Liebe Verena,
ich meinte jetzt auch nicht unbedingt einen "normalen" Psychologen, sondern eher einen Psycho-Onkologen (heißen die so?), der vielleicht auch an der Klinik, in der du operiert wurdest, ansässig ist. Oder so eine Praxis, wie ich es hier im Internet gefunden habe:
http://www.psychoonkologie-wes…/html/landkreis_leer.html
Vielleicht hilft dir ja so eine Selbsthilfegruppe. Und vielleicht gibt es ja noch etwas Näheres bei dir.
Was ich aber prima finde, ist, dass du ja wirklich Fortschritte machst. Man muss leider viel Geduld aufbringen, nach so einer großen Operation.
Schön, dass deine Familie dich unterstützt. Trotzdem bleibe ich dabei: Ich glaube, jemand Außenstehendes kann dich vielleicht noch etwas besser unterstützen und beraten, denn die eigene Familie leidet ja ebenfalls unter Ängsten (kann ich dir als Tochter einer Blasenkrebs-erkrankten Mutter nur bestätigen).
Zwei Dinge möchte ich dir noch auf den Weg mit geben:
Wenn dich die "Grützbeutel" auf deinem Kopf in Angst versetzen, dann lasse sie bitte bald untersuchen. Und zwar nicht nur von der Hausärztin. So lange die Dinger nicht untersucht und diagnostiziert wurden, werden sie dir sowieso keine Ruhe lassen.
Und das zweite: Höre bitte auf, so viele "Schauergeschichten" im Internet zu lesen. Ich weiß, wovon ich rede. Information im Internet ist lebenswichtig, das will ich dir und keinem anderen absprechen. Aber ständig nur die schlimmen Fälle oder die Fälle derer, die es nicht geschafft haben, zu lesen, macht wirklich panisch.
Ich habe einmal eine Phase gehabt, wo ich im Internet auf Seiten angefangen habe zu lesen, in denen Eltern, die ihre Kinder verloren haben, Nachrufe und Geschichten ihrer Kinder aufgeschrieben haben. Da gab es Kinder in jedem Alter, die durch Unfälle oder schlimme Krankheiten plötzlich aus ihrem jungen Leben gerissen wurde. Extrem empathisch, wie ich nun mal bin, habe ich mit jedem einzelnen Schicksalsschlag mitgetrauert und mitgeweint. Und habe - ähnlich wie du - Panikattacken bekommen. Hatte ständig Angst um meine Kinder, habe schlecht geschlafen, war unruhig, wenn sie nicht zu Hause waren und bekam große Ängste, wenn sie nur eine Erkältung ausgebrütet haben.
Bis meine Kinder mir verboten haben, auf solchen Internetseiten zu lesen. Und seitdem geht es mir besser. Ich trauere immer noch mit Menschen mit, von denen ich erfahren habe, dass sie ihr Kinder verloren haben (leider haben wir auch hier im Forum einige Mütter, die das erleiden mussten). Aber ich habe nicht mehr diese Panik- Attacken (oder sagen wir: nur noch selten).
Ich schreibe dir das, damit du siehst, dass ich deine Ängste nachvollziehen kann. Aber packe dich am Schopf und ziehe dich selbst ein bisschen aus diesem Kreislauf aus Informations-Bedürfnis und angstförderndem Verhalten (durch das Lesen dieser Berichte) heraus.
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Liebe Grüße - und eine angenehme Nacht,
Christina