Beiträge von Han-San

    Hi Sally,


    meine Freundin (Krankenschwester) hat jetzt eine Woche frei nach 7 Tagen Nachtwache, aber wir beide sind nervlich angespannt und müssen drauf achten uns nicht anzugiften. Ich werde wohl mehr oder weniger alleine zurechtkommen müssen, sie braucht ihre Auszeiten und ihre Erholung, einige Erledigungen kann ein Freund von mir machen, den Rest muss ich selber schaffen. Ein Taxi fährt mich täglich zur Bestrahlung und Do und Fr bin ich wieder den ganzen Tag bei der Chemo. Ich habe sehr viele Bekannte, aber kaum langjährige gewachsene Freundschaften und ziehe ich mich auch gerne zurück, wenn es mir schlecht geht. Menschen und Gerede ist mir dann alles zu viel. Es bleibt mir nichts anderes übrig als bald wieder gesund zu werden :)


    Alles Gute, Hans

    Morgen ist es so weit. Ich werde wieder in die ambulante RCT an die Tagesklinik verwiesen. Ich fühle mich unsagbar schlapp, die Chemos, das rumliegen, die unglaubliche Menge an Antibiotika die in mich reingepumpt wurden, die schlaflosen Nächte. Irgendwie bin ich froh, wenn ich nach hause komme, habe aber auch nach meinen bisherigem Komplikationen sorge dass wieder was passiert. So eine Port-Infektion ist nicht ohne und die Pleuritis steckt mir such noch in den Knochen. Aber wohnen will ich hier such nicht, also raus aus der Klinik. Werde penibel auf die Einhaltung von Hygiene achten, an meinen Port lasse ich nur frisch desinfizierte Hände oder Handschuhe, auch wenn das Personal unter Zeitdruck ist. Ich werde weiter berichten, wie es mir ergeht. Bis dahin, alles Liebe Hans

    Ich werde morgen früh nach 14 Tagen Antbiosen wegen einem hartnäckigen Keim entlassen und die RCT geht ambulant weiter. Fühle mich wackelig auf den Beinen und extrem schlapp. Aber es geht weiter, noch 2,5 Wochen wenn nichts mehr dazwischenkommt, dann habe ich meine 6 Zyklen Chemo und 33 Bestrahlungen mit Mühe und Not geschafft. Und dann genau wie Du sagst, 4 Woche später Blasenspiegelung und Biopsien. Wenn dann nichts mehr zu finden ist, war das der Zystektomieersatz, sozusagen, natürlich nicht so sicher wie eine Zystektomie, die welche keine Blase mehr haben, können auch in der Blase kein Rezidiv mehr bekommen. Ich muss dann regelmäßig ein Leben lang meine Blase kontrollieren lassen. Da aber nach meiner ersten TUR ein L1 festgestellt wurde, empfehlen die Onkologen nach der RCT, wenn sie denn erfolgreich war, 4 Zyklen Cisplatin, Gemcetabin zur Vernichtung eventuell vorhandener bösen Zellen die so in mir rumschwirren und die man weder mit CTs, Mrts oder sonstwas sehen kann.
    Mach Dir nicht soviel Sorgen um Geld und Frisur, das läßt sich alles irgendwie regeln, ich habe momentan auch einen finanziellen Engpass aufgrund meiner primär selbständigen Tätigkeit, bekomme Unterstützung von Menschen, denen ich vorher geholfen habe. Ich weiß, sobald ich wieder fit bin, ist Geld verdienen für mich kein Problem, für Dich auch nicht, so wie ich Dich einschätze. Also konzentriere ich mich ganz auf meine Genesung und stelle alles andere möglichst hinten an. Bezüglich der Optik habe ich auch meine Probleme, ich war immer ein sehr athletischer Typ und jetzt, nach einem Jahr Krankheit habe ich fast alle meine Muckis verloren, bin verspannt, krumm, schief und wabbelig. Ich habe zwar noch Haare, aber mein Körper ist aus dem Leim gegangen und so fühle ich mich auch. Kriege kaum Luft wenn ich hundert Meter gehe oder Treppen steige. Aber ich habe ein Ziel, ich will gesund und fit werden. Ich will ins Wasser springen, durch den Wald rennen, in die Mucki Bude gehen. daran ziehe ich mich hoch. Aber es braucht Geduld. Und das fällt manchmal schwer.
    Ich wünsche Dir einen guten Verlauf und ein gutes Ergebnis Deiner RCT. Du hast alles Voraussetzungen geschaffen, jetzt gehts endlich los! Hans

    Seit gestern Mittag hänge ich permanent am Imfusomat und werde nach den Chemos mit zwei 2 Litern gewässert, allerdings mit langsamen 130 ml/Std. Wenn dann die Antibiosen laufen, wird das ganze bis auf 50 ml/Std. reduziert, damit die Antibiosen durchlaufen können, manchmal wird auch eine Antibiose an den Infusomat angeschlossen und die Wässerung unterbrochen. Insgesamt hänge ich dann rund um die Uhr 2 Tage und zwei Nächte an diesem Infusomat, der alle Nase lang piept, mal wenn wirklich was gewechselt werden muß aber meistens einfach so. Besonders Nachts nervig. Die Nachtschwester ist hektisch im Dauerstress, muss mir von 23:00 bis 24:00 eine Antibiose anschließen und morgens bis 6:00 Uhr zwei weitere durchjagen, dann hat sie Feierabend. In der Tragesklinik wird die Wässerung anders gemacht, vorher 1 Liter (1000 ml/Std), dann die Chemo und nachher noch zwei Liter 1000 ml/Std. Hier bekomme ich insgesamt weniger Wasser, dafür aber super langsam, mit den beschriebenen Nachteilen, Antibio läuft nicht richtig parallel und das lästige Hängen am Schlacuh und Piepsen in der Nacht. Eine richtige Begründung für den Vorteil der langsamen Wässerung konnte mir weder eine Pflegerin noch ein Arzt geben, es sei eben der Standard stationär und es hätte Vorteile. Hmm, wen jemand im Forum weiss, warum eine langsame, längere Wässerung besser sein soll, gerne posten, ich jedenfalls bemerke nur Nachteile.


    Und wenn ich schon mal dabei bin... Nächste Woche habe ich einen Termin mit dem Hygienebeauftragten. Er kommt mich Montag oder Dienstag auf meinem Zimmer besuchen, wäre auch heute schon gekommen, allerdings ist er erkältet. Es geht um die Einhaltung von Hygiene beim Hantieren an Portzugängen etc. Es ist durchaus ohne Zeitverlust eine gute Hygiene einzuhalten, wenn die Reihenfolge der Handgriffe optimiert wird. Ich will das Risiko reduzieren, dass mir und anderen so eine Infektion nochmal passiert und das ist gar nicht so schwer. ich werde demnächst darüber berichten, was ich genau meine und vor allem, was dann auch durch den Hygienebeauftragten umgesetzt wurde.


    Hey, ich bin kein notorischer Meckerer, aber hier gehts um meinen A...., und auf den passe ich auf. LG Hans

    Ach ja, und versuche, wenn sie es nicht von selbst tun, EMEND Tabletten gegen Übelkeit an den Tagen der Chemo und zwei Tage danach zu bekommen. Die Pillen sind sauteuer, darum flößen sie Dir lieber ein Billigzeug während der Chemo ein, davon bekam ich aber Verstopfungen. Jetzt bekomme ich nichts mehr während der Chemo über den Port sondern nur EMEND und es ist besser.

    Hi Simone,
    Dass Du nur 2x am Stück 5 Tage ne Chemo bekommst, aber 5 Wochen lang bestrahlt wirst wunderte mich zuerst. nach einigem Nachdenken ist es aber durchaus auch eine logische Vorgehensweise. Die größte Wirkung wird an den Tagen erzielt, an denen erst die Chemo und direkt, gerade frisch vollgepumt mit z.B. Cisplatin, runter noch vor der Wässerung unter die Strahlenkanone und dann dem durch die Chemo geschwächten Tumor so richtig auf die Ömme!
    Deshalb 5 x hintereinander, hört sich gar nicht so schlecht an, ausser für den Tumor :)


    Bezüglich Verbrennungen musst Du Dir keine Sorgen machen bei unserer Bestrahlung, die Oberärzte und Chef haben gesagt, dass wir RCTler damit fast nie Probleme haben, habe jetzt 18 Bestrahlungen bekommen und noch nix, ich creme mich weder ein, noch benutze ich Puder.


    Ich an Deiner Stelle würde mir keine Port legen lassen, sondern einfach ne Vigo-Nadel wie bei ner Antibiose etc. 5 Tage drinbehalten. Aber die werden Dir für 2 x Chemo auch keinen Port legen, weil bei Dir auch keine anschließende mehrmonatige Sicherungstherapie angesagt ist. Lass Dir die Vigo in den Unterarm legen, da stört sie am wenigsten. Pass aber auf, wenn die Nadel gezogen wird, dass Du mindestens 5 Minuten auf die richtige Stelle drückst, gar nicht so einfach, weil Du so einen Stapel Tücher drauf liegen hast. Ich hab mal 5 Minuten danebengedrückt und dann hat sich meine Vene entzündet. Kein Spaß, also Augen auf beim Drücken. Ich drücke Dir solange die Daumen. Tschö Simone

    Sehe ich auch so... wenn ich den, dessen Namen man nicht ausspricht besiege, dann wird der anschließende Aufbau kein Problem. Volleyball werde ich eher nicht regelmäßig spielen, aber entspannte 100 KG, das eigene Körpergewicht mehrmals auf der Bank drücken, 3 mal pro Woche 8 km Joggen oder 2000 Meter kraulen, regelmäßig Yoga für die Beweglichkeit, alles wie früher mit dem Rad erledigen. Und mit meiner Süßen zusammenziehen, heiraten und ein Kind zeugen. Das sind meine realistischen Ziele, und daran ziehe ich mich hoch. Habe ja nicht umsonst mein kostbares Genmaterial kryokonservieren lassen, hehehe


    Hans

    Hi Simone,
    bei einer RCT hat die Chemo einen anderen Sinn als bei einer adjuvanten Chemo nach einer Zystektomie. Bei einer adjuvanten Chemo geht es darum, versteckte Metastasen zu killen, vorwiegend wird das gemacht, wenn bei der Zystektomie Lymphknoten gefunden wurden, die befallen sind oder bei einer TUR, wie bei mir ein Lymphbahnbefall (L1) festgestellt wurde. Bei der RCT geht es darum, durch die Chemo die Wirkung der Bestrahlung im Bestrahlungsgebiet zu verstärken, also eine lokal begrenzte Wirkung zu erreichen, dafür niederiger dosiert.
    Wenn Du keinen L1 Befund hast, dann bleibt Dir die anschließende hochdosierte Chemo erspart, genau wie den Zystektomierten, bei denen nichts in den Lymphknoten oder Lymphbahnen gefunden wurde.
    Alles Gute, Hans

    Die machen hier Ernst und hauen mir die Chemo in den Infekt rein, im Klartext, heute Cisplatin plus Taxo, dann Bestrahlung, das ganze geht 8 Stunden und zwischendurch noch als Häppchen drei verschiedene Antibiotika bis spät in die Nacht, inkl dieses Zienam, das einem alleine schon die Schuhe auszieht. Mir graust es auch vor dem Kortison, bin eh so ein hibbeliger Hektiker und mit dm Korti im Blut titsche ich rum wie ein Flummi. Morgen gibts dann "nur" Cisplatin. Die Antibiose läuft durch bis Anfang nächster Woche, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mein geschwächter Organismus das durchhält, aber die Ärzte wissen wohl was zu tun ist und was bleibt mir anderes übrig. Wonach mir ist? Zwei Wochen nach Hause, erholen, dann schön in Urlaub, aber der Tumor erholt sich dann genauso. Jetzt gehts in die vierte Runde, zwar kein Schwergewichtskampf mehr, aber ich habe immer noch ein bisschen Speck auf den Rippen, gut dass ich mir die 103 KG vor der RCT angefuttert habe, bin innerhalb von 4 Wochen schon runter auf 92, okay noch 10 KG hab ich auf Reserve, aber dann wird es eng.


    Lets get ready tu rumble! Hans

    Genau, wie am Telefon besprochen, erst die Kontrastmitteluntersuchung (Röntgen) abwarten und je nach Länge, Lage und Enge der Striktur entscheiden, was zu tun ist. Aber bis zu 27. warten ist schon merkwürdig, jeder niedergelassene Uro kann das in 10 Minuten machen, einfach aufn Tisch legen, Dein bestes Stück wird merkwürdig geklammert und dann gibts mit ner Spritze Kontrastmittel vornerein und im gleichen Augenblick ruft der Doc seiner Assistentin zu: Schuss! Und die drückt dann auf den Röntgenauslöser. Bei fortschrittlichen Geräten kannst Du direkt auf einem Bildschirm Deine innere Harnröhre sehen.
    Viel Erfolg! Hans

    Die Strahlendosis ist bei uns beiden ungefähr gleich, die Chemo richtet sich nach Körpergewicht, Cisplatiin bekomme ich 2x40 mg pro Woche, wenn die Chemo denn mal läuft. Ich bekomme zusätzlich Doxetaxel, ein Gift das aus einem Baum gewonnen wird, weil ich auf das erste Zytostatika allergisch reagiert habe.


    Die Chemo ist relativ niedrig dosiert und ich glaube Du musst weder meine Komplikationen, noch einen Haarausfall befürchten. Die ein oder andere Nebenwirkung wird sich bemerkbar machen. Ob Du dann weiterarbeiten kannst wirst Du sehen. Und selbst wenn Du eine berufliche Pause einlegst, es geht ums Überleben.


    Toi Toi Toi!!!!


    Hans

    Hi Simone, ich hatte auch Schmerzen unterschiedlicher Art nach den 3 TURs, manchmal auch noch nach 4 Wochen, die schnippeln ja ganz schön rum und das Instrument ist auch starr und dicker als bei einer Blasenspiegelung und der ganze Eingriff dauert länger, bei mir einmal ne ganze Stunde. Trotzdem mal auf harnwegsinfekt checken lassen, hatte ich auch einmal, 5 tage Antibio und es was weg.
    Die RCT sollte 4-6 Wochen nach der TUR erfolgen, wenn die Wundfläche abgeheilt sind. Ich hatte auch Sorge, dass der Tumor das Rennen gewinnt, ich habe die Diagnose ja bereits sein Mai 2010 und außer den drei TURs und einer Gabe Chemo ist bis zum September nichts an Therapie gelaufen. Und das bei einem Lymphbahnbefall.
    Das gute an der RCT ist, dass nicht nur die Blase, sondern auch ein eine gewisse Fläche drumrum bestrahl wird. Meine Hoffnung ist ja, das das Lymphangiosum Carcinomatosa nur im Tumorrandgebiet, war und jetzt durch die Bestrahlung und die Chemo mit gekillt wird.
    Viel Erfolg und so wenige Nebenwirkungen wie möglich wünsche ich Dir.
    Hans

    Nachtrag zu obigem: Eben war Chefarztvisite. Im Röntgenbild wurde ein Pleuraerguss festgestellt, deshalb die Pleuritis, Rippenfellentzündung. Außerdem wurden zwei verschiedene Keime gefunden, einer davon aus dem Port. Es wir eine Portsanierung mit verschiedenen Antibiosen versucht, mit dem Ziel den Port zu retten. Allerdings habe ich im Internet nachgeguckt, soll man ja nicht machen.. und da steht das der Port meistens dann doch raus muss, weil die Keime, selbst wenn sie nicht mehr nachweisbar waren, nach drei Tagen Ruhe zu einer erneuten Infektion geführt haben. Ich bin einfach sehr verunsichert, wegen meiner vielen Komplikationen. Hoffe, das alles gut geht. Bekomme jetzt noch einige Tage die Antibiose und dann soll die Chemo Mitte der Woche wieder laufen. LG Hans

    gerade eben erfuhr ich, dass ich keine Metastasen in der Wirbelsäule habe. Das gestrige MRT war ohne Befund. Die Schmerzen beim Atmen kommen wahrscheinlich von einer bakteriellen trockenen Pleuritis. Auch unangenehm und kann ich im Moment gar nicht gebrauchen, aber alles besser als Metas. Ich hatte schon Sorge, denn mein Nachbar hat die gleichen Symptome wie ich und hat welche und ein Bekannter, eine Neoblase, ein junger Kerl, ist verstorben, bei ihm fing es auch mit Rücken schmerzen an. So, jetzt muss ich nur noch diesen schäbigen keim aus meinem Körper prügeln, die CRP Werte sind erst gestiegen 14-85-93 trotz Antibiose und dann 153!!! Dann auf Zienam umgestellt, ein Teufelszeug, dass bei schweren Infektionen eingesetzt wird. Ich bekam es die letzten 3 Tage alle 6 Stunden, es musste wegen der starken Nebenwirkungen langsam laufen, 4 x pro Tag alle 6 Stunden, um 24 uhr-01:00 Uhr und auch um 6:00 bis 7.00 Uhr, schwierig, da ich sowieso Schlafstörungen habe. Aber es hat gewirkt. Fühle mich total kaputt, wie von der Chemo, aber die CRP Werte sind auf 39 gefallen. Leider sind meine Lymphozyten im Keller 4,5 und ich kann mir unmöglich vorstellen, so eine Chemo zu verkraften. Muss pausieren bis ich wieder fitter bin, ich hoffe bald. So, das sind die Neuigkeiten.
    P.S. Irgendein Beitrag, den ich zum Thema Port geschrieben habe, wurde kürzlich gelöscht. Ich bin nicht sauer, war nur etwas verwundert, wie wenn man sein Auto sucht und festgestellt, das es abgeschleppt wurde. Ich interpretiere das für mich so und finde es auch okay, ich werde keine Kommentare oder sonst was an andere schreiben, da gibt es kompetentere und vor allem motivierendere Beispiele als mich. Deswegen beschränke ich auf diesen Thread.
    LG Hans


    Hinweis von Eckhard am 05.1010 um 13:30 Uhr :
    Meinst Du diesen Beitrag ?
    Radiochemotherapie
    Oder diesen ?
    Radiochemotherapie

    Eben kam mich ein Freund besuchen, ein guter Orthopäde und Chirotherapeut, hab ihm gesagt ich hätte nen Brustwirbel blockiert (ich habe selbst eine umfangreiche Ausbildung in dem Bereich). Er hat mich dann eingerenkt, und siehe da, der Schmerz war zu 80 % weg. Ich weiß, wenn man eventuell Metas hat soll man so einen Sch... nicht machen, aber wenn ich Metas in den Knochen hätte wäre es mir nur recht den ganzen Prozess zu beschleunigen. So aber habe ich ein doppelt gutes Ergebnis, die Rückenschmerzen sind besser und ich mache mir weniger Sorgen wegen des bevorstehenden MRTs, das für morgen geplant ist. Auch wenn ich mich jetzt sicherer fühle nehme ich das MRT trotzdem mit, wenn ich schon mal hier rumliege. Wenn das auch sauber ist, dann habe ich noch mehr Motivation für die strapaziöse RCT.
    So, gleich kommt mich meine Freundin besuchen, die renkt mich zwar nicht ein aber macht andere schöne Sachen mit mir, tztztz, nicht was ihr denkt, Händchen halten, im Park spazieren, sowas eben ;) Hans, heute im Glück.

    Letzte Nacht habe ich gut geschlafen und beschlossen die fieberfreie Zeitzone heute morgen zu nutzen und bin das erste Mal seit 6 Tagen runter in den Park. Die Luft war durch Wind und Regen gereinigt, kein Mensch weit und breit, nur Bäume Wiese und Stille. Ich hab einige Runden gedreht, sanfte Yoga Übungen und eine Tai Chi Form mit langsamen Bewegungen und ruhigem Atem gemacht. Kleine Schweißperlen auf der Stirn, leicht beschleunigter Puls, ein wunderbares Gefühl. Dann mit dem Aufzug hoch, duschen und komplett neu eingekleidet. Frühstück-perfektes Timing. Und da geht auch schon die Sonne auf. So muss ein Tag beginnen. Wenn die Schmerzen in der Wirbelsäule nicht wären, hätte ich fast vergessen, dass ich krank bin. Denn so starte ich normalerweise auch in den Tag. Und da will ich wieder hin!!!! Liebe Grüße, Hans

    Fieber ist im Laufe des Tages bis jetzt wieder auf 38 gestiegen, hoffe es knallt in der Nacht nicht noch höher, und ich dachte ich wäre schon übern Berg.. Diese Bakterien sind ganz schön hartnäckig. Und keiner weiss wo der Infekt herkommt. Hoffe, dass es trotzdem bergauf geht und ich morgen im Park spazieren kann. Ach was, ich gehe auf jeden Fall einmal an die frische Luft. Muss raus aus diesem Zimmer, Durchatmen, auch wegen dem neuen Nachbarn.
    Der kommt wegen Rückenschmerzen beim metastasierten inoperablen Prostatakarzinom, jetzt hat er beim Zufallsbefund noch nen faustgroßen Tumor auf der Niere sitzen. Und irgendwie kapiert er gar nicht den Ernst der Lage. Und ständig reisst er sich die Vigo raus, schon drei mal. Heute Mittag stand er plötzlich in einer großen Blutlache und tropfte aus seinem Handgelenk. Wenn ich nicht geklingelt hätte, wäre er stehend verblutet. Er tut mir echt leid aber auf der anderen Seite zieht der Kerl mich doch ganz schön runter. .
    Habe am Montag um 10:00 einen Termin mit der onkologischen Psychologin. da heule ich mich mal so richtig aus. Hans

    Hi Ebs,
    recht hast Du und ich habe heute auch nach einigen Metern Spazieren auf gerader Ebene gemerkt, dass es für die Treppen noch zu früh ist. Hab immer noch erhöhte Temperatur, 37.6, und da ist nur langsames Gehen um die Verdauung anzuregen auf dem Plan. Beweisen muss ich weder mir noch anderen was, auch da gebe ich Dir recht, aber so ein Typ bin ich nicht. Dafür bin ich ein viel zu großer Angsthase, dass mir was passiert und Angst ist in diesem Fall kein schlechter Ratgeber.


    Dir auch weiterhin viel Gesundheit


    Hans

    Hallo Ikarus,


    Entzündungen können zu Vernarbungen und Harnröhrenverengungen führen. Hatte ich auch durch chronische Entzündungen. Je nachdem wo die Verengung sitzt, ist eine Harnröhrenschlitzung der erste Therapieversuch. Hört sich schlimm an, ist es aber nicht. Kein Vergleich zu einer TUR, und die ist ja auch zu packen. Das Problem ist, dass es durch die erneute Narbenbildung zu einer erneuten Verengung führen kann, was sehr häufig vorkommt, über 50 % und die Striktur ist dann meist länger. Meine war von 1,5 auf 3,5 cm gewachsen. In der Regel wollen die Urologen dann noch ein paarmal Schlitzen, in der Hoffnung, dass es dann irgendwann einmal gut ist. Liegt die Verengung allerdings nahe des Schließmuskels, kann dies zu Problemen führen. In diesem Falle und wenn Du eine größere OP mit mehr Aussicht auf Erfolg haben willst empfehle ich die Mundschleimhautplastik. Schau im Internet nach und die beste Operateurin dafür soll Frau Dr. Fischer in Hamburg sein. Mich hat Dr. Ubrig in Bochum operiert und bis jetzt hat das Teil seit März 2010 drei TURs und jede Menge sonstigen Stress tapfer durchgestanden. Alles Gute, Han-San

    Heute Nacht kein Fieber, neues Antibio scheint zu greifen. Habe noch Schmerzen beim Atmen und fühle mich unsagbar schlapp. Muss heute mal mit dem Doc reden, dass die 100er Klexane Spritzen, die sie mir zweimal täglich verpassen um eine durch den Port ausgelöste Thrombose vorzubeugen, auf eine geringere Dosis reduziert werden. Kriege überall blaue Flecken und jeder kleine Kratzer bildet schwarze Blutgerinnsel. Jetzt wo es aufwärts geht werde ich mich auch wider mehr bewegen.


    Heute Nacht habe ich kein Auge zugemacht. Mein Machbar mit den Metas ist total geschwächt, versucht aber immer wieder alleine aufs Klo zu gehen und kommt dann von der Toilette nicht mehr hoch. Musste mehrmals für ihn klingeln, irgendwann hab ich es dann krachen gehört, er ist im Bad zusammengebrochen und lag in seinem Urin. Schwester und Pfleger haben ihn dann wieder ins Bett verfrachtet und ein Schlafmittel verpasst. Er hat dann schön durchgeschnarcht und ich bin wach geblieben. Es ist erschreckend zu sehen, was ein Krebs im fortgeschrittenen Stadium aus einem Mann machen kann. Dies motiviert umso mehr, alles zu tun um dies zu vermeiden.


    Ich lege einen bewusst verhaltenen Optimismus an ob meiner kleinen Fortschritte, aber ich bin wieder in der Spur und wenn alles so weitergeht, dann steht der nächsten Runde Chemo nichts im Weg. Es sind noch drei Kurse Chemo zu packen und noch 17 Bestrahlungen. Dann kommt erstmal eine einmonatige Pause. Ich gehe kleine Schritte, so wie Andy sagt: Piss-Pot :) Nach dem Frühstück steht Treppensteigen auf dem Trainingsplan, erstmal nur eine Etage, dann nachmittags zwei und heute abend dann drei. Morgen will ich wider die 7 Stockwerke dreimal täglich schaffen... Schönes Wochenende wünscht der Strahlemaann