Beiträge von Michel

    Hallo Lucie,


    das Röntgen mit Kontrastmittel hat möglicherweise gar nicht der Blase gegolten, sondern den Nieren: mittels sog. Urogramm kann man sehen, ob sich evtl. Tumore in der Niere angesiedelt haben. Habe ich im Januar auch machen lassen. Dass man mittels Röntgen oberflächliche Tumore in der Blase sehen kann, wäre mir neu.


    Den Unterschied zwischen Resektion und Koagulation verstehe ich nicht: Resektion wäre das erneute Herausschälen der Tumore (im Rahmen einer TUR-B), Koagulation das Stoppen von Blutungen. Beides wird mit ein und demselben Werkzeug gemacht, einer "Elektroschlinge", mit der man sowohl schneiden als auch veröden kann.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Pilatus,


    es ist korrekt, dass es mehrere Hyperthermiezentren in Deutschland gibt, davon sind jedoch die wenigsten für Blasenkrebs spezialisiert bzw. bieten hierfür überhaupt eine Therapie an. Mir ist hier nur Synergo bekannt, das aktuell nur in Gießen, München und neuerdings in Bonn angeboten wird sowie die von dir genannten RCT in Erlangen. Bei anderen Hyperthermietherapien sollte man sich sehr gründlich informieren, was da genau wie erwärmt wird und ob das für den Blasenkrebs irgendwelche nachweisbaren Ergebnisse bringt.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Rainer,


    auch ich möchte dich bitten, uns weiter auf dem Laufenden zu halten, denn ich habe selbst die Hyperthermie bei Dr. Lüdecke gemacht. Übrigens habe ich dort auch Leute kennengelernt, bei denen BCG versagt hat bzw. wo die Nebenwirkungen unzumutbar waren und die froh waren, auf Synergo "umgestiegen" zu sein. Also nur Mut, du bist da in guten Händen!


    Viele Grüße
    Michel

    Auch mit den Befunden, die jetzt entstehen, müssten die alternativen Kliniken entscheiden können, ob Synergo in Betracht kommt.


    Das ist zwar prinzipiell richtig, im Einzelfall aber u. U. nicht ausreichend. Seit Ralfs (ralleprivat) Fall legt bspw. Dr. Lüdecke in Gießen Wert darauf, eine Kontroll-TUR selbst gemacht zu haben, um sich nicht auf die Ergebnisse anderer Chirurgen und Pathologen verlassen zu müssen. Verständlich, niemand will sich gerne "die Statistik kaputt machen lassen", indem er einen aussichtlosen Therapieversucht startet. Ich weiß nicht, wie in München gearbeitet wird, aber ich kann mir dort auch nicht vorstellen, dass man einen Patienten "blind" mit Synergo behandelt. Eine selbstdurchgeführte Blasenspiegelung ist garantiert die minimale Voraussetzung, möglicherweise aber ebenso eine TUR-B.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Lubber,


    dass Mitomycin krebserregend ist, ist bislang nur ein Verdacht und nicht bewiesen (Dr. Lüdecke hat es mir gegenüber verneint). Und selbst wenn das der Fall sein sollte, so sehe ich darin weder ein Argument für oder gegen Synergo (man könnte höchstens argumentieren, dass durch die Hyperthermie und die damit verbundene größerer Eindringtiefe des Mittels in das Gewebe eine potenziell krebserregende Wirkung stärker ausfallen kann; das mögen Mediziner beurteilen).


    Da ich fürchte, dass schon eine wieder eine Diskussion um Synergo entsteht, hier nochmals die Kurzzusammenfassung der Erfahrungsberichte:


    Mindestens sechs Mitglieder dieses Forums haben sich einer Synergobehandlung unterzogen.
    Bei ralleprivat hat es aufgrund hoffnungsloser Ausgangslase (nicht entdeckter, bereits invasiver Tumor) nicht funktioniert und die Blase musste doch raus (Ralf, ich hoffe, dass es dir gut geht).
    Bei Lubber ist unklar, woran es letztlich liegt, dass die Blase nun doch raus muss, aber ich finde, dass er in Anbetracht seiner sonstigen Krankengeschichte verdammt lange durchgehalten hat. Lubber, ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du nach erfolgreicher Zystektomie künftig ein rezidivfreies Leben in hoher Qualität führen kannst. Bitte halte uns weiter auf dem Laufenden, denn deine Beiträge haben mir immer viel genutzt.


    Beide "Therapieversager" haben trotz teils heftiger Probleme sich prinzipiell für das Verfahren ausgesprochen und weiterempfohlen.

    Bei Winfried, Vescica, Cat und mir hat es bislang soweit geholfen, dass wir alle noch unsere Blase besitzen. Auch hatten wir deutlich weniger (bis keine) Nebenwirkungen.


    Im Übrigens halte ich es für unfair zu versuchen, das Verfahren nur deswegen in Frage zu stellen, weil es eine Klinik in Berlin nicht mehr anbietet. Lubber, dazu müsstest du etwas sagen können: der durchführende Arzt hat sich angeblich niedergelassen und es gab keinen Nachfolger. Kannst du das bestätigen? Und dass in Tübingen ein Arzt nach abrechnungstechnischen Streit mit der Verwaltung irgendwann entnervt das Handtuch wirft, hat auch keine Aussagekraft zur medizinischen Qualität. Höchstens zu unserem Gesundheitssystem.


    Nochmal: ich will Synergo nicht schönreden, es ist kein Allheilmittel und nicht für jeden geeignet. Ich verstehe aber nicht, warum man durch gezielte polemische Aussagen versucht, das Verfahren zu diskreditieren und somit mögliche Patienten davon abhält, den Versuch zu wagen. Denn soweit müssten wir uns doch einig sein: schlechter als eine kalte Instillation mit Mito ist Synergo nicht. Und wie hier auch schon geschrieben wurde, ist es gerade bei Patienten, bei denen BCG versagt hat oder nicht möglich ist, oftmals die einzige/letzte Chance vor einer radikalen Zystektomie.


    Ingrid, ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst. Falls du zu dem Schluss kommen solltest, es mit Synergo zu versuchen, solltest du aber bedenken, dass die TUR-B ggf. an dem Ort durchgeführt werden muss, an dem die Behandlung erfolgen soll (zumindest ist das seit dem Fall von Ralf in Gießen so). Sicherheitshalber solltest du in Harlaching bzw. Basel nachfragen, wie sie verfahren würden.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Ingrid,


    ich hatte heute Gelegenheit, i. R. meiner Blasenspiegelung in Gießen (Gott sei Dank alles in Ordnung) mit Dr. Lüdecke zu sprechen. Dabei hat er mir erzählt, dass München nun den gleichen Abrechnungsweg wie Gießen beschreitet, also die Patienten auch nur noch stationär aufnimmt. Wäre München für dich entfernungstechnisch eine Option?


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Ingrid,


    dass Synergo nur eine Therapie für Selbszahler ist bzw. es Gesundheit nur für Reiche gibt, stimmt nicht. Weder in Gießen noch in München hat je ein Patient zu der Therapie etwas zuzahlen müssen, das haben die verantwortlichen Ärzte auf dem Blasenkrebskongress Ende letzten Jahres bestätigt. Du brauchst in Gießen selbstverständlich auch keine Hotelübernachtung zu zahlen, das wäre bei stationärer Aufnahme ja auch mehr als absurd. Dass du in Gießen einmal in der Klinik übernachten musst, liegt an den Abrechnungsmodalitäten der Krankenkassen, die dazu zwingen "kreativ" die Erstattungsmöglichkeiten zu nutzen (München kann das irgendwie anders lösen, mir ist aber enfallen, was deren "Trick" war -- mglw. ein Unterschied zwischen Hessen und Bayern). Sonst müsste Gießen nämlich drauflegen, allein schon, weil mit der doppelten Menge Mitomycin ggü. einer kalten Instillation gearbeitet wird und das Zeug nicht wirklich günstig ist. Ich fand es übrigens sehr angenehm, nach der Behandlung nicht gleich wieder aufbrechen zu müssen, sondern sich noch eine Nacht ausruhen zu können! Was die Fahrtkosten nach Gießen angeht, kannst du die je nach Krankenkasse ebenfalls absetzen: ich habe Mitpatienten kennengelernt, die die kompletten Fahrkosten (auch die der nachfolgenden Zystoskopien) erstattet bekamen. Ich hatte nicht soviel Glück mit der Techniker Krankenkasse, die ziemlich dümmlich argumentiert hat, dass sie das nicht zu bezahlen braucht.


    Warum Berlin und Tübingen Synergo nicht mehr anbieten, weiß ich auch nicht (in Tübingen gab es das, soviel ich weiß, sowieso immer nur für Privatpatienten). Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Krankenhäuser die Bürokratie mit den Kassen nicht mehr mitmachen wollten bzw. die Bereitschaft sank, sich da großartige Dinge auszudenken, um das Verfahren noch abrechnen zu können. Zufällig bin ich morgen in Gießen bei Dr. Lüdecke und wenn sich die Gelegenheit ergibt, höre ich mal nach, ob er vielleicht Näheres weiß.


    Dass dein Barmer die Behandlung nur bei stationärer Aufnahme bezahlt, leuchtet mir nicht ganz ein -- es muss doch auch Barmer-Patienten geben, die das in München machen ließen? Aber selbst bei 450 km Entfernung nach Gießen würde ich es Erwägung ziehen, die Behandlung dort zu machen: du setzt dich frühmorgens in den Zug, bist ggn. Mittag in Gießen, bekommst am frühen Nachmittag die Behandlung und brichst am nächsten Morgen wieder heimwärts auf. Das habe ich 12 Mal so gemacht und bei mir waren es auch rund 300 km -- ein Weg. Mit der BahnCard 50 (kostet rund 200 EUR) kostet eine Hin- und Rückfahrt rund 60 EUR. In Gießen war man immer bemüht, dass ich meine Zugverbindungen rechtzeitig bekomme (hab das Klinikum auch schon mal am Folgetag vor 7:00 Uhr verlassen können!) und generell wurde versucht, das Ganze für "Weithergereiste" so angenehm wie möglich zu machen.


    Bei weiteren Fragen zu Synergo beantwortet ich die gerne, es muss nämlich beileibe nicht so anstrengend/belastend wie bei Lubber ablaufen. Lies mal meinen Erfahrungsbericht, ich hatte Gott sei Dank deutlich weniger Probleme.


    Viele Grüße
    Michel


    Ein vernünftiger Heilpraktiker sollte auch seine Grenzen kennen und -gerade in solchen Fällen- an die Schulmedizin verweisen!


    Abgesehen davon, dass ich Lubber unumwunden zustimmte (okay, er hatte Farbtherapie und Reiki vergessen ;-), möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es keine "Schulmedizin" gibt. Es gibt die Medizin. Punkt. "Schulmedizin" ist ein Begriff, den die Esoterik herabwertend benutzt, um sich im Gegenzug durch den Begriff "alternative Medizin" (die es es nicht gibt) einen seriösen Anstrich zu verpassen.


    Lieber awd64, wenn du die TUR-B hinter dir hast (alles andere wäre grob fahrlässig), wirst du eine "Typisierung" des Tumors erhalten, etwa "pTa G1" (oberflächlich, geringe Aggressivität). Die kannst du deinem Ayurveda-Spezi gerne geben, der dir ja vielleicht Dinge zeigen kann, die zur Verbesserung deines allg. Wohlbefindens beitragen. Eine gesündere Ernährung wird dir bestimmt auch nicht schaden.


    Nur: mit alledem bekommst du den Tumor keinesfalls in den Griff. Da muss ein fähiger Urologe ran.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Axel,


    für mich hört sich das auch ziemlich positiv an: du hast einen offenkundig kompetenten Arzt gefunden, der weitere Therapiemöglichkeiten mit dir ausprobieren will. Da sich dessen Rat (soweit ich das verstehe) mit dem von Dr. Lüdecke deckt, denke ich, dass du guten Gewissens die Chance nutzen solltest, BCG zu nutzen. Selbst wenn sich später rausstellen sollte, dass irgendwann die Blase doch raus muss, wirst du dir keinerlei Vorwürfe machen müssen, sondern, im Gegenteil, die Gewissheit haben, alles versucht zu haben. Und zwar nicht leichtsinnig oder fahrlässig, sondern aufgrund profunder Risikoabschätzung zweier Experten.


    Ich drücke dir fest die Daumen, dass BCG den erwünschten Erfolg bei dir erzielt.
    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Axel,


    vermutlich bist du niedergeschlagen oder gar schockiert nach dieser Diagnose. Ich will aber versuchen, dennoch etwas Positive darin zu sehen. Wenn dir Dr. Lüdecke von der Methode abrät, ist sie garantiert nicht mehr angebracht und du würdest dich damit einen unnötigen Risiko aussetzen. Er wird sich sicherlich die Zeit nehmen und dir nächste Woche genau erklären, welche Möglichkeiten du nun hast und mit welchem Risiko sie verbunden sind. Wenn es tatsächlich auf eine Blasenentfernung rauslaufen sollte, können dir die Betroffenen hier kompetente Antworten geben. Aber du hast es schon selbst geschrieben: du hast dann alles versucht und wirst dir nicht vorwerfen müssen, leichtfertig oder voreilig gehandelt zu haben.


    Alles Gute
    Michel

    Hallo Axel,


    ich war selbst Synergo-Patient bei Dr. Lüdecke und kann dir zu dem Schritt nur gratulieren. Dr. Lüdecke ist genau das Gegenteil eines "Halbgotts in weiß" und ich habe mich dort immer informiert/aufgeklärt und verstanden gefühlt. Er wird dir auch keinen Märchen hinsichtlich Synergo erzählen, wenn er nicht davon überzeugt ist, eine reale Chance zu haben, dich damit zu kurieren -- ich war selbst dabei, wie er einem anderen Patienten, der eigentlich Synergo machen wollte, klar machen musste, dass das in seinem Fall zu riskant sei und nur die radikale Zystektomie in Frage käme (der hatte ein CIS und Tumor direkt am Harnleiter). Hinsichtlich der Behandlung selbst solltest du dir vorab keine große Gedanken machen, denn mögliche Schmerzen etc. sind höchst individuell: manche Patienten benötigen überhaupt keine Schmerzmittel, andere eine Vollnarkose! Bei mir haben sich die Pfleger immer große Mühe gegeben, die richtige Dosis zu finden, so dass das Ganze erträglich war. Zum Schluss war's eigentlich nur noch da liegen und warten, dass die eine Stunde rumgeht. Auch bei dir wird man individuell die Mittelchen so wählen, dass es für dich auszuhalten ist. Denk daran, dir ein Bonbon mitzubringen, weil du durch das Spasmex einen total trockenen Mund bekommst.


    Ich würde dir auch empfehlen -- trotz der 185 km -- die Blasenspiegelungen während und nach der Behandlung weiter bei Dr. Lüdecke machen zu lassen, weil es sein kann, dass infolge der Hitze "komische" Gebilde in der Blase entstehen. Die sind aus Fibrin und völlig harmlos. Aber ein Urologe, der sowas nicht kennt, könnte das fälschlicherweise für einen neuen Tumor halten und eine neuerliche TUR-B ansetzen (wurde hier im Forum schon berichtet). Ich hatte übrigens meine letzte Spiegelung durch Dr. Lüdecke am Donnerstag und alles war bestens (bei mir sind's übrigens noch deutlich mehr als 185 km, ich habe pro Weg knapp 4h Zugfahrt).


    Falls du weitere Fragen zu Behandlung hast, werde ich die gerne beantworten.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Schutzengel,


    mir ging es nach der Diagnose ähnlich wie dir: nie geraucht, nie Kontakt mit chem. Substanzen, immer vernünftig ernährt etc. Trotzdem Blasenkrebs. Und das mit 40 Jahren, also viel "zu früh". In der Zeitung las ich dann zufällig, dass die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, für einen Kandidaten wie mich bei zweikommairgendwas Prozent sei. Ziemlich gering, aber andersrum gesehen bricht die Krankheit statistisch bei mehr als zwei von hundert Menschen aus. Ich gehörte dazu. Anfangs habe ich mir auch viele Gedanken gemacht und nach Gründen gesucht. AKW habe ich nicht zu bieten, "nur" ein großes Kohlekraftwerk (die ja noch mehr Radioaktivität emmittieren!). Aber letztlich hilft das auch nicht weiter: selbst wenn du genau wüsstest, was Auslöser der Krankheit war, könntest du das ja jetzt auch nicht mehr ändern. Daher halte ich es für wichtiger, jetzt an die Zukunft zu denken und die Krankheit konsequent zu bekämpfen. Mit deinem pTa G1 hast du eine sehr gute Ausgangslage, das Biest komplett loszuwerden. Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sind sehr wichtig, um im Fall der Fälle frühzeitig wieder einschreiten zu können. Deshalb möchte auch ich dich ermutigen, die vierteljährlichen Blasenspiegelung wahrzunehmen.


    Ich finde es eine sehr schöne Vorstellung, dass dein Baby dich letztlich vor einer schwerwiegenderen Erkrankung bewahrt hat. Du wirst es das, wenn es erst mal da ist, sicher spüren lassen.


    Viele Grüße
    Michel

    Lieber Axel,


    warum will dieser Urologe Dich weiter mit einem Medikament behandeln, was ja nicht angeschlagen hat, zumindest als Kaltinstillation.
    Meiner Meinung nach denkt er nicht an Dich, sondern mehr an sich selbst.


    Korrekt, und zwar direkt an seinen Geldbeutel. Eine (Kalt-) Instillation mit Mito ist ein Posten, mit dem ein Urologe immer noch rel. gut verdienen kann. Das hat mir mein Urologe seinerzeit genau so gesagt. Bekanntermaßen hat er mir aber dennoch zu Synergo geraten, weil er das für medizinisch sinnvoller hielt.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Axel,


    Therapieversagen bedeutet, dass deine bisherige Behandlung einer "kalten" Instillation mit Mitomycin dich leider nicht davor bewahren konnte, dass neue Tumore in der Blase entstehen konnten. Diese Rezidive müssen nun im Rahmen einer neuerlichen TUR entfernt und histologisch untersucht werden, um sicherzustellen, dass zu dem Rezidiv nicht noch eine Progression hinzugekommen ist. Das wäre der Fall, wenn sich dein bisheriges Grading G1-G2 (gibt's sowas wirklich?) zu einem G3 (high risk) verschlechtert hätte. In diesem Fall müsste der Urologe entscheiden, ob er eine weitere Instillationstherapie durchführen will, die dann vermutlich nicht mehr mit Mitomycin, sondern mit BCG erfolgen müsste. BCG ist ein gänzlich anderes Medikament, nämlich ein (abgeschwächter) Tuberkelerreger, der in deiner Blase eine starke Immunreaktion auslösen soll, in deren Folge Tumorzellen absterben.


    Wie Hexe bereits schrieb solltest du auch eine Hyperthermie-Chemotherapie in Betracht ziehen. Das ist im Prinzip ähnlich zur kalten Instillation mit Mito, allerdings wird das Medikament in der Blase auf ca. 42° erhitzt. Insgesamt wird dadurch die Rezidivwahrscheinlichkeit (deutlich) reduziert. Hier im Forum findest du einige Informationen zu dem Thema im Unterforum "Hyperthermie".


    Wenn dich das interessiert, solltest du schnell Kontakt zu Dr. Lüdecke vom UK Gießen aufnehmen und abklären, ob du für die Behandlung in Betracht kämest. Es wäre dann günstig, wenn ER die TUR durchführen würde, um die Lage besser einschätzen und das Risiko einer unzureichenden Operation minimieren zu können.


    Wie ich gehört habe, soll Synergo nun auch in Bonn angeboten werden, das wäre für dich noch näher. Du könntest dich hier erkundigen: http://www.shgbh.de/Nachrichten.html


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo JS27,


    zu Synergo sei auf folgenden ausgezeichneten Beitrag verwiesen: Hyperthermie-Chemotherapie mit Mitomycin C nach der Synergo®-Methode. Ich mache das gerade und bin sehr optimistisch, gerade auch nach dem Symposium von letzter Woche in Gießen. HagenFranz hat eine sehr schöne Zusammenfassung davon geschrieben.


    Mit einem pTa G3 solltest du bereits einen Grad der Behinderung von 50 erhalten. Aber egal, stell auf alle Fälle einen Antrag, man weiß nie, wozu der Ausweis gut sein kann. Und stell dir vor, du hast das Ding, das ja auf fünf Jahre befristet ist, und das Amt sieht danach keinen Grund mehr, ihn zu verlängern...


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo JS27,


    du hast offensichtlich fähige Ärzte erwischt und dich auch schon schlau gemacht, wie die weitere Behandlung aussieht. Das ist schon mal eine ausgezeichnete Ausgangslage für eine Bekämpfung dieses Biests. Wie von den Vorrednern bereits angemerkt, ist mit einem G3 absolut nicht zu scherzen, da muss man sehr konsequent vorgehen. Die europäischen Leitlinien sehen in deinem Fall die Therapie mit BCG vor. Ich muss aber natürlich auch erwähnen, dass es prinzipiell auch noch die Möglichkeit einer Hyperthermie-Chemotherapie mit Mitomycin C gäbe (Synergo). Diese hat typischerweise weniger Nebenwirkungen als BCG, allerdings kann man sie derzeit nur in Berlin, Gießen und München-Harlaching durchführen (Tübingen scheint das nur noch für Privatpatienten anzubieten). Wenn du Fragen zu Synergo hast, beantworte ich die gerne.


    Andy: erbliche Komponenten kann man bei Blasenkrebs so gut wie ausschließen. Wesentlich entscheidender sind die Lebenumstände: wenn die Eltern rauchen und allgemein ungesund leben, tun das die Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit auch bzw. werden dazu gezwungen. In Folge dessen bekommen die Kinder dann auch eher die gleichen Krankheiten. Die anderen von dir genannten Risikofaktoren, insb. das Rauchen, sind aber unstrittig.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo,


    am 4. und 5. Dezember findet in Gießen das 1. Blasenkrebs-Symposium mit dem Schwerpunkt Hyperthermie/Synergo statt. Während der 4.12 dem Fachpublikum (Urologen) vorbehalten ist, ist der 5.12. für Besucher und Patienten offen. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert aber eine Anmeldung (siehe Anlage). Auch wenn der Schwerpunkt auf Synergo liegt und neben Dr. Lüdecke auch Prof. Stenzl und Dr. Hasner zugegen sein werden, werden Themen unabhängig von Hyperthermie behandelt werden.
    Es würde mich freuen, wenn ich dort die/den eine/n oder andere/n von hier dort treffen würde.


    Viele Grüße
    Michel

    Hallo Roland,


    keine Panik. Blut im Urin muss nichts Schlimmes bedeuten. Deine Blase ist vermutlich noch von der TUR und den darauffolgenden Mito-Instillationen angegrifffen, mglw. steht auf dem histologischen Befund deiner Kontroll-TUR auch sinngemäß etwas von chronischer Blasenentzündung. Solange die Narben in der Blase nicht ganz abgeheilt sind, kann es immer wieder vorkommen, dass sich Krusten lösen und du etwas blutest. Das kann noch Monate nach der ersten TUR auftreten. Eigentlich sollte dich dein Urologe hierüber aufklären können (mir wurden sogar genau Zeitpunkte genannt, wann ich mit Blut im Urin rechnen müsste; der erste war, glaube ich, sechs Wochen nach der TUR).


    Dass die bisherigen Mito-Behandlungen umsonst waren glaube ich auch nicht, im Gegenteil: offensichtlich setzt sich das Zeug ja intensiv mit deiner Blase auseinander.


    Viele Grüße
    Michel

    Also da muss ich Eckhard beipflichten: das hört sich alles sehr merkwürdig an, ich kann mir kaum vorstellen dass ein Urologe so vorgeht. Bei allen meinen Fragen hinsichtlich Untersuchungsmöglichkeiten haben mir die mich behandelnden Urologen gesagt, dass man einen Tumor eigentlich nur mittels Blasenspiegelung korrekt erkennen kann, selbst mit CT sieht man nicht alles/nicht genau genug. Von Ultraschall war da erst gar nicht die Rede. Was man machen kann, ist Röntgen, um einschätzen zu können, ob ein Tumor die Blasenwand durchbrochen hat. Aber davon war bei deinem Vater ja auch nicht die Rede und zudem ist auch das keine Alternative zur Blasenspiegelung. Ich würde da nochmals genau nachhören und ggf. auf einer Kontrollspiegelung bestehen.


    Viele Grüße
    Michel