Beiträge von Chris1965

    Ob das sinnnvoll ist, jetzt nochmal abzuwarten, um dann vermutlich letztendlich doch die Blase entdfernen zu lassen (wie es anscheinend schon längst hätte gemacht werden sollen)? Es stimmt zwar, dass der Arzt nicht viel sieht bei der entzündeten Blase. Aber da die Nebenwirkungen ja sowieso viel extremer als üblich waren, kann das ja noch Wochen dauern, bis sich die Blase erholt hat!


    Ich glaube euch ist das "Spiel um Leben und Tod" immer noch nicht bewusst.


    Wir hatten hier schon öfter Leute, die aus lauter "Hoffnung auf ein gutes Ende" zu lange gewartet haben.


    Aber vielleicht sehe ich das jetzt auch zu streng, die anderen werden sich dazu besser äußern können.


    Mir bleibt nur ein sehr mulmiges Gefühl.



    Liebe Grüße


    Christina

    Es tut mir auch sehr leid für dich, Herbert, aber auch für die anderen, die durch solche Geschehnisse, solches Versagen der Ärzte "heruntergezogen" werden.


    Sicherlich ist dieses Forum hier eines der besten Mittel, um solche Fehleinschätzungen der Ärzte zu verhindern, indem man sie hinterfragt. Viele von euch haben aufgehört, den Ärzten blindlings zu glauben, seitdem sie hier im Forum Mitglied sind.


    Eigentlich ist auch meine Mutter einer unglaublichen Fehleinschätzung ihres eigentlich guten Urologen zum Opfer gefallen. Wobei man aber insofern relativieren muss, dass meine Mutter ja 6 Jahre lang nach der verheilten Zystektomie nicht mehr zu einem Arzt gegangen ist und damit ihr Rezidiv und ihren Tod bewusst in Kauf genommen hat.


    Aber sie wurde bei der Zystektomie ja fast komplett zugenäht. Und als nach 6 Jahren plötzlich ein Ausfluss aus der winzigen Öffnung kam... da war mir als Laien sofort klar, dass das ein Rezidiv ist. Ich habe meine Mutter zu ihrem behandlenden Urologen geschickt und der Trottel (Entschuldigung!) hat zu ihr gesagt, sie müsse zu einer Gynäkologin gehen. Obwohl doch überhaupt nichts gynäkologisches mehr bei meiner Mutter vorhanden war.


    Die Gynäkologin konnte nicht mal einen Abstrich machen, kam nicht in die Öffnung hinein und hat dann nur die austretende Flüssigkeot untersuchen lassen... und da waren Urothel-Carcinom-Zellen dabei.


    Mit diesem Befund ging meine Mutter nochmal zum Urologen und anstatt dass er sie nun in die Urologische Klinik geschickt hätte, in der sie operiert wurde, hat er geleugnt, dass es sich um Krebs handelt (!) und sie in eine gynäkoligosche Klinik geschickt.


    Mein Intervenieren hat nichts gebracht, meine Eltern haben mir nicht geglaubt.


    Und die gynäkologische Klinik hätte meine Mutter zu gerne aufgeschnitten, weil sie so etwas noch nie gesehen haben... aber sie haben auch dazu gesagt, dass sie gleich wieder zumachen, wenn sie nix machen können. Ja, was hätten sie denn machen können? Bei einem Urothel-Carcinom, bei einem Ileum Conduit? Da haben die doch gar keine Erfahrung damit!


    Eine der Ärztinnen hat es meiner Mutter dann auch (heimlich) gesagt... sie solle sich keinesfalls in der gynäkoligischen Klinik operieren lassen, sondern in einer urologischen. Aber da hatte meine Mutter dann schon wieder die Nase voll von Ärzten und ist zu keinem mehr gegangen.


    Wie meine VorrednerInnen schon geschrieben haben: Man muss selbst ein bisschen mitdenken, seinem Körper und den Symptomen vertrauen. Nachhaken bei den Ärzten. Sich hier im Forum erkundigen.


    Und... was mir hier im Laufe der Jahre immer wieder aufgefallen ist... wenn Schmerzen im Beckenbereich auftreten... oder andere Knochenschmerzen... sofort dort mit bildgebenden Verfahren (Knochenszintigramm oder so) genauestens untersuchen lassen. Irgendwie habe ich immer wieder das Gefühl, dass Knochenmetastasen so spät gefunden werden.



    Liebe Grüße und alles Gute für euch


    Christina

    Hallo Rita,


    herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Zum medizinischen kann ich nicht viel sagen, obwohl ich schon auch irgendwie das diffuse Gefühl habe, dass man hier nicht mehr weiter "auf Zeit" spielen sollte.


    Was mir aber auffällt: Rita und Rainer, ihr wohnt in der gleichen Stadt. Da könnte es doch sein, dass Rainer gute Tips für Ärzte bzw. Krankenhäuser für eine Zweitmeinung geben kann.



    Liebe Grüße und alles Gute für deinen Mann


    Christina

    Liebe Heike,


    auf die Gefahr hin, mich hier im Forum wieder "in die Nesseln zu setzen", muss ich dir schreiben, dass aus fast jeder deiner Zeilen herauszulesen ist, dass ihr die drohende Gefahr, die Ernsthaftigkeit und die Lebensbedrohlichkeit des Blasenkrebses nicht erkannt habt.


    Wenn ihr wartet, bis dein Mann sich langsam mit dem Gedanken an eine Operation vertraut gemacht hat, ist es vielleicht schon zu spät! Leider muss erfahrungsgemäß erst operiert werden und dann kann man sich damit vertraut machen. Wenn ihr hier im Forum aufmerksam lest, werdet ihr meine Worte nachvollziehen können.


    Auch die Tatsache, dass ihr mit den Ärzten "nicht so recht ins Gespräch kommt", zeigt, dass ihr den Ernst der Lage unterschätzt. Aber vielleicht könnt ihr wenigstens die Ratschläge meiner Vorredner (bzw. -schreiber) ernst nehmen und den gesamten pathologischen Befund einstellen sowie SOFORT die Ärzte auf die weitere Vorgehensweise befragen bzw. eine Zweitmeinung einholen. Ich habe das Gefühl, dass ihr die Ärzte wechseln müsst - und zwar nicht unbedingt, weil die Ärzte nix taugen würden (dazu kann ich schlecht eine Aussage treffen), sondern weil ihr und die Ärzte seit Jahren aneinander vorbei redet und hier wohl die Situation verfahren ist - oder die Fronten verhärtet sind.


    Deutliche Worte hier im Forum haben schon so manches Leben gerettet. Den Kopf in den Sand zu stecken (und sei dein Mann noch so jung) hat noch nie etwas gebracht beim Blasenkrebs. Außer einen frühen Tod.


    Ich wünsche euch alles Gute, deinem Mann recht gute Besserung - und dass ihr euch jetzt wirklich schnell für das Leben entscheidet.



    Liebe Grüße


    Christina (die hofft, dass sie euch aufgerüttelt hat)

    Hallo Paavalli,


    wenn ich völlig unbedarft und möglichst objektiv deine Berichte lese, so wirken sie auf mich diffus und latent aggressiv.


    Dies ist zwar - wenn du tatsächlich schon so schlimme DInge erlebt hast mit Ärzten - verständlich. Es wird jedoch deine Situation nicht verbessern. Vor allem auch nicht, wenn du anscheinend zu keinem Arzt mehr Vertrauen bilden kannst und den ganzen Berufsstand "über einen Kamm scherst".


    Deshalb habe ich auch keine tröstenden oder helfenden Worte für dich, denn ich fürchte, sie würden irgendwo in deiner vorgefassten Meinung versickern.


    Aber einem deiner Sätze muss ich vehement widersprechen. EInfach deshalb, weil ich weiß, das diese Satz falsch ist und weil ich nicht möchte, dass jemand, der den Satz liest, ihn für wahr erachtet. Es handelt sich um folgenden Satz:



    Schmerztherapeuten können einem nicht mehr geben als Morphium.


    Hier irrst du - und zwar gewaltig!


    Ich wünsche dir, dass du noch so weit Vertrauen in Ärzte finden kannst, dass man dich gut behandeln kann und du gesund wirst - an was auch immer du leidest.



    Viele Grüße


    Christina

    Liebe Simone,


    herzlich Willkommen hier im Forum, dem besten zum Thema Blasenkrebs und einem der besten, was die Menschlichkeit betrifft.


    Ich kenne mich mit Blasenkrebs nur wenig aus, bin "nur" eine Angehörige.


    Aber ich kenne mich mit Panikattacken und Angststörungen ein bisschen aus. Ich leide darunter und es wird von Jahr zu Jahr ein bisschen schlimmer.


    Ob du das hast, weiß ich nicht. Für die reine Blasensache können dir die anderen besser antworten.


    Aber du bezeichnest dich selbst als "Hypochonder" und ich kenne das Gefühl sehr gut, wie die Angst einen auffrisst... obwohl die Ärzte nichts finden.


    Sehr weit in dieser Spirale bin ich noch nicht, aber im Mai hatte ich einen vermeintlichen Herzinfarkt, der mich ein bisschen aufgerüttelt hat.


    Wenn man nämlich zu solchen Panikattacken neigt, hört das nie auf, sondern wird immer schlimmer. Immer öfter meint man, eine lebensbedrohliche Krankheit zu haben. Und deshalb ist es so wichtig, dagegen mit einer Psychotherapie anzugehen.


    Ich selbst habe nach dem vermeintlichen Herzinfarkt noch öfter solche Attacken gehabt, aber seitdem ich weiß, dass man sich da selbst in diese Spirale "hineindreht", kann ich damit etwas besser umgehen. So ist der "Brustkrebs", den ich vor einigen Tagen gespürt habe, weil ich auf der Seite der Brust plötzlich sehr starke Schmerzen hatte (über Stunden hinweg), von selbst wieder vergangen, denn ich habe mich einfach schlafen gelegt und am nächsten Tag waren die Schmerzen vollkommen verschwunden.


    Und den "Herzattacken", die ich seit dem vermeintlichen Herzinfark im Mai ein paar mal hatte, kann ich mit Ruhe begegnen, seitdem ich weiß, dass mein Herz gar nicht an der Stelle sitzt, wo ich die Herzattacken immer spüre (dies geht übrigens vielen Menschen mit Panikattacken so).


    Aber zugegebenermaßen habe ich auch schon mal verfrüht meine Periode bekommen und sofort gedacht, ich hätte Blasenkrebs. Da ja meine Mutter und meine Oma Blasenkrebs hatten... und die Bauchschmerzen, die ich dann auch noch hatte (die "normale" Menstruationsbeschwerden waren), waren für mich sofort ein Anzeichen, dass der Krebs schon wuchert...


    Was ich dir eigentlich schreiben will: Du wirst noch 5 oder 6 Ärzte aufsuchen und ihnen doch nicht glauben. Wenn (falls) du so etwas wie eine Panikattacke hast, wirst du dir lieber einreden, dass alle Ärzte der Welt unrecht haben, als dass du akzeptierst, dass du keine Erkrankung hast. Leider funktioniert das so und vielleicht kann dich dieses Wissen so aufrütteln, wie es mich auch aufgerüttelt hat...


    Sollte also nun auch ein dritter Urologe nix finden, dann solltest du versuchen, dir genau zu diesem Thema psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Denn solche Panikattacken sind angeblich ganz gut therapierbar.



    Liebe Grüße und alles Gute für dich


    Christina

    Hallo Hans Jürgen,


    ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, mag aber nicht nochmal das gleiche schreiben.


    Deshalb versuche ich es mit einer Geschichte.


    Du bist Gärtner.


    Vor einigen Jahren hatte ich eine Arbeitskollegin im Nebenbüro, die schwer psychisch krank wurde und über ein Jahr lang nicht mehr in die Arbeit kommen konnte.
    Leider erst nach einem halben Jahr kam jemand auf die Idee, mal in ihrem Büro nach dem Rechten zu sehen. Und da stand er - ein völlig abgestorbener, verdörrter Ficus benjamina.


    Ein paar dürre Ästchen ragten in dem riesig wirkenden Blumentopf hervor und von der ursprünglich üppigen Pflanze war nur noch vermeintlich totes Geäst übrig.


    Vermeintlich.


    Denn als wir den Ficus wegwerfen wollten, sah ich an einem Ende eines der dürren Ästchen eine winzige grüne Stelle.


    Und sofort war mit klar: Der ist noch nicht tot.


    Ich habe diese elend anzusehende Pflanze dann zu mir ins Büro genommen und - obwohl ich mich bis dahin nie für besonders pflanzen-geeignet hielt - angefangen, sie zu pflegen. Alle dürren Äste abgeschnitten, regelmäßig gegossen und - ganz wichtig! - mit ihr geredet. Die ganze Abteilung hat mich monatelang ausgelacht... und es dauerte auch wirklich lange, bis meine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren.


    Als meine psychisch kranke Kollegin gesund zurück kam, hatte sie einen wunderschönen kraftstrotzenden Ficus Benjamina in ihrem Büro stehen - und war fassungslos... denn noch in der Zeit, als sie zur Arbeit ging, hatte sie ihn so vernachlässigt (bedingt durch ihre eigene Erkrankung), dass er da schon wie tot war.
    Für meine Bemühungen hat sie mir den Ficus geschenkt - und inzwischen ist er ein richtiger kleiner Baum geworden.


    Warum ich dir das schreibe?


    Du bist Gärtner. Und gerade du solltest wissen, dass man nie die Hoffnung aufgeben darf. Und auch wenn es dich in der nächsten Zeit "beuteln" wird... schau immer nach vorne und glaube fest daran, dass es dir bald wieder gut geht.



    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Renate,


    nur kurz (bin in der Arbeit):


    Bogenhausen ist erstklassig bei Blasenkrebs. Aber: Es ist halt ein sehr großes Krankenhaus und etwas unpersönlich.


    Schöner (weil persönlicher) und ebenso kompetent wäre die Urologische Klinik in München-Planegg.


    Ich will dir aber Bogenhausen nicht ausreden. Du musst dich nur drauf gefasst machen, dass es ein riesengroßer "Kasten" ist (die Klinik). Aber es wäre für mich bei Blasenkrebs (zusammen mit Planegg) die erste Wahl!



    Liebe Grüße


    Christina :Gute Besserung:

    Liebe Renate,


    ich bin zwar "nur" eine Angehörige, doch ich möchte dich sehr herzlich hier im Forum willkommen heißen, auch wenn es kein schöner Grund ist, weswegen du dich hier angemeldet hast.


    Dass du Angst hast, wird hier jeder verstehen. Und es ist in der Tat eine schwere Operation - aber du wirst staunen, wie viele Frauen hier im Forum diese Operation schon hinter sich haben und die - nach einer langen Zeit der Genesung - dann doch ein schönes und fast wieder normales Leben führen können.


    Sicherlich werden sich nach und nach die vielen Frauen melden, die hier aktiv sind. Schön wäre es aber, wenn du uns noch einige Informationen geben würdest. Zum Beispiel, was bereits gemacht wurde (z.B. eine TUR-B, also eine "Ausschabung" der Blase) und ob es auch schon einen Befund gibt. Und ob eine bestimmte Ableitung geplant ist, also ein Ileum conduit (Urin-Beutel) oder eine Neoblase. Je mehr du uns schreibst, desto besser kann man dir Auskunft geben.


    WIr alle drücken dir hier die Daumen für die Operation - und manche (so wie ich) schließen dich in ihre Gebete ein. Du kannst hier alles fragen und dir auch deine Ängste von der Seele schreiben. Dies ist ein wunderbares und hilfreiches Forum, aber das wirst du bald selbst herausfinden.



    Liebe Grüße und alles Gute


    Christina

    Liebe Bubi11,


    ich kann dir zwar nicht den Austausch bieten, den du dir wünschst, da ich keine Neoblase habe (ich bin nur Angehörige).


    Aber ich kann dich zumindest insofern "trösten", dass auch meine Mutter nach der Zystektomie einen Platzbauch hatte, was für sie wirklich erschreckend war (sie setzte sich im Krakenhaus an den Tisch und sah dann wohl ihre Gedärme hervorquellen). Aber - und deshalb schreibe ich dir - dieser Platzbauch ist ganz wunderbar verheilt. Natürlich hat es länger gedauert und die Wundränder mussten extra behandelt werden... aber letztendlich war alles Vergangenheit und die Narbe ist richtig "schön" geworden.
    Diese Komplikation des Platzbauches scheint übrigens durchaus nicht selten zu sein.


    Ich wünsche dir viel Glück auf der Suche nach andere Frauen mit Neoblase und natürlich recht gute Besserung.



    Liebe Grüße


    Christina

    Eine kleine Anmerkung:
    Bevor wir hier die Klinik verdammen, sollten wir erst hinterfragen, ob der Vater von dici möglicherweise eine andere Art von Operation oder Behandlung strikt abgelehnt hat.


    Ich hatte eine Oma, die lieber gestorben ist, als sich die Blase herausnehmen zu lassen.
    Ich hatte eine Mutter, die lieber gestorben ist, als sich nochmals untersuchen zu lassen.
    Und wir hatten hier im Forum schon Männer, die lieber sterben wollten, als auf ihre Erektion zu verzichten.


    Mag sein, dass die Klinik Fehler gemacht hat. Kann aber auch sein, dass die Ärzte gar keine Chance hatten, leitliniengerecht zu handeln.



    Liebe Grüße


    Christina

    Tja... bei meiner Mutter ist es ganz anders gelaufen.


    Sie hatte einen Hausarzt, der des Deutschen nicht richtig mächtig ist und den ich immer schon eher suspekt fand. Zum Beispiel hatte er bei den Hausbesuchen (meine Mutter war wegen Ihrer Schwerbehinderung doch öfter bettlägerig) immer nur eine (LIDL-)Plastiktüte mit allen möglichen Medikamenten dabei. Er spritzte ihr dann irgendetwas... und einmal spritzte er ihr anscheinend anstelle eines Schmerzmittels wegen ihrer Rückenschmerzen ein Schlafmittel. Meine Mutter schlief 48 Stunden lang! Aber immerhin... sie hatte während dieses langen Schlafes keine Rückenschmerzen. :grinsen:


    Und zu diesem Arzt (den ich für den schlechtesten Arzt weit und breit hielt) ging meine Mutter und bat ihn um ein Antibiotikum, weil sie eine Blasenentzündung hätte. Er fragte, ob sie Blut im Urin habe und sie bejahte. Er fragte, ob sie Schmerzen habe und sie verneinte.


    Und der Arzt schickte sie auf sofortigem Wege in eine Urologische Klinik mit Verdacht auf Blasenkrebs - und erlaubte meiner Mutter nicht mal mehr, nach Hause zu fahren, um sich Wäsche einzupacken (zum Glück... denn sie wäre vermutlich dann nicht ins Krankenhaus gefahren).


    Er hat ihr damit das Leben gerettet - und noch 6 Jahre schöne geschenkt.


    Auf der anderen Seite ließ er sie später ins Zuckerkoma fallen, weil er ihr 6 Jahre lang die Zuckermedikamente verschrieb, ohne sie nochmal gesehen oder untersucht zu haben (und sie nahm die Zuckertabletten auch dann noch, als sie nichts mehr essen konnte - und fiel mehrfach ins Zuckerkoma).


    Kann es sein, dass manche Ärzte sowohl genial aus auch Super-Trottel sein können?


    Du, lieber Bava09, sollst jedenfalls herzlich bei uns willkommen sein. Und mögen dir in Zukunft nur noch supergute Ärzte bgegnen.



    Liebe Grüße


    Christina

    Lieber Fritz,


    auch ich bewundere dich für deine Haltung.


    Als extrem empathischer Mensch jedoch möchte ich dich gleichzeitig am liebsten "schütteln", dass du dich so gegen eine Bluttransfusion wehrst. Ich persönlich kann das nicht so recht nachvollziehen und sehe eigentlich nur zwei Gründe: Entweder hast du religiöse Gründe dafür oder du bist auf so einem "Männlichkeits-Trip" und willst dir keine Schwäche eingestehen. Ach ja - oder als dritter Grund ein medizinischer: Vielleicht traust du den Blutkonserven nicht und hast Angst, dich mit etwas anzustecken.


    Weißt du, so viele schreiben doch, wie gut es einem nach solchen Transfusionen geht. Und ich muss immer an meine Mutter denken, die tatsächlich geglaubt hat (das hat sie mir an ihrem letzten Lebenstag erzählt), dass sie viel stärker und tapferer wäre als die anderen Menschen und dass sie deshalb auf Schmerzmittel verzichten wollte (was sie letztendlich aber nicht geschafft hat). Und dass sie so froh war, als sie endlich Schmerzmittel angenommen hat. Dass sie vorher monatelang so schreckliche Schmerzen hatte.


    Und da ziehe ich nun die Parallele zu dir: Warum tust du dir das an und nimmst nicht wenigstens die kleine Erleichterung an, die eine Bluttransfusion dir vermutlich bringen würde? Du hast ja ansonsten noch genug zu kämpfen und zu leiden.


    Bitte nimm mir meine Worte nicht übel. Sie kommen aus dem innersten Herzen, weil ich mit dir sehr mitfühle.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und von Herzen :Gute Besserung:



    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe jetzt nochmal ein bisschen mehr im Internet geforscht. Es gibt wohl dazu sogar schon mehrere Studien aus unterschiedlichen Ländern, die alle zu dem gleichen Schluss kommen.


    Es liegt wohl auch nicht an den Zuckeraustauschstoffen, sondern dass vermutlich der Vagusnerv aktiviert wird.


    Ich habe hier nochmal einen ausführlicheren Bericht von der Techniker Krankenkasse gefunden. Sie schreiben, dass man 3 mal täglich je 30 oder 45 Minuten kauen sollte und dass es nur bei Patienten holft, die nicht sowieso schon am zweiten Tag wieder Nahrung bekommen.
    Die Techniker Krankenkasse schreibt nicht, dass es gegen Darmverschluss hilft, sondern nur, dass Kaugummi kauen schneller die Darmtätigkeit anregt.



    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe heute einen Bericht gefunden, wonach im "British Journal of Surgery" eine Studie veröffentlicht wurde, dass Kaugummikauen nach einer Darm-Operation zum einen verhindern hilft, einen Darmverschluss zu bekommen. Und zum anderen die Heilungsdauer verkürzt und die Verdauung nach der Operation schneller anregt.


    Hier dazu der Link: Kaugummikauen gegen Ileus


    Vielleicht würde das dem einen oder anderen von euch helfen?


    (Ich hoffe, ich habe nicht überlesen, dass dies hier schon gepostet wurde. Und ich hoffe, ich habe dies in das richtige Unterforum gestellt).



    Liebe Grüße


    Christina

    Wenn ich das von dir, lieber Fredy, lese, bin ich sehr betroffen, denn viel Lebensqualität ist das ja nicht. Aber natürlich muss ich den anderen Recht geben: Die Alternative wäre wohl dein viel zu früher Tod gewesen.


    Aber mal eine Frage in die Runde: Wäre es nicht sinnvoll, in einem solchen Fall neu zu operieren und ein Ileum conduit anzulegen? Oder ist das Risiko einer solchen OP zu hoch in Anbetracht, dass es "nur" um Lebensqualität geht?



    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Barbara,


    auch meine Strategie ist es meistens, von schlimmsten Fall auszugehen und dann "angenehm überrascht" zu sein, dass es doch nicht so schlimm ist.


    Dennoch möchte ich dir anraten, es damit nicht zu übertreiben (ich bemühe mich auch darum). Ich möchte dir dazu ein Beispiel schreiben:


    Meine Mutter hatte auch immer große Angst, vor allem auch große Zukunftsängste. Und als mein Vater dann - nach langen unsicheren Jahren der Selbstständigkeit - endlich eine feste Anstellung in einer Firma angenommen hatte, war meine Mutter glücklich.


    Leider kamen in dieser Firma bald schon Gerüchte auf, dass sie zuschließen könnte. Und dementsprechend hatte meine Mutter Angst. Große Angst, was denn passieren würde, wenn die Firma schließt. Sie hatte ein Jahr lang Angst, sie hatte ein zweites Jahr lang Angst, sie hatte das dritte Jahr Angst... sie hatte geschlagene 23 (!) Jahre lang Angst, dass die Firma schließt und als sie dann tatsächlich geschlossen wurde, war es ein absoluter Glücksfall für meine Eltern. Denn in diesem Jahr ging meine Mutter in Rente und wegen ihrer Schwerbehinderung war sie ja stets auf Hilfe und Pflege angewiesen. Mein Vater jedoch, der jünger war als meine Mutter, hätte noch etliche Jahre in die Arbeit gehen müssen. Nun schloss seine Firma und mein Vater bekam eine gute Abfindung, die ihm bis zur Rente gereicht hat, so dass er sich die ganze Zeit um meine Mutter kümmern konnte und sie sozusagen "gemeinsam in den Ruhestand gehen" konnten.


    Im Nachhinein denke ich immer, dass meine Mutter für etwas, was sich als Glücksfall herausstellen würde, 23 Jahre lang umsonst Angst hatte.


    Und seitdem versuche ich, nicht mehr so viele Ängste zu haben und nicht mehr so besorgt zu sein, sondern erst dann, wenn sich die Situation tatsächlich als schlimm herausstellt, meine Ängste zuzulassen. Vielleicht solltest du, liebe Barbara, das auch versuchen.
    Alle guten Wünsche für dich und ein frohes Osterfest HH10


    Christina