Liebe Bärbel,
es tut mir wahnsinnig leid, was Du jetzt durchleben musst.
Ich habe nur wenige Antworten gelesen, weil ich Dir meine ganz eigene Antwort schreiben möchte.
Ich kann nicht schreiben, dass ich verstehen kann, wie es Dir jetzt geht, aber in gewisser Weise kann ich Deinen Schmerz und Deine Gedanken nachvollziehen. Bei mir war es "nur" der Opa der letztes Jahr gegangen ist, aber genauso wie Klaus für Dich, war mein Opa ein wichtiger Mensch für mich, ein Begleiter in allen Lebenslagen.
Aber es ist zu früh vom "gehen" zu sprechen.
Klaus lebt, auch wenn er jetzt wirr ist, und Du bist unglaublich stark für ihn. Aber bitte sei auch egoistisch. Ich werde Dir erklären wie ich das meine. Du steckst nun alle Energie darein für Klaus stark zu sein, obwohl es Dir so schlecht geht, Dir oftmals sicher die Kraft fehlt. Du schreibst, dass Du ziellos umher gehst und dann zu ihm fährst. Erzählst Du ihm das? Bist Du so offen zu ihm und kannst sagen "mein Liebster, es geht mir richtig schlecht?"
Meistens können das die Angehörigen nicht, weil sie wollen den anderen doch nicht belasten, sie wollen stark sein. Bevor mein Opa die Not-OP hatte, habe ich ihm gesagt "Opa es geht mir schlecht. Ich habe das Gefühl mir geht die Kraft aus". Und er war froh dass ich so offen war und ihm nichts vorgespielt habe.
Ihr seid 39 Jahre gemeinsam durchs Leben gegangen, was ich sehr bewundernswert finde. Also sei jetzt auch offen zu ihm.
Du wirst Dich jetzt an jeden Strohhalm klammern, alles postive was die Ärtze sagen, jedes Lächeln von Klaus wird Dir Hoffnung geben. Und das ist auch wichtig. Wie Andy schon schreibt: Es ist wichtig zu glauben und zu hoffen.
Bärbel, das sind alles nur Worte, die Dir leider Deinen Schmerz, Deine Verzweiflung und alles nicht nehmen können. Aber ich hoffe sie helfen Dir etwas .
Tina hat geschrieben Du sollst auch für Dich was tun. Sicher wirst Du dies als einen von vielen Ratschlägen abtun, denn es geht Dir um Klaus. Aber sie hat recht.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Liebe Grüße
Silke