Beiträge von Eduard

    Herzlich willkommen auch von mir!

    Ich bin noch ein Jährchen älter und mit 67 Jahren mit Neoblase operiert worden, die 10 Kilo Gewichtsverlust hatten wir wohl fast alle, die Erholung nach dieser wirklich sehr großen Operation braucht echt lange, viele - und ich auch - hatten danach auch Eisenmangel, auch das schwächt zu Anfang enorm. Da sind jetzt schon 70 % Fitness doch schon toll! Und das mit der Inkontinenz beim Aufstehen kennen wir auch alle, das gibt sich im Lauf der Zeit, auch das nachts den Wecker stellen alle 2 Stunden bessert sich, ein Mal nachts aufstehen jetzt geht gut. Über Tag ist mir aber eine Tena-Einlage zur Sicherheit geblieben, falls mal ein bisschen daneben geht, die Schleimmengen sind sehr unterschiedlich, meist pendelt es sich langsam ein.

    B12 kann man auch hochdosiert als Kapsel nehmen, wenn die Resorption durch die Darmoperation vermindert ist. Es gibt hochdosierte Mittel wie B12 Ankermann oder Medyn forte, davon wird genug aufgenommen als Alternative zur Spritze.

    Ferinject brauchte ich zu Anfang zwei Mal 500 mg in 4 Wochen, bis der Eisenspiegel brauchbar wurde, mir ging es danach in wenigen Wochen wieder richtig gut, war wieder belastbar, konnte wieder wandern gehen usw., anscheinend brauche ich jetzt jedes Jahr noch einmal 500 mg i.v., damit hält es sich jetzt.

    Die Hb-Werte waren gar nicht soo niedrig, allerdings der MCV-Wert extrem niedrig, der sagt was über die Größe der roten Blutkörperchen aus und damit auch über den Sauerstofftransport im Körper. Und der MCV-Wert sinkt immer mehr, wenn längere Zeit zu wenig Eisen im Körper war.

    Ich habe meine Neoblase jetzt schon gut 3 Jahre, aber nachts klingelt nach spätestens 4 Stunden des Telefon zum Aufstehen und Wasser lassen. Dafür dass ich anfangs dachte ich würde das mit der Kontinenz nie lernen bin ich mit ein Mal aufstehen nachts sehr zufrieden. Über Tag gehe ich etwa alle 3-4 Stunden Wasser lassen, auch wenn ich noch kein Druckgefühl im Bauch (oder in der Nierengegend) habe. Ds ist doch toll und ich komme damit gut zurecht. Viel mehr Blasenkapazität will ich auch gar nicht erreichen, eine überdehnte Neoblase ist sicher nicht günstig.

    Wie oben geschrieben: mit Hausarzt oder Urologen reden wegen Eiseninfusionen (am ehesten mit Ferinject, andere verträgt man schlechter). Urologen mir Dialyse machen das schon lange und haben gut Erfahrungen damit. He nach Eisenmangel reicht einmal im Jahr.

    Nach dem Leitungen ziehen haben wohl viele von uns erst mal Fieber, hatte ich auch am Tag vor der geplanten Entlassung. Noch mal 14 Tage Nachschlag mit Antibiotika gingen auch vorbei, Hauptsache alles ist dicht und die Laune nicht zu tief im Keller!

    Es kann gut sein dass Eisen wesentlich schlechter resorbiert wird als vor der Neoblase. Auch bei mir waren waren und sind Eiseninfusionen nötig um wieder zu Kräften zu kommen. Tabletten machten grausliche Durchfälle, Essen mit viel eisenhaltigen Dingen wie Leber oder Blutwurst brachte auch nichts, Eisenwerte blieben niedrig. Also einmal im Jahr eine Infusion mit „Ferinject“ 500 mg und alles bleibt gut. Das Zeug wird im Gegensatz zu anderen Eisenpräparaten gut vertragen. Vor der OP hatte ich nie Eisenmangel, so dürfte es nicht nur mir gehen, vermute ich.

    Ich bin nun schon drei Jahre Neoblasenbesitzer und stelle mir nachts immer die Uhr am Handy auf drei bis vier Stunden, hab mich dran gewöhnt und werde manchmal auch so wach, wenn ich mal muss. Nur zu Anfang musste ich alle zwei Stunden raus, das hat echt gestört. Ich behalte lieber eine kleinere aber gut zu entleerende Blase, die im Ultraschall immer leer ist bei Kontrolle. Ein halbes Jahr ist ja schon ein toller Anfang nach der großen OP!

    Bisher läuft es doch enorm gut, 18 Tage Akutkrankenhaus sind doch toll, bei mir wurden es fünf Wochen wegen akutem Infekt 1Tag vor geplanter Entlassung. In die Reha in Wildungen noch völlig inkontinent und völlig schlapp wegen hohem Blutverlust bei der OP und Eisenmangel. Aber alles schon 2,5 Jahre her, einmal aufstehen nachts finde ich nicht so schlimm, damit bin ich aber auch nachts kontinent. Zu Anfang dachte ich das lerne ich nie, wie haben die anderen das hingekriegt?

    Also weiter mit viel Mut, und der Kuchen im Cafe in der Rehaklinik war der Hit, da habe ich ein bisschen Gewichtsverlust und viel gute Laune aufgeholt.

    Ein Lagerungsschaden bei einer so langen Op von etlichen Stunden ist schnell passiert, obwohl mit viel Sorgfalt gelagert wird! Der Peroneusnerv aussen am Knie liegend ist wenig gepolstert und kriegt schon mal Druck ab, zB vom Beinhalter, aber das kann der Neurologe ja messen. Ansonsten bisher meine Hochachtung, alles schon gut gemeistert!

    Klingt doch bisher alles recht gut! Zu Anfang ist die Inkontinenz wirklich als ob es nur durchläuft, aber gleich nach der Reha wurde es auch bei mir rasch besser. Irgendwie lernt man mit dem letzten verbliebenen Schließmuskel umzugehen. Hab Geduld, Du scheinst sogar schon wieder bei Kräften zu sein, prima!

    Kannst Du denn nicht mal einen oder einen halben Tag „Probearbeiten“ machen, ohne gleich wieder voll einsteigen zu müssen?

    Dann weißt Du ob es anstrengend wird oder schon ganz gut geht?

    LG Eduard

    Mach mal langsam, es war eine große und schwere OP, da darf und muss Mann (Frau auch) Geduld haben. Etwas wandern gehen war zu Anfang für mich schon ein Riesenfortschritt! Und nachts mindestens 1Mal den Wecker stellen ist für mich nicht soo schlimm.

    Bei Eisenmangel hat bei mir „Ferinject“ geholfen, läuft per Infusion über 1 Stunde mit Kochsalzlösung, sind dann 500 mg auf einmal und hilft super schnell. Tabletten hab ich nicht vertragen, fürchterlichen Durchfall davon gehabt. Nach zwei Infusionen in vier Wochen ging es mir viel besser, nicht mehr müde und kein Haarausfall mehr, der durch den Eisenmangel kam. Im Gegensatz zu anderen Mitteln verträgt man das Ferinject tadellos, war ein Rat von einem bekannten Internisten und Nephrologen, bei Dialysepatienten wird das Mittel regelmäßig benutzt. Jetzt brauche ich wohl einmal im Jahr eine solche Infusion und mein Eisenvorrat ist in Ordnung! Kostet leider fast 200 Euro die Ampulle, ist mir aber egal, viele Ärzte kennen das Zeug gar nicht und tun sich schwer mit dem Rezept. Vitamin B12 und Folsäure kann man als Kapsel dazu nehmen, zB „Medyn forte“, das wird ausreichend resorbiert weil hoch genug dosiert. Eisenmangel ist sonst ein häufiges Problem, aber für mich jetzt gut lösbar. Müde bin ich nicht mehr!

    Ich habe mir lange Zeit nachts immer das iPhone auf alle zwei Stunden wecken gestellt, damit blieb die Einlage nach einiger Zeit nachts trocken. Die Zeit habe ich langsam gesteigert, jetzt nach gut 2 Jahren lasse ich mich nachts einmal nach ca. vier Stunden wecken, das ist bei einem morgen 69-jährigen doch erträglich, einmal pro Nacht aufstehen! Ich hab mich dran gewöhnt und schlafe schnell wieder ein. Das wird schon!👍

    Da hast Du ja ein heftiges Martyrium hinter Dir mit dem Darm, ich weiß wie man sich fühlt wenn der Darm nicht will! Aber toll wie Dein Zustand jetzt ist, macht bestimmt anderen Mut.

    Ich hatte wenige Tage nach der Op, die wohl mehr als acht Stunden dauerte, unerträgliche Rückenschmerzen, sogar sonntags wurde deshalb ein Notfall MRT in Narkose gemacht. Letztlich habe ich später selber raus gekriegt, dass ich einen Lagerungsschaden durch die lange Op hatte mit Schädigung der unteren Rückenmuskulatur. Neben den ganzen Darmproblemen, die wohl fast jeder nach der Op hatte, konnte ich wochenlang nur mit stärksten Schmerzmitteln leben, gehen musste ich in der Reha erst wieder lernen. Nach nunmehr zwei Jahren merke ich meinen Rücken nur noch manchmal, ab und zu gibts noch Durchfallattacken, besonders nach Gulaschsuppe zum Beispiel. Aber die Inkontinenz war weg nach 6-7 Wochen, ich kann fast alles machen wie vor der Op.

    Was ich damit sagen will: bei jedem von uns oder fast jedem gab es irgendwelche Komplikationen, harte Zeiten zu überstehen. Deshalb lese ich ganz gerne auch wie es anderen ergangen ist, da erkenne ich mich auch selber drin wieder. Schade dass ich das Forum erst viel später nach der Op gefunden habe, in der Reha gings mir so mies, da hätte mir das Forum bestimmt gut getan. Psychologischen Rat, wie Mann mit dem Verlust von Sexualität umgeht, gabs leider keinen, erscheint einem kurz nach überstandener Groß-Op auch erst einmal weit weg. Hab ich erst hier im Forum offene Worte drüber gelesen.

    Bin trotzdem stolz ein erstaunlich fitter Neoblasenmann zu sein, auch wenn ich gerade als Risikokandidat in Zwangsurlaub geschickt wurde für noch zweimal Wochen.

    3-4 Stunden nachts nach der Op war für mich zu Anfang viieel zu lang, zuerst kaum zwei Stunden, Handyton reicht bei mir als Wecker, meine Frau hörts nicht mehr wenn ich mal aufstehe, jetzt klappts mit 3-4 Stunden. Manchmal weckt mich auch das Gefühl ich müsste mal und meist stimmts dann auch.