Liebe Forums-Gemeinde,
vielen Dank für den Zuspruch, gerade ist er los gedackelt zum Bus, etwas unsicher und aufgeregt nach gut 6 Wochen Krankschreibung.
Ich denke, er wird die Arbeit im Museum schaffen, hoffentlich nicht zu viel (anstrengender) Publikumsverkehr..... aber er wird sich konzentrieren müssen und kann dort seine Gedanken nicht einfach schweifen lassen. Bin gespannt.....
Vor der Diagnose ist er gern und viel spazieren gegangen, nicht nur mit dem Hund (und/oder mir), auch alleine, aber die letzten Wochen fehlte ihm leider der Antrieb zu Allem.
Mit Depressionen hatte er vor knapp 2 Jahren schonmal zu tun, als er nach 6 Tagen Krankschreibung die Kündigung erhielt in dem kleinen Einzelhandelsgeschäft, wo er über 7 Jahre gearbeitet hatte. Die Kündigung ist ja leider in Kleinstbetrieben problemlos auch während Krankheit möglich.
Das hat ihn damals sehr zurück geworfen und sein Selbstwertgefühl extrem verletzt, da er ansonsten eigentlich immer ziemlich perfektionistisch ist und, wohl auch aufgrund seiner lieblosen und harten Kindheit, bemüht ist, immer alles korrekt, super und fehlerfrei zu machen.
Jedenfalls hatte er damals einige psychologische Gespräche, die ein wenig Entlastung brachten, richtig gut wurde es aber erst vor einem Jahr, als er im Museum anfing zu arbeiten.
Dort im Team erfährt er die Wertschätzung die er verdient und ist auch sehr kollegial und immer bereit auszuhelfen.
Seine, auch aus meiner Sicht, psychosomatischen Nebenerkrankungen haben mich sehr überrascht und es tut gut zu hören, dass er damit kein Einzelfall ist. Als Außenstehender denkt man leicht: "Mann, was stellt er sich denn an oder was denkt er sich schon wieder Neues aus".
Leider sind das ja aber alles reale (zusätzliche) Erkrankungen und nix Eingebildetes, müssen behandelt werden und rauben zusätzlich Kraft. Er hat mir da wirklich sehr leid getan.
Unsere Ernährung war schon vorher recht gesund, aber es gibt ja bekanntlich nichts, was man nicht noch optimieren kann
Inzwischen bauen wir mehr Rohkost ein, deutlich weniger Fleisch (ist sowieso sehr teuer geworden...), mehr Gemüse und ich habe das Sprossen-Keimgerät aus dem Keller reaktiviert. Grüner Tee, Kurkuma, Gurkensalat....und möglichst nen Apfel pro Tag, naja, all so verschiedene Sachen, die wenig Aufwand machen.... prinzipiell weiß man ja, was gesund ist und was nicht, man muss nur lernen, dieses Wissen auch zu beherzigen und in den Alltag einzubauen....
Und natürlich nicht alles zu dogmatisch sehen, Pizza und Bier oder ne Bratwurst kommen auch immer noch mal auf den Tisch
Ich schaue jetzt im Home-Office aus dem Fenster und erfreue mich am Anblick vom frischen Grün und den bunten Blumen im Garten unter dräuenden Wolken und am Quaken der Frösche nebenan.
Euch allen einen guten Tag,
Ulf