Beiträge von JoFo76

    Hallo DerClausi ,


    Du hattest zwei Tumore:


    1. Einen kleinen low-grade Tumor in der Blase, der wohl mittels TUR-B entfernt wurde.

    2. Einen deutlich größeren high-grade Tumor, der sowohl im Harnleiter, dem Übergangsbereich zum Nierenbecken als auch dem Nierenbecken ("renal pelvis" - Achtung, da war ein Tippfehler im Arztbrief!) angesiedelt war. Ich denke daher, dass der Tumor seinen Ausgang im Nierenbecken hatte und sich aufgrund Deines Rauchens entwickelt hat. Dann kam ein Ableger des großen Tumors in der Blase hinzu.


    Das Krankenhaus hat sich wegen der obigen Befunde jedenfalls entschieden, den gefährlichen, großen Tumor radikal mit Niere zu entfernen. Ein relativ sicheres Vorgehen, auch wenn es eine Niere kostet. Bezüglich des Tumors in der Blase gibt es kaum Informationen. Wir wissen nicht, wie groß er war und auch nicht, ob z.B. eine Spülung mit einem Chemotherapeutikum gemacht wurde. Ich befürchte, dass das eher nicht der Fall war. Aus dem Bauch heraus - wegen der spärlichen Informationen - würde ich sagen, dass das Risiko eines Rückfalls, d.h. eines neuen Tumors in der Blase bei über 50 % liegt. Es geht darum, ein Rezidiv in der Blase möglichst früh zu erkennen und dann erneut relativ einfach zu entfernen.


    Nun ist natürlich in Deiner besonderen Situation guter Rat teuer (im wahrsten Sinne des Wortes). Der medizinisch gute Rat wäre: Komm zurück nach Deutschland, versichere Dich gesetzlich, sofern möglich. Mach regelmäßig die Nachsorge wie nach den Leitlinien empfohlen. Das geht aber wohl aus mehreren Gründen nicht. Der zweitbeste: Zieh auf das Festland um und schau, dass gute Ärzte in der Nähe des Wohnorts sind. Ich befürchte, auch das ist für Dich keine Option. Die praktikablere Möglichkeit in Deiner Sondersituation wäre, dass Du sooft es geht, mind. einmal im Jahr (eigentlich deutlich öfter) auf das Festland fährst und eine ordentliche Nachsorge mittels Blasenspiegelung machst. Nimm zur Not Dein Kind mit, zwei Tage schulfrei wird es für die Gesundheit des Vaters verkraften. Das mit dem Ultraschall der Kinderärztin kannst Du vergessen. Da sieht man nichts. Selbst hochauflösende und ultramoderne Geräte von Frauenärzten sind hier nicht hilfreich bzw. würden ein Rezidiv zu spät erkennen. Das wohl schon etwas ältere Modell einer thailändischen Kinderärztin ist m.E. nutzlos, um Rezidiv in der Blase im Anfangsstadium zu erkennen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    hat jemand von euch ahnung was es genau mit dem Nachweis von p53 auf sich hat ?

    Hat dies jemand abnehmen lassen, anhand von Labor/Blut? Wird das in den Kliniken gemacht bzgl rezidivneigung ? 🙄

    P53 ist eines der wichtigsten Tumorsupressorgene. Die Mutation deutet auf ein Karzinom hin. In Studien haben ca. 90 % der Blasenkarzinompatienten eine Mutation im Bereich P53. Umgekehrt, kommt eine P53-Expression (nur das kann man messen, nicht die Mutation als solche) ohne Karzinom kaum vor - hier habe ich keine Zahlen. Man kann also sagen: Findet sich die P53-Expression, so sollte man nach einem Tumor Ausschau halten. Es ist aber kein direkter Nachweis. P53 sagt auch nichts über Rezidivwahrscheinlichkeiten aus, ist also kein negativer Prognosefaktor.


    Für Euren Fall: Das hat keine Relevanz. Ist ein Karzinom histologisch gesichert, spielt P53 keine Rolle mehr.


    Alles Gute!

    JoFo76

    @JoFo76 Danke für diesen Mutmacher !! Ich glaub ja nicht, dass ich so viel Glück haben werde - lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Meine Fragen hierzu wären noch folgende:

    - Sind über die gesamten 8 Jahre immer vierteljährlich diese Spiegelungen gemacht worden - oder werden die Abstände irgendwann größer ?

    - Gibt es dann auch ein Ende der Nachsorge - oder macht man das wirklich mit den Spiegelungen bis zum Lebensende ?

    - Ich habe mich im Vorfeld auch bereits über diese Spiegelung etwas informiert - von extrem schmerzhaft bis absolut entspannt ist da die Range bei den Erfahrungsberichten sehr groß. Ich selbst hab da schon ziemliche Befürchtungen davor.

    Gerne gehe ich auf Deine Fragen ein:


    - Die Abstände werden zum Glück größer. Du musst hier unterscheiden zwischen den "nötigen" Spiegelungen nach den Leitlinien und dem, womit sich Betroffener und Urologe wohl fühlen. Nach den Leitlinien ist bei einem einzelnen pTa low grade eine Spiegelung nach 3 und 12 Monaten nötig, dann 5 Jahre lang jedes Jahr, danach kann man mit der Nachsorge aufhöhen, wenn nichts nachgekommen ist. Damit fühle ich mich aber nicht wohl und alle Urologen, die ich bisher gefragt habe, auch nicht. Von daher frage ich mich, wie er Konsens bei den Leitlinien entstanden ist, aber das ist ein anderes Thema. Ich persönlich habe am Anfang allel 3 Monate gespiegelt, dann nach einer gewissen Zeit (ich glaube 1,5 Jahre) alle 6 Monate, inzwischen einmal im Jahr. Ob ich das jemals aufhöre, weiß ich nicht. Ich denke, dass ich das aber auf jeden Fall 15 Jahre lang durchziehe. Es ist keine große Sache. Warum mache ich das? Einfach, weil das Rezidivrisiko bleibt. Und es ist auch nach 5 Jahren noch deutlich höher als bei einer gesunden Person ohne vorheriges Blasenkarzinom. Es gibt hier einige Studien dazu. Das soll aber nicht beunruhigen. Mit jedem Jahr ohne Rezidiv sinkt das Risiko und nach 5 Jahren ist es schon so gering, dass offenbar viele Urologen der Auffassung sind, dass man es dann "vernachlässigen" kann.


    - 2. Frage: s.o.


    - 3. Frage: Das hängt davon ab, 1. wie eng deine Harnröhre ist und wie eng die Prostata-Engstelle ist, die oft das größte Problem darstellt. 2. Wie entspannt Du bist, wobei das am Anfang natürlich gar nicht der Fall ist. 3. Wie erfahren und einfühlsam der Urologe vorgeht und wie lange das Betäubungsgel einwirkt. Bei mir war Punkt 3 ein Grund, warum ich den Urologen gewechselt habe. Mein erster Urologe war fachlich toll, aber praktisch schon ein ziemlicher Grobmotoriker, der noch dazu wenig Zeit hatte (ständig überlaufene Praxis) und die Betäubung nur ein 3-4 Minuten einwirken hat lassen. Das Ergebnis war, dass es ziemlich unangenehm war und ich dann sogar bis zu drei Tage lang tröpfchenweise inkontinent war. Bei meinem jetzigen Urologen alles kein Problem mehr.

    Hallo Yogibaer


    auch von mir herzlich willkommen und gut, dass Du zu uns gefunden hast.


    Alles Wichtige ist schon gesagt, daher von mir nur noch ein Mutmacher: Ich selbst hatte wie Du einen pTa low grade, das ist nun bald 8 Jahre her (ich musste gerade dringend meine Signatur anpassen :) Seither habe ich regelmäßig Kontrolltermine gehabt und es ist nichts mehr nachgekommen. Mein Leben ist wie früher - evtl. mit einer Ausnahme: Ich bin mir meiner Gesundheit bewusster als früher.


    Ich wünsche Dir einen ebenso guten Verlauf!

    JoFo76

    Guten Morgen,


    von mir noch der Hinweis, dass der Operateur wohl eine deutlich schlimmere Situation befürchtet hatte ("Resektion des Tumors bis in die Prostataloge") als der Pathologe dann nachweisen konnte (pT1G3). Glück im Unglück. Trotzdem ist das Prozedere m.E. klar: Die Blase muss nach BCG-Versagen nun raus. Dann bestehen beste Heilungsaussichten!


    Beste Grüße und alles Gute!

    JoFo76

    Lieber Saliks,


    auch ich möchte Dir zur Zystektomie raten. Wie Ricka es schon beschrieben hat, ist es mit der TUR-B alleine nicht getan - selbst wenn diese erfolgreich durchgeführt werden könnte und der Schließmuskel danach noch funktioniert. Bei einem G3-Tumor müsste eigentlich eine BCG-Therapie erfolgen. Weil das kaum geht, steigt das Risiko, dass der Tumor muskelinvasiv wird (wenn er es nicht schon ist, s.u.). Außerdem ist m.E. auch ein Risiko gegeben, dass der Tumor weiter nach unten wandert und dann Urothrektomien fällig werden, was meist einen neuen Harnausgang bedeutet oder gar Amputationen im Bereich des Penis. Besprich das gerne noch einmal mit Deinen Ärzten. Mir persönlich wäre das Risiko hier zu groß.


    Außerdem ist die Histologie, wie ebenfalls schon gesagt wurde, nach Deiner Beschreibung nicht zwingend aussagekräftig. TaG3 gilt ja nur für die Bereiche die der Urologe unter dem Mikroskop hatte. Wenn der Operateur aber im relevanten Bereich des Tumors der Harnröhre nur eine Teilresektion gemacht hat oder evtl. gar nicht geschnitten hat, dann kann der Pathologe dazu auch keine vernünftige Aussage treffen.


    Ich weiß, dass man bei einem TaG3 den Blasenerhalt versuchen will. Bei Dir ist die Lage des Tumors aber leider in der prostatischen Harnröhre und damit sehr ungünstig. Außerdem weißt Du nicht sicher, ob der Tumor nicht doch schon muskelinvasiv ist.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Lieber PetAir ,


    darf ich Dein Thema noch erweitern? Für mich ist das immer sehr wichtig, die Patientenverfügung mit einer (ggf. notariellen) Vorsorgevollmacht zu ergänzen. Das ist auch bei den Internetformularen oft der Fall, aber nicht immer. Und manchmal wird auch nur die Patientenverfügung ausgefüllt, die Vollmacht aber vergessen.


    Stellt Euch vor, ihr seid für mehrere Monate an lebenserhaltenden Maschinen (wenn ihr es denn so wollt nach der Patientenverfügung) und könnte nicht handeln. Wer kümmert sich dann um die finanziellen und steuerlichen Dinge, um Behördengänge usw.? Der Ehepartner hat nicht automatisch Vollmacht, auch wenn das viele denken. Und selbst wenn ihr keine lebenserhaltenden Maßnahmen wollt, heißt das nicht, dass ihr noch die Nerven habt, während eines längeren Krankenhausaufenthalts alle nötigen Dinge selbst zu regeln.


    Sollten wichtige Dinge zu regeln sein und keine Vollmacht vorhanden sein, würde das Gericht einen Betreuer bestellen. Das dauert, ist umständlich und wer der Betreuer wird, ist nicht immer klar.


    Wenn man sicherstellen will, dass eine bestimmte Person für einen handelt, ist eine Vorsorgevollmacht wichtig. Diese sollte notariell sein, wenn man über bestimmte Vermögensgegenstände verfügt, die evtl. einer Regelung bedürfen, z.B. Grundstücke, GmbH-Beteiligungen.


    Herzliche Grüße

    JoFo76

    Liebe Brabra (ich schreibe Dich weiblich an, weil Du Dich als Ehefrau bezeichnet hast),


    vielen Dank für Deinen kurzen Bericht. Ich muss zugeben, dass ich erst dachte, Du hättest Dich vertippt. Entweder beim Staging (T1G3) oder bei der Bezeichnung der Therapie. Was wir beim Blasenkrebs kenne ist nämlich die Radio-Chemo-Therapie (RCT). Diese wäre aber bei nicht muskelinvasivem Krebs sehr ungewöhnlich. Hyperthermie kennen wir auch. Aber die Kombination bei oberflächlichem Krebs bisher nicht, zumindest ich nicht.


    Tatsächlich sprichst Du aber von einer Chemoradiotherapie mit Hyperthermie. Diese findet man mit Dr. Google und sie wird meist als HCT (Hyperthermie-Chemoradio-Therapie) abgekürzt. Beim Blasenkrebs ist sie mir noch nicht untergekommen und ich finde den Ansatz sehr spannend. Schau aber bitte noch einmal genau nach, wie die Therapie bezeichnet wird. Nicht, dass es evtl. doch nur eine Hyperthermiebehandlung mit einem Chemotherapeutikum wie Mitomycin C ist. Das wäre ein bekanntes Schema.


    Magst Du uns noch ein bisschen mehr von der Behandlung berichten? Wie war denn das genaue Staging des Tumors am Ende - T1G3? Evtl. mit CIS?

    Und wie läuft die Therapie genau ab?

    Ist es im Rahmen einer Studie, die die Universitätsklinik Erlangen durchführt?

    Und wurden Euch die Vor- und Nachteile gegenüber der Standardbehandlung bei einem T1G3-Tumor (das wäre BCG) genannt?


    Es wäre wirklich schön, wenn wir hier zu einer neuen Therapieform Erfahrungen sammeln könnten. Vielen Dank!


    Schöne Grüße

    JoFo76

    Hallo TSch22 und auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Meine Vorschreiber haben schon alles Wesentliche gesagt. Zu Deinen beiden Fragen will ich auch noch kurz eingehen:


    1. Vollnarkose oder Spinalanästhesie? Ich würde auf jeden Fall zur Vollnarkose raten. Diese ist das Standardverfahren bei TUR-B und hat den Vorteil, dass bestimmte Reflexe besser unterdrückt werden, die unter Umständen bei der Operation stören würden. Der Nachteil ist natürlich eine langsamere Erholung von der Narkose, aber in Deinen Alter m.E. kein Problem.


    2. Was könnte es sein? Darauf hat noch keiner geantwortet, weil wir anhand Deiner Angaben nur unseriös raten würden. Aber wenn Du willst, rate ich mal. Der ganz überwiegende Teil der Blasentumore ist bösartig. Daher spricht auch bei Dir viel für einen bösartigen Tumor, der von der Blasenschleimhaut (Urothel) ausgeht. Das wäre dann ein klassisches Urothelkarzinom, mit dem wir es hier laufend zu tun haben. Das Aussehen einer glatten Beule ist aber dafür wirklich ungewöhnlich. Die Chancen, dass es daher doch etwas anderes, möglicherweise gutartiges ist, sind daher gar nicht so schlecht. Leiomyom klingt ganz gut, aber da würde die genaue Lage, z.B. Vorderwand der Blase, auch eine Rolle spielen. Da wir trotzdem im Bereich des Ratens bleiben, ist es aber letztlich egal. Die schnelle TUR-B ist das Wichtigste, am besten unter PDD und mit direkt anschließender Mitomycingabe (Frühinstillation), wenn alles glatt läuft. Wenn etwas mehr geschnitten werden muss, weil es evtl. eben kein klassisches Urothelkarzinom ist, geht Mitomycin möglicherweise nicht. Das ist dann aber auch nicht so schlimm, weil Mitomycin für die klassischen Urothelkarzinome gedacht ist. Nach der TUR-B wird dann das Gewebe histologisch untersucht und dann wissen wir, was es war und welche Schritte als nächstes anstehen.


    Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem das bestmögliche Ergebnis der TUR-B!

    JoFo76

    Gerne übersetze ich Dir den 2. Befund, d.h. den von der Nachresektion, in aller Kürze, so dass Du weißt, was darin steht:


    1. Kein Krebs mehr nachweisbar! Das ist das Wichtigste.

    2. Du hast eine chronische Blasenentzündung. Ein eigenes Thema, aber momentan nachrangig.

    3. Das Ganze wurde mit Proben von 2 Schnitten abgeklärt und der 2. Schnitt ging auch bis in den Muskel, so dass hier eine gute Sicherheit besteht.


    Alles Gute weiterhin!

    Lieber check123


    auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum, auch wenn Du es Dir nicht gewünscht hast, hier einmal Mitglied zu werden. Du bist noch ganz schön jung, aber leider sind immer mehr jüngere Menschen von Blasenkrebs betroffen - zumindest kommt es mir so vor.


    Wegen Deiner konkreten Frage: Wie Wolfgang schon geschrieben hat, können wir nur dann etwas zu der Verschlechterung sagen, wenn Du die Befunde hier einstellst (Namen geschwärzt). Ansonsten ist es ein Rätselraten. Wenn ich raten soll: Wahrscheinlich liegt es an der Histologie oder evtl. sogar an einer zweiten Histologie, nachdem die erste nicht ganz eindeutig war. Aber letztlich ist das zweite Ergebnis entscheidend sein, denn es sieht danach aus, dass bereits beim ersten eine gewisse Unsicherheit war (zumindest pTa G2). Du hattest also einen pT1 G2 high grade-Tumor und die weitere Therapie richtet sich danach. So dürfte nun bei Dir eine BCG-Therapie anstehen.


    Informiere Dich gerne weiter hier und auch in den S3-Leitlinien, die allerdings sehr wissenschaftlich aufgebaut sind. Alternativ gibt es auch diverse Patientenleitfäden, die leichter verständlich sind. So bekommst Du ein gewisses Gefühl und stehst der Behandlung nicht hilflos gegenüber.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo nicki175 ,


    erst einmal Glückwunsch zu dem guten Ergebnis! Du darfst ruhig erleichtert sein, denn damit ist die ohnehin bei Dir unwahrscheinlich Diagnose Blasentumor ad acta zu legen. Ob nun, wie radiologisch vermutet, ein kleiner Stein in der Blase war oder nicht, ist mir noch nicht ganz klar. Ich tippe aber eher auf nein. Selbst wenn er sich beim Spülen während der TURB gelöst hätte, wäre er aufgefallen.


    Du hast Recht, es ist leider häufig so, dass die Ursache für eine Mikrohämaturie oft nicht gefunden wird. Bei einer Makrohämatorie (sichtbares Blut im Urin) weiß man dann irgendwann schon meistens, woher das kommt. Aber bei Dir ist es ja in der Regel nur eine Mikrohämatorie. Dennoch könntest Du wohl noch eine Sache machen, nämlich zum Nephrologen gehen. Wenn ich das richtig sehe, sind momentan folgende Dinge raus: 1. Tumor der ableitenden Harnwege und der Blase, 2. Steine in Niere, Harnwegen und Blase, 3. Basenentzündung. Was wohl noch nicht ordentlich untersucht worden ist, ist die Niere selbst. Ein Nierentumor ist es wohl nicht, den hätte man schon bei der Bildgebung gefunden, vor allem wenn er schon länger für bluten würde. Ich würde daher als nächstes bei einem guten Nephrologen vorstellig werden und, ggf. im Vorfeld, die Nierenwerte im Blut abklären lassen. Ich bin mir sicher, dass es eine harmlose Ursache ist und wenn man es nicht herausfindet, was sein kann, dann ist es auch nicht schlimm. Aber diesen einen Schritt würde ich noch gehen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo hubihubi ,


    vielen Dank für die erneute Meldung. Was war denn das Ergebnis der Histologie? War der Tumor muskelinvasiv (was wegen der Chemo zu vermuten ist)? Und ist der Tumor nun durch die Radio-Chemo-Therapie (falls es eine solche war) komplett verschwunden? Jedenfalls toll, dass es Deinem Vater nach dieser Zeit weiterhin verhältnismäßig gut geht.


    Zum Thema "Tumorhäufung": Das dürfte m.E. daran liegen, dass während der Corona-Zeit viele Leute die Vorsorge haben schleifen lassen und nun die "Quittung" dafür kommt. Das ist aber ein eigenes Thema und sollte ggf. in einem eigenen Thread behandelt werden. An eine Häufung entweder als direkte Folge von Covid oder der Impfung glaube ich jedenfalls nicht. Indirekt durchaus, eben wegen der selteneren Arztbesuche.


    Schöne Grüße

    JoFo76

    Liebe jessy000 ,


    ich zitiere:


    "Prinzipiell sollte bei isolierter asymptomatischer Mikrohämaturie bis zum 40. Lebensjahr nach Ausschluss einer Hypertonie, Proteinurie und verminderten GFR (< 60 ml/min) keine weitere Diagnostik erfolgen. Maximal kann eine Sonografie zum Ausschluss von Harnsteinen ergänzend durchgeführt werden. In der Literatur sind für diese Altersklasse bei extensiver Abklärung keinerlei Vorteile hinsichtlich Früherkennung einer eventuellen Pathologie beschrieben. Die Inzidenz einer ernsthaften Erkrankung liegt bei dieser Gruppe unter 2 %."

    (https://www.medmedia.at/aerzte…ernstzunehmendes-symptom/)


    Ich verstehe gut, dass Du nun gerne eine weitere Abklärung hättest. Das wichtigste finde ich aber, losgelöst vom MRT, dass 1. Hypertonie (Bluthochdruck), 2. Proteinurie (Eiweiß im Urin, mittels Stick-Test) und 3. GFR (Nierenwert) in Ordnung sind. Falls ja, dann würde ich mit einem Nephrologen sprechen. MRT ist schon o.k., wenn es Deine Kasse zahlt, aber manche Dinge sieht man dort nicht und ich finde, es ist nicht der naheliegendste, nächste Schritt. Und man kann auch im MRT nicht zwingend den Grund für eine Mikrohämaturie erkennen.


    Aber mach Dir keine unnötigen Sorgen - wie oben beschrieben ist es sehr unwahrscheinlich, dass Du eine ernsthafte Erkrankung hast. Und Blasenkrebs ist wegen der Spiegelung nun fast ausgeschlossen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo liebe nicki175 und vielen Dank für den Bericht!


    Momentan liest es sich so, als ob das Blut von einem kleinen Blasenstein ausgelöst wird. Radiologisch sind keine Steine in Niere und Harnleiter zu sehen, sehr wohl aber ein kleiner Stein (bzw. Verdacht auf einen kleinen Stein) in der Blase. Dieser schädigt natürlich das Urothel und kann zu Blut führen. Das wäre die wahrscheinlichste und für Dich auch beste Erklärung. Natürlich muss nun eine Spiegelung gemacht werden, um das zu bestätigen und eine andere Ursache auszuschließen. Ich würde mir aber keine Sorgen machen, da die Symptome zu einem Blasenstein passen (Blut im Urin ohne Blasenentzündung) und der Radiologe das auch so sieht. Der Termin am 12.09. zur Spiegelung ist m.E. völlig in Ordnung.


    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76

    Hallo Thomas,

    das klingt doch wirklich gut. Diesmal ist alles top gelaufen und damit stehen die Chancen deutlich besser, dass die Rezidive nach der noch anstehenden Instillationstherapie ausbleiben. Vielen Dank für den sehr schönen Bericht :)

    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76

    Von meiner Seite volle Zustimmung zum Vorschlag von ricka . Es ist ja immer so eine Entscheidung, ob man die Chemo vor der Zystektomie machen soll oder besser gleich die Zystektomie durchzieht und danach die Chemo macht. Was besser ist, hängt vom Einzelfall ab. Bei weiter fortgeschrittenen Tumoren ist die Chemo vor der OP oft die (statistisch gesehen) bessere Wahl. ABER: Du hast drei Zyklen Chemo bekommen, was anscheinend den Tumor verkleinert hat. Wenn es nun Dein Herz nicht verträgt, mit der Chemo weiterzumachen, dann verstehe ich nicht, was dagegen spricht, möglichst schnell die Zystektomie anzugehen. Es sei denn, Du bist wegen der Herzschwäche nicht operabel, was ich nicht hoffe. Besprich das bitte mit Deinen Ärzten!

    Alles Gute!

    Hallo Hardy30 ,


    das ist schon o.k. so, es dürfte sehr wahrscheinlich ein gutartiger Tumor sein und der Urologe sieht das offenbar auch so, sonst wäre er nicht so entspannt. Du musst aber auch die Reaktionen hier verstehen. Du hattest geschrieben, dass der "Tumor zurück ist", was ein Rezdiv wäre. Um ein solches handelt es sich bei Dir offenbar nicht, sondern wohl um einen Polypen in der Neoblase, wenn ich das bisher Geschriebene richtig interpretiere.

    Aber genau kann Dir das nur Dein Arzt sagen. Ich an Deiner Stelle würde mir das noch einmal bestätigen lassen, dass er nur von einem Polypen ausgeht und daher die nächste Untersuchung so lange geschoben hat.


    Alles Gute!

    JoFo76