Liebe Karin,
der "Bladder Calculator" wurde von einer Arbeitsgruppe (Sylvester) und einer EORTC-Gruppe erarbeitet, um für Patienten mit Ta/T1-Blasentumor mit oder ohne CIS ein individuelles Rezidiv- und Progressionsrisikoprofil zu erstellen. Er beruht auf den Daten von 2596 Patienten aus 7 EORTC-Studien (von 1979 bis 1989).
Noch ein Hinweis zum Befund deines Vaters, der ja nach der neuen WHO-Klassifikation erstellt wurde: Die sog. papilläre Neoplasie niedirg malignen Potenzials (PUNLMP) hat eine geringe Rezidivneigung mit guter Prognose und wird im klassischen Sinn nicht als Karzinom eingestuft.
Insgesamt hat also dein Vater einen sehr günstigen Befund. :hurra:
Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten würde ich beraten, wie es mit den Nachsorgeuntersuchungen weitergeht. Angesichts der rechnerisch sehr niedrigen 1-Jahres Progressionsrate von 0,2% und der relativ niedrigen 1-Jahres Rezdivirate von 15% und angesichts des hohen Alters deines Vaters wäre zu überlegen, ob die Kontroll- Blasenspiegelung evtl. seltener stattfinden könnte.
Evtl. könnte eine Blasenspiegelung in einer Kurznarkose für deinen Vater auch schonender sein.
Über die z.Z. existierenden Urintests kannst du im Manual des Tumorzentrums München nachlesen:
http://tumorzentrum-muenchen.d…1_Urogenitale_Tumoren.pdf
Der vielversprechendste Test ist wohl derzeit der FISH-Test (Urovysion):
http://www.urovysion.com/UroVysionBladderCancerKit_263.aspx
Einen G3-Tumor zeigt dieser Test sehr zuverlässig an.
Die Tests sollte man selbstverständlich nur zusammen mit anderen diagnostischen Möglichkeiten anwenden, sie können also Ultraschall, Urinuntersuchung usw. nicht ersetzen, sondern ergänzen. Papilläre Tumorn wie bei deinem Vater sieht man ab einer gewissen Größe auch im Ultraschall.
Was die Ernähung angeht, bin ich der Meinung, dass man sich einfach gesund ernähren sollte, also vor allem vielseitig. Zuviel von einer Sache - ob das Vitamine oder Spurenelemente oder sonstwas ist - kann auch schädlich sein. Wenn man 90 Jahre alt geworden ist, wie dein Vater, kann man davon ausgehen, dass man einiges richtig gemacht hat - und großes Glück hat. :hurra:
Von "Wundermitteln" gegen Krebs halte ich gar nichts, hier gibt es einfach keine Nachweise, dass diese Dinge nicht auch schädlich sein können.
Alles Gute und viele liebe Grüße
Isa