Hallo Rebecca2008
Willkommen im Forum - auch wenn man auf so einen Club wohl besser verzichten könnte. Nun bist Du aber leider aus den von Dir beschriebenen Gründen hier gelandet.
In Deinem Profil sehe ich, dass Du etwa so alt bist wie ich (ich bin 39) und Dein Mann betroffen ist (wie bei mir auch). Daher kann ich Dich so gut verstehen, vor allem wenn Du schreibst, Du hast grössere Probleme mit dem Befunde als er (auch hier so).
Erstmal will ich auf Deine Frage zu dem Rezidiv eingehen: Diese sind - leider - bei Blasenkrebs eher die Regel als die Ausnahme, daher auch die engmaschigen Spiegelungen. Mein Mann hatte (bei Erstbefund pTa Low-grade) schon nach 3 Monaten eins, seit dem ist aber Ruhe.
Du schreibst, es wurde eine Instillationstherapie gemacht - aber nicht wie lange. Ich nehme an, es war eine einmalige Installation (die nennst Du ja) direkt nach der OP und dann nichts mehr?
Dann wäre - je nach Befund - der nächste Schritt die 1-jährige Therapie zu starten, also erst 4-6x im wöchentlichen Abstand, danach monatlich. Aber eben, erstmal Befund abwarten. Es ist gut möglich, dass es wieder einer der oberflächlichen Kategorie ist. Die Therapie hat mein Mann übrigens sehr gut vertragen, er war keinen Tag krank geschrieben und ausser etwas müde nach dem 4-Wochen-Block war nichts auffällig. Daher erstmal alles Gute für die anstehende TUR-B und wenn Du magst, lade doch den (anonymisierten) Befund hier hoch, dann kann wir hier mehr dazu sagen.
Bis dahin hilft nur: ablenken, das Hirn beschäftigen und NICHT googeln
Nun noch zu Dir: Ich fühle wirklich mit Dir. Auch ich hatte mit der Diagnose vor nun bald 4 Jahren sehr zu kämpfen - dabei bin ich ja nur indirekt betroffen. Ehrlich gesagt, war das Rezidiv der echte Schock, die Erstdiagnose natürlich auch, aber das es "nicht aufhört" war wirklich schlimm. Was mir half/hilft:
- Ich habe tatsächlich einige Stunden (selbstbezahlt) bei einer Therapeutin in Anspruch genommen und und einige Monate ein pflanzliches Beruhigungsmittel genommen.
- Ablenken mit was "kompliziertem" (Ich bin überzeugt, das Hirn kann nicht zu viel gleichzeitig, deswegen beschäftige ich es mit anderem als der blöden Erkrankung)
- Ausdauersport (das Adrenalin, dass durch den Stress entsteht, muss raus aus dem Körper, damals ging ich laufen - heute ist es schwimmen und HIIT) und Yoga (das mache ich schon ewig, habe ich dann intensiviert)
- Unternehmungen/Ausflüge mit meinem Mann, so dass wir was anderes zu Reden haben (seit der Diagnose haben wir einen Haufen neuer Hobbys)
- Mit einer Freundin sprechen, die wenig involviert ist. Personen aus der Familie sind zu nahe dran und irgendwie selbst betroffen, mein Mann sowieso.
Und das Forum - das war und ist wirklich sehr hilfreich im Umgang mit der Situation. Und generell habe ich einfach weiter gearbeitet, er auch - die Krankheit ernst nehmen, aber dem Ganzen nicht mehr Raum geben als notwendig.
Ich kann das momentan natürlich mit Abstand betrachten, aber neulich erst haben mein Mann und ich gesagt, wenn wir damals gewusst hätten, dass trotz der Rückschläge das Leben weiterhin so schön (und schöner, weil bewusster) ist, wären wir nicht so besorgt gewesen.
Gut, dass Du hierher gefunden hast.
Euch alles Gute und schreib einfach weiter, was Dich beschäftigt!
herzlich
Optimistin