Solche Anfragen erreichen den Krebsinformationsdienst häufig, am Telefon genauso wie per E-Mail. Meist lässt sich leicht klären: Die Patienten sind bereits gut versorgt, die Anwendung nicht zugelassener Medikamente wäre für sie nur ein unnötiges Risiko. Doch es gibt Ausnahmen.
    Der folgende Text erläutert einige Rahmenbedingungen für den Einsatz nicht zugelassener Medikamente. Ob eine solche Therapie im konkreten Fall überhaupt sinnvoll ist, müssen Patienten aber grundsätzlich mit ihrem Arzt besprechen: Nur er kennt die individuelle Situation und kann beurteilen, ob Abweichungen von der eigentlich üblichen Behandlung infrage kommen. Informationen aus dem Internet können eine solche persönliche Beratung nur ergänzen.


    Behandlung mit nicht zugelassenen Medikamenten: Ist das überhaupt erlaubt?



    Ein Arzneimittel einsetzen, das (noch) nicht zugelassen ist? Oder ein Mittel aus dem Ausland importieren? Für die meisten
    Krebspatienten in Deutschland ist das kein Thema: Die medizinische Versorgung hat ein hohes Niveau, und neue Entwicklungen in der
    Krebstherapie stehen in der Regel schnell zur Verfügung - unabhängig davon, ob man privat oder gesetzlich versichert ist.


    Manchmal stehen Krebspatienten jedoch vor einer schwierigen Situation: Ihre Erkrankung lässt sich nicht mit den üblichen Medikamenten behandeln - etwa weil die
    für ihre Situation zugelassenen Krebsmedikamente nicht mehr wirken, oder weil sie diese nicht vertragen. Bei einer seltenen Krebserkrankung
    steht eventuell von Anfang an kein zugelassenes Arzneimittel zur Verfügung.


    Ist es sinnvoll, in einer solchen Situation selbst aktiv zu werden und Hoffnungen auf nicht zugelassene Medikamente zu
    setzen? Soll man auf Importe aus dem Ausland vertrauen? Oder auf experimentelle Verfahren setzen und sich der Forschung zur Verfügung stellen?


    Diese Fragen lassen sich pauschal kaum beantworten.
    Eine Rolle spielen nicht nur die Krebsart und das Krankheitsstadium. Bei der Behandlungsplanung müssen Ärzte zum Beispiel auch
    Begleiterkrankungen berücksichtigen: Ein älterer herzkranker Prostatakrebspatient benötigt eine andere Therapie als ein junger
    sportlicher Mann mit Hodenkrebs. Aus medizinischer Sicht ist es durchaus auch möglich, die individuellen Wünsche eines Betroffenen zu
    berücksichtigen – normalerweise aber nur, solange dadurch keine nicht beherrschbaren Risiken entstehen.

    • Auch für nicht zugelassene Arzneimittel gilt daher: Die Frage, ob ein bestimmtes Medikament sinnvoll ist oder nicht, können Patienten nur mit ihren behandelnden Ärzten besprechen.

    Rechtlicher Rahmen


    Hinzu kommt: Man sollte wissen, ob die Anwendung eines nicht für die jeweilige Situation zugelassenen Arzneimittels in Deutschland überhaupt
    legal möglich ist. Es gibt eine ganze Reihe von Gesetzen, die dafür den Rahmen vorgeben. Diese Regelungen ermöglichen Ärzten wie Patienten
    durchaus gewisse Freiräume: So soll die jeweils beste Versorgung möglichgemacht werden.


    Klinische Forschung zu neuen Arzneimitteln: Wird ein Arzneimittel gerade in einer klinischen Studie geprüft, dann kann man als Patient
    unter Umständen an der Studie teilnehmen. Voraussetzung: Die Studie "passt" genau zur eigenen Krankheitssituation.


    Härtefallprogramme: Manche noch nicht zugelassenen Medikamente werden auch außerhalb von klinischen Studien in sogenannten
    Härtefallprogrammen an Betroffene abgegeben. Diese Regelung gehört jedoch eher zu den Ausnahmen, mehr zu klinischen Studien und
    Härtefallprogrammen im nächsten Abschnitt.


    "Off-Label-Use": Was tun, wenn es für die aktuelle Krankheitssituation in Deutschland keine zugelassenen Arzneimittel
    gibt? Oder wenn die zugelassenen Therapien aus medizinischen Gründen nicht infrage kommen? Streng genommen ist das gar nicht so selten. Daher
    haben Ärzte die Möglichkeit, dann Medikamente zu verwenden, die in Deutschland für eine andere Krankheit oder Krankheitssituation
    zugelassen sind, mehr dazu im übernächsten Abschnitt. Erwartet der Arzt einen Nutzen für den einzelnen Patienten, dann
    kann er auch außerhalb von klinischen Studien oder kontrollierten Programmen ein Medikament vorschlagen, welches noch nicht zugelassen
    ist. Bei einem solchen "individuellen Heilversuch" müssen Arzt und Patient aber sehr genau abwägen, ob der Nutzen voraussichtlich größer
    ist als die Risiken.


    Import aus dem Ausland: Sehr viele Krebsmedikamente werden heute gar nicht mehr nur in Deutschland zugelassen, sondern gleich innerhalb der
    gesamten Europäischen Union. Doch was ist mit Arzneimitteln aus den USA? Oder Medikamenten, für die im Internet geworben wird? Arzneimittel
    dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen importiert werden, um Patienten vor Betrug, Fälschungen oder auch Arzneimitteln mit schlechter
    Qualität zu schützen. Mehr dazu im Abschnitt "Medikamente aus dem Ausland".


    Kostenübernahme

    Wer nach Möglichkeiten außerhalb der geprüften Standardtherapien sucht, muss auch an die Finanzierung denken: Weder
    gesetzliche noch private Versicherungen sind verpflichtet, alles zu finanzieren, ohne dafür eine ausreichende Begründung zu haben. So wird
    beispielsweise die Behandlung in einer klinischen Studie in der Regel nicht durch die Krankenkassen finanziert, sondern durch diejenigen, die
    die neue Behandlung auf den Markt bringen möchten. Auch hier gilt: Pauschale Auskünfte sind kaum möglich. Patienten – egal ob gesetzlich,
    privat oder über die Beihilfe-Regelungen versichert – sollten sich daher auf jeden Fall mit ihrer Versicherung in Verbindung setzen, bevor sie selbst aktiv werden.


    Risiko


    Grundsätzlich muss man sich als Patient darüber bewusst sein: Das Risiko bei einer Behandlung mit nicht zugelassenen Medikamenten ist im Vergleich zu einer zugelassenen Therapie höher. Das Medikament ist (noch) nicht so umfassend erforscht, wie es ein genehmigtes Arzneimittel wäre. Zum einen kann unklar sein, welchen Nutzen die Therapie hat - zum anderen aber auch, welche Nebenwirkungen und Langzeitfolgen auftreten.


    Je weniger Wissen und Erfahrung zu dem Medikament schon zur Verfügung stehen, umso größer ist dieses Risiko. In klinischen Studien halten Forscher und Ärzte das Risiko für Betroffene so gering wie möglich: Patienten werden nach engen Einschlußkriterien ausgewählt und sehr intensiv überwacht. So können unvorhergesehene Komplikationen und unbekannte Nebenwirkungen schneller entdeckt werden. Für Studienteilnehmer werden in der Regel zudem besondere Versicherungen abgeschlossen. Auch bei Härtefallprogrammen oder einem "Off-Label-Use" sind Ärzte dazu verpflichtet, ihren Patienten umfassend aufzuklären und engmaschig zu überwachen.


    Außerhalb von Studien, im sogenannten "individuellen Heilversuch", trägt man die meisten Risiken selbst, gemeinsam mit den behandelnden Ärzten. Und handelt man auf eigene Faust, trägt man alle Risiken allein.


    Bezieht man einen Wirkstoff aus einem Nicht-EU-Land, kommt ein weiteres Risiko hinzu: Nicht überall wird die Qualität von Arzneimitteln so verlässlich geprüft wie in der EU. Und bestellt man ein Produkt selbst über das Internet anstatt über eine Apotheke, trägt man alle Risiken selbst, die ein solcher Kauf beinhalten kann.


    Experimentelle Wirkstoffe: Kann man sie erhalten?


    Neue Wirkstoffe müssen in der Regel viele Prüfungen durchlaufen, bevor sie als Arzneimittel beim Menschen zugelassen werden. Dazu gehören
    zunächst Tests an tierischen oder menschlichen Zellen und Versuche an lebenden Tieren. Sind die Ergebnisse vielversprechend, dann wird die
    Substanz in einem mehrstufigen Verfahren am Menschen getestet:


    Sogenannte klinische Studien sollen zeigen, ob das Medikament wirksam und verträglich ist, und - genauso wichtig - ob sein Nutzen die Risiken
    und Nebenwirkungen überwiegt. Die Prüfung ist insgesamt sehr langwierig:


    Meist vergehen von der Entwicklung einer neuen Substanz bis zur Zulassung als Arzneimittel etwa zehn bis fünfzehn Jahre. Auch nach der
    Zulassung wird weiter überprüft, ob das Medikament sich beim Einsatz an großen Patientengruppen bewährt.


    Wenn Arzt und Patient ein Arzneimittel für sinnvoll halten, das diese Tests noch nicht vollständig durchlaufen hat, können sie prüfen: Wird das Medikament gerade in einer
    klinischen Studie getestet? Und erfüllt man als Patient die Voraussetzungen, an dieser Studie teilzunehmen? Vor allem die großen
    Krebszentren machen heute vielen ihrer Patienten das Angebot, an solchen sorgfältig kontrollierten und vorab genehmigten Studien teilzunehmen.
    Es gibt jedoch auch Studien mit neuen Arzneimitteln, an denen niedergelassene Krebsspezialisten beteiligt sind.
    Wie und wo klinische Forschung abläuft, und welche Informationen bei der Entscheidung für oder gegen eine Teilnehme wichtig sind, hat der
    Krebsinformationsdienst im Text "Klinische Studien für Krebspatienten - wie entscheiden?" zusammengestellt.


    Was tun, wenn keine passende Studie verfügbar ist?


    Es kann vorkommen, dass ein Arzneimittel zwar in einer Studie geprüft wird, die Teilnahme aber von vornherein nicht infrage kommt: etwa, weil
    die Aufnahme neuer Patienten bereits abgeschlossen ist. Oder weil man als Patient nicht die Voraussetzungen erfüllt, um an der Studie
    teilnehmen zu können – weil das Krankheitsstadium anders ist, weil man eine Begleiterkrankung hat, oder auch, weil man nicht regelmäßig zu den
    vorgesehenen Kontrollterminen ins weit entfernte Studienzentrum fahren könnte.


    Manche Hersteller geben solche Medikamente unter Umständen im Rahmen eines sogenannten Härtefallprogramms kostenlos an Patienten
    ab. In Deutschland regelt solche Programme die Arzneimittel-Härtefall-Verordnung. Sie beruht auf dem Prinzip des "Compassionate Use", zu Deutsch
    "Anwendung aus Mitgefühl". Die Verordnung soll Patienten mit einer schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankung einen raschen Zugang zu
    neuen Behandlungsmöglichkeiten verschaffen.


    Einen Rechtsanspruch auf den "Compassionate Use" hat man allerdings nicht. Und es gibt eine ganze Reihe von Voraussetzungen: Für das Medikament muss entweder schon
    ein Zulassungsantrag gestellt worden sein oder eine klinischen Studie laufen. Hinzu kommt: Härtefallprogramme betreffen immer nur die
    Erkrankung, für die die klinische Studie durchgeführt wird oder wurde - die Abgabe für eine andere Erkrankung ist normalerweise nicht
    vorgesehen. Unter Umständen muss man als Patient weitere Voraussetzungen erfüllen, um teilnehmen zu können. Grundvoraussetzung ist auch: Der
    Hersteller muss das Arzneimittel kostenlos zur Verfügung stellen.


    Härtefallprogramme müssen der zuständigen Behörde gemeldet werden: In Deutschland sind das entweder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) oder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI).


    Aber auch außerhalb einer klinischen Studie oder eines Härtefallprogramms kann der Arzt die Behandlung mit Medikamenten vorschlagen, die noch
    nicht zugelassen sind - wenn er aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen einen Nutzen für den einzelnen Patienten vermutet.
    Übernimmt der Hersteller die Kosten, dann spricht man auch hier von "Compassionate Use".


    "Off-Label-Use": Anwendung von Arzneimitteln außerhalb ihrer Zulassung?


    Medikamente werden grundsätzlich zur Behandlung von festgelegten Erkrankungen oder zur Behandlung ganz bestimmter Beschwerden zugelassen – und zwar denjenigen, bei denen sie zuvor in klinischen Studien überprüft wurden. Daher sind Arzneimittel, die zur Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs zugelassen sind, nicht unbedingt für die Therapie von Patienten mit Magentumoren genehmigt. Nicht selten gilt die Zulassung von Krebsmitteln zunächst auch nur für ein bestimmtes Krankheitsstadium. So werden Medikamente für Betroffene mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung schnell verfügbar, wenn sie ihre Wirksamkeit gezeigt haben. Um für Patienten mit derselben Krebsart in einem frühen Stadium zugelassen zu werden, müssen sie aber zusätzlich zeigen, dass sie besser sind als die bisher verfügbare Therapie.


    Möchten Arzt und Patient Medikamente trotzdem außerhalb ihres genehmigten Anwendungsgebietes einsetzen? Dann handelt es sich um einen "Off-Label-Use", zu Deutsch "zulassungsüberschreitende Anwendung". Außer der Erkrankung selbst kann die Abweichung von der Zulassung zum Beispiel auch die Dosierung des verwendeten Medikaments betreffen, oder etwa die Dauer der Behandlung.


    Die zulassungsüberschreitende Anwendung ist grundsätzlich nicht verboten – es gehört in Deutschland zur Berufsfreiheit des Arztes, dass er verfügbare Arzneimittel verschreiben darf und sogar sollte, wenn er einen Nutzen für den Betroffenen vermutet. Das Medikament muss aber grundsätzlich in Deutschland zugelassen sein, um im "Off-Label-Use" verwendet werden zu können. Und: Der Arzt trägt die Risiken für seine Entscheidung. In der Regel haftet der Hersteller des Arzneimittels nicht für etwaige Folgeschäden, die aus dem Einsatz eines Medikaments außerhalb des zugelassenen Anwendungsgebietes entstehen. Unter Umständen kann er aber dennoch haftbar gemacht werden - zum Beispiel, wenn er den Einsatz der Substanz außerhalb ihrer Zulassung genehmigt oder gar bewirbt.


    Welche Möglichkeiten können in der Krebstherapie infrage kommen?


    Das Arzneimittel hat sich schon als neuer Standard zur Behandlung der betreffenden Krankheit etabliert, es wird zum Beispiel schon in
    sogenannten Leitlinien von Experten zur Behandlung empfohlen. Trotzdem hat der Hersteller für
    diese Indikation noch keine Zulassung. Diese Situation ist in der Onkologie, der Krebsmedizin, gar nicht so selten: Die Prüfung in
    klinischen Studien und das Zulassungsverfahren nehmen viel Zeit in Anspruch, und ihre Ergebnisse werden in Fachzeitschriften oft schon
    veröffentlicht, bevor das eigentliche Zulassungsverfahren abgeschlossen ist. Auch wenn es nur um die Erweiterung der Zulassung auf andere
    Anwendungsgebiete geht, muss ein Arzneimittel nicht nur ein Prüfverfahren, sondern auch den gesetzlichen Zulassungsprozess
    durchlaufen. Manchmal entscheiden sich die Hersteller auch dafür, gar keine Zulassungserweiterung zu beantragen.


    Auch wenn solche Leitlinien- oder Fachempfehlungen noch nicht vorliegen, kann der Arzt einen "Off-Label-Use" empfehlen: wenn er einen
    Nutzen für seinen Patienten vermutet. Dann kann er ein Medikament im "individuellen Heilversuch" einsetzen.


    Wer übernimmt die Kosten?


    Normalerweise sind weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenkassen verpflichtet, Kosten für Medikamente außerhalb
    ihrer Zulassung zu erstatten. Trotzdem kann sich die Nachfrage bei der Versicherung lohnen. Es gibt Beispiele, bei denen Gerichte die
    Kostenübernahme als gerechtfertigt angesehen haben: vor allem dann, wenn gegen eine lebensbedrohliche Erkrankung kein anderes Medikament zur
    Verfügung stand. Trotzdem müssen Patienten wissen: Aus Gerichtsurteilen lässt sich keine rechtliche Verpflichtung der Krankenkassen ableiten.


    Zunächst entscheidet die Krankenkasse individuell über die Kostenübernahme. Dabei werden die gesetzlichen Versicherungen vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK)
    bei der Bewertung unterstützt, die Privatversicherungen haben ähnliche Gremien. Zeichnet sich ab, dass der "Off-Label-Use" schon sehr vielen
    Patienten geholfen hat, kann sich daraus sogar eine Regelung entwickeln:


    Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt es Expertengruppen, die das Wissen über die "Off-Label"-Anwendung
    von Arzneimitteln bewerten. Anhand dieser Bewertungen entscheidet für die gesetzlichen Krankenkassen der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA),
    ob die Kosten auch pauschal, ohne individuelle Prüfung für jeden Versicherten übernommen werden können. Diese Entscheidung betrifft
    allerdings nur das bewertete Medikament und die Erkrankung, für die es bewertet wurde. Patienten mit derselben Erkrankung können dann in der
    Regel mit einer Kostenerstattung durch die gesetzliche Krankenkasse rechnen.


    Gesetzlich versicherte Patienten sollten am besten schon vor Beginn der Behandlung die Genehmigung ihrer Krankenkasse einholen. Der
    behandelnde Arzt sollte nicht auf gut Glück auf Rechnung der Krankenkassen verordnen: Er muss gut begründen, warum er sich vom
    "Off-Label"-Medikament für seinen Patient etwas verspricht. Möchte der Arzt stattdessen gleich ein Privat-Rezept für das Medikament ausstellen?
    Dann muss man sich darüber bewusst sein, dass man später selbst dafür verantwortlich ist, die Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu klären.


    Auch privat Versicherte sollten sich vorab bei ihrer Krankenkasse erkundigen, ob diese die Kosten für die Behandlung übernimmt.


    Import: Was gilt für Medikamente aus dem Ausland?


    In der Zeitung wird über die Zulassung eines neuen Krebsmedikaments in den USA berichtet. In Deutschland ist das
    Arzneimittel jedoch nicht verfügbar. Diese Situation kommt gar nicht so selten vor: Der Hersteller entscheidet selbst, in welchem Land oder in
    welchen Ländern er ein Arzneimittel auf den Markt bringen möchte und wo er die Zulassung der Substanz beantragt. Das kann zum Beispiel nur in
    Deutschland sein, in einzelnen europäischen Ländern oder europaweit, oder etwa nur in den USA. Genauso kann es aufgrund unterschiedlicher
    Vorgaben und Gesetze dazu kommen, dass ein Arzneimittel in einem Land einige Zeit früher zugelassen wird als in einem anderen.


    Kann man als Patient in Deutschland Medikamente bekommen, die nur in einem anderen Land zugelassen sind? Der Import von verschreibungspflichtigen
    Arzneimitteln ohne deutsche Zulassung ist nur unter gewissen Voraussetzungen erlaubt:


    Das Medikament ist für den Eigenbedarf bestimmt.


    Der Arzt muss ein Rezept ausstellen. Grundsätzlich darf der Arzt solche Medikamente verschreiben - das gehört zu seiner Berufsfreiheit.
    Er muss aber selbst bewerten, ob der Nutzen für den Betroffenen voraussichtlich größer ist als die Risiken. Und er trägt die
    Verantwortung für die Behandlung.


    Das Arzneimittel kann nur über eine sogenannte internationale Apotheke oder einen zugelassenen Importhändler bestellt werden: Das sind
    Apotheken oder pharmazeutische Serviceunternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Medikamente aus dem Ausland zu beziehen.
    Das Medikament muss im Herkunftsland zugelassen sein.


    Der Hersteller selbst lässt den Import des Arzneimittels zu.


    Voraussetzung für den rechtmäßigen Import ist außerdem: In Deutschland darf kein vergleichbares Medikament verfügbar sein.


    Ein Risiko, dass man beachten sollte: Unter Umständen wird die Qualität der Arzneimittel im betreffenden Land nicht so stark überwacht
    wie in Deutschland - je nachdem aus welchem Land das Medikament bezogen werden soll. Zusätzlich sollte man bedenken: Der Hersteller des
    Arzneimittels haftet nicht für Folgeschäden, die durch die Einnahme verursacht werden könnten.


    Wie sieht es mit rezeptfreien Mitteln aus, die man zum Beispiel im Urlaub in der Apotheke gekauft hat? Diese
    darf man mitbringen, solange es sich eindeutig um kurzfristigen Eigenbedarf handelt, und nicht etwa um größere Mengen. Möchte man sie
    später noch einmal bestellen, etwa über das Internet, muss man sich vor allem um die Zollformalitäten kümmern.


    Wer übernimmt die Kosten?


    Handelt es sich bei importierten Arzneimitteln um "Compassionate Use" beziehungsweise um die Behandlung innerhalb eines Härtefallprogramms, dann übernimmt der Hersteller des Arzneimittels die Kosten.


    Hat man aber den Import selbst veranlasst, sollte man sich vor Beginn der Behandlung bei der Krankenkasse erkundigen, ob eine Kostenübernahme infrage kommt. Grundsätzlich sind die gesetzlichen Krankenkassen nicht verpflichtet, die Kosten für importierte Medikamente zu übernehmen, die nicht in Deutschland zugelassen sind. Ähnliche Regelungen gelten je nach persönlichem Vertrag auch für die meisten Privatversicherten. Es gibt allerdings Ausnahmen: Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, für die keine weitere Behandlung zur Verfügung steht, kann die Krankenkasse sich für die Kostenübernahme entscheiden. Dies gilt allerdings nur dann, wenn es ausreichende Belege für die Wirksamkeit gibt, wenn etwa international anerkannte Studienergebnisse auf die Möglichkeit des Behandlungserfolgs hinweisen. In der Regel wird dies bei gesetzlich Versicherten zunächst durch den Medizinischen Dienst geprüft, ähnliche Prüfungen gibt es auch bei privaten Krankenversicherungen. Auf eine schnelle Entscheidung sollten sich Krebspatienten daher in dieser Situation nicht verlassen.


    Alternativ kann der Arzt ein Privatrezept ausstellen, egal ob man als Betroffener privat oder gesetzlich versichert ist. Das bedeutet: Man muss die Kosten zunächst selbst tragen, kann sich aber nachträglich bei der Krankenkasse um die Kostenerstattung bemühen.

    Sonderfall: Neu zugelassenes Medikament im Ausland verfügbar, in Deutschland jedoch noch nicht


    Zwischen offizieller Zulassung und tatsächlicher Verfügbarkeit eines Medikaments vergeht manchmal etwas Zeit, vor allem, wenn ein neues Krebsmittel EU-weit zugelassen wird. Auch die nationalen Unterschiede in der Arzneimittelauslieferung zwischen den einzelnen Ländern der Europäischen Union können dazu führen, dass ein neues Mittel im einen Land verfügbar ist und im anderen erst einige Tage später, selten auch Wochen.


    Ist dies der Fall, kann man versuchen, solche Medikamente über internationale Apotheken oder pharmazeutische Importhändler aus dem Ausland zu bestellen. In diesem Fall übernehmen die gesetzlichen wie die privaten Krankenkassen normalerweise auch die Kosten - denn das Medikament ist in Deutschland zugelassen. Fraglich ist allerdings, ob es über diesen Weg wirklich schneller geht, als wenn man abwartet, bis das Medikament in Deutschland verfügbar ist. Denn auch bei einem Import von Arzneimitteln muss man mit gewissen Lieferzeiten rechnen.


    Hintergrund: Gibt es Arzneimittel und Verfahren, die nicht in klinischen Studien geprüft oder zugelassen werden müssen?


    a, solche Ausnahmen gibt es. In Deutschland haben zum Beispiel die "besonderen Therapierichtungen" einen Sonderstatus. Dabei handelt es sich um pflanzliche oder im engeren Sinn phytotherapeutische, um homöopathische und um anthroposophische Arzneimittel. Auch einige sogenannte traditionelle Arzneimittel, die es schon sehr lange gibt, können auf dem Markt bleiben, obwohl sie nie moderne klinische Prüfungen durchlaufen haben. Mit diesen Sonderregelungen im Arzneimittelgesetz wollte der Gesetzgeber berücksichtigen, dass nicht wenigen Menschen neben der wissenschaftlich fundierten Medizin auch andere Richtungen wichtig sind.


    Aber auch viele weitere Mittel werden nicht in Studien geprüft: Dazu gehören insbesondere Nahrungsergänzungsmittel, etwa die meisten Vitaminpräparate. Bei diesen Produkten handelt es sich im gesetzlichen Sinn nicht um "echte" Medikamente. Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel - auch dann, wenn man sie nur in der Apotheke kaufen kann. Sie unterliegen keiner Zulassungspflicht, müssen aber beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) registriert werden.


    Quelle: dkfz, Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums 12/2014

    Zum Weltkrebstag am 4. Februar 2015


    Zum Weltkrebstag verzeichnet eine neue Methode verblüffende Erfolge. Das körpereigene Abwehrsystem lässt sich gegen Tumorzellen einsetzen. Hoffnungslose Fälle wurden auf diesem Wege bereits geheilt.


    Mit einem angeschwollenen Lymphknoten und Nachtschweiß fing es an. Georgios Kessesidis fühlte sich ständig
    schlapp, ging deswegen wieder und wieder zum Arzt. „Die Diagnose war immer Bronchitis oder Asthma, weil ich Heuschnupfen hatte“, sagt der
    heute 27-Jährige aus Reutlingen.


    Erst Monate und zahlreiche Arztbesuche später stellte sich heraus: Es war etwas völlig anderes, der junge Mann litt unter Lungenkrebs. „Ich habe alles erwartet
    an Krankheiten, aber bestimmt nicht so etwas“, erinnert er sich. Der Krebs war schon sehr weit fortgeschritten – und eigentlich Experten
    zufolge weder heilbar noch sinnvoll zu operieren.


    Chemotherapie ohne Erfolg
    Trotzdem sieht Kessesidis heute kerngesund aus. „Ich fühle mich richtig gut“, sagt er. Anfangs war das nicht absehbar. Auf die Chemotherapie, die er
    zunächst bekam, sprach er nicht an – der Tumor wuchs sogar weiter. Dann erfuhr er von der Möglichkeit, an einer internationalen Studie
    teilzunehmen. Seit Juni 2014 macht er mit.


    „Diese Therapie, dieses Medikament, hat bestimmte Immunzellen aktiviert – und zwar Immunzellen, die in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und
    abzutöten“, erläutert Kessesidis’ Arzt Dirk Jäger, Direktor für Medizinische Onkologie im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in
    Heidelberg. Die Zeit seither sei aber noch zu kurz, um von Heilung zu sprechen, und nicht bei allen Lungenkrebspatienten wirke diese
    Immuntherapie.


    Das Immunsystem erkenne manche Tumorarten besser als andere, haben Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums in
    Heidelberg (DKFZ) herausgefunden. Dazu gehöre etwa der schwarze Hautkrebs. Für Patienten, die darunter litten, würden bevorzugt neue
    immunologische Therapien entwickelt.


    Gegen viele andere Krebsarten gebe es bislang aber keine ausreichend wirksamen Möglichkeiten der Immuntherapie. Jäger zufolge zeigt sie etwa bei
    Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs weit weniger gute Ergebnisse. Derzeit laufen in aller Welt Studien, viele Firmen entwickeln
    entsprechende Medikamente. „Da gibt es eine richtige Goldgräberstimmung, auch in der Arzneimittelindustrie und in der Biotechnologie“, sagt
    DKFZ-Chef Otmar Wiestler.


    Zulassung in Deutschland in etwa einem Jahr


    Dem Mediziner Dirk Jäger zufolge wurde eine sehr ähnliche Substanz, wie Kessesidis sie in der Studie bekommt, gerade in den USA zugelassen.
    Experten rechnen mit einer Zulassung in Deutschland etwa in einem Jahr. Die Kosten für einen Patienten liegen zwischen 15.000 Euro und 20.000
    Euro. Kessesidis müsse nichts bezahlen, die Kosten übernehme ein großer Pharmakonzern, der die Studie finanziere, sagt Jäger. Der
    Krebsinformationsdienst des DKFZ informiert darüber, wo Patienten welche Studien finden.


    Der Fortschritt, der auf dem Feld der Immuntherapie erzielt wurde, war nach Einschätzung des Fachmagazins
    Science die wissenschaftliche Top-Entdeckung des Jahres 2013. In diesem Jahr hatte die Strategie nach jahrzehntelanger Forschung endlich ihr
    volles Potenzial gezeigt. „Ein neues Kapitel der Krebsforschung und -behandlung hat begonnen“, schrieben die Herausgeber damals. Dennoch
    steckten die meisten Therapien erst in unterschiedlich weit gekommenen Studien.


    Immuntherapie ist ein alter Traum der Krebsmedizin“, sagt DKFZ-Chef Wiestler. „Krebszellen sind ja fremde Zellen im Körper – und eigentlich müsste man glauben, dass unser
    Abwehrsystem sie erkennt.“ Doch wenn der Krebs ausbreche, versage das Immunsystem. Lange Zeit kannten Mediziner nicht den Grund dafür.


    Tumore können sich vor dem Immunsystem verstecken„Heute weiß man: Tumore können sich vor dem Immunsystem verstecken und werden
    dann einfach nicht mehr als fremd erkannt. Zum anderen bauen Krebsgewebe einen Schutzwall auf, der verhindert, dass Zellen des Abwehrsystems die
    Krebszellen erkennen und in das Krebsgewebe eindringen.“ Mit diesem Wissen seien in den vergangenen Jahren völlig neue Strategien entwickelt
    worden, wie das Immunsystem doch wieder aktiviert und gegen Krebszellen eingesetzt werden könne, sagt Wiestler.


    Es gebe Patienten – wie Kessesidis – die überraschend gut ansprächen auf die Medikamente. Aber: „Ob diese Reaktionen langfristig anhalten und ob man
    dann wirklich von einer Heilung sprechen kann, das kann keiner von uns momentan prognostizieren.“ Manche Patienten reagierten auch gar nicht
    auf die Immuntherapie. Wiestler: „Wir verstehen momentan nicht wirklich, warum das so ist.“ Die Wissenschaft befinde sich auf diesem Feld noch
    in einer Lernphase.


    Kessesidis sei aber nicht die große Ausnahme, betont sein Arzt Jäger. „Wir haben eine ganze Reihe von Patienten, bei denen wir solche Verläufe sehen. Nicht alle, aber doch
    eine ganze Reihe.“ Der Patient komme momentan noch alle zwei Wochen für die Therapie nach Heidelberg und erhalte eine Infusion. Die Studie soll
    in ihrer jetzigen frühen Phase vor allem zeigen, welche Nebenwirkungen das Medikament hervorrufe. Kessesidis hatte, wie er selbst erzählt, zu
    Beginn der Immuntherapie leichten Durchfall, außerdem verschlechterte sich zeitweise seine Schuppenflechte.


    Ob der 27-Jährige dauerhaft auf das Medikament anspricht und sein Tumor erfolgreich bekämpft ist, vermag der Arzt Dirk Jäger nicht vorherzusagen. „Wir alle hoffen es.“



    Quelle: Berliner ZeitungWissen vom 02.02.2015


    Meldung vom 31.01.2015 aus RTL aktuell


    Positive Ergebnisse nach ersten Studien
    Sogenannte Antikörper versetzen das Immunsystem in die Lage, den Krebs ähnlich wie Bakterien und Viren systematisch zu zerstören. Die Medikamente
    bekämpfen also nicht direkt den Tumor, sondern rüsten die körpereigene Abwehr, die sonst von den Krebszellen blockiert wird.


    Bei Hautkrebs haben solche Immuntherapien bei zwanzig bis vierzig Prozent der Patienten einen positiven Effekt. Erste Studien zur
    Bekämpfung von Blasenkrebs, Nieren- oder Lungenkrebs verlaufen Lies mehr über Neue Hoffnung in der Krebs-Behandlung: Ärzte setzen auf Immuntherapie - RTL.de bei www.rtl.de

    Hallo Renterguru Alois,


    nun, von Griechenland kenn ich nur Kreta, mehrmals mit der Bundeswehr zum Raketenschießen da gewesen. Waren immer so 10 Tage Aufenthalt..
    2 Tage Vorbereitung, 1 Tag Schießen, 2 Tage Nachbereitung, 5 Tage Saufen.


    In der Türkei war ich letztes Jahr, Marokko kenn ich nicht, Tunesien war ich zwei mal..


    In muslemische Länder krieg ich Frau nicht mehr hin.. Zwar alles weltoffen und freundlich, Frauen haben aber doch das nachsehen.
    Beispiel: Wenn ich an die Bar ging wurde ich sofort freundlich bedient, wenn Frau allein an die Bar ging kam erst jemand auf Zuruf um die Bestellung aufzunehmen..


    Naja, die Griechen werden auch wieder freundlicher, ausser Olivenöl, ein paar Werften, 2 Häfen und jede Menge Kultur haben die nix. Die Schulden
    werden jetzt ins Jahr 2720 verschoben, zu 0% Zinsen.. das zahlen die dann in 2720 aus der Portokasse.
    Ich versteh nicht wie sich die Regierungen so verarschen lassen können.


    Wie hast du das mit der Krankenversicherung geregelt ? Geht das alles problemlos, Zahnarzt und so weiter.. Was passiert wenn es dich vom Fahrersitz reißt, Herzinfarkt.. oder du einen schweren Unfall baust.. (Bein ab.., Milzriss und Auge raus.. und so) ??, also so richtig böse..
    So kannste doch nicht zurück nach Deutschland.. und in Griechenland haben die kein Verbandsmaterial mehr.. wie soll das gehen.. ?


    Gruß

    Schon richtig Wofgang, für die, die so richtig malocht haben mag das ja voll zutreffen. Wenn ich aber zurückdenke, habe ich schon rechtzeitig angefangen
    aus der Arbeit auszuschleichen..
    12 Monate vor der Rente ist der entscheidende Moment, hier soll man unbedingt anfangen langsam aber sicher auszuschleichen..
    wie sah das bei mir aus.. ?


    Nun, Montags morgens bin ich in einen fetten Firmenwagen gestiegen, ab bis nach Köln-Bonn oder Frankfurt. Dort die Karre in die Ecke gestellt (die Woche Parkgebühr kostet so um die 90 Euro).. dann ab in den Flieger nach Mailand.


    Dort in Linate oder Malpenso angekommen ging es ab in ein Taxi, (von Malpenso waren es so 90 km bis zum Hotel, Linate so um die 30..) , ab ins Hotel.
    Milano Innenstadt ist teuer, verflucht teuer. Für eine mittlere Absteige zahlte man so um die 220 - 250 Euronen pro Nacht !!


    Tja, dann schwer bewaffnet mit Lapetope und dem Handy in mein Büro in die Zentrale eines weltweit agierenden Kabelherstellers. (der hat so um die 120 Fabriken)


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    Und jetzt, nix und nochmals nix.. Ich hatte da alles, Büro, Lapetope, Handy, Auto, aber absolut nix zu tun.


    Kann man sich gar nicht vorstellen.. produziere ich jeden Monat um die 7000 bis 8000 Euro Reisekosten, das ging denen völlig am Hintern vorbei, das hat die überhaupt nicht gejuckt. Dazu kam ja noch ein fettes Gehalt.. die waren völlig Kirre im Kopf.


    Also, um 10 Uhr erstmal an den Kaffeeautomaten, 30 Sorten gabs da.. alles mit Chips der Firma.. pro Tag gab es da ein paar. Dann mal kurz rein ins Büro, Anwesendheit demonstrieren, gegen 11 Uhr zog ich los in die Mailänder Innenstadt, gegen 15 Uhr kam ich zurück.. Kaffeeautomat, Feierabend.. das von Montags bis Freitags so um 11..
    Ich mußte ja sehen das ich den Flieger kriege, zurück nach Kölle oder Frankfurt, ab ins Auto, nach Hause.. das war so meist gegen 15 , 16 Uhr.. Montags alles von vorne..


    Das hab ich ein Jahr gemacht.. ok.. zwischendurch war ich auch nochmal in Berlin, Cottbus oder sonst irgendeiner Niederlassung der Firma.. meist aber in Milano..


    Das nenne ich Ausschleichen.. die Arbeit genießen.. Fliegen und sehen auf Kosten anderer, gutes Essen war meistens auch noch drin.



    Jeeaa

    Nun ich merke schon, die volle Ahnung haben hier einfach die Rentner, das muss man so sagen. Diejenigen die noch in Brot und Lohn stehen
    werden noch einen mühsamen Weg zum Erfolg des Renter werdens vor sich haben.


    Orchidee; in 8 Jahren gibt es keine Rente mehr, die ist dann von unseren südlichen Nachbarn (Hellas lebe hoch) verbraten worden. Ist ja auch Logisch, ein litauischer Rentner der von 300 Euro im Monat leben muss darf jetzt getrost unsere griechischen Leidsgenossen feste unterstützen, er darf bezahlen weil die neue griechische Regierung eine Rentenerhöhung auf mindestens 700 Euro versprochen hat.


    Morle; ich freue mich für dich das du einen so sozialen Arbeitgeber gefunden hast, der dich nach Beschäftigungsmöglichkeit einsetzt und du Dir somit
    noch etwas verdienen kannst. Was dann letztendlich als Rente da noch rauskommt ist fraglich.


    wolfgangm; Wolfgang, du weißt wovon du sprichst, und das ist es ja was das Rentersein so schwer macht. Man muss ständig entscheiden,
    - geh ich heute mal mit der Frau raus ins Kino oder
    - fahr ich Motorrad oder
    - fahre ich zur Tochter oder
    - geh ich in die Sauna oder
    - soll ich ein paar Fische räuchern oder
    - geh ich rüber zum Kumpel und wir zischen uns nee Kiste Beecks rein, oder
    - ruf ich lieber an das er rüber kommt und wir trinken unds nee Flasche Wiskey oder
    - verschieb ich das Rasenmähen auf morgen weil ich jetzt dringend im Forum was machen muss, oder
    - koch ich heute was leckeres


    so könnte ich es unentwegt weitermachen, Entscheidungen die nun mal getroffen werden müssen obwohl es einem als Renter hinsichtlich der
    Vielfältigkeit richtig schwer fällt. Man kommt ja noch kaum dazu in die Glotze zu schauen.


    Alois; du hast den Mut zur Lücke gehabt, hast so ziemlich alle Stressfaktoren verkauft und tummelst dich jetzt in der Welt umher. Wie geht es da
    unten in Griechenland, sind die nicht sauer auf uns oder nur auf die Merkel ? Ich meine 65 Milliarden Euros (nur von uns) ist ja kein Pappenstiel, bekommst du deswegen Rabatt ? oder bereitet dir man sogar den roten Tepich aus. Übrigens, in Deine Homepage schau ich ab und zu mal rein. Mach weiter so, du bist hier der
    Rentnerguru.


    @Ecke; Ich denke Ecke, nun wird es Zeit, zwei schwere OP´s hinter dir, eine vor Dir. Irgend wann muss man loslassen, so unersetzlich sind wir nicht. Lass die Pumpe reparieren und erhol dich danach. Dann steig ein ins Rentnerleben und genieße es mit Deiner Frau.. ich denke sie will dich noch länger haben..


    gruß

    Wie was wo ? Welche Berufe habt/hattet ihr?


    Ich hab zur Zeit den schönsten Beruf den es gibt. Nur mit der Bezahlung happert es gewaltig. Ich bin Rentner und hab kaum Zeit. Täglich im Stress, Telefonate, Forum, Garten, Kochen, Katze, lesen, Skat spielen, Bier trinken, Wiskey saufen, alles Tätigkeiten die kaum ein Mensch zu würdigen weiß.


    Nun Gut, ich hatte mit meinem Hausarzt schon mehrere Gespräche, zwecks Schonung und so.. einen Krankenschein wollte er mir aber nicht ausstellen.
    Ach Leute, dabei hätte ich eine Kur so nötig wie sonst was.. nur ? wie kommt man daran ?
    Extra Bypass legen lassen, nee, das muss nicht sein.. obwohl es da nee fette AHB gibt.. So kämpfe ich weiter, Tag für Tag für das Wohl der Allgemeinheit.


    Ich hoffe, Euch geht es nicht ganz schlimm wie mir, Rentner sein ist zwar schön aber doch so etwas von stressig, man glaubt es kaum. Übrigens, Leute die noch nie Rentner waren können hier natürlich nicht mitreden, die, die es sind, die wissen ganz genau worum es hier geht.


    Gruß

    Tja Manolo, so ist das Leben mit einem dem die Blase geraubt wurde. Soviel ich weiß, wurde Dir erst im Sept. /2014 die Blase entfernt. Was verlangst Du ?
    Das sind mal gerade 4 Monate her. Das ganze war keine Mandelentfernung sondern ein schwerer operativer Eingriff der auf jeden Fall das Leben des Betroffenen verändert.
    In einem Beitrag weiter unten habe ich dir einige Links zu Lesen eingestellt. Auch ich war nach 4 Moanten noch nicht zu 100 % dicht, das dauert eben. Gerade bei Belastung hat man das ganze nicht sofort im Griff. In dir befindet sich jetzt ein Schlabbersack der die ehemalige Blase welche ein Muskel war ersetzen soll. Das ist nicht so einfach. Deine einzigste Waffe ist dein dir verbliebener Schließmuskel, das muss alles abfangen was kommt. Das dieser, solange er nicht gut trainiert ist versagt kann man verstehen. Also gilt für Dich weiterhin das Beckenboden Training.
    Mach es so wie ich es gemacht habe, 3 mal täglich diese Übungen, nicht nur im liegen, nein auch im sitzen, während des gehens, im Garten, während der Autofahrt, eben in allen Lebenssituationen. Aber nur 3 mal am Tag, nicht mehr, sonst wird der Muskel sauer.


    Hier der Link: klicke hier


    Ich hab gar nicht auf einen Termin beim Uro gewartet, die machen da gerne ein Tra Ra draus. Ich bin zum Hausarzt und dort hab ich mir ein Rezept besorgt. Im Internet schlau gemacht und den ersten Selbstversuch gestartet.. so hab ich es gemacht.. (siehe die Links weiter unten im Thema)


    Du solltest noch mehr Geduld mit dir selbst haben, früher, ja , da war alles anders, wer bei 3 nicht auf dem Baum saß war dran. Die Zeiten sind vorbei. Spontane (xxx) kann man jetzt vergessen, alles bedarf einer ätzenden Vorbereitung.. naja, auch damit läßt sich leben.


    Gruß Rainer

    ich muss zwar nicht Kathetern, kenne das aber mit den Bauchkrämpfen.


    Nach endlosen Hickhack ist der Uro draufgekommen das meine Neoblase mit Colibakterien überflutet war. Colis sind zwar in jedem Darm aber in einer gewissen Menge. Nimmt diese Menge, gerade in der Neoblase überhand kommt es zu diesen Bauchkrämpfen.


    Bröseliger grauer Schleim und Blutfäden waren die Folge. Nach einer längeren Antibiotika Kur ( Cipro xxx) und Trinken von reichlich Bärentrauben Blättertee war wieder alles gut. Antibiotika, 10 Tage je 2 Tabletten a. 500mg .

    Hallo Michellik,


    Du hast recht, das alles hört sich nicht gut an, überhaupt nicht.


    Wenn Die Blase voll war mit Tumoren, (daher auch der Nierenstau) gehe ich davon aus das auch Harnleiter, Harnröhre und eventuell auch die Nieren schon befallen sind. Alles um ein Jahr verschleppt, so ein Mist.
    CT und Knochensinti bringen jetzt den Rest zu Tage, sind schon Lunge, Leber (andere Organe) befallen ? Wie sieht es mit den Knochen aus ?
    Alles grausam, aber man kann da im Moment nicht viel machen. Die Ärzte wollen erst ein Gesamtbild erstellen und erst dann über die weitere Vorgehensweise
    entscheiden.


    Wie wird man weiter vorgehen ? Ich denke die Blase wird auf jeden Fall entfernt, welche Harnableitung ? das kommt jetzt darauf an was weiter befallen sind. Schlimm wird es wenn beide Harnleiter (die von der Niere) befallen sind, noch schlimmer wenn eine oder beide Nieren befallen sind.


    Im Moment kann ich dazu nicht mehr sagen, dazu muss man das Gesamt Ergebnis abwarten.
    Michellik, tut mir leid wenn ich nichts besseres zu berichten habe. Die Situation ist im Moment sehr bescheiden.


    Gruß Rainer

    Das Thema hab ich mit meiner Neoblase hinter mir. Eine erste Kur mit Antibiotika half auch nicht weil zu kurz angesetzt. Erst die volle Dröhnung, 2 mal am Tag 2 Cipro ? a. 500 mg, das 10 Tage durch brachte einen Erfolg. Der Keim ist weg und ich pinkel wieder schönes Beck´s, klar und rein.


    Gruß

    Oje.. Spülung ist nicht gleich Frühinstillation, die Frage war, wurde eine Frühinstillation gemacht ? eine Chemo mit Mitomyzin in die Blase ?


    Was das genau ist, (hier klicken)


    Und Spiegelung ist nicht gleich Spiegelung, achte unbedingt darauf das die nächste Spiegelung unter Hexvix gemacht wird.. das hab ich in meiner ersten Antwort schon beschrieben und dir auch einen Link gegeben.


    Gruß

    na ok.. ich beziehe meine Weisheiten auch nicht durch eigene Statistiken sondern lese mich in verschiedene Broschüren ein. Ist 34% gering oder nicht gering.
    Richtig ist, das 34% immer noch zu viel sind und die Meinungen hinsichtlich des Auftreten von Rezidiven bei einem Grading eines pTa G1 doch ziemlich unterschiedlich sind. . Ich würde 1-5 % als gering einschätzen.
    Lassen wir es dabei und sagen weiteres engmaschiges Untersuchen ist hier mehr als angebracht. Gerade deshalb auch weil wir hier von 3 Tumoren sprechen.
    Auch bei einem einzigen Tumor würde ich auf jeden Fall diese Untersuchungen machen lassen. Vorsicht ist da auf jeden Fall angesagt.


    Gruß Rainer

    Hallo thomasgiese,


    so etwas nennt man vieleicht Glück im Unglück. Das pTa G1-Karzinom hat eine vergleichsweise gute Prognose, es bildet ca. 50 % der Harnblasenkarzinome, neigt nicht zur Metastasierung und die Rezidivwahrscheinlichkeit (erneutes Auftreten eines Tumors) ist eher gering. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es noch weitere Prognosekriterien gibt, z. B. Zellkern gestalt, Größe und Multifokalität der Tumore etc.
    Für den nur an einer Stelle vorkommenden pTaG1-Tumor gilt, dass nach kompletter Resektion und Frühinstillation keine weitere Therapie notwendig ist.
    Bei Dir waren es aber 3 Tumore, wahrscheinlich an unterschiedlichen Stellen


    Davon abweichend müssen alle übrigen (da bist du dabei) nicht muskelinvasiven Harnblasenkarzinome noch weitergehend behandelt werden. Der Grund dafür ist die bekannteTatsache, dass der Harnblasenkrebs zu Rezidiven neigt. Ebenso kann eine Verschlechterung der Differenzierung stattfinden, vom G1 zum G2 oder gar zum G3.


    Frage: Hast Du eine Frühinstillation bekommen ? Frühinstillation = innerhalb von 24 Stunden nach der TUR-B eine Chemo in die Blase ?
    Wenn nicht, ist das schon mal nicht gut, denn eine RECHTZEITIGE FRÜHINSTILLATION KANN REZIDIVE VERHINDERN. !!


    Was tun sprach Zeuss ?


    Wie Wolfgang schon schreibt, auf jeden Fall nach 3 Monaten wieder zum Uro und eine Spiegelung unter Hexvix verlangen. Kann der Uro mangels Gerät das nicht, oder will er nicht, einen anderen Urologen suchen der diese Untersuchung durchführen kann.


    Was eine HEXVIX - Zystoskopie ist, welche Vorteile usw.. kannst Du hier in unserem Lexikon erfahren. (hier klicken)


    Also, nehme das ganze nicht auf die leichte Schulter, so ein Blasentumor ist schon sehr gefährlich und kann sich schnell von einem kleinen zu einem sehr großen Übel entwickeln. Hier ist es wirklich sinnvoll alles zu tun was möglich ist um in Zukunft hinsichtlich Blasenkrebs auch wieder ruhig schlafen zu können.


    Gruß Rainer

    Hallo Bubi,


    sicherlich meinst Du pT1 G3 ?? und soviel ich mich erinnern kann (gestern im Chat) hattest Du auch von einem CIS gesprochen.


    Der pT1 G3 ist noch nicht muskelinvasiv, das G3 bedeutet hochaggressiv. (da gibt es den G1,G2 und G3)


    Der CIS ist immer ein G3, das ist ein anderer Tumor an anderer Stelle in der Blase. Der ist der weitaus gefährlichere.


    Eine 2. TUR muss sein, man möchte sehen ob sich nach der 1. TUR Rezidive (neue Tumore) gebildet haben. Bitte Achte darauf das die 2. TUR
    unter Hexvix durchgeführt wird.
    Was das genau ist, kannst Du (hier klicken) hier sehen. Ganz unten ist sogar ein Filmchen darüber.


    Das CIS ist gefährlich, hier könnte man noch eine BCG Behandlung über einen längeren Zeitraum versuchen. Da zur Zeit auf dem Markt kaum BCG zu bekommen ist, weiß ich nicht was die Ärzte dir raten. Ich vermute das es bei dem CIS + dem t1/G3 doch auf eine Blasenentfernung hinausläuft.


    Gruß Rainer