Kommentar aus 2019
Ich war nach der Entfernung der Harnblase (Neoblase) für 3 Wochen zur AHB in dieser Klinik. Ich erhielt dort gut strukturierte Tagespläne. Das Essen war hervorragend, so dass ich nach dieser großen OP wieder halbwegs zu Kräften kam. Die Benutzung der Fitnessgeräte hat auch dazu beigetragen. Gut waren auch die täglichen Kontinenzübungen. Es war auch möglich, dass meine Ehefrau für einen moderaten Tagessatz in meinem Zimmer wohnen konnte.
Die Vorträge gingen jedoch weitgehend an meinen Bedürfnissen vorbei. Schlaftraining stellte sich als Schlafseminar ohne praktische Übungen heraus. Die Beobachtung der Nahrungsmittelzufuhr lässt sich viel einfacher über Internetportale (z.B. Fatsecret) durchführen. Die 3 Vorträge waren deshalb wenig nützlich. Bei den Vorträgen über Harnsblasenkarzinom wurden die verschiedenen Ausformungen des Karzinoms sowie Vor- und Nachteile der Harnabführung dargestellt. Da meine Blase bereits entfernt wurde und ich mich bewußt für eine Lösung entschieden hatte, war dieser Vortrag nicht sehr nützlich.
Insgesamt sind in dieser Klinik 95% der Patienten Prostatapatienten. Sinnvolle Informationen nach Entfernung der Harnblase habe ich nur kurz und auf ausdrücklichem Nachfragen in einem Arztgespräch erhalten.
Insgesamt hat mir der Aufenthalt sehr geholfen, wieder zu Kräften zu kommen. Die Kontinenzübungen mache ich noch heute und ich habe nette Leute kennengelernt. Die Vorträge sollten jedoch in Bezug auf Nützlichkeit überarbeitet werden.
Mangelhaft ist auch die Rechnungsstellung. Der Aufenthalt muss sofort bezahlt werden. Nicht immer hat man 3000 € flüssig und müsste sich zunächst das Geld von der Beihilfe und der Versicherung holen. Dies ist hier nicht möglich. Bei den nachfolgenden Privatrechnungen ist das Zahlungsziel mit 2 Wochen extrem kurz.