Beiträge von Chris1965

    Hallo Tina,
    Ich habe nach dem Buch geschaut, es hat damals unsere Hexe eingestellt ich find es leider nicht mehr.(~habe es nicht vergessen) Vielleicht weiss es sonst noch J e m a n d ) und sagt bescheid.


    Hier ist die Empfehlung von Hexe, die du, liebe Ricka, schon mal zitiert hattest - und zwar auch für eine Tina :D :




    Liebe Grüße


    Christina


    Da ich wußte, daß Eckhard im Forum war fragte ich ob ihm der Banner mit den Grüßen gefällt? er hat ihn leider nicht gesehen-.
    Ich soll aber dem Admin :) dafür danken und er soll in größer machen. OTon Ecke.


    Eckhard hat als Startseite das Portal, deshalb kann er das Banner gar nicht sehen, egal wie groß es ist. Ich hätte es auch nicht gesehen, wenn ich das hier nicht gelesen hätte.


    Lieber Eckhard, auch ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und vor allem viel Geduld. Ob du willst oder nicht - du bist in meine Gebete eingeschlossen. :D



    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Wolke,


    ich möchte dir mein aufrichtiges und tiefempfundenes Mitgefühl aussprechen. Es ist gut, dass dein Papa friedlich einschlafen konnte und es ist gut, dass er nicht viel leiden musste.


    Für dich und deine Angehörigen ist es eine schwere Zeit und so wünsche ich dir Menschen um dich herum, die dich trösten und auffangen können und bei denen du dir genügend Kraft holen kannst für die schwere Zeit der Trauerarbeit.


    Ein oft zitierteter Satz in einem solchen Fall (auch von mir schon oft geschrieben, aber nie wirklich verstanden): Nimm dir die Zeit für das Trauern, die du brauchst. Ja... ich weiß nun, dass es deutlich länger dauern kann, als man sich das je vorstellen konnte. Aber auch für dich wird irgendwann der Tag kommen, wo du dich voller Freude an deinen Papa erinnern kannst und es nur noch wenig schmerzt.


    tr9


    Mitfühlende Grüße


    von Christina

    Lieber Eckhard,


    vielen Dank für deinen Bericht. Es tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht, wie du dir das wünschst (und auch wir uns das für dich wünschen würden).


    Eines allerdings hat mich stutzug gemacht: Du wurdest ja relativ "plötzlich" entlassen, was möglicherweise so schnell noch gar nicht vorgesehen war. Und 40 Minuten später warst du schon im Büro. Kann es sein, dass du dich übernommen hast? Hättest du dich mehr schonen müssen? Ich weiß, es gibt Leute, die sich gleich wieder an die Arbeit machen, aber ich frage mich, ob du damit zu schnell warst.


    Ich drücke dir fest die Daumen, dass es jetzt jeden Tag aufwärts geht.



    Liebe Grüße


    Christina (P.S.: :GLK: fürs Nichtrauchen!)

    Liebe Mila,


    ich merke schon, du bist in guten Händen. Vergiss das mit Rechts der Isar. Nur falls du doch noch irgendwann an den Punkt kommst, wo kein Gynäkologe mehr weiter weiß (und ich hoffe und bete, dass dies nicht passiert!), dann kannst du ja nochmal an Rechts der Isar denken.


    Nun bleibt mir nur, dir weiterhin alles Gute zu wünschen und dich in meine Gute-Nacht-Gebete einzuschließen.



    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Mila,


    auch ich sollte vor einem Jahr wegen Zysten und Myomen operiert werden. Man könne nicht erkennen, ob das nicht bösartig sei.


    Ich sollte dann ins Klinikum Rechts der Isar. Musste dort leider 4 Stunden warten, aber es hat sich gelohnt. Die haben sich sehr genau alles angesehen und mir dann genau erklärt, wie das mit den Zysten ist. Dass es z.B. Zysten gibt, die jede Frau hat, wo es aber immer wieder passiert, dass Frauenärzte (fälschlicherweise) zum Operieren raten.


    Mir wurde gesagt, ich solle mich nicht operieren lassen, sondern nur die Zysten und Myome immer wieder beim Frauenarzt ansehen lassen.


    Du wohnst in Augsburg. Meinst du, du könntest mal einen Tag ins Rechts der Isar fahren und die dort mal gucken lassen?


    Frauenklinik und Poliklinik der Technischen Universität München |


    Ich hatte nie zuvor erlebt, dass mich jemand so genau untersucht und beraten hat. In einer total netten Atmosphäre. Und das, obwohl ich mich bei meinen Frauenärzten eigentlich immer gut aufgehoben gefühlt habe.


    Nur mal so als kleiner Hinweis. Mich hatte das stutzig gemacht, dass die Ärztin, die eigentlich mit einer OP bei mir am meisten verdient hätte (da es ja ein Krankenhaus ist), zu mir gesagt hatte, dass bei Zysten die Frauenärzte viel zu oft auf eine OP drängen.


    Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir von Herzen alles Gute,


    Christina

    Liebe Wolke,


    ich habe zwei Kerzlein angezündet. Eines für meine Mutter, die ja vor einem Monat gestorben ist. Und eines für deinen Papa. Damit er nicht leiden muss.


    Ich bitte meine Mutter, deinem Papa einen schönen Empfang zu bereiten...


    Und für dich und deine Mutter bete ich, dass ihr die Kraft habt, die schweren Stunden, die vor euch liegen, gut zu überstehen. Ich habe es gerade hinter mir und ich weiß, dass man manchmal meint, dass einen die Kräfte verlassen. Und doch kann ich dir nur das schreiben, was mir hier wiederum einige im Forum geschrieben haben: Es ist tröstlich, wenn man weiß, dass man den Menschen, den man lieb hat, auf seinem letzten Weg begleiten konnte.


    Nur bitte, bitte, erkundigt euch nach Schmerzmitteln oder einem Palliativteam oder einem ambulanten Hospizdienst. Ihr werdet Ansprechpartner brauchen und es ist wirklich sehr tröstlich, wenn man nicht ganz alleine mit der Situation fertig werden muss.


    Von Herzen alle guten Wünsche für dich und deine Eltern


    von Christina

    Lieber Verlobter von Biene,


    was du geschrieben hast, ist dermaßen berührend, dass ich mich frage, ob die Moderatoren deinen Text nicht noch in einen eigenen Thread kopieren sollten.
    Vielleicht mit dem Titel Carpe diem - genieße den Tag.


    Ich musste sehr weinen bei deinen Worten. Du hast so Recht. Wenn man die ganze Zeit vergebens hofft, nimmt man nicht Abschied. Man verschiebt alles, was man noch hätte machen können (wie z.B. Urlaub) auf die Zeit danach. Und wenn es kein "danach" gibt, verzweifelt derjenige, der zurück bleiben muss.


    Ich weiß deinen Vornamen nicht, lieber Verlobter von Biene. Aber wenn dich mal wieder die Verzweiflung überkommt, dass du noch dieses oder jenes mit deiner Sabine hättest machen wollen oder dass ihr doch noch hättet heiraten wollen... dann möchte ich dir die weisen Worte meines fast 21-Jährigen Sohnes mitgeben:


    Als ich nämlich verzweifelte, weil ich doch noch dies hätte mit meiner Mutter besprechen wollen oder jenes mit ihr unternehmen, da sagte er zu mir, ich solle mal die Augen schließen und mir vorstellen, dass ich nur noch wenige Tage zu leben hätte.
    Und nun solle ich ihm sagen, was ich noch in diesen wenigen Tagen tun mag.


    Ich zählte auf, dass ich noch eine Liste für meinen Mann schreiben würde, wie man z.B. die Steuererklärung macht. Dass ich nochmal die Schildkröte meiner Tochter sehen mag. Dass ich viel Zeit mit meinen Kindern verbringen mag und ihnen sagen will, dass ich sie lieb habe.


    Dann fiel mir irgendwie nichts mehr ein.


    Dann sagte mein Sohn, warum ich nicht meinen - seit Jahren - größten Wunsch erwähnt habe: Mal nach Hamburg zu fahren und in "König der Löwen" zu gehen und ins "Dungeon".


    Ich sagte ihm, dass mir das nicht eingefallen sei.


    Und dann sagte er zu mir die weisen Worte, dass es für die Sterbenden wohl ebenso sei. Irgendwann ist all' das nicht mehr wichtig. Und wenn ich nun sterben würde, wäre mir Hamburg nicht mehr wichtig, aber meine Angehörigen würden ewig denken "Ach Gott, sie wollte doch so gerne noch nach Hamburg!"


    Und daran klammere ich mich. Und auch du, lieber Verlobter von Biene, solltest immer daran denken, dass am Ende nur noch eure Liebe zueinander wichtig war. Dass du zu ihr gehalten und sie unterstützt hast.


    Aber generell hast du natürlich Recht. Es ist bitter, wenn man nicht weiß, dass die Zeit davon läuft und man sich an nicht berechtigte Hoffnungen klammert, weil man unzureichend informiert wird.


    Meine Mutter hatte das Palliativteam gebeten, ihr zu sagen, wie die Einschätzung ist. Am Anfang sagte man ihr noch einen Monat zu (woran meine Mutter fast verzweifelt ist, weil sie ja sterben wollte) und dann - nach einigen Tagen - kam die Wende, es ging ihr plötzlich sehr viel schlechter und dann sagten sie ihr, dass es jetzt sehr schnell gehen wird (es dauerte dann noch 24 Stunden). Ein erfahrener Arzt bzw. eine erfahrene Palliativ-Krankenschwester sieht genau, ob ein Patient im Sterben liegt oder ob noch viel Zeit ist.


    Dir und Wolke - und allen anderen Angehörigen und Kranken - wünsche ich von Herzen alles Gute.


    Christina

    Liebe Wolke,


    du willst wissen, woher die Schmerzen kommen? Jeder Tumor, jede Metastase, jeder befallene Lymphknoten wächst - in unterschiedlicher Geschwindigkeit - und drückt irgendwann auf Stellen, wo es dann weh tut, weil da Nerven liegen. Da Blasenkrebs auch in Knochen (oder in das Gehirn) streuen kann, sind es oft Knochenschmerzen, meistens in der Gegend des Beckens, die medikamentös behandelt werden müssen. Bei meiner Mutter waren es ganz schreckliche Bauchschmerzen, da ein Rezidiv in der Nähe der ursprünglichen Blase gewachsen war. Und viele klagen über Schmerzen in der Leistengegend, wobei es sich dann meistens um befallene Lymphknoten in der Gegend handelt.


    Wenn dein Vater tatsächlich keine Schmerzen hat, ist das schön. Dass das Krankenhaus ihn nach Hause geschickt hat (wie du zuerst geschrieben hast), scheint ja nun nicht der Fall zu sein. Er ist selbst gegangen. Umso wichtiger, dass ihr euch jetzt (!!!) um palliative Begleitung kümmert. Wenn ihr sie nicht braucht, umso besser.


    Vielleicht kannst du mal nachsehen, wie die Tabletten heißen, die er nimmt. Wenn er es dir nicht sagt, dann frage doch die Person, die ihn betreut.


    Wenn dein Vater tatsächlich im Sterben liegt, sollte man ihm die Zeit so angenehm wie möglich machen. Dann sollte er sich nicht mehr zum Essen zwingen, das wäre reine Quälerei.
    Aber dazu müsste man wirklich wissen, was Sache ist.


    Wer betreut ihn denn zu Hause? Könnt ihr euch nicht zusammenschließen und mit euren Vater reden? Ich hätte meine Mutter nicht sterben lassen können ohne mit ihr noch letzte, wichtige Gespräche zu führen.


    Im Übrigen verschließt du meines Erachtens die Augen vor der Wahrheit (was ich ja schon verstehen kann, aber es ist hier eher hinderlich). Du schreibst, dass er selbst sagt, dass sie im Krankenhaus nicht mehr für ihn tun können. Und dann erwartest du allen Ernstes, dass er in ein paar Monaten wieder fit ist?


    Tut mir wirklich leid, das so hart rüberzubringen. Aber der Gedanke, dass du dermaßen die Augen vor der Wahrheit verschließt, dass du dich letztendlich nicht mal von ihm verabschieden wirst... das macht mich richtig traurig! Hast du denn niemanden, der dich bei der Hand nimmt und durch die schwere Zeit begleitet?



    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Wolke,


    mag sein, dass ich völlig falsch liege, aber der Zustand deines Vaters gefällt mir gar nicht. Entweder ist er noch gar nicht sooo (sterbens-)krank und hat sich aber schon aufgegeben. Oder er ist tatsächlich schon sterbenskrank, worauf u.a. das Nicht-Essen-Wollen hindeuten würde. Dass Kortison an der Appetitlosigkeit schuld sein soll, verstehe ich überhaupt nicht. Kortison wirkt allgemein appetitanregend.


    Allerdings macht mich eines stutzig: Die fehlenden Schmerzmittel. Ich habe hier noch von niemandem gehört, dass er/sie das "Endstadium" ohne Schmerzmittel aushalten würde. Wenn du dir also sicher bist, dass dein Vater keinerlei Schmerzmittel bekommt, dann solltest du mal in Ruhe mit ihm reden und versuchen herauszufinden, was Sache ist. Sag ihm doch bitte, dass du Angst um ihn hast und dass er diese Krankheit nicht mit sich alleine abmachen soll. Und sag ihm, dass er Vorsorge treffen muss für die Zeit, wo er möglicherweise Schmerzen bekommt.


    Hier in Deutschland gibt es sog. SAPV-Teams, die eine Palliativversorgung bei todkranken Menschen zu Hause möglich machen, wenn diese nicht in einer stationären Einrichtung (wie Krankenhaus oder Hospiz) sind. Die Beauftragung eines Palliativteams erfolgt über den Hausarzt, doch leider gibt es erstens viel zu wenig Palliativteams in Deutschland (vor allem auf dem Land) und zweitens wissen die meisten Hausärzte darüber nicht Bescheid.


    Wie das bei euch ist, weiß ich nicht. Doch du solltest dich unbedingt nach einer Palliativversorgung erkundigen. Irgendwann wird dein Vater dringend Schmerzmittel benötigen.
    Und wenn ich es mir recht überlege... vor einem halben Jahr hattest du bereits über Bauchfell- und andere Metastasen berichtet... und dein Vater kommt immer noch ohne Schmerzmittel aus? Ich kann das irgendwie nicht glauben. Auch meine Tochter, die sich sehr intensiv mit dem Thema Blasenkrebs befasst hat (auch im Gerontologie-Studium), findet das merkwürdig. Versuche doch bitte, ein paar Informationen aus deinem Vater herauszubekommen. Es kann doch nur in euer alle Sinne sein, wenn ihr genau um seinen Gesundheitszustand Bescheid wisst. Ihr müsst doch irgendwie... auch Abschied nehmen können. Die Dinge miteinender besprechen, die noch ungesagt geblieben sind. Letzte Dinge regeln usw.


    Wenn ich alle deine Beiträge von Anfang an noch einmal durchlese, muss ich aber auch feststellen, dass du viele der Fragen eigentlich nie beantwortet hast. Es scheint wohl doch so zu sein, dass dein Vater euch überhaupt nichts erzählt. Und wohl auch keinen der wichtigen Ratschläge z.B. von AndreasW, je angenommen hat. Dann werden meine Vorschläge hier wohl auch kein echter Rat für dich sein.


    Dann bleibt mir wohl nur, für deinen Vater und dich zu beten.



    Alle guten Wünsche


    von Christina

    dann gehe ich mal davon aus, dass es doch recht dringlich zu sein scheint,



    Lieber Eckhard,


    du weißt, wie wir hier im Forum auf Ärzte oder Krankenhäuser schimpfen, die eine Untersuchung oder Operation um Wochen verschleppen.


    Und klar ist eine Herzklappen-OP eine wichtige OP. Glaubst du echt, dass die wegen etwas Unwichtigem solche Operationen machen würden? Oder dass das die Krankenkassen zahlen würden?
    Nein. Und ich bin mir auch sicher, dass es dir nach der OP (gut, vielleicht nicht unmittelbar danach) sehr viel besser gehen wird als jetzt.


    Ich habe auch noch die Homepage der Klinik angesehen und da wurde diese Klinik doch tatsächlich vom FOCUS Magazin als eine der besten Kliniken Deutschlands ausgewählt! So einen Titel bekommt man nicht, wenn man nicht ordentlich arbeitet - außer der Titel wurde vom ADAC verliehen... :D


    Also finde ich, dass du dich wirklich dort in guten Händen befindest. :thumbup:


    Dennoch glaube ich dir, dass du nicht ganz so cool bist, wie du gerne den Anschein gibst. 8) Für diese restliche fehlende Coolness habe ich dich seit Tagen schon in meine Gebete eingeschlossen und natürlich auch für eine ruhige Hand der Chirurgen und dass du wenig Schmerzen haben musst und ganz schnell wieder auf die Beine kommst.


    Jeder Tag, an dem du hier nicht schreiben kannst (ich weiß ja nicht, wann du von der Intensivstation wieder runter kommst), wird hier im Forum ein langweiliger Tag werden. :thumbdown:


    Und Finger weg von den Karbolmäuskes! Was nützt es dir, wenn dein Herz wieder ganz o.k. ist, aber dafür deine Holde mit einem Nudelholz hinter dir steht und dir eine Beule auf den Kopf haut?


    Von Herzen alles Gute für die OP und eine baldige Genesung


    wünscht dir Christina :Gute Besserung:

    und da steht halt auch R0 keine tumorreste mehr .. :/


    Ja das sollen sehr kleine mikroskopische tumorzellen oder so sein .. aber sagen wir mal Papa macht die Chemo (Mindestens 4 Zyklen) freiwillig werden dann diese Zellen vollständig entfernt? und wie lange dauert so eine ChemoChemo


    Keine Tumorreste im Operationsgebiet...
    aber winzige Tumorzellen in Blutbahn und Lymphbahn... diese winzigen Tumorzellen können Metastasen werden.


    Ich glaube, da erübrigt sich jede weitere Diskussion.



    Liebe Grüße


    Christina

    Lieber OhGott,


    ich kann verstehen, dass du nun verunsichert bist und nicht weißt, wie du vorgehen sollst.


    Einerseits musst du deinen Vater davon überzeugen, dass der ärztliche Rat möglicherweise zu sorglos war und andererseits müsst ihr die Ärzte davon überzeugen, dass sie sich täuschen.


    Das ist sehr schwierig, denn viele Eltern glauben ihren Kindern nichts und viele Menschen halten auch nichts von solchen Foren oder Selbsthilfegruppen wie diesem hier.


    Dennoch - ich bin jetzt über 6 Jahre hier dabei und habe sämtliche Threads hier im Forum gelesen (außer vielleicht die Urlaubsberichte oder die ganzen Lexikon-Einträge). Und ich kann dir nur raten, den Hinweis von Andreas ernst zu nehmen und alles daran zu setzen, deinen Vater zu überzeugen und danach die Ärzte. Zur Not unbedingt eine Zweit- oder Drittmeinung einholen.


    Sollte dein Vater ähnlich stur wie meine Mutter sein, wird er dir nicht glauben oder sogar sauer über deine Einmischung sein. Denn die meisten PatientInnen wollen nach der OP erst mal ihre Ruhe haben,. Aber versuchen solltest du es auf jeden Fall!



    Liebe Grüße und eine große Portion Kraft


    sendet dir Christina Trost##002

    Lieber Oslik,


    wer bestimmt denn, ob jemand ein schönes Leben hat oder nicht?


    Ganz viele Menschen haben über das Leben meiner Mutter gesagt, dass sie kein schönes Leben habe. Mit 14 Jahren Kinderlähmung. Sie, die so gerne getanzt hat, konnte nie wieder einen Schritt ohne Stock mehr machen. Sie, die voller Lebensfreude war, musste sich auf ein Leben ohne Mann und Kinder einstellen, als "Krüppel" (wie man damals Menschen mit Behinderungen noch nannte). Wer würde denn so eine Frau schon heiraten?


    Und doch... sie lernte einen Mann kennen, mit dem sie nun seit 49 Jahren verheiratet ist. Und sie bekam - obwohl die Ärzte es für ausgeschlossen hielten, dass eine Schwangerschaft bei ihr möglich wäre - eine Tochter: mich.


    Meine Mutter hat in der Zeit, in der ich sie kenne (also seit 49 Jahren) niemals gesagt (oder gedacht!), dass ihr Leben nicht schön wäre (von den letzten 12 Monaten mal abgesehen). Sie konnte so viel schönes erleben, dass ihr ihre Behinderung (obwohl sie immer fortschreitend war - das Postpoliosyndrom kommt in Schüben und hat sie irgendwann an den Rollstuhl gefesselt) nicht als "lebensverschlechternd" vorkam. Nein, ich bin der Meinung, dass viele Menschen glauben, dass meine Mutter immer ein schlechtes und mühsames Leben hatte. Und ich weiß, dass sie das nicht so empfunden hat, sondern glücklich für alles war, was das Leben ihr geboten hat.


    Deshalb bin ich überzuegt davon, dass die Menschen, von denen DU annimmst, dass sie bestimmt kein schönes Leben haben, das selbst nicht so sehen. Das hat nix damit zu tun, dass sie das niemals schreiben und nur ungern darüber reden wollen.


    Natürlich hat fast jeder Mensch im Leben auch mal schlimmes Pech. Wem ist noch nie ein nahestehender Mensch gestorben? Manche verlieren alles im Leben, den Beruf, die Gesundheit, den Ehepartner. Andere wachsen im Krieg auf oder in der schlimmsten Hungersnot. Wieder anderen passieren schreckliche Unglücke, die man noch tagelang in der Zeitung verfolgen kann.


    Und doch... dann dürfte es ja überhaupt keine glücklichen Menschen geben. Weil ja jedem schon mal etwas zugestoßen ist.


    Aber der Mensch strebt danach, glücklich zu sein. Und wenn es ganz dick kommt, gibt man sich mit Kleinigkeiten zufrieden. Dann macht ein Blümchen glücklich, das sich durch den Asphalt bohrt. Oder die Tatsache, dass man von einem wildfremden Menschen angelächelt wird.


    Nein, ich behaupte ganz keck, dass du dich irrst, wenn du schreibst


    Ein Leben haben sie alle , aber bestimmt kein schönes.


    Aber ich gebe gerne zu, dass du ein ganz besonderes Problem hast. Dich für das Leben zu entscheiden ist sicherlich nicht einfach, wenn "auf der anderen Seite" deine geliebte Frau wartet. Und doch... sie würde wollen, dass du dich fürs Leben entscheidest. Ganz bestimmt!



    Liebe Grüße


    Christina

    Also Oslik,


    du täuschst dich gewaltig. Es gibt jede Menge Menschen über 65, die eine Zystektomie hatten und anschließend noch relativ fit viele Jahre lang glücklich und zufrieden leben.


    Ich wollte dir zuerst nicht schreiben, weil meine Mutter gerade im Sterben liegt und deshalb vielleicht grad ein blödes Beispiel ist. Aber meine Mutter war über 74 bei ihrer Zystektomie und wegen ihrer schweren Körperbehinderung (Kinderlähmung mit 14 Jahren) in eher schlechter körperlicher Verfassung. Au0erdem ist sie allen Neuerungen gegenüber negativ eingestellt, hat nach der Zystektomie jahrelang behauptet, dass die Ärzte sie verpfuscht und als Versuchskaninchen missbraucht hätten (was definitiv nicht der Fall ist) und hat sich vor dem Stoma geekelt. Sie hatte nach der OP behauptet, dass das Wechseln des Beutels stundenlang dauert und das Wechseln der Platte einen ganzen Tag. Sie hat nichts gegen ihre Darmprobleme gemacht und war 6 Jahre lang bei keinem Arzt mehr (was sie jetzt letztendlich das Leben kostet, was sie aber selbst so entschieden hat).


    Aber auch meine Mutter konnte nicht umhin, ab ungefähr einem Jahr nach der OP (und das ist schon recht lange) zuzugeben, dass das Beutel wechseln so einfach wie Zähneputzen ist und das Platte wechseln nur 10 Minuten dauert. Und dass sie eine gute Lebensqualität hat und gerne noch weiter lebt. Im übrigen hat sie - trotz ihres schlechten Gesundheitszustands - die OP sehr gut überstanden!


    Es lohnt sich also - egal in welchem Alter - zu kämpfen und ich kann dir nur dringend anraten, den Kampf aufzunehmen. Wenn du mein Mann wärst (ich bin 49 Jahre alt und er ist - wie du - 65 jahre alt), dann würde ich dir (sinnbildlich) "in den Hintern treten", wenn ich lese, dass du die OP vielleicht nicht machen lassen willst. Oder dass dich das postoperative Delir verschreckt.


    Du hast noch ein großes Stück Leben vor dir und wenn du dich "brav" operieren lässt und mit dem Ärzten den Kampf gegen den Krebs aufnimmst, dann ist - nach einer nicht ganz so tollen Phase - das Leben auch wieder lebenswert! Sprechen wir uns in einem halben Jahr nochmal.


    Ich bin übrigens eine große Befürworterin des Urostomas. Aber wir haben hier im Forum durch Umfragen schon öfter herausgefunden, dass eigentlich jeder letztendlich total zufrieden ist mit der Ableitung, die er (bzw. sie) selbst hat. Das ist echt witzig. Deshalb wird dir jeder "Pouchie" zu einem Pouch raten und jeder mit einem Urostoma eben dazu. Entscheiden musst letztendlich du - und das allerletzte Wort haben die Ärzte bei der OP - denn manchmal stellt sich dann erst heraus, dass eine bestimmte Art der Ableitung nicht möglich ist.


    Nun würde ich an deiner Stelle den heutigen und morgigen Tag dazu verwenden, eine hübsche Liste mit guten Vorsätzen für das neue Jahr aufzustellen.


    In etwa so:


    1. Positiv in die Zukunft schauen
    2. Nicht aufgeben
    3. Viel über Blasenkrebs informieren
    4. Über Ableitung nachdenken
    5. jemanden für die Tiere zur Versorgung suchen
    6. nochmal über eine AHB nachdenken
    7. immer noch nicht resignieren
    8. Das Leben schön finden
    9. Auf das Risiko der OP pfeifen... ehrlich: Ich habe noch nie gehört, dass das Risiko einer OP mit 65 schon erwähnenswert ist. WIr haben hier schon diskutiert, wie hoch das RIsiko für 95-Jährige ist!
    10. Jeden Tag eine gute Tat vollbringen - an dir!


    Oder so ähnlich.



    Liebe Grüße und alles Gute für ein glückliches und vor allem gesundheitsspendendes Neues Jahr!


    Christina :alles Gute:

    Liebe Ilse,


    da ich selbst gerade meine sterbende Mutter pflege, kann ich nur eines sagen: Jede Minute, die ein sterbender Mensch nicht mit Schmerzen und Qualen verbringen muss, ist eine von Gott geschenkte Minute.


    Trotzdem tut es mir von Herzen leid, dass dein Mann den Kampf verloren hat.


    tr9


    Ich hoffe, dass du irgendwann an deinen Mann voll Liebe und Dankbarkeit denken kannst, ohne an die schlimme Zeit am Ende zurückdenken zu müssen.



    Mitfühlende Grüße


    von Christina

    Hallo Panther,


    ich denke auch, dass du den Schmerzen unbedingt auf den Grund gehen solltest und die Ärzte das genau abklären sollten.


    Falls es aber tatsächlich "nur" an den Vorlagen liegt, möchte ich als Frau, die sich ja nun seit 37 Jahren jeden Monat mit Tampons und Binden herumschlägt, sagen, dass die Qualität und die Beschaffenheit von Binden (und teilweise auch von Tampons) extrem unterschiedlich ist. Es gibt Binden, bei denen ich vom Tragen so wund werde, dass ich die Schmerzen kaum aushalte. Und dann wieder gibt es welche, die ich kaum spüre.


    Deshalb würde ich dir raten, dir von verschiedenen Herstellern Muster schicken zu lassen und die verschiedenen Vorlagen auszprobieren.


    Und dann möchte ich mal eben in die Runde fragen, ob man hier nicht - wenigstens Nachts - ein Urinalkondom (oder heißt es Kondomurinal?( ) anlegen könnte, damit du durchschlafen kannst. Ich bin nur nicht sonderlich gut informiert über Neoblasen und über Urinalkondome - und außerdem hundemüde... sollte es also sein, dass der Vorschlag eines Urinalkondoms Quatsch ist, bitte ich um Entschuldigung.


    Ich halte es für absolut wichtig, dass du längere Schlafpausen bekommst als zwei Stunden. So ein Rhythmus macht dich krank, da kannst du dich gar nicht dagegen wehren.


    Ich wünsche dir eine rasche Besserung deiner Beschwerden, damit auch deine Lebensqualität steigen kann.


    Liebe Grüße


    Christina

    Liebe Sylli,


    ich kann dich irgendwie verstehen. Jeder (auch ich) schreit immer: stelle auf jeden Fall den Schwerbehinderten-Antrag. Aber wenn dann die Schwerbehinderung bescheinigt ist... dann ist auf einmal alles so real.


    Ich habe vor einiger Zeit mit meinem 20-Jährigen Sohn einen Schwerbehinderten-Antrag für ihn (wegen Autismus) gestellt. Bis dahin war sein Atismus... irgendwie zwar da, aber nicht "real". Nicht "sooo schlimm".
    Als ich den Antrag in den Briefkasten geworfen habe, war ich völlig fertig. Auf einmal habe ich (wenn der Antrag durch geht) ein behindertes Kind! (Ist natürlich Quatsch... mein Sohn ist doch der gleiche wie vorher... ich hab ja auch behinderte Eltenr und alles ist ja völlig normal und heutzutage sowieso... aber trotzdem, auf einmal wird es real).


    Nun ist es aber bei dir so, dass du erstens deinem Arbeitgeber ja nicht erzählen MUSST, dass du eine Schwerbehinderung hast. Lass dir doch noch ein paar Tage Zeit. Gut, du musst natürlich wissen, dass du rückwirkend nicht in den "Genuss" der Vorteile kommst. Wenn du den Antrag also erst in einem Jahr deiner Chefin zeigst, hast du schon mal 5 Urlaubstags "verloren".


    Bedenke aber auch, dass sie dir den Schwerbehinderten-Status wieder wegnehmen werden, wenn du die 5 Jahre geschafft hast. Upps... in deinem Fall vielleicht sogar schon nach 3 Jahren. Und in diesen drei Jahren wirst du ja auch immer wieder noch mit Nachwirkungen oder Schwäche zu kämpfen haben. So eine OP ist kein Spaziergang. Also stehen dir die 5 Tage mehr Urlaub auch zu. Die brauchst du. Um wieder ganz fit zu werden.


    Natürlich macht dich der Mehrurlaub nicht wieder gesund. Es ist kein Trost, mehr Urlaub zu haben, wenn man dafür diese schlimme Krankheit hat.
    Und doch... der Gesetzgeber hat sich schon was dabei gedacht. Eben doch als kleinen "Trost".


    Gib dir ein paar Tage Bedenkzeit, überschlafe alles ein paar Mal und finde dann eine Entscheidung zu der du stehen kannst. Falls du übrigens im Öffentlichen Dienst arbeutest, könnte es sein, dass du auch noch eine kürzere Arbeitszeit hast mit der Schwerbehinderung. Erkundige dich vielleicht mal.


    Bei uns im Freistaat Bayern brauchen Menschen mit Schwerbehinderung... 8o


    ...haltet euch fest!!!


    ... 6 Minuten weniger arbeiten als Menschen ohne Schwerbehinderung. Pro Woche!!! :D



    Liebe Grüße


    Trost##007


    Christina