Beiträge von SaSa81

    Danke euch allen fürs Daumendrücken. Leider hat uns der Befund ziemlich kalt erwischt.

    Es wurde ein pt1, G3 diagnostiziert. Durch die Vorbildung aus dem Forum hat mir das die Schuhe ausgezogen. Meinem Partner wurde dann einigermaßen erklärt, welche Bedeutung das hat. Bei ihm ist die Aussage "Zellen stark entartet" am intensivsten hängen geblieben. Als wir beide aus der Praxis raus waren, mussten wir das erstmal sacken lassen.

    Ihr merkt vielleicht, wenn ich jetzt drüber schreibe ist in meinem Kopf noch immer Chaos und mir fallen leider erst jetzt Fragen ein, die ich am liebsten schon gestern in der Praxis gestellt hätte. Ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere vielleicht hier beantwortet werden kann. Bitte entschuldigt, falls die Gedankengänge wirr sind und fragt gerne nach, wenn ich unverständlich geschrieben habe.


    Die erste Frage gilt der weiteren Behandlung. Der Urologe meinte gestern, in 4-5 Wochen wir noch eine zweite TURB-B durchgeführt. Bis dahin passiert nichts weiter. Ist das bei einem G3 nicht einfach nur verlorene Zeit? Kann nicht schon vorbereitend mit der Gabe von BCG begonnen werden. Irgendwas in dieser Richtung, damit es zumindest nicht noch schlimmer wird?


    Zweite Frage zum Thema zweite TUR-B (Resektion): Was ist dabei die Erwartungshaltung, bzw. was genau wird da getan? So wie ich es verstehe, ist es wie eine Art Nachkontrolle, ob beim ersten Eingriff alles entfernt wurde oder ob noch Tumore verblieben/nachgekommen sind. Auch hier wird dann wieder herausgeschnitten und neu pathologisch untersucht. Ist das soweit korrekt? Wenn das so stimmt - ist bei einem G3 denn wirklich zu erwarten, dass sich da etwas zum Besseren gewandelt hat? Nach meinem Verständnis sind die Zellen mit dieser Klassifizierung doch so aggressiv, dass sie sich nicht einfach durch eine TUR-B entfernen lassen oder wenn, dann gleich wieder neue Tumore nachkommen. Warum dann also nicht gleich nach dem jetzigen Befund mit einer Behandlung, wie auch immer die aussieht, loslegen? Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass aus einem G3, wenn die Zellen also schon so entartet sind, die Möglichkeit besteht dass daraus einfach so ein G2 oder G1 wird. Wie sollte das funktionieren?


    Meine dritte Frage betrifft die Einteilung G3. Das ist jetzt wahrscheinlich eine sehr dumme Frage. Wie kommt es zu einer solchen Entartung? Bei Pta, PT1, PT2 usw. kann ich mir gut vorstellen, dass der Faktor Zeit eine große Rolle spielt. Je mehr Zeit der Tumor hat, desto tiefer kann er sich in die Blase und das umliegende Gewebe fressen. Wie ist das aber bei G1 bis G3? Spielt da auch der Zeitfaktor rein, ist das genetische Veranlagung, einfach Pech? Das ist mir noch nicht wirklich klar.


    Und letzte Frage: Müsste nicht auch eine Untersuchung erfolgen, ob beispielsweise Lymphystem oder Venen betroffen sind, es Metastasen gibt? Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt werden diese Untersuchungen vorgenommen und wie kann das gesehen/erkannt werden?


    Unabhängig davon formen sich durchs Lesen im Forum so langsam die Gedanken, wie der weitere Weg aussehen könnte. Wenn bei der nächsten TUR-B kein Wunder passiert, wird es herauslaufen auf die Entscheidung BCG Therapie oder Entfernung der Blase, sehe ich das richtig? Wobei die Tendenz bei G3 wahrscheinlich eher zu Letzterem geht.

    Ich stehe vor der Frage, wie (oder ob überhaupt) ich meinem Lebensgefährten schonend beibringen kann, dass die Option der Blasenentferung eine sehr große Rolle spielen wird. Denn so weit ist er mit der Einholung der Infos noch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er fest von einer Chemotherapie ausgeht (ich hatte ihm von BCG, dass es sich dabei um Tuberkolose Bakterien handelt und wie das wirken soll, erzählt).


    Nochmals danke für die ganzen Erfahrungsberichte und das Wissen, was ihr hier vermittelt. Es tut wirklich gut zu wissen, hier fundierte Informationen zu erhalten von Menschen, die (leider) wissen wovon sie reden.


    Herzliche Grüße

    Sabrina

    Hallo Siggi, @Kopfblase und rainer,


    ihr seid wirklich toll, vielen Dank für die Begrüßung und eure Antworten.

    Nein, Kaffeesatzlesen macht absolut keinen Sinn, im Gegenteil, man macht sich total verrückt. Und ich denke, eines der wichtigsten Dinge wird es sein, möglichst rational an alles Weitere ranzugehen und nicht panisch zu werden. Ich werde mich da wirklich zusammen nehmen, weil ich meinem Partner so gut wie möglich helfen und nicht noch mehr Angst schüren möchte.


    Rainer, das hatte ich vergessen zu erwähnen: Auf dem Arztbrief (habe ich leider gerade nicht direkt vor mir) steht im Wortsinn: Nach durchgeführter TUR-B Instillation mit MMC. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt schon im Forum eingelesen hatte, ging ich mal fest davon aus dass es sich um die Abkürzung für Mitomycin handelt.

    Ich hatte es bei meinem Partner angesprochen und er meinte ihm wurde auch gesagt, dass er mit einem Zytostatikum "gespült" wird. Er konnte sich aber den Namen nicht merken.

    Ich hatte so ein paar Bedenken, weil das Krankenhaus nun mal in einer kleineren Stadt ist. Hinsichtlich der Behandlung, dem Eingriff und allem. Bis ich dann gesehen habe, dass sie eng mit der Uniklinik Mannheim zusammen arbeiten. Dorthin wurde auch das Gewebe für den pathologischen Befund geschickt.

    Die Blasenspiegelung durch den Uro, der an dem Krankenhaus auch operiert, wurde mit Hexvix vorgenommen. Auch davon hatte ich im Forum immer wieder gelesen und war daher schon etwas beruhigter. Das gab mir das Gefühl, dass er dort erstmal gut aufgehoben ist.


    Viele Grüße

    Sabrina

    Liebe Community,


    nachdem ich nun schon seit knapp zwei Wochen mehr oder weniger unsichtbar in diesem Forum unterwegs bin, möchte ich mich heute bei euch vorstellen.

    Mein Name ist Sabrina und ich lese und schreibe hier für meinen Lebensgefährten, der sich erst seit wenigen Wochen mit dem Thema Blasenkrebs konfrontiert sieht. Er ist 55 Jahre alt und wie bei vielen von euch, Begann die Geschichte bei ihm durch die Entdeckung von Blut im Urin. Dies spielte sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Mitte März ab, war aber ausreichend dass er gleich einen Termin bei seiner Hausärztin vereinbarte. Diese schickte ihn direkt weiter zum Urologen. Wenige Tage später wurde er dort untersucht. Abtasten der Prostata - kein Befund. Ultraschall - nichts zu sehen. Blasenpiegelung - ja, da ist eine kleine Auffälligkeit. Das sollten wir im Auge behalten. Kommen Sie bitte in 5 Wochen wieder. Es wurde also ein Termin für den 28.04. vereinbart für eine erneute Blasenspiegelung. Vorher hat mein Lebensgefährte noch eine Urinprobe für die Zytologie abgegeben.


    Danach ging schief, was schief gehen konnte. Mein Freund war gerade umgezogen. Und der Brief des Urologen mit der sofortigen Überweisung ins Krankenhaus fand den Weg in die neue Wohnung nicht, trotz Nachsendeauftrag. Dementsprechend ging mein Lebensgefährte ahnungslos zu seinem Kontrolltermin am 28.04., wo sowohl sein Urologe als auch er aus allen Wolken fielen.


    Nach dieser Information saß er nach seinem Termin erstmal geschockt im Auto, da kam schon ein Anruf aus dem Krankenhaus: Wenn es ihm möglich sei, in der nächsten halben Stunde vorstellig zu werden, könnte schon die Anmeldung, Papierkram, Anästhesiegespräch etc. gemacht werden, damit er am Montag den 04.05. zur TUR-B einrücken kann. Gesagt, getan. Es war also nur sehr wenig Zeit, den ganzen Schrecken überhaupt hochkommen zu lassen.


    Letzten Montag habe ich ihn also ins KKH in Bensheim gebracht und die OP fand um 14 Uhr statt. Zum Glück lief dabei wohl alles nach Plan und er konnte am Mittwoch Nachmittag das KKH schon wieder verlassen. Zur Zeit ist er noch krankgeschrieben, da er noch Symptome ähnlich einer Blasenentzündung hat...die Toilette ist derzeit ein beliebter Aufenthaltsort. Morgens noch etwas mehr Schmerzen beim Wasser lassen und der Magen/Darm Bereich scheint noch etwas durcheinander zu sein.

    Sehr viel schlimmer ist aber die Wartezeit bis zum Befund. Er ist sich bewusst darüber, dass die Sache ernst ist, schiebt die Infos aber noch weitestgehend weg von sich. Das ist auch in Ordnung, jeder geht anders mit einer solchen Situation um. Ich bin währenddessen die jenige, die ziemlich am Rad dreht. Ich habe eine riesen Angst vor dem, was jetzt alles passieren könnte. Ich halte mich aber zurück wenn wir zusammen sind, denn er ist der Betroffene und wie schlimm muss es erst für ihn sein? Daher informiere ich mich hier, dränge ihm aber nichts an Informationen auf, wenn er nicht explizit danach fragt.


    Heute nun ist der Besprechungstermin beim Urologen. Von diesem haben wir bereits am Sonntag (!) einen verpassten Anruf auf dem Handy gehabt und uns beiden ist das Herz in die Hose gerutscht. In dieser Situation geht man ja vom Schlimmsten aus. Das klärte sich zum Glück gestern Morgen - er wollte sich nur informieren, wie es meinem Partner geht, ob er schon aus dem Krankenhaus raus ist usw.


    Was dann aber nachher auf uns zukommt - wir können nur hoffen. Ich denke nicht, dass ich mit in die Praxis darf (Corona), mein Lebensgefährte möchte aber trotzdem, dass ich mit ihm hinfahre. Auch wenn große Angst da ist hofft er, dass der Befund überhaupt schon vorliegt, damit die Warterei ein Ende hat und besprochen werden kann, wie es weitergeht.


    Wahrscheinlich bringt es auch nichts, wenn ich den Arztbrief abtippe, den er bei der Entlassung aus dem Krankenhaus erhalten hat, damit ihr euch diesen anschauen könnt, oder? Letztendlich zählt wohl das, was der Pathologe gesehen/gefunden hat...

    Bitte entschuldigt den langen Text, aber irgendwie musste das alles mal raus. Wir haben bis jetzt noch niemandem davon erzählt. Es würde sowieso gefragt werden, wie schlimm ist es, was wird gemacht. Und darauf gibt es, Stand jetzt, eben noch keine Antwort.


    Einzige bisherige Aussage aus dem Krankenhaus - auf jeden Fall in etwa 6 Wochen eine weitere TUR-B. Und das scheint ja das normale Vorgehen zu sein, wie ich hier mehrfach gelesen habe.


    Ich sage einfach schon mal danke fürs Lesen und danke, dass es ein solches Forum mit so einer bemerkenswerten Community überhaupt gibt! Ihr macht eine tolle Arbeit und es ist wirklich unglaublich, wie viel Information und Wissen hier weitergegeben wird...danke!


    Liebe Grüße

    Sabrina