Hallo Ihr Lieben,
zunächst eine verspätetes Dankeschön an Siggi, bar65 und Rainer. Rainer, inzwischen kann ich sagen, wir sind froh, dass es für meinen Mann doch unter dem Strich relativ gut ausgegangen ist. Auch bar65 kann ich nur zustimmen, Patienten sollten mitdenken, sich infomieren und eine Zweitmeinung holen. Inzwischen sind so schnell 3 Monate vergangen; hier mein Bericht, so kurz wie möglich. Die kleineren aber auch im Grunde wichtigen Unsäglichkeiten an Aussagen und Unterlassungen von Ärzten lasse ich hier mal weg, sie würden den Rahmen sprengen. Nur soviel, wir waren wachsam, und doch, da wir medizinische Laien sind, offenbar noch nicht wachsam genug.
Anfang Mai: 1.TUR-B mit Befund, Adeno Ca, pT1, G2 high gradeleichter Harnstau der rechten Niere.
Mitte Mai: Anlage einer perkutanen Nephrostomie, wg. Dislokation nach 3 Tagen wieder entfernt. Transrektale Prostatastanzbiopsie 13fach, noch im Krankenhaus, weil wir den Chefarzt im Vorgespräch zur Blasen-OP auf den gestiegenem PSA auf 8,8 und starke der Vergrößerung der Prostata hinwiesen.
Unser Urologe hatte das Krankenhaus über die Prostatavergrößerung und den PSA Wert nicht informiert, sondern nur zum legen einer perkutaten Nephrostomie eingewiesen. Ebenso schloß er, auf unsere Nachfrage, einen Turmorbefall kategorisch aus. Auch in einem MRT, so sagte er, würde man einen evtl. vorhandenen Tumor nicht sehen. Seine Tastuntersuchung wäre eindeutig negativ, und mein Mann hätte einen chronisch erhöhten PSA Wert.
Hierzu möchte ich sagen, die 13 Stanzbiopsien im Krankenhaus waren ALLE unverdächtigt, aber wenn wir es noch mal zu tun hätten, würden wir auf einem vorherigen oder begleitenden MRT bestehen. Denn eine Stanzbiopsie OHNE MRT ist wie ein Schuß ins Blaue. Warum, lest ihr unten!
Nach der negativen Stanzbiopsie aber wegen der vergrößerten Prostata und dem sich seit 3 Monaten erhöhten PSA Wert von 7,4 auf 8,8 sowie primär wg. dem Befund des Adenokarzinoms der Harnblase, wurde beschlossen, in einem offenen Bauchschnitt eine Teilresektion der Harnblase zu machen und die Drüse der Prostata (Obstuktives Adenom) zu entfernen. Die Hülle der Prostata und Schließmuskel sollte verbleiben.
Da der Operateur im Vorgespräch eine radikale Entfernung der Harnblase nicht ausschließen konnte/wollte, bestanden wir auf einer 2. TUR-B!
Anfang Juni: 2. TUR-B mit dem Ergebnis, der Tumor ist nicht so groß wie gedacht. Die Blasenverkleinerung fällt geringer aus und eine totale Blasenentfernung ist vom Tisch.
Mitte Juni: Offen chirurgische Blasenteilresektion (Schnitt vom Schambein bis zum Nabel) mit Harnleiterneuimplantation rechts.
Befund: pT2, N0 (0/6), L0, V0, G2, high grade, R0.
Transversikal AdenomEktomie nach Freyer und Ureterschieneneinlage sowie DK-Einlage.
Im Labor wurde, entgegen aller Erwartungen, auch in der Prostata ein AdenoKarzinom festgestellt. Gleason Score7; G"; prozentualer Tumoranteil am Gewebe 5-10%.
Im Klartext, hätten wir das vor der großen OP gewusst, da ja zuvor alle Untersuchungen und Aussagen einen Prostatatumor ausschlossen, hätten wir zuvor eine andere Möglichkeit der Behandlung des noch kleinen Prostata Ca erwogen, zum Bsp. eine HIFU, bzw. dahingehend zuvor beraten lassen.
Da es in diesem Kreis-Krankenhaus weder MRT noch eine HIFU Behandlung gibt, und sowieso die Harnblasenteilresektion anstand, wurden natürlich diese Untersuchungen und Therapien nicht gemacht, aber auch nicht dorthin überwiesen, wo es gemacht würde. Da spielen ggf. auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle, was man in unserer Zeit nicht vergessen sollte.
Die 21 Tage der AHB sind nun auch vorbei. Die anfängliche Inkontinenz ist behoben und es geht meinem Mann recht gut.
Nachdem die Prostata mit 8% an Tumorgewebe nun doch nicht krebsfrei war, und alles über 5% Tumorgewebe in der Drüse mittels Bestrahlung nachbehandelt wird, soll nun die verbliebene Prostatahülle noch bestrahlt werden.
Demnächst kommt die Ureterschiene raus und danach fällt die Entscheidung ob mein Mann die Bestahlung macht.
Aktuell informieren wir uns über komplementär Medizin, biologische Krebsabwehr und eine gesündere Ernährungsweise.
Alles Gute für die, die mitten im Geschehen stecken. Lasst euch nicht unterkriegen, informiert euch auch selbst. Das (m.M.n. zu Unrecht verteufelte) Internet hat uns sehr geholfen, 1. Klarheit zu bekommen, 2. Anlaufstellen für komplementär Medizin zu finden und 3. über die Vorträge von fachlich versierten Medizinern (Urologen/Onkologen) bei youtube, auch die Unzulänglichkeiten unseres niedergelassenen Urologen zu erkennen. Ein Anruf bei dem Krebsinformationendienst in Heidelberg kann ich ebenfalls jedem empfehlen, ein sehr angenehmes und ausfühliches Gespräch, mit für uns neuen Informationen.
Euch alles Liebe und Gute.
Grüße, Pity23