Beiträge von Isa

    Liebe Karin,


    der "Bladder Calculator" wurde von einer Arbeitsgruppe (Sylvester) und einer EORTC-Gruppe erarbeitet, um für Patienten mit Ta/T1-Blasentumor mit oder ohne CIS ein individuelles Rezidiv- und Progressionsrisikoprofil zu erstellen. Er beruht auf den Daten von 2596 Patienten aus 7 EORTC-Studien (von 1979 bis 1989).


    Noch ein Hinweis zum Befund deines Vaters, der ja nach der neuen WHO-Klassifikation erstellt wurde: Die sog. papilläre Neoplasie niedirg malignen Potenzials (PUNLMP) hat eine geringe Rezidivneigung mit guter Prognose und wird im klassischen Sinn nicht als Karzinom eingestuft.


    Insgesamt hat also dein Vater einen sehr günstigen Befund. :hurra:


    Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten würde ich beraten, wie es mit den Nachsorgeuntersuchungen weitergeht. Angesichts der rechnerisch sehr niedrigen 1-Jahres Progressionsrate von 0,2% und der relativ niedrigen 1-Jahres Rezdivirate von 15% und angesichts des hohen Alters deines Vaters wäre zu überlegen, ob die Kontroll- Blasenspiegelung evtl. seltener stattfinden könnte.


    Evtl. könnte eine Blasenspiegelung in einer Kurznarkose für deinen Vater auch schonender sein.


    Über die z.Z. existierenden Urintests kannst du im Manual des Tumorzentrums München nachlesen:
    http://tumorzentrum-muenchen.d…1_Urogenitale_Tumoren.pdf


    Der vielversprechendste Test ist wohl derzeit der FISH-Test (Urovysion):
    http://www.urovysion.com/UroVysionBladderCancerKit_263.aspx


    Einen G3-Tumor zeigt dieser Test sehr zuverlässig an.
    Die Tests sollte man selbstverständlich nur zusammen mit anderen diagnostischen Möglichkeiten anwenden, sie können also Ultraschall, Urinuntersuchung usw. nicht ersetzen, sondern ergänzen. Papilläre Tumorn wie bei deinem Vater sieht man ab einer gewissen Größe auch im Ultraschall.


    Was die Ernähung angeht, bin ich der Meinung, dass man sich einfach gesund ernähren sollte, also vor allem vielseitig. Zuviel von einer Sache - ob das Vitamine oder Spurenelemente oder sonstwas ist - kann auch schädlich sein. Wenn man 90 Jahre alt geworden ist, wie dein Vater, kann man davon ausgehen, dass man einiges richtig gemacht hat - und großes Glück hat. :hurra:


    Von "Wundermitteln" gegen Krebs halte ich gar nichts, hier gibt es einfach keine Nachweise, dass diese Dinge nicht auch schädlich sein können.


    Alles Gute und viele liebe Grüße
    Isa

    :gut gemacht:Hallo Joseph,


    ich freue mich sehr mit dir! :hurra:
    Hattest du eigentlich mal eine Kontrolluntersuchung mit Hexvix? Wäre beim nächsten Mal wegen des CIS vielleicht auch nicht verkehrt. Aber jetzt genieß erstmal das gute Ergebnis! :klatschen:


    Ich wünsche dir weiterhin Rezidivfreiheit und alles Gute!
    LG
    Isa

    Hallo Ihr Lieben,


    @Eckhard: Tja, wir kennen uns nun ja schon eine Weile...., da kann man die Reaktion des anderen schon in etwa voraussehen. :grinsen:Dass du dich in den Schmollwinkel zurückziehst, wenn man "sich deine Meinung eben mal nicht zu eigen macht", finde ich sehr schade. Hier geht es doch um den Austausch von Argumenten und überhaupt nicht darum, "es dem anderen zu geben". :Wie bitte:


    Blasius: Schade, dass du nicht auf meine Frage eingegangen bist, sondern den allgemeinen Link zum Stichwort "Krebs" bei Wikipedia gesetzt hast. "Krebs" ist ein Oberbegriff für sehr viele verschiedene Krankheiten. Und auch innerhalb der Krebsarten muss differenziert werden. Deine pauschale Aussage "Und Blasenkrebs, spez. der G2, neigt intensiv zum Streuen und zur Wiederkehr." ist m.E. nicht richtig. Auch die Aussage "Krebs, egal in welcher Form, ist immer heimtückisch, nie harmlos und kann jederzeit an anderer Stelle unvermindert auftreten!!!" trifft so pauschal nicht zu. Bekanntlich sterben viele alte Männer mit einem Prostatakarzinom und nicht an ihm (Autopsiestudien an Männnern, die an anderen Krankheiten verstorben waren, ergaben bei 40% der über 50-Jährigen ein Prostatakarzinom) . Es gibt "low risk"-Tumoren, die (wohlgemerkt: ohne Therapie, lieber Eckhard!) nicht zum Tode führen. Es führt also keineswegs jeder Krebs unbehandelt zum Tode. Auch beim Blasenkrebs muss unbedingt differenziert werden.


    Karin: Wenn du den schriftlichen Befund deines Vaters hast, wäre es schön, wenn du den hier posten würdest. Gerade für deinen Vater könnten evtl. auch die zwar noch nicht optimalen Urintests (Fish-Test) auf Blasenkrebs in der Nachsorge sinnvoll sein, um ihm evtl. künftig die eine oder andere für ihn so belastende Blasenspiegelung zu ersparen. Darüber würde ich auch mal mit dem Urologen sprechen (ich hoffe, ihr habt einen guten).


    Alles Gute für dich und deinen Vater! :I love you:
    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo ihr Lieben,


    wir wissen alle, dass wir hier in einem Krebsforum sind. Hier sollte nichts verharmlost werden, die Dinge sollten aber auch nicht dramatischer und bedrohlicher dargestellt werden, als sie sind. Wenn man die Beiträge von Blasius und Eckhardt liest, bekommt man den Eindruck, dass sich Karins Vater in akuter Lebensgefahr ist, und das ist m.E. absolut nicht der Fall.


    Die Fakten sind doch:
    - Bei Karins Vater wurde bei einer TUR-B ein oberflächliches Blasenkarzinom entfernt.
    - Es handelt sich nicht um ein Rezidiv, sondern um einen Primärtumor.
    - Der Urologe, der diese Untersuchung durchgeführt hat, der also Größe und Anzahl des Tumors beurteilt hat und den pathologischen Befund kennt, hat Karin mitgeteilt, dass keine weitere Behandlung notwendig ist, aber mit Rezidiven zu rechnen ist, und eine Nachuntersuchung nach 3 Monaten empfohlen.


    Aus diesen Fakten hat Karin den Schluss gezogen, dass es sich um einen "harmlosen" Tumor handeln könnte, was von Eckhard und Blasius aber verhement bezweifelt wird. Warum eigentlich?


    Aus der Empfehlung des Urologen kann man sehr wohl den logischen Schluss ziehen, dass es sich um ein einzelnes (unilokuläres), kleineres "Low-grade"- Urothelkarzinom handelt (Ta/G1, kein CIS). Hier wird außer einer Mitomycin-Frühinstillation keine weitere Behandlung empfohlen (nur Kontrolle). Die Progressionswahrscheinlichkeit nach 1 Jahr beträgt 0,2%, die Rezidivwahrscheinlichkeit 15%.
    S. Bladder Calculator:
    http://www.bladdercalculator.de/php/bc.php


    Bei einem unilokulären, kleineren Primärtumor vom Typ T1/G1 wird die Progressionswahrscheinlichkeit nach 1 Jahr mit 1,0%, die Rezidivwahrscheinlichkeit mit 25% angegeben. Allerdings ist hier eine Mitomycin-Instillationsbehandlung angezeigt.
    Bei einem T1/G2 (unilokulär, < 3 cm) sind die Werte nach 1 Jahr gleich.


    Panikmache ist hier also fehl am Platz. Natürlich sollte Karins Vater den Nachsorgetermin einhalten.


    Blasius: Deine folgende Äußerung kann ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht nachvollzieen:
    "Krebs, egal in welcher Form, ist immer heimtückisch, nie harmlos und kann jederzeit an anderer Stelle unvermindert auftreten!!!
    Und Blasenkrebs, spez. der G2, neigen intensiv zum Streuen und zur Wiederkehr. Hier ist lebenslange Wachsamkeit erforderlich."


    Ich wäre dir dankbar, wenn du mir das erläutern könntest.


    Es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater wegen Blasenkrebs verloren hast. Keinesfalls bin ich der Meinung, dass man alten und sehr alten Menschen wirksame Behandlungen vorenthalten soll. Nutzen und Risiko müssen aber sehr sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
    Karin hat nicht geschrieben, welche Begleiterkrankungen ihr Vater hat, aber sicher ist der Urologe darüber infomiert. Karin hat geschrieben, dass schon die Blasenspiegelung für ihren Vater sehr stressig war. Was, wenn ihr Vater aufgrund dieses Stresses einen Schlaganfall erleidet? Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob ein 50-Jähriger oder ein 90-Jähriger eine Blasenspiegelung oder eine TUR-B bekommt! Hier sind Erfahrung und Wissen/Können des behandelnden Urologen gefragt. Nihil nocere.


    Im Übrigen sollte es doch wohl klar sein, dass man alte Menschen nicht entmündigen darf und sie sehr wohl selbst über ihre Behandlung entscheiden sollen (nach entsprechender Information). Das Szenario, das du, Eckhardt, entworfen hast (Behandlung in der Klinik gegen den Willen), finde ich absurd.


    In diesem Sinne einen schönen Abend!
    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Gabi,


    bevor ich mich endlich aufs Ohr lege, wollte ich dir noch sagen, dass ich mich riesig gefreut habe, dass dein letztes Posting trotz der neuen Widrigkeiten (Beuteltier) wieder viel optimistischer klang und dass du deinen Humor wiedergefunden hast! :grinsen:


    Halt die Ohren steif!
    LG
    Isa

    Hallo Karin, :gut gemacht:


    erstmal herzlich willkommen hier, schön, dass du unser Forum gefunden hast! :Schmunzel:


    Rainer hat schon das Wesentlichste geschrieben. Wenn der Urologe von einem oberflächlichen Tumor gesprochen hat, dann ist es das Stadium Ta oder T1. Das bedeutet, der Tumor ist noch nicht in die Muskelschicht eingedrungen (im Allgemeinen wird erst beim Eindringen in die Muskelschicht die Entfernung der Blase notwendig).


    Wenn der Urologe den Tumor als harmlos bezeichnet hat, handelt es sich beim Grading (der Aggressivität) sicher nicht um G3, sondern um G1 oder G2. Ein sog. CIS wird immer G3 zugeordnet, da es sehr aggressiv ist (und schwer zu entdecken).


    Zu deinen Fragen:
    - Das Risiko für Progression und Rezidiv bei Blasenkrebs lässt sich mit dem sog. Bladder Caculator einschätzen:
    http://www.bladdercalculator.de/html/home.html


    Auch welche Therapie für welche Risikogruppe geeignet ist, kann man hiermit abschätzen. Wenn überhaupt, käme bei deinem Vater wohl eine Mitomycin-Instillationstherapie in Frage. Wenn er sie prinzipiell ablehnt, muss man das akzeptieren, finde ich.


    Sicherlich liegt dein Vater mit bald 90 Jahren aber außerhalb der Altersgruppe, aus denen die Ergebnisse gewonnen wurden, die dem Calculator zugrundeliegen. Allerdings habe ich mal irgendwo einen Artikel über eine Studie gelesen, die keinen Unterschied in den Risiken zwischen Älteren und Jüngeren ergab.


    - Welche Allgemeinmaßnahmen sind sinnvoll?
    Ich denke, wenn dein Vater allgemein gesund lebt, sich gesund ernährt und viel trinkt, ist das schonmal gut.
    Gerade gestern bin ich in einem amerikanischen Blasenkrebsforum auf die Ernährungsempfehlungen von Dr. D. Lamm, einem amerikanischen Blasenkrebsspezialisten, gestoßen:
    http://www.bladdercancersupport.org/index.php?option=com_kunena&Itemid=114&func=view&id=21850&catid=8


    Mit 90 hat dein Vater schon ein tolles Alter erreicht, und er scheint ja auch geistig und körperlich noch recht fit zu sein. Was will man mehr? Mein Vater geht auf die 84 zu, und hat mir vorgestern noch gesagt, dass er gerne 100 werden würde! :Schmunzel:


    Liebe Grüße
    Isa

    Hallo Peter,


    es gibt ein sehr gutes amerikanische Blasenkrebsforum. Wenn du da die Suchbegriffe "Cranberry" und "BCG" eingibst, findest du Erfahrungen anderer Betroffener mit Cranberry unter BCG (gute und weniger gute). Ein Urologe rät von Cranberry während BCG ab. Interessant sind auch die Ernährungsempfehlungen für Blasenkrebspatienten von Dr. Lamm.
    http://www.bladdercancersupport.org/index.php?option=com_kunena&Itemid=114&func=search


    Dr. Lamm ist der BCG-Papst. Er hat eine eigene Homepage und bietet dort auch E-consulting an, vielleicht stellst du ihm mal deine interessante Frage.
    http://www.bcgoncology.com/


    Infos über Dr. Lamms BCG-Protokoll, auch ein Interview mit ihm vom 2008, findest du im Bladder Cancer Web Cafe:
    http://blcwebcafe.org/index.php?searchword=lamm&option=com_search&Itemid=


    Solange es keine wissenschaftlichen Studien zu Cranberry unter BCG gibt, wird dir aber wahrscheinlich auch Dr. Lamm nicht definitiv sagen können, ob Cranberry sich nachteilig oder positiv auswirkt.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Hallo Peter,


    interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es eine Studie gibt, die eine Senkung der BCG-Nebenwirkungen durch das Antibiotikum Ofloxacin ergeben hat. Nach einem Jahr unterschieden sich die Progressionsraten in der Ofloxacin-Gruppe (5,5%) nicht signifikant von denen der Placebo-Gruppe (1,7%). Auch die Rezidivraten unterschieden sich nicht signifikant: Ofloxacin-Gruppe (12.7%) und Placebo-Gruppe 17.2%.
    Nachzulesen im Manual Urogenitale Tumoren des Tumorzentrums München auf Seite 101 (leider ist bei der Angabe der Rezidivraten ein Druckfehler):
    http://tumorzentrum-muenchen.d…1_Urogenitale_Tumoren.pdf
    und im Abstract der Originalarbeit (mit korrekten Rezidivraten):
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez


    Cranberry-Saft wirkt ja offensichtlich auch irgendwie gegen Bakterien:
    http://de.wikipedia.org/wiki/G…Ffr%C3%BCchtige_Moosbeere


    Vielleicht ist der Effekt ähnlich wie bei Ofloxacin, das ja Bakterien abtötet.


    Viel Erfolg mit BCG und weiter gute Verträglichkeit!
    Isa

    Hallo Rowena,


    es ist verständlich, dass dein Vater allmählich die Nase voll hat von den Ärzten und aufgrund seiner Krankheit und den vielen Komplikationen auch schlapp und müde ist. :streicheln:Mein Vater ließ sich auch lange nicht überzeugen, dass es notwendig war, den Urologen zu wechseln (obwohl der über 1 Jahr lang nicht in der Lage war, den fortgeschrittenen Blasenkrebs bei meinem Vater zu erkennen!! :raufen:).
    Toll, dass du deinen Vater jetzt überzeugen konntest, zur Uniklinik zu gehen. Der Wechsel zur Uniklinik war für meinen Vater die Rettung. Ich hoffe, ihr bekommt schnellstens einen Termin und wirksame Hilfe.
    Alle Daumen sind gedrückt!


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Liebes Krümelchen,


    ich bewundere dich zutiefst, wie du alles so gelassen und mit Humor nimmst, wie schaffst du das nur?? Naja, dein Beruf als Steinmetzin sagt ja auch schon einiges aus :grinsen:.


    Bestimmt wird Prof. Roth deinen Pouch genauso gut hinkriegen wie bei Hexe! :gut gemacht:


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Gabi,


    bei der Chemotherapie wird die Dosis in Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche (KOF) berechnet. Zur Berechnung der KOF gibt es Formeln, in die Gewicht und Körpergröße eingehen:
    http://www.cato.eu/de/koerperoberflaeche.html


    Wenn man das für eine Person von 1,60 m Größe durchrechnet, ergibt sich bei einem Gewicht von 50 kg eine KOF von 1,50 m2, bei einem Gewicht von 18 kg mehr, also 68 kg, eine KOF von 1,7 m2. Wenn man eine Tagesdosis Cisplatin von 70 mg/m2 KOF zugrundelegt, ergibt das eine Tagesdosis von 10,5 mg bei 50 kg Gewicht, von 11,9 mg bei 68 kg Gewicht. Der Unterschied ist also nicht so groß.


    Trotzdem: Im Chemoprotokoll meines Vaters (Uniklinik Homburg/Saar) ist vermerkt"Täglich 1x Gewicht morgens". Außerdem: jeweils täglich 2x Temperaturmessen, 3x Flüssigkeitsbilanz, Labor; 2x Bewusstseinslage pro Dienst.


    Von einer renommierten Uniklinik wie Essen sollte man doch eigentlich erwarten, dass alles ist, so wie es sein soll! :wie soll ich das verstehn:


    Zur Übelkeit: Während meiner dritten Schwangerschaft hatte ich 6 Wochen eine solche Übelkeit, dass ich gegen alles einen Ekel hatte, sogar meinen geliebten Morgenkaffee konnte ich nicht einmal mehr riechen, selbst Mineralwasser war eklig, von Essen ganz zu schweigen... Vorher hätte ich mir das nicht vorstellen können. (Siehste Eckhard, auch das blieb dir erspart! :grinsen:).


    Leider verursachen Opioide, die du ja gegen die starken Schmerzen bekommst, auch Übelkeit (und Schlappheit). Die Nebenwirkungen sollen aber mit der Zeit nachlassen. Trotzdem wäre es sicher sinnvoll, mal mit einem Schmerzspezialisten über andere/zusätzliche Möglichkeiten der Schmerzausschaltung zu reden (Nervenblockade o.ä.). An der Uniklinik gibt es ja auch eine Schmerzambulanz:
    http://www.uni-due.de/anaesthesiologie/schmindex.htm
    Können das nicht auch die Ärzte in die Wege leiten? Vielleicht könnte Ralf dich hier unterstützen.


    Alles Gute, ich drücke fest die Daumen, dass es besser wird.... :streicheln: :streicheln:


    Isa

    Hallo Gabi,


    erstmal ein dickes :streicheln:, es tut mir so leid, dass dir die Chemo und dein Bein so zu schaffen machen. Welche Schmerzmedikamente nimmst du denn? Hast du evtl. mal eine Schmerzambulanz kontaktiert? Schmerzpumpen, wie von Krümelchen erwähnt, sind sehr gut.


    Leider ist es so, dass Frauen und Menschen unter 50 mehr unter Übelkeit leiden. Das Zytostatikum Cisplatin ist "stark emetogen", d.h., es verursacht starke Übelkeit (Gemcitabin ist gering emetogen).


    Im Protokoll von deiner Chemo war nur das Antiemetikum Kevatril genannt. Zusätzlich sollte ein Patient mit einer hoch emetogenen Chemo aber auf jeden Fall Aprepitant (Handesname Emend) und Dexamethason (Handelsname Fortecortin) bekommen. Frag doch bitte unbedingt bei den Ärzten in der Klinik nach, ob du diese Medikamente bekommst (sollte eigentlich selbstverständlich sein)! Fortecortin ist auch stimmungsaufhellend und appetitsteigernd.


    Appetitlosigkeit hatte mein Vater teilweise auch, auch einen Widerwillen gegen manche Speisen. Gibt es nicht jemanden, der dir kochen kann, worauf du evtl. Lust hast?


    Es gibt auch eine Broschüre der Deutschen Krebshilfe zum Thema "Ernährung und Krebs":
    http://www.krebshilfe.de/filea…/046_ernaehrung_krebs.pdf


    Dass du dich in der UK Essen nicht mehr gut aufgehoben fühlst, ist wirklich Mist. Woran liegt es denn? Fachlich sollte dort eigentlich alles top sein.


    Liebe Gabi, ich hoffe, du schaffst es durchzuhalten :streicheln:. Eine Cisplatin-basierte Chemotherapie ist einfach das Beste gegen fortgeschrittenen/metastasierten Blasenkrebs.


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Rowena, :streicheln:


    ich hoffe, euer heutiger Besuch beim Urologen hat Aufschluss darüber gebracht, was am Penis deines Vater los ist. Der Arme ist ja wirklich vom Pech verfolgt: zuerst die Wundheilungsstörungen in der Klinik, dann die MRSA-Infektion in der Reha. Ist diese Infektion eigentlich komplett ausgeheilt? Oder kann es sein, dass diese Infektion für die immer noch nicht geschlossene Bauchwunde und die Infektion am Penis verantwortlich ist?


    An den OP-Bericht werdet ihr m.E. nicht kommen. Aber dem Urologen müsste ein Arztbrief sowohl der Klinik als auch der Reha-Klinik vorliegen, von dem ihr eine Kopie verlangen könnt. Darin müsste der Heilungsverlauf korrekt beschrieben sein.


    MRSA-Infektionen werden übrigens auch vom Personal von Patient zu Patient übertragen. Insgesamt scheint die Reha-Klinik in Kreischa ja nicht sehr empfehlenswert zu sein.


    Mein Vater, der vor 4 Jahren mit 79 ein Urostoma bekam, wollte damals keine Reha machen. Meiner Meinung nach bringt eine Reha eher etwas für jüngere Leute, vor allem muss der Patient fit genug sein, um die ganzen Angebote/Anwendungen auch mitmachen zu können. Dass dein Vater in seinem Zustand in der Reha unglücklich war, kann ich sehr gut verstehen. :unmöglich:
    M.E. hätte man ihn in seinem Zustand nicht in die Reha schicken sollen: Eine Reha ist kein Akutkrankenhaus! Auch sind nicht alle Rehakliniken auf Patienten nach einer rad. Zystektomie eingestellt.


    Mein Vorschlag wäre, dass du mit deinem Vater zur urologischen Uniklinik gehst. Hier bekommst du m.E. am ehesten eine kompetente Beratung und Behandlung.


    Die Versorgung für das Stoma (Platten usw.) bekommt mein Vater vom Sanitätshaus. Dort gibt es auch Stomaberaterinnen, die auch ins Haus kommen. Die schreiben auf, welche Produkte dein Vater benötigt, diesen Zettel gibt man an den Urologen weiter, der das Rezept dafür schreibt, das man dann wieder ans Sanitätshaus zurückgibt.


    Wie das mit den Zuzahlungen ist, weiß ich leider momentan nicht so genau, kann aber meinen Vater gerne fragen. Infos bekommst du auch auf dieser Seite:
    http://www.stoma-welt.de/


    Ich drücke fest die Daumen, dass dein Vater rasch wieder auf die Beine kommt, zum Glück hatte er ja keinen Lymphknotenbefall, so dass ihm eine Chemo erspart bleibt!


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Gabi,


    mein Vater hat auch diese Chemo bekommen (allerdings auch mit zusätzlich Fortecortin gegen die Übelkeit und Mannitol für die Wasserausscheidung). Er hat sie gut vertragen, das wünsche ich dir auch! Optimismus kann auch dazu beitragen. :Schmunzel:


    Höllische Schmerzen im Bein solltest du aber nicht aushalten müssen. Da würde ich nachhaken und mir zusätzliche Schmerzmittel geben lassen, evtl. in eine Schmerzambulanz gehen.
    http://www.schmerzliga.de/info…rzformen/Tumorschmerz.htm


    Schön, dass dir Horst und Ralf zu Seite stehen! :klatschen: :klatschen:


    Alles Gute
    Isa

    :gut gemacht:Mensch Heiko, toll, ich freue mich riesig!!!!!!!
    :hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra:
    Schöne, originelle Namen (habt ihr Harry Potter gelesen?)


    :klatschen: :klatschen: :klatschen:


    Genieß dein Bierchen, du hast es dir verdient...
    Grüß bitte auch deine Frau, sie ist jetzt sicher erstmal erleichtert, dass sie den Bauch los ist.


    Habe neulich im Zeitungsartikel über eine Sechslingsgeburt den Rat eines Vaters von Sechslingen gelesen:
    "Lächeln und jeden Moment genießen!"


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Folkert,


    "erscheint fraglich rupturgefährdet" ist eine vorsichtige Ausdrucksweise, jedenfalls nicht das, was man bei einem akut bedrohlichen Befund schreiben würde. Die Gefahr des Reißens der Neoblase ist ja m.E. auch dadurch gebannt, dass man dir einen Katheter gelegt hat, durch den der Urin hoffentlich problemlos abfließt? Wenn das der Fall ist, kann sich die Neoblase ja oberhalb der Verengung nicht weiter ausweiten.


    Lieber Folkert, auch wenn die Aussicht auf eine weitere OP nicht berauschend ist, bei Hexe war es auch so, dass ihr Pouch erst im 2. Anlauf, also nach einer Revisions-OP perfekt funktioniert hat. Genieß erstmal das Wochenende :Cooler Typ:, und es wäre nett, wenn du berichten würdest, was dein Prof. dir vorschlägt.


    Ganz liebe Grüße
    Isa

    Hallo Folkert, :streicheln:


    VA = Vergleich-Aufnahme


    Im Unterbauch kommt die Ileum-Neoblase massiv dilatiert (erweitert) zur Darstellung und steigt cranial (kopfwärts) bis in den Oberbauch auf. In der Neoblase kleinere Gasansammlung. Suprapubische (oberhalb des Schambeins) und infra-umbelikale (unterhalb des Nabels) Bauchwandhernie (Bruch) mit Vorwölbung von Mesenterialfettgewebe (Mesenterium = Aufhängeband des Dünndarms) und Teilen der Neoblase. Etwa auf Symphysen-Niveau (Schambeinfuge, Mitte des Schambeins) erkennt man eine narbige Striktur (hochgradige Verengung) der Ileum-Neoblase, in welcher unmittelbar der eingeführte Uretralkatheter endet. Der distal (unterhalb) dieser Stenose liegende Anteil der Neoblase ist nicht dilatiert (erweitert). Kein Anhalt für lokales Tumorrezidiv, kein Nachweis von Lymphknoten- oder Organmetastasen.


    Beurteilung:
    Offenbar konzentrische (um einen gemeinsamen Mittelpunkt angeordnete) Narbenstriktur (hochgradige Verengung) der Ileum-Neoblase, etwa auf suprapubischem (oberhalb des Schambeins) Niveau exakt in Position der Katheterspitze des Uretra-(Harnröhren)Katheters, so dass hier offenbar eine Dysfunktion (Funktionsstörung) und mangelhafte Drainage (Harnableitung) resultiert. Eindeutige Hinweise auf eine rezidivierende Tumorstenose (Verengung durch Wiederauftreten des Tumors) in diesem Bereich finden sich nicht. Proximal (oberhalb) der Stenose ist die Neoblase massiv dilatier(erweitert) und erscheint fraglich ruptur(reiß)gefährdet. Ausbildung einer infra-umbelikalen (unterhalb des Nabels) supra-symphysären (oberhalb des Schambeins) Bauchwandhernie (Bruch), in die sich breitflächig die massiv bis in den Oberbauch dilatierte proximale (erweiterter, oberer Teil) Neoblase vorwölbt. An den Nieren allerdings kein Anhalt für Harnstau. Kein Nachweis intra-abdomineller (im Bauchraum) Lymphknoten- oder Organmetastasen.


    Das Gute ist: Es gibt keine Anzeichen für eine Rückkehr des Tumors oder für Metastasen im Bauchraum.


    Was die Verengung der Neoblase anbetrifft, stelle ich mich die etwa sanduhrförmig vor. Leider ist die Engstelle eben so, dass der Harn nicht ausreichend abfließen kann, so dass sich die Neoblase oberhalb der Engstelle immer mehr ausweitet. Zum Glück gibt es in den Nieren noch keinen Harnstau.


    Ich denke auch, du wirst durch eine operative Korrektur nicht herumkommen, bei der dann auch der Bauchwandbruch korrigiert wird (Brüche sind ja sehr häufig und normalerweise leicht operativ zu beseitigen). Ein Bruch ist eine Schwachstelle in der Bauchwand, in die sich dann Material hineinwölbt. Gefährlich ist ein Bruch dann, wenn dieses Material (z.B. Darm) eingeklemmt wird.


    Alles Gute und liebe Grüße
    Isa

    Liebes Krümelchen,


    hoffentlich hast du inzwischen eine zweiteilige Versorgung und kommst gut damit zurecht! Alles 3 Stunden die Platte runtermachen, das hält ja kein Sch.. bzw. kein Bauch aus! :Wie bitte:


    Mein Papa benützt seit 4 Jahren eine zweiteilige Versorgung, hier habe ich mal genau aufgeschrieben, wie er beim Wechsel der Versorgung vorgeht:
    Komplikationen nach der OP (Blasenentferung)


    Also er kommt wie Annette auch prima mit Dansac Skin Lotion und CavilonM zurecht.


    Drücke dir ganz fest die Daumen, dass dein Bäuchlein bald wieder o.k. ist und du endlich mal Ruhe hast! :streicheln: :streicheln: :streicheln:


    Liebe Grüße
    Isa

    Lieber Walter,


    gerade weil die Diagnose bei dir offenbar schwierig zu stellen ist, würde ich an deiner Stelle an eine spezialisierte Uniklinik gehen, also nach Essen, was ja von deinem Wohnort auch nicht so weit entfernt ist. Da hast du dann die größtmögliche Sicherheit. Wenn es um eine Krebserkrankung geht, sollte man keine Risiko eingehen und ruhig einmal eine längere Anfahrt in Kauf nehmen, finde ich.


    Alles Gute für die nächst TUR wünscht dir
    Isa