Ich habe Fragen

  • Hallo Leute,bin als Betroffener des Harnblasenkrebs auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe durch Lesen erstaunt festgestellt, mit welchen Wissen und mit welcher Kompetenz ( wohl resultierend als Betroffene in ihren getroffenen Erfahrungen ) hier Fragen beantwortet werden.Ich selbst bin 74 Jahre alt und bei mir wurde im Dezember 2011 ein Blasentumor diagnostiziert. Nach der 1. Op. und dem histolog. Befund wurde der Tumor mit T1 /G3 klassifiziert. Es folgte dann wohl die übliche Therapie mit Mitomycin. Die Nachresektion erfolgte dann im Februar 2012, nach dem Befund ohne eindeutigen Nachweis einer „tumorösen urothelialen Neubildung“ bzw. ohne zweifelsfreien Nachweis von Karzinomrestgewebe.Weitere Therapie mit Mitomycin (kalt) zurzeit 12. Instillation.Jetzt am 24.8.12 erfolgte die fällige Zystoskopie, bei der ein Rezitiv festgestellt wurde und der Arzt von einer erneuten Op. sprach. Karteieintrag des Arztes:„Kallibrierung: o.B ,Urethrapassage glatt. Prostatataadenom. Blase trabekulliert, multible flache, teilspapilärer Blasentumor, Blasenboden links/Blasenseitenwand. Ostien o.B.“Natürlich bin ich jetzt einmal geschockt. Am Rande sei erwähnt, dass ich mich während der Therapiezeit 4 X in stationärer Behandlung befand, wegen Fieberschübe, die angeblich durch Keime in der Blase ( Klebsiella pneumoniae ) verursacht wurden und die mit Infusionen mit Meronem 500 behandelt wurden.)Ihr kennt ja sicher das Problem, die Praxen sind überfüllt. Der Arzt hat offensichtlich wenig Zeit für ein Gespräch über den weiteren Verlauf der Therapie.Ich gehe davon aus, es beginnt bei mir das Spiel wieder von vorne, wobei ich nicht genau weiß, welche Therapie angedacht ist. ( vielleicht BCG ? )Ich frage mich natürlich, welche Therapie in meinem Fall sinnvoll ist und welche Erfolgsaussichten bestehen eigentlich. Dazu muss ich sagen, dass der Erhalt der Blase für mich höchste Priorität hat.Ich hätte gerne von Euch dazu Eure Meinung gehört und ich bedanke mich bereits im Voraus.

  • Guten Abend, Torfmann,


    sei gegrüßt im Forum.


    Dein pT1G3 kann - noch - blasenerhaltend behandelt werden.


    Da wahrscheinlich ein Mitomycinversager vorliegt, sollte die nächste Therapie mittels BCG erfolgen.
    Danach die Folgespiegelung möglichst unter PDD, ( z.B. Hexvix ).


    Es ist möglich, einige TUR-B durchzuführen, ( hier im Forum hat es Betroffene mit 15 bis 20 TUR-B ), eventuell - aber wirklich nur eventuell - wird es irgendwann mal keine Rezidive mehr geben.
    Diese Zeit ist natürlich nicht einfach, nicht nur wegen der dann latent vorhandenen Blasenentzündungen, sondern auch wegen der psychischen Belastung.
    Man weiss, dass da was ist, man weiss nur nicht, ob es schon wieder wächst.......


    Wenn Du also Deine Blase "erhalten" willst, brauchst Du ein starkes Ego.
    Und einen Urologen, der zuhört und sich auch kümmert.


    Da Du sicherlich die nächsten Jahre mit dem Befund zu tun hast, ist die Arztsuche wichtig.
    Du bist aus Haselünne. Schreib mal "Hexe" an, ( http://www.forum-blasenkrebs.net/user/388-hexe/ ), die kennt in der Gegend die Ärzte, vielleicht hat sie einen guten Tipp.....


    Gruß
    Eck :ecke: hard

  • Das ist hier immer die Frage, was tun bei einem T1 G3 ?
    Zwei TUR B hast du nun hinter Dir, eine mit Mito, dazu Folgebehandlung mit Mito, dann wieder ein Rezidiv, wieder TUR und nun die Frage.
    Mein Prof sagte mal, ein G3 kommt immer wieder, da können sie machen was sie wollen. Ob an gleicher Stelle oder woanders ist nicht die Frage, es kommt immer wieder.
    Ehrlich gesagt, mir wäre das Eisen zu heiß, war es wirklich nur ein T1 ? Tendiert er schon zu T2 ? Wäre hier noch Synergo eine Alternative ? Wahrscheinlich weniger da unter Mito schon mal ein Rezidiv aufgetaucht ist.
    Also bleibt nur noch BCG, einmal volles Rohr, taucht dann wieder was auf ist sie wohl oder übel fällig, die Blase.
    Die Entscheidung liegt bei Dir, ich hoffe du hast einen guten Riecher und triffst den Punkt. Viel glueck dabei.


    Rainer

  • RE: RE: Geeignete Praxissuche , Wohnort Haselünne



    Hallo, danke für die Nachricht. Habe in Rheine angerufen, so schnell ist aber kein Termin für eine Zweitmeinung zu bekommen. (Möglich beim Chef am 3.9. als Selbstzahler)


    Auch ist mir neu, dass eine Arztpraxis für die Nachsorge zertifiziert sein kann oder muss.


    Wie ich bereits in meinem Beitrag schrieb, ist bei mir in der Blase ein Rezitiv an einer anderen Stelle in der Blase aufgetrete. Eine OP (laienhaft ausgedrückt, Schälung) ist wohl unumgänglich. Nennt sich das TUR-B ? Egal, ich werde diese OP wohl bei meinem bisherigen Urologen, der Belegarzt hier in einem Krankenaus ist oder im Krankenaus in Lingen in der dortigen Fachabteilung für Urologie durchführen lassen. Dann erfolgt wohl eine neue Begutachtung des Resektats und man kann den weiteren Weg erörtern. Du schreibst, dass bei einigen Mitgliedern im Forum die Begutachtung eher geschönt war. Wenn das Fakt ist, so sollte man anregen, dass diese Pathologen hier im Forum transparent benannt werden, oder ?


    Nach meiner 1. Schälung in der Paracelsus Klinik in Düsseldorf-Golzheim wurder der Befund PT1 /G3 im Dez. 2011 von dem Institut für Pathologie , Lukaskrankenhaus in Neuss erstellt.


    Beurteilung in Kurzform: Blasendach: Resektatspäne aus dem Bereich des Blasendaches mit einem gering differenzierten Urothelcarcinom und Infiltration des subepithelialen Bindegewebes ( pT, G3 )


    Linke Seitenwand der Blase: Gewebe aus dem Bereich der linken Seitenwand mit mäßiggradiger chronischer und florider Urocystitis ohne Anhalt für Malignität.


    Blasenhinterwand: Gewebe aus dem Bereich der Blasenhinterwand mit einer Urocystitis cystica ohne Anhalt für Malignität.


    Die Nachresektion erfolgte bei meinem Urologen (Belegarzt) im Februar 2012. Die Befundung des Blasennachresektats erfolgte hier von der Gemeinschaftspraxis für Pathologie Störkel u. Partner in Wuppertal. Hier in Kurzform:


    Linke Seitenwand der Blase, linke Seitenwand Blasenauslass und prostatische Harnröhre: Kein Anhalt für Malignität an den vorliegenden Biopsien.


    Und dennoch, jetzt ein Rezitiv. Dies als Info, mal sehen, was die Beurteilung nach der nächsten OP ergibt.


    MfG. Torfmann

  • Auch ist mir neu, dass eine Arztpraxis für die Nachsorge zertifiziert sein kann oder muss.

    Hallo Torfmann,


    da hast Du etwas völlig mißverstanden. Ich hatte geschrieben, daß eine ambulante Praxis zur Durchführung einer Instillationstherapie mit Zytostatika zertifiziert sein muß, nicht aber zur Nachsorge. Nur bietet sich doch an, alles in einer Praxis machen zu lassen.

    Du schreibst, dass bei einigen Mitgliedern im Forum die Begutachtung eher geschönt war. Wenn das Fakt ist, so sollte man anregen, dass diese Pathologen hier im Forum transparent benannt werden, oder ?

    Auch hier liegt ein Mißverständnis vor; die Befunde waren nicht geschönt, wie Du vermutest, die Pathologen waren einfach nur schlecht. Sie wussten es eben nicht besser. Das ist leider in fast 50% aller pT1G3 Befunde so, wie man aus diversen retrospektiven Studien weiß.


    Dies hier nur, um üblen Gerüchten aufgrund von Mißverständnissen vorzubeugen.


    Liebe Grüße
    Hexe :tanzen:

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