Beiträge von Gartenblick

    Hallo Hoffnung 78,


    super, dass dein Vater mit dem Stoma alleine klar kommt, das hat meine Mutter tatsächlich erst in der AHB (du nennst es Reha, ist aber eine sogenannte Anschlussheilbehandlung) gelernt.

    Sie war aber auch schon drei Tage nach Klinikentlassung dort und war vorher noch zu schwach und unsicher, um sich ihrem Stoma zu widmen.


    Auf der AHB hat meine Mutter ordentlich zugenommen und wurde von Tag zu Tag fitter und "lebendiger". Nach vier Wochen Aufenthalt in Bad Brückenau kam sie zurück beinahe so, als wenn nichts gewesen wäre.

    Du siehst, auf einer AHB wird man ordentlich betreut, verköstigt und aufgepäppelt in jeglicher Hinsicht. Das ist Gold wert.

    Wichtig ist, sich auf alles einzulassen mit dem Willen, wieder richtig auf die Beine zu kommen.


    Auch die Gesellschaft anderer dort zu suchen: das hat meiner Mutter sehr gut getan und es sind auch zum Teil nette bleibende Kontakte daraus entstanden.

    Die Lebensfreude kommt zurück, ganz sicher!


    Liebe Grüße

    Andrea

    Gartenblick

    Hallo Nad1985,


    zum Thema Ernährung bzw. Ernährungsumstellung:


    meiner Mutter wurde vor ihrer Zystektomie geraten, sie sollte sich auf jeden Fall ein kleines Polster anfuttern. Sie ist von Natur aus schlank und hatte vor Diagnosestellung krankheitsbedingt und zuerst unerklärlich ein paar Kilo abgenommen.

    Eine Operation führt ja oft dazu, dass man erstmal an Gewicht verliert - völlig logisch nach einem solchen Eingriff.

    Sie sollte laut Ärzten alles essen, was ihr schmeckt. Und das hat sie getan in den Wochen vor dem Eingriff und - sobald die beleidigte Verdauung wieder "im Lot" war - auch danach.


    Interessanterweise hat die Diagnose, die einem ja schon auf den Magen schlagen kann, letztendlich ihrem Appetit nichts anhaben können, sie hat sich auch diesbezüglich komplett auf die Ärzte verlassen.


    Sie ist und war schon immer ein Leckermäulchen, liebt Kuchen, aber auch genauso Obst und Gemüse sowie auch einen deftigen Schweinebraten.

    Alkohol trank sie noch nie regelmäßig und wenn dann sehr wenig, aber ein Glas Sekt oder Aperol ist auch mal drin.


    Ich bin der Meinung, die Ausgewogenheit und Vielfalt macht es, und so sollte es ja sowieso bei jedem von uns sein.


    Alles Gute,

    Andrea

    Liebe kneni,


    bei meiner Mutter war - was die Kommunikation nach außen betrifft - das Gegenteil der Fall: jeder, nicht nur der engste Kreis, wusste gleich von Anfang an Bescheid. Sie wollte das so und das war auch in ihrem Fall optimal. Als Rentnerin war das Thema "Umgang mit Kollegen" natürlich nicht relevant.


    Sie lebt in einem kleinen Dorf und ist dort sehr im gesellschaftlichen Leben involviert. Von daher wollte sie von vorneherein mögliche Gerüchte und Klatsch vermeiden, die sicher über kurz oder lang aufgetreten wären.

    Dieser sehr offene Umgang mit der Krankheit hat meiner Mutter und auch mir als Tochter sehr geholfen. Und auch den Außenstehenden, denen es das Verhalten meiner Mutter gegenüber sehr erleichtert hat.


    Ich bin der Meinung, dass es sowieso irgendwann durchsickert, und dann lieber korrekt als in der Gerüchteküche.


    Aber da muss jeder für sich selbst den richtigen Weg finden, es gibt da kein Richtig oder Falsch.


    Liebe Grüße,

    Andrea

    Hallo MK1975,


    meiner Mutter wurde Ende 2021 mit damals 74 Jahren die Blase entfernt und es wurde ein Urostoma angelegt.

    Mit DaVinci wurde damals in ihrer Klinik noch nicht operiert, sondern nur mit der klassischen Methode.

    Die OP hat von Schnitt bis zur Naht ca. 5h gedauert, damit muss man rechnen.


    Meine Mutter hat die OP super weggesteckt, sie hatte damals einen guten gesundheitlichen Zustand, aber eben auch nicht den einer Marathonläuferin ;-).

    Sie war im Anschluss nach der OP für knapp 24h auf der Intensivstation (Intensivstation ist üblich nach einem solchen Eingriff) und kam danach sofort auf die Normalstation. Dort war sie für knapp 2 1/2 Wochen, war dann für 3 Tage daheim und kam sofort im Anschluss auf eine Anschlussheilbehandlung (AHB).

    So viel zur Chronologie.


    Zwischen Diagnosestellung und Blasenentfernung waren ca. 5 Wochen. .

    Sie hat ordentlich gegessen in dieser Zeit, um ein Polster zu haben: sie ist von Natur aus schlank und natürlich verliert man nach solch einem Eingriff an Gewicht - das ist völlig normal. Das Verdauungssystem wird ja ziemlich geärgert.

    Außerdem hat sie sich viel mit Freunden und Bekannten getroffen bzw. telefoniert. Sozialkontakte waren vor allem auch in dieser Zeit vor der OP enorm wichtig, das hat sie unheimlich aufgebaut. Und natürlich auch in der Zeit danach.

    Über die Krankheit reden war ihr sehr wichtig, und zwar positiv im Sinne von: "Ich hab jetzt Blasenkrebs, das ist jetzt so, ich muss mich dem stellen und tu alles, was nötig ist, um den Feind zu bekämpfen. Und ich habe den Willen, weiterzuleben und mein Leben danach so zu führen wie vorher".


    Und ich kann sagen: das ist ihr bisher gelungen. Positive Grundeinstellung des Patienten und des Umfelds ist extrem wichtig.


    In meinem Thema kannst du auch gerne die Details lesen.


    Viele Grüße, Andrea

    Liebe Forumsmitglieder,


    nach langer Zeit melde ich mich wieder zum aktuellen Stand bei meiner Mutter.


    Sie hat sich dieses Jahr endlich getraut, zwei Urlaube zu machen (einmal Flugurlaub nach Mallorca, einmal Busreise nach Österreich). Es hat alles prima geklappt und sie ist voller Tatendrang für weitere Urlaube.

    Auch nochmal vielen Dank für den "Pass für Stomaträger": sie hat ihn zwar nicht benötigt, aber ihn auf einer Flugreise dabei zu haben war ein gutes Gefühl für sie. Auch der Schlüssel für die Behinderten-WCs kamen öfters zum Einsatz, eine sehr segensreiche Erfindung und eine tolle Sache. Sehr zu empfehlen gerade bei Stoma-Patienten.


    Sie ist - nun 2 Jahre nach der großen Operation - nach wie vor sehr fit. Im Moment gehen bei ihr die organisatorischen Vorbereitungen für diverse Faschingsveranstaltungen los, in die sie als "Oma des Vereins" schwer intergriert ist - an Aktivitäten wie Freundetreffen, Ausflügen, Kaffeekränzchen usw. mangelt es also nicht.


    Wichtig ist meiner Meinung nach immer ihre grundsätzlich positive und optimistische Grundeinstellung: sie lebt im Jetzt und genießt, was geht. Absolut richtig.

    Nach wie vor merkt man ihr ihre Erkrankung kaum an. Schon immer geht sie ja sehr offen damit um.


    Es kommt natürlich immer wieder die Angst und das bange Gefühl, wenn es in Richtung der Termine bei der Urologin und in Richtung CT geht.

    Im Juni wurde dann auch tatsächlich im CT eine Zyste in der Niere nach "Bosniak Typ II F" festgestellt, was sie etwas besorgt hat. Blutwerte usw. alles in Ordnung.

    Es wurde eine Verlaufskontrolle nach 3 Monaten angeraten.

    Ende Oktober kam Entwarnung: das Folge-CT ergab keinerlei verdächtigen Befunde, weder im Abdomen, Thorax oder Wirbelsäule. Alles "sauber" was zu sehen war.

    Nächste Kontrolle dann wieder 6 Monate später im Mai.

    Die Urologin ist super vorsichtig und hält sich akribisch an den Leitfaden.


    Was meine Mutter besonders freut: sie dient mittlerweile bei einer weitläufigen Bekannten als Musterbeispiel eines guten Verlaufs. Dieser Bekannten tut das positive Wesen meiner Mutter sehr gut und sie wird dadurch immer wieder aufgebaut, obwohl bei der Bekannten der Verlauf deutlich ungünstiger ist als bei meiner Mutter.

    Auch wenn klar ist, dass das nicht die Regel ist und es jederzeit auch anders sein kann - wir wissen alle, wie grausam diese Krankheit sein kann.


    Aber es gibt sie, diese positiven Beispiele, und das soll mein heutiger Bericht wieder zeigen.


    Liebe Grüße

    Andrea

    Hallo liebes Forum,


    zeitbedingt habe ich lange nichts geschrieben über den Zustand meiner Mutter, bisher läuft alles weiterhin prima.


    Sie zögert noch etwas, ist aber am Überlegen, mit zwei Freundinnen nach Mallorca zu fliegen und macht sich Gedanken, ob das mit ihrem Stoma problemlos geht (Flug, Schwimmen usw.). Sie ist diesbezüglich etwas ängstlich, war seit ihrer Zystektomie im Oktober 2021 bis auf viele Tagesausflüge noch nicht wieder "richtig" verreist.


    Ich weiß, dass einige von euch zu dem Thema Urlaub / Flugurlaub schon berichtet haben, weiß aber nicht mehr wer ;-).

    Von daher bin ich für eure Tipps dankbar bzw. den Verweis auf Mitgliederberichte, da kann ich ja selbst nachlesen.


    Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus,

    Andrea

    Liebe Steffi,


    keine schönen Umstände, aber gut, dass du das Forum hier gefunden hast: es hat mir als Tochter einer Betroffenen (meine Mutter war bei ihrer OP 74 Jahre alt) extrem weiter geholfen. Du kannst gerne ihre Geschichte bei mir im Thema lesen.


    Auch meine Mutter ist sehr gesellig, und das hat sich vor, während und nach dem Eingriff nicht geändert. Sie ist von Anfang an sehr offen mit ihrer Krankheit umgegangen, und das war für sie und ihre Bekannten, Freunde und Familie sehr wichtig. So ein Typ scheint dein Papa auch zu sein. Bestens!


    Meine Mutter hat sich wie dein Papa für ein Urostoma entschieden, genau aus den gleichen Gründen, und es noch in keinem Moment bereut. Ein Missgeschick ist ihr auch unterwegs noch nie passiert.


    Wie ihr das Ganze angeht, das klingt für mich sehr gut. Extrem wichtig ist immer eine positive Grundeinstellung, das ist gefühlt die halbe Miete.


    Lies dich ein hier im Forum, ich muss sagen, die allermeisten Infos habe ich hier im Vorfeld gelesen. So konnten wir bestens vorbereitet in die folgenden Arztgespräche gehen.


    Alles Liebe,

    Andrea

    Gartenblick vielen lieben Dank für all deine Infos und deinen ausführliche Bericht über deine Geschichte bzw. die Geschichte deiner Mama. Klingt alles durchaus gut im Griff. Das freut mich für euch. Jetzt bleibt mir nur zu hoffen das bei meinem Papa auch alles gut läuft. Ich bin wirklich sehr angespannt und total neben der Spur. Heute geht er mal zu seinem Urologen und lässt sich alles nochmal erklären ich glaube das wird ihm auch gut tun. Danke nochmal

    Liebe Dotter_2303,


    versuche bitte, ruhig zu bleiben, das tut auch deinem Vater gut und hilft ihm. Auch wenn es innerlich bei dir ganz anders aussieht, ich kenne das.

    Meine Mutter hat sich in dieser schwierigen Zeit sehr auf mich verlassen und hat sehr auf meine Reaktionen geachtet: war ich positiv, war sie es auch.

    Also wichtig: Mut und Zuversicht vermitteln - immer in dem Bewusstsein, dein Vater ist nicht allein mit dieser Diagnose. Die Medizin ist in diesem Bereicht wirklich extrem weit und vielfältig. Ihr schafft das!


    Liebe Grüße! Andrea

    Gartenblick danke auch dir für deine Worte. Geht es deiner Mutter jetzt einigermaßen gut ? Muss sie noch eine Therapie machen ? Wie lange hat es bei ihr gedauert bis sie wieder auf den Beinen war nach der Op ? Und wie geht es ihr mit dem Stoma. Ich weiß positiv denken hilft. Ich bin mir leider ein furchtbarer Angsthase. Und das alles belastet mich schon sehr und ich frage mich dann immer wie es ihm erst gehen muss wenn ich schon so drauf bin. Ich hatte so gehofft das wir es noch rechtzeitig entdeckt haben. Umso schockier bin ich jetzt. Ich weiß das wir jetzt das beste draus machen müssen. Und stark bleiben müssen. Danke nochmal.

    Hallo Dotter_2303 ,


    meiner Mutter geht es nicht nur einigermaßen, sondern richtig gut. Sie führt ihr Leben weiter so wie vorher, die Operation und "den Beutel" sieht ihr keiner an. Allerdings weiß jeder in ihrem Umfeld von ihrer Situation, sie hat das sofort nach Diagnosestellung sehr offen kommuniziert. Auch das war und ist immer noch sehr wichtig, hat ihr sehr gut getan und unheimlich geholfen, ob vor, während oder nach der OP. Und auch jetzt. Sie ist sehr aktiv und genießt ihr Leben, Nur einen Urlaub hat sie sich noch nicht getraut, aber das kommt noch.


    Sie hatte bisher keine Therapie in Form von Chemo, weder vor noch nach der OP. Die engmaschigen Nachsorgeuntersuchungen gaben bisher keinen Anlass dazu.


    Meine Mutter kam ca 2 1/2 Wochen nach der OP aus der Klinik; sie war nach der OP für etwa einen knappen Tag auf der Intensivstation - hier bitte nicht erschrecken, nach diesem sehr umfangreichen Eingriff geht es immer erstmal auf die Intensivstation, wird einem auch vorher gesagt. Ich durfte sie sogar gleich nach der OP kurz besuchen, und die Ärzte und Pfleger waren da schon sehr zufrieden mit ihr.


    Direkt nach der OP durfte sie mit Hilfe der Schwestern recht bald aufstehen, ist dann fleißig, als sie stärker wurde, immer über die Fluren der Klinik marschiert. Anfangs mit einem Rollator (nach der OP hat man noch so einige Zusatzbeutel an sich, die sie an einen Rollator gehängt hatte), dann ist sie ohne Hilfsmittel gelaufen. Bewegung war ihr sehr wichtig, von daher hat sie auch die Physiotherapeutin in der Klinik kaum gebraucht - sie war zu fit ;-). Man bekommt gut in der Klinik geholfen, wenn es um das Thema "Fitwerden" geht, bekommt auch Übungen gezeigt, die man selbst leicht im Bett ausführen kann - und wenn es nur das Bewegen der Zehen ist.


    Nach dem Aufenthalt in der Klinik war sie für 3-4 Tage daheim. Ich wohne mit meiner Familie im gleichen Haus und das war gut in diesen Tagen, da sie meine Hilfe brauchte, sie war natürlich geschwächt. Die Stoma-Versorgung übernahm in diesen Tagen die örtliche Patientenversorgung, da war sie auch noch zu schwach dafür. Diese hatte sich schon vor der OP bei ihr am Bett vorgestellt, sie beraten und den Besuch daheim angekündigt.

    Dann ging es sofort auf eine Anschlussheilbehandlung (AHB), diese ist sehr wichtig! Wurde direkt in der Klinik beantragt - auch der übliche Weg nach diesem Eingriff. Danach war sie wieder richtig fit. Der Umgang mit dem Stoma wurde dort eingeübt und bis sie nach 4 Wochen daheim war, beherrschte sie alles perfekt.


    Du findest einen ausführlichen Bericht in meinem Thema: Neuvorstellung: Mutter mit Urostoma seit Oktober 2021. Schau gerne rein.

    Und viele, viele andere Berichte hier im Forum, die dich gut informieren und hoffentlich beruhigen.


    Viele Grüße, Andrea

    Hallo Dotter_2303,


    ich hatte vergessen zu erwähnen in meinem Beitrag weiter oben, dass meine Mutter ein Urostoma (Beutel) hat und damit sehr zufrieden ist und super klarkommt. Ab einem gewissen Alter ist das oft die einfachere Art der Ableitung, und auf jeden Fall ist die Operation kürzer. Egal mit welcher Ableitung, Hauptsache es wird gelebt!

    Auch da findest du in diesem Forum viele wertvolle Informationen (es gibt Unterforen zu den einzelnen Ableitungen, klick dich gerne mal durch).


    Vom endgültigem Befund mit Empfehlung, die Blase entfernen zu lassen, bis zur Operation (radikale Zystektomie mit Anlage eines Urostomas) waren es vier Wochen bei meiner Mutter.


    Der Tumor bei meiner Mutter sollte aufgrund seiner Beschaffenheit damals schnellstmöglich entfernt werden, von daher war eine Chemo kein Thema erstmal. In einigen Fällen ist dies aber sinnvoll, da würde ich wirklich erstmal das Gespräch mit den Ärzten abwarten, bevor ihr euch verrückt macht.


    Alles Gute und Kopf hoch!

    Andrea

    Hallo Dotter_2303,


    das erinnert mich an die Situation bei meiner Mutter im Oktober 2021, du kannst ihre Geschichte gerne bei mir nachlesen.

    Zum PD-L-1 Status kann ich leider auch nichts beitragen, das war bisher in ihrer Behandlung nie ein Thema.


    Zur Operation kann ich sagen: meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt 74 Jahre und hat den Eingriff sehr gut weggesteckt. Sie bekam in der Klinik im Aufklärungsgespräch vor der Zystektomie gesagt, dass es zwar ein großer Eingriff sei, aber sie das gut meistern werde. Und so war es auch.


    Sie war und ist nicht in diesem Forum angemeldet, aber ich habe mich damals sehr intensiv hier informiert und habe sie immer mitinformiert. Von daher wusste sie und natürlich auch ich als Tochter ziemlich genau, wie das Ganze abläuft, und das war wirklich für uns beide sehr beruhigend. Auch die Ärzte waren beeindruckt, wie gut wir in den Gesprächen informiert waren, und das hat die Gespräche deutlich erleichtert.


    Natürlich war die Angst da, bei meiner Mutter und auch bei mir als einziger Tochter, wer hätte das nicht, aber vorher gut informiert zu sein hat viel davon abgemildert.


    Das Wichtigste ist hier immer beim Angehörigen und auch beim Patienten: positives Denken, auch wenn es oft schwer fällt, denn dieses positive Denken überträgt sich unheimlich auf den Patienten!

    Bei meiner Mutter war es unglaublich, was ihre und auch meine Einstellung ausgemacht hat, das haben selbst die Ärzte, Pflegepersonal, Freunde, Bekannte festgestellt. Vor, während und nach der Operation - sie war den Umständen entsprechend "echt gut drauf".


    Ich will hier nichts bagatellisieren, natürlich ist das ein großer Eingriff, und danach dauert die Regeneration. Aber alles andere wäre ja auch sehr unrealistisch.

    Ich kann auch nur vom Verlauf bei meiner Mutter sprechen, aber ähnlich gute Verläufe gibt es hier einige.


    Hoffentlich kann ich damit etwas zu deiner Beruhigung beitragen. Melde dich gerne, wenn du etwas genauer wissen magst.


    Liebe Grüße - und "think positive"!

    Andrea

    Liebe Jutta,


    bei meiner Mutter waren es 3 Tage zwischen Klinik und AHB in Bad Brückenau. In dieser Zeit war sie noch sehr geschwächt und die Stoma-Versorgung wurde täglich von der örtlichen Patientenversorgung übernommen. Auf der AHB ging es ihr wirklich von Tag zu Tag besser, und nach 4 Wochen kam sie als "neuer Mensch" heim.


    Einige hier im Forum hatten wohl eine längere Pause dazwischen und sind damit gut klargekommen.

    Das ist sicher von Fall zu Fall verschieden, für meine Mutter war der kurze Zeitraum ideal, und so hatten es ihr auch die behandelnden Ärzte empfohlen.

    Aber wie gesagt: jeder Fall ist anders.


    Wichtig ist die AHB an sich.


    Alles Liebe für dich - du schaffst das!

    Liebe Grüße, Andrea

    Hallo Jeffrey,


    ich schreibe hier als Angehörige: meine Mutter hat seit über einem Jahr ihr Urostoma - du kannst ihre Geschichte gerne in meinem Beitrag verfolgen.


    Warst du denn schon auf einer Anschlussheilbehandlung? Dort wurde ihr vieles beigebracht im allgemeinen Umgang mit dem Stoma, auch für die Nacht. Sehr wichtig meiner Meinung nach, so eine AHB.


    Da sie ihr Stoma auf der rechten Seite hat, schläft sie auf der rechten Seite des Doppelbettes, schließt ihren Beutel mit einem Adapter an einen Nachtbeutel an, den legt sie sicherheitshalber in eine Schüssel (auch wenn da noch nie etwas "passiert" ist). Auf den Bauch legt sie sich nicht, aber sonst schläft sie in allen Lagen.


    Das mit dem Durchschlafen war auch anfangs ein Thema bei meiner Mutter, aber ich glaube, das ist völlig normal bei solch einem Eingriff, der langdauernden Narkose usw. Und auch die Psyche muss mit dieser veränderten Situation und Diagnose erst einmal klar kommen. Deine Operation ist gerade einmal vier Wochen her, das gibt sich, ganz sicher!


    Viele Grüße,

    Andrea

    Hallo zusammen,


    heute nach langer Zeit mal wieder ein Update zum Verlauf bei meiner Mutter.

    Die letzte Untersuchung bei der Urologin wie auch das CT Thorax und Abdomen von vor einer Woche war unauffällig, alle sind sehr zufrieden mit ihr und ihren Werten - sie selbst auch :-).


    Ihr Kreatininwert ist mit 1,19 leicht erhöht, was aber wohl aufgrund einer leichten Nierenstauung, die seit Diagnosestellung besteht, normal sei. Sie achtet täglich darauf, sehr viel zu trinken (Wasser, Tee ...), was laut Ärztin hervorragend sei. Bisher hatte sie auch ("Klopf-auf-Holz") nie mit einem HWI zu tun, da hilft sicherlich auch das viele Trinken.


    Mit ihrem Stoma und dem ganzen Drumherum bestehen nach wie vor keine nennenswerten Einschränkungen. Sie ist gesellschaftlich und sportlich aktiv und zur Zeit im örtlichen Verein - wie auch in den Jahrzehnten vor Corona - schwer mit Faschingsvorbereitungen beschäftigt :-).


    Nach einigen bürokratischen Hürden klappt es jetzt auch ganz gut mit den Kompressionsstrümpfen, die sie verordnet bekam aufgrund der Stauungen durch die fehlenden Lymphknoten. Lymphdrainage erhält sie 2-3 mal in der Woche, das tut ihr immer sehr gut. Die Schwellungen sind deutlich zurückgegangen.


    Ihren Haushalt schmeißt sie komplett alleine, bei ihrem Hobby Gartenarbeit muss man sie manchmal bremsen, aber sie hat sich da sehr gut im Griff und weiß, was zu viel ist.


    Fazit aktuell: Krankheit und Stoma als "Lebensretter" akzeptiert, keine Scheu und keine Scham im Umgang damit. Leben genießen!


    In diesem Sinne möchte ich an dieser Stelle als Angehörige wieder anderen Mut machen, natürlich immer im Bewusstsein, dass das nicht immer so verläuft.

    Und auch niemand von uns - ob gesund oder krank - kann in die Zukunft blicken, und das ist auch gut so.


    Ich wünsche euch allen - ob Erkrankte oder Angehörige - Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2023 mit viel Gesundheit und vielen schönen Augenblicken. Lasst euch nicht unterkriegen, lasst es euch gut gehen!


    Liebe Grüße

    Andrea

    Hallo @Pitti57,


    es ist wie mit allem: es gibt immer Vor- und Nachteile.

    Meine Mutter habe ich 4 Tage nach der Entlassung aus dem KH zur AHB nach Bad Brückenau gefahren. Natürlich noch sehr schwach. Dementsprechend wurde das Programm dort gestaltet. Von Tag zu Tag kam sie mehr zu Kräften, der Austausch mit anderen Betroffenen so direkt nach der OP tat gut. Und nach 4 Wochen kam sie beinahe "wie die alte" zurück. Für sie war die Entscheidung, kurz nach der OP zu gehen, genau richtig. Vor allem auch in Hinsicht darauf, dass sie damit den Umgang mit dem Urostoma richtig erlernen konnte. Bei dir ist es ja ein Pouch, wenn ich das richtig im Kopf habe.

    Das Ganze wurde direkt von der Sozialstation der Klinik organisiert, und die haben auch empfohlen, recht bald zu gehen. Aber auch das ist sicher von Fall zu Fall verschieden.

    Auch du bekommst da sicher die richtige Empfehlung.

    Egal wie und wann: eine AHB ist Gold wert.


    Liebe Grüße und alles Gute,

    Andrea

    Hallo Jutta, meine OP steht auch noch bevor. Nächste Woche Donnerstag ist das Vorgespräch und am 4.11 dann die OP. Mir wurde auch gesagt, das alles raus muss aber ich mache mir mehr Gedanken über die grosse OP und die Tage danach. Ich habe viel gelesen, das die Leute nach der OP Schwierigkeiten mit Darmbeschwerden, Übelkeit und erbrechen habe. Davor habe ich etwas Angst. Ich denke aber auch, daß es bei jedem unterschiedlich ist, das ja jeder Körper anders reagiert und hoffe natürlich, daß es bei mir nicht so schlimm wird😊Ich begebe mich ab Sonntag freiwillig in Quarantäne, werde nicht mehr unter Leute gehen, weil ich zu grosse Angst vor Corona habe und das sich dann wie bei dir die OP verschiebt.

    Ich wünsche dir für die OP alles erdenkliche Gute und das du sie gut übersteht. Je näher die OP rückt, desto nervöser werde ich aber ich lenke mich viel mit backen und basteln für Weihnachten ab. Versuch immer positiv zu denken, das mache ich auch und mir hilft es.

    Viel Glück🍀🍀🍀👍

    Hallo Piti57,


    zu deinen Bedenken wegen Übelkeit, Darmbeschwerden usw. kann ich folgendes sagen:

    fang am besten vorsichtig und langsam, wenn es wieder geht, mit der Nahrungsaufnahme an. Bei meiner Mutter war es so, dass ihr Appetit recht bald sehr groß war (und zwar auf alles mögliche). Daher hatte sie voller Begeisterung und wohl zu bald nach der OP Spaghetti Bolognese gegessen, was ihr im Krankenhaus gegeben wurde. Sie war sehr verwundert über diese "normale" Mahlzeit, hat aber fast alles weggeputzt.

    Nun, das war wohl zu früh für sie, es kam nämlich alles wieder heraus. Die Ärzte und Schwestern hatten sie laut deren Aussagen aufgrund ihres sehr guten Gesamtzustandes nach der OP etwas überschätzt, was die Verdauung angeht. Hat nichts kaputt gemacht, war aber natürlich unangenehm.


    Gegen die Übelkeit gab es Medikamente, auch intravenös, das bekommt man dann gut in den Griff.

    Klar, so eine lange OP und die entsprechende Narkose dazu beutelt, und da ist der Verdauungstrakt doch recht durcheinander.


    Also mein Tipp hier an dieser Stelle: auch wenn der Appetit noch so groß auf bestimmte, aber evtl. schwer verdauliche Speisen ist: lieber noch etwas abgewartet und lieber einen Tag länger mit der Schonkost verbracht.

    Nachdem meine Mutter sich dann langsam ans normale Essen herangetastet hat, war wieder alles bestens.

    Und so wird es bei dir auch.


    Thema Klamotten: Nachthemden/längere T-Shirts, bequeme Schlafanzugshosen und Jogginghose/anzug, warme Kuschelsocken gegen kalte Füße. Breiterer Schal ist immer gut, falls es im Zimmer kühl ist.

    Längeres Ladekabel (je nachdem sind die Buchsen etwas zu weit vom Kopfteil weg).

    Falls die Verdauung nicht so richtig in Schwung kommt: Trockenpflaumen helfen Wunder!


    Ich drücke dir fest die Daumen für deine OP, die Medizin kann so viel und vor allem im Bereich Blasenkrebs wurden unheimliche Fortschritte gemacht. Immer optimistisch bleiben, auch mit der Gewissheit: du bist hiermit nicht alleine. Das siehst du in diesem Forum.


    Liebe Grüße,

    Andrea

    Hallo Petra 26,


    ich kann nur von meiner Mutter (geb. 1947) berichten: als sie nach 2 1/2 Wochen aus dem Krankenhaus kam, hatte sie die OP sehr gut überstanden, war aber nach dem großen Eingriff sehr geschwächt (psychisch und physisch).

    Sie war ca. 3 Tage daheim und kam sofort auf die AHB, das wurde alles direkt vom Sozialdienst der Klinik in die Wege geleitet.

    Sie war insgesamt 4 Wochen dort, und jeden Tag ging es stetig aufwärts.


    Die diversen Anwendungen und vor allem auch das Gefühl, nicht alleine zu sein mit dieser Krankheit, haben ihr sehr gut getan.

    Erst dort hat sie auch den richtigen Umgang mit ihrem Stoma gelernt, und das sehr routiniert.


    Sie würde es immer wieder so machen und hat es keine Sekunde lang bereut.


    Euer Ferienhaus läuft euch ja nicht weg :-).


    Liebe Grüße, Andrea