Beiträge von Han-San

    Hi Simone,
    meine Haare sind noch dick und buschig, das wird bei Dir bestimmt auch kein Problem. Warum ich so viele Komplikationen habe liegt eher an den vielen Vorschädugungen durch die monatelangen Antbiosen, Operationen an der Harnröhre etc. bis endlich nach 7 Monaten urologischem Rumgewurschtel an mir der Krebs entdeckt wurde. Mein ganzes Immunsystem ist total im Keller, meine Schleimhäute im Darm, Harnröhre sind chronisch entzündet etc. Ich bin also kein repräsentatives Beispiel, allerhöchstens sorum, dass wenn ich es schaffe trotz aller Komplikationen, dann kannst Du es auf jeden Fall auch!!! Also, alle Chancen stehen gut, dass es bei Dir wesentlich komplikationsloser abläuft. Ach ja und sollten wider Erwarten ein paar Haare ausfallen, die Krankenkasse zahlt Dir eine Perrücke Deiner Wahl und die Haare wachsen sogar dichter wieder nach :) Alles Gute auf Deinem Weg
    Und schau Dir den Bericht über die RCT von Ebs hier im Forum an, der hatte so gut wie keine Probleme.


    Hans

    Eben Visite, nochmal Schmerzen im Thorax lokalisiert. Jetzt ist der Port anscheinend doch nicht der Verursacher sondern der Verdacht einer Lungenentzündung erhärtet sich. Röntgen Lunge ist zwar schon zu Anfang gelaufen, aber ich soll nochmal geröntgt werden. Die Antibiosen scheinen nicht zu greifen, tut sich nix. Grad klettert mein Fieber wieder. Was ein Wechselbad der Diagnosen, eher Hypothesen und Emotionen. Zu allem Überfluss wurde heute ein 76jähriger Prostatakrebs mit Metastasen in der Wirbelsäule mein neuer Zimmernachbar. Er hat Rückenschmerzen an der selben Stelle wie ich. Ich versuche mich nicht bekloppt zu machen, es ist nicht leicht bei dem ständigen Auf- und Ab. LG Hans


    Freitag, 1. Oktober 2010, 16:12
    Meiner Psyche gehts im Moment ganz okay, bin nur total platt von dem ständigen Fieber.CAP Werte wieder gestiegen, aber Röntgen Lunge ohne Befund, Blutkulturen ohne Befund, Urinprobe ohne Befund.... Heute zweimal neue Blutkulturen beim Auffiebern und wieder neues Antibiotika... hoffe das mal bald eins greift. Will endlich wieder meine heißgeliebte Chemo, um die Wartezeit für den Tumor so unangenehm wie möglich zu gestalten laufen die Bestrahlungen weiter, muss gleich wieder runter unter die Kanone. Ich bleibe am Ball :)

    Du bist keine Hexe, sondern ein Engel :-). Super lieb von Dir mir diesen Artikel zu senden.
    Tramal hab ich gemerkt, bringt bei mir auch gar nix außer Matsch in der Birne. Habe abends und in der Nacht jeweils 1000 mg Paracetamol geschluckt, auch um das Fieber zu drücken, das hat mehr geholfen. Auch helfen Atemübungen mit Tai Chi Bewegungen, muss nur gaaaanz langsam machen, isch hab Kreislauf...
    Dank Andys Tip wie man sich beliebt macht hat heute sogar ne Schwester meinen Rücken mit Voltaren-Salbe eingecremt, alle sind viel netter zu mir weil ich ruhig und freundlich bleibe. Auch der Wunsch nach einem Physiotherapeuten wurde mir nicht abgeschlagen um meine Wirbelsäule zu behandeln, hilft bestimmt auch beim Atmen.
    Leider sind meine Entzündungswerte trotz Antibiose weiter gestiegen. Ich werde bei der Visite mal nachfragen, ob sie meinen Port nicht mal genauer untersuchen als nur draufzugucken. Es gab ja Komplikationen bei der Implantation, mit einem Draht musste der Katheter "in der Vene um die Ecke" geschoben werden. Wenn da tief drinnen irgendwo der Wurm drin ist, dann können die noch so viel in mich reinpumpen, dann muss das Ding raus.
    Mal was witziges: Heute war eine von den ehrenamtlichen Helferinnen, die fragen was man braucht bei mir und hat mir alles mögliche über sich erzählt, auch dass ihr Mann starker Raucher ist. Ich hab ihr meine Visitenkarte gegeben und jetzt kommen die beiden mich irgendwann mal besuchen, sodass ich in einem Gespräch ihrem Mann beim Ausstieg aus der Nikotinabhängigkei helfen kann. Das wäre doch was, vom Krankenbett aus Nichtraucherkurse halten, hihi.
    Auch das Pflegepersonal qualmt hier zu 50 %, mal gucken, vielleicht kann die Psychologin mir ein paar "Kunden" vermitteln. Ich fühle mich direkt besser, wenn ich was sinnvolles für andere tun kann. LG Hans

    Tramal gegen Schmerzen ist akzeptabel, Opiate absolut nur im Notfall, viel Paracetamol um das Fieber zu senken. Schlürfe auch brav mein Macrogol Hexe, klappt auch schon etwas besser.
    Stimmt Andy, ich versuche sachlich, beharrlich und bestimmt zu werden, so kommt man zum Ziel. Fällt nicht leicht, habe nicht Deine konfuzianische Gelassenheit, bin manchmal ein HB Männchen, muss ruhiger werden. Freundlich bin ich eigentlich, naja meistens :)


    Heute lief die 15 Bestrahlung, noch 18.
    Wenn der Infekt im Griff ist, gehts weiter mit der Chemo, hoffe nächste Woche.
    Ich bleib am Ball... heute nacht gehts mir gut, Fieber ist runtergedrückt, gucke Independence Day mit Will Smith, pathetischer Ami Kitsch. Knabbere Cashew Nüsse, Fast Normalität...


    Hans

    Antibiotika Roulette: Vancomycin, Tazobac und noch ein Antibiotika, davon 1 zum Schlucken, 1 in den Port systemisch und 1 nochmal in den Port ein 50 ml. Schuss, damit es den Port schützt. Gram positive Kokken sin hartnäckig und oft resistent. Leider dauert es noch ne Weile bis die Blutkulturen das definitive Antibio ergeben. Bis dahin hoffe ich, dass bei den vielen das richtige dabei ist. Die Schmerzen beim Atmen kommen eventuell von einer Rippenfellentzündung und das kann sehr schmerzhaft sein, meinte der Stationsarzt heute, ach, ganz was neues, ich dachte ich hätte nur nen Pups quer sitzen und stelle mich an. Letzte Nacht hatte ich ne hektischer Vietnamesin als Drogenkurier. Nach vergeblicher Mühe mit Dipidolor und Tavor spritzte sie mir um 5:00 morgens ein Opiat, dass mich ausknockte, typisch Viet-Kong. Da hab ich aber gar keine Lust drauf, das Ergebnis ist, man hat weniger Schmerzen beim Atmen weil man so flach atmet, dass sich der Thorax kaum bewegt. das kann ich auch mit Yogaatemübungen machen, die wende ich auf anraten einer Psychologin an,die heute an meine Tür klopfte, wahrscheinlich geschickt von einem besonders schlauen Doc um den Irren zu besänftigen, die war nicht schlecht erstaunt über meine Geschichte und empfahl mir mich öfter zu Wort zu melden und auch Mißstände anzusprechen, ich hab ihr erklärt dass dies hier eher kontraproduktiv ist und ich auch bei starken schmerzen und Atemnot nicht so gelassen bleiben kann. Ausserdem sein mein Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Ärzte dann doch ob meiner Geschichte geringfügig angekratzt. Wir einigten uns auf die Yoga Atemübungen und machten einen neuen Termin für Montag.
    Eben bekam ich wieder ne Antibiose und ne Portspülung,eine Praktikantin wurde angeleitet, sie hatte Hanschuhe an, der Pfleger nicht. Mach 2 Sekunden desinfektion wollte sie loslegen, wir zählten gemeinsam bis 30. Und als der Pfleger dann ohne Handschuhe den Stöpsel, den er ohne Handschuhe auch aus der Verpackung rauznahm bei mir draufdrehen wollte, hätte ich im doch fast die Hand abgebissen, wenn das nicht so unhygienisch wäre. Ich passe ab jetzt besser auf, such wenn ich für manche dann eine Nervensäge bin, es ist meine Gesundheit. Okay, langer Text, bin vom Jammer in den Kampfmodus umgestiegen, mein Zimmernachbar der Schnarchsack ist heute nach Hause, ich bin alleine und das ist gut. Und mit der Verdauung klappts dank Mcrogol auch ein klein bisschen besser.
    Düsseldorf Helau (Huch, ich glaube das Opium wirkt noch)

    Kann nur noch total flach atmen, brutale Thoraxschmerzen, besonders nach Essen geht kaum noch was. Blutgaswerte und Trombosewerte okay. Wahrscheinlich entzündet durch den Portinfekt und die vollen Därme schränken die Bewegung des Thorax noch mehr ein. Schmerzhafte Kurzatmigkeit verursacht Beklemmungen und Angst, meiner Meinung nicht ganz unbegründet. 2 Dipidolor in den Bauch und Tavor unter die Zunge, das ging ne weile, aber nach wenigen Stunden schlimmer. Hat sich seit 2Tagen bis zur Unerträglichkeit gesteigert. Das schlimmste, die meinen ich sei empfindlich, Sprüche wie könnte ein eingeklemmter Wirbel sein, hatte ich auch mal muss ich mir reinziehen, Am liebsten würde ich denen mal eine Wirbel ausrenken, ist ne Spezialität von mir, es ist eben schwer ruhig und entspannt zu bleiben, wenn die Luft knapper wird, klar kann man noch kurze Sätze reden mit Flachatmuing, wenn man das nicht mehr kann hat man einen Atemstillstand. Ist man dann nicht empfindlich wenn man sich erst bei Atemstillstand meldet. Sie können ja noch reden, so schlimm kann es ja nicht sein...
    Kann nur hoffen dass irgendjemand mit Kompetenz meine Lunge aus dieser eisernen Weste befreit. So ist kein zustand und diese Schmerzen als empfindlich abzutun ist eine Frechheit!!
    Hans, der Saure

    eben kam ein Anruf aus dem Labor, die Blutproben aus dem Port waren positiv. Jetzt muss noch schnell das richtige Antibiotika gefunden werden. Zur Zeit bekomme ich zwei verschiedene, die aber nicht so doll greifen. Das schlimmste ist neben der immer noch anhaltenden Verstopfung ein brutaler Schmerz beim Atmen in der unteren Hälfte der Brustwirbelsäule, sodass besonders nach der Einnahme einer Mahlzeit, wenn das Zwerchfell sich hebt, die Atmung bedingt durch die Schmerzen so eingeschränkt ist, dass ich Panik bekommen habe. Erst mit starken Schmerz- und Entspannungsmitteln konnte kann ich einigermaßen Luft holen. Die Schmerzen in den Rippen und der Wirbelsäule führen die Ärzte auf den Infekt zurück, Abhorchen der Lunge ergab keinen Befund und auch die Blutgas- und Trombosewerte waren okay, sodass ich jetzt nur noch abwarten kann, was das Labor an Antibio mir zusammenstellt. Prophylaktisch gegen Thrombose bekomme ich 2 Clexane Spritzen täglich und der Port wird erstmal geschont, hab die Nadel wieder mal in meiner Lieblingsstelle, dem Handrücken. Und ich war so froh mit meinem Port, hab gerade noch dem Peter davon vorgeschwärmt und paar Minuten später kam der Anruf aus dem Labor. ich hoffe trotzdem die killen die Bakterien und lassen den Port drin. In diesem Sinne, alles Gute von der Front


    Hans

    Danke Andy, Du bist ein großes Vorbild für mich und auch MannyB der Marathon Läufer und viele andere hier im Forum auch. Sport war immer mein Leben, mit 4 Jahren war ich im Turnverein, dann mit 6 zum Judo bis Blaugurt, Karate und Taekwondo bis zum schwarzen Gürtel, mit 15 Jahren habe ich mich in einem Fitness-Studio angemeldet und seitdem kontinuierlich trainiert. Später habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und bis zu meiner Erkrankung vor einem Jahr täglich 3 Stunden trainiert, eine Mischung aus Kraftsport, Laufen im Wald, Schwimmen, Yoga und Tai Chi. Beruflich habe ich bis vor kurzem als Geschäftsführer 30 Stunden in einem Fitness Center, dessen Inhaber ich 10.5 Jahre war gearbeitet und nebenbei als Dozent für private Sport-Akademien, als Kursleiter für Raucherentwöhnung und Yogalehrer in Firmen und habe eine eigene Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie eröffnet. Dann lernte ich auch noch meine Traumfrau kennen und fühlte mich sicher und glücklich wie noch nie, blickte auf einen langen steinigen Weg zurück und dachte: Jetzt wird alles gut, jetzt gehts aufwärts. Und dann begann der Alptraum, erst die Harnröhrenschlitzungen, dann die Transplantation, dann die Komplikationen und als ich am Ende meiner Kräfte glaubte es könne nur noch besser werden war das Licht am Ende des Tunnels ein entgegenkommender D-Zug. Den Rest der Geschichte kennst Du. Ich bon wahrlich kein schlechter Kämpfer, habe bisher meinen Kopf immer wieder aus der Schlinge ziehen können, aber so heftig wie diesmal wurde mir noch nie zugesetzt. Auch stecken mir die vielen Jahre Überlebenskampf auf vielen Ebenen in den Knochen, ich war schon immer kränklich und auch psychisch labil. Aber was mich immer wieder angetrieben hat ist mein Überlebenswille, wie ein Insekt dass um sein leben strampelt greife ich nach jedem Rest Chance und werde es auch diesmal tun. Zur Zeit liege ich auf Statiion, hatte letzte Nacht wieder hohes Fieber und meine Darmproblematik quält mich. Werden Stuhlproben einsenden und eventuell eine Darmspiegelung machen müssen. Bevor der Infekt nicht weg ist, kann die RCT nicht weitergehen. ich hoffe nur, dem Tumor gehts genau so schlecht wie mir (oder noch schlechter, hehe) und ich komm als erstes aus dem Boxenstopp. Hans


    P.S. Meinen letzten Rauchfrei Kurs habe ich mit sehr viel Erfolg im Polizeipräsidium in Mönchengladbach geleitet :)

    Letzte Nacht stieg das Fieber auf 39.5 mit Schüttelfrost und rasenden Kopfschmerzen. Da hab ich mich stationär einliefern lassen. Jetzt liege ich auf den Onko und bekomme Antibiosen und Schmerz- und fiebersenkende Infusionen. Blutkulturen wurden angelegt-auch aus dem Port. Manchmal infiziert sich das Teil nämlich. Normalerweise würde der nächste Kurs Chemo Mittwoch und Donnerstag laufen, aber ich bezweifle das ich biss dahin fit bin. Die Bestrahlungen sind Mo bis Fr. Am liebsten würde ich stationär bleiben biss die RCT vorbei ist.
    Aber ich glaube, die schmeissen mich hier raus, wenn ich wieder krabbeln kann.


    Mal ne Frage an die Fachleute: Bei der TUR-B in Bochum wurde ein Lympangiosis Carcinomatosa L1 im Tumorrandgebiet festgestellt. Bei den nächsten beiden TUR-B und P nicht. Ist es möglich, dass das L1 durch einer TUR vollsständigr resektiert wurde.Wenn ja, muss ich dann überhaupt eine Sicjherungschemo machen? LG hans

    Ich fühle mich von den Ärzten nicht optimal interdisziplinär betreut. Dies ambulante Tagesklinik ist total überfordert, die schaffen es mal gerade die Patienten abzufüllen. Die Onkologie ist mit einem Chef, einem OA und sonst nur Assistenzärzten auch nicht in der Lage mir zu helfen. Die Problematik ist verzwickt. Und jetzt das Fieber. Ich liege alleine zu Hause mit drei Pullis und Wärmflasche und Schüttelfrost. Jetzt schon 39 Grad. Hab noch 1 Paracetamol genommen. Ich habe das Gefühl, durch die blutende Darmentzündung total verseucht zu werden. Irgendwelche Blutwerte waren auch nicht okay, die meinten ich würde zu wenig trinken, quatsch, ich trinke 3-4 L am tag. Ich glaube mein Darm resorbiert keine Nährstoffe mehrt richtig, wie denn auch.
    Ein Dilemma...

    Danke Hexe und ihr anderen... ich werde durchhalten, erstmal diese Nacht... morgen spreche ich mit dem Ärzten...
    Ja, ich sehe dieses Forum jetzt als meine Freunde an.. das hilft und entlastet meine Partnerin, sie hat ihren ganzen Urlaub schon geopfert un dict jetzt auf nachtschicht (Intensiv)

    Seit der letzten stationären Darmentleerung mit diesem Präp-Zug am Mittwoch letzte Woche keinen richtigen Stuhlgang. Das bisschen was rauskommt ist gelblich-farblos und nicht größer als ein kleiner Finger und vom vielen Rumdrücken blutig. Habe seit letzte Nacht Kopfdruck und Fieber,38,5,heute keine Bestrahlung, nur in der onkologischen Tagesklinik Infusionen bekommen. Blutwerte nicht dramatisch entzündlich, Harn-Kurz-Test auch keinen Hinweis auf Harnwegsinfekt. Diagnose des Urologen nach Röntgen Abdomen und Ultraschall: wahrscheinlich Lähmungen der Darmperistaltik und Entzündung der Darmschleimhaut. Strahlen-Proktitis. Movicol Beutel (soll ich 3mal täglich nehmen) und Paracetamol gegen Fieber bekommen. Wenn das Fieber heute Nacht dramatsich steigt, dann soll ich nochmal kommen, ansonsten durchhalten. Wenn das Abführmittel nichts bringt soll ich wieder dieses Präp-Zeug nehmen und es wird eine komplette Darmspiegelung gemacht um zu sehen, was in mir los ist. Bin total fertig, da ich ständig Harndrang habe durch den Darm der auf die Blase drückt und natürlich auch Reizblase durch die RCT. Gegessen habe ich heute gar nichts, bin bis oben voll mit .... und Luft, da geht nichts mehr rein. Was eine Quälerei. Ich wünsche mir so sehr, dass ich am Ende doch noch als Gewinner aus der Nummer rauskomme, angesichts der ständigen Komplikationen habe ich des öfteren meine Zweifel. Hans

    Seit gestern abend bin ich zu hause. An den beiden Chemotagen gehts mir immer besser als an den beiden darauffolgenden Tagen. Heute gehts mir dreckig, am schlimmsten ist die innere Unruhe, das Zittern in den Händen und der schwere Atem, natürlich auch die Mischung aus Verstopfung und Durchfall, klingt paradox, aber der Stuhl ist hellgelb-flockig weich, drängt permanent und kommt nur wenig raus. bei der Rektoskopie wurden auch Hämmorhoiden festgestellt, es blutet auch deshalb regelmäßig und wenn die Dinger anschwellen hat man ständig Druckgefühl als ob man müsste.
    Heute musste ich wieder ein Rezept zum Teil selbst bezahlen, Perenterol zur Darmsanierung kosten 50 kapseln 17,43 und für drei Emend Tabletten muss ich einen Eigenanteil von 15,41 Euro bezahlen. Ärgerlich, da ich momentan kaum Geld habe und ich noch mehr von dem Zeug brauche, werde mal mit meiner Kasse sprechen.
    Vielen Dank für die mentale Unterstützung, ich brauche echt einen langen Atem, fällt mir schwer, wo ich doch so kurzatmig bin zur Zeit. Von wegen Sport, bin froh wenn ich die tägliche Prozedur zur Bestrahlung schaffe und so kleine Gänge wie zur Apotheke oder zum Bäcker.
    Eine gute Nachricht habe ich zu melden, ich schreibe seit einigen Tagen an einem autobiographischen Roman, es ist unglaublich, welche Erinnerungen wieder zu Bildern werden. Ich habe viel gelacht und geweint und schon ca. 20 Seiten geschrieben.


    Alles Liebe und viel Gesundheit wünsche ich allen hier im Forum, Hans

    Danke für die Tipps, ist alles kompliziert mit mir, kaputte Darmschleimhaut durch Duerantibiosen, der Stuhl sieht auch nicht normal ausl, gelb-flockig-wie Watte. Ne Probe haben sie vor ein paar Tagen genommen. das mit dem Bifi ist wirklich suboptimal, Blähungen, Krämpfe aber et kütt nix gescheites rus. Bekomme irgendwas mit nach Hause für die Darmflora, werde heute entlassen. Die Theerapie geht ambulant weiter, wenn nicht wieder was dazwischen kommt. Wenn, kann ich jederzeit wieder hier aufgenommen werden. Ich könnte noch bis morgen bleiben, müsste aber jetzt umziehen und mit jemandem anderen ein Zimmer und die Toilette teilen. Für einen Tag länger will ich mich dem Risiko der Verkeimung nicht aussetzten, wenigstens das ist bisher gut gegangen. Ich werde gerade gewässert, und genau jetzt Piep Piep kommt der Cortison-Vorlauf für Cisplatin, was in einer Stunde an den Start kommt. Kortison macht hektisch und ne heisse rote Birne. Dann runter zur Bestrahlung. Dann Lasix zum Entwässern und 2 Liter Kochsalzlösung. das dauert dann nochmal 4-5 Stunden unterbrochen im 5 minütigen Pinkel Takt. So einen Strahl wie nach Lasix ist der Hammer, der ist wie bei ner Kuh. Danach Portnadel raus, ins taxi und nach Haus. Morgen um 8:00 uhr wartet dann die nächste Bestrahlung und die Chemo geht dann wohl Mitte nächster Woche weiter. das muss ich noch absprechen.

    Jau Eckart, Du hast wahrscheinlich recht. Die Weißkittel haben jetzt die Anti-Kotz-Mittel während der Chemo in Verdacht, die können Verstopfung verursachen. Jetzt bekomme ich nichts mehr gegen Übelkeit in die Venen, sondern nur Emend Tabletten. Mal gucken obs jetzt besser flutscht.
    Um Deine kleine Schadenfreud zu befriedigen: Beim Nachgucken der Portnadel stellten die Onkos eine Schwellung und Eiter aus der Operationswunde fest. Die für heute geplante Chemo wurde erstmal abgesetzt und ich musste zum Chirurgen runter. Der selbe der mir gestern die Rektoskopie machte. Sie schon wieder. Aber Glück gehabt, die Portschwellung macht nix, Eiter ist nur Fibrin, Chemo läuf gerade ein, bin also nur zwei Tage drüber und bleibe im Rennen. Und ich dachte schon die bauen mir meinen Tankdeckel wieder aus.


    Tschö

    Scheinbar mache ich sämtliche möglichen Nebenwirkungen der RCT durch, weise aber nochmals darauf hin, dass ich kein typisches Beispiel bin, da ich so viele individuelle Komplikationen mit in die Therapie bringe. Das Wichtigste zuerst. Ich hab es wieder mal geschafft meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und die RCT wird bald fortgesetzt. Wahrscheinlich übermorgen. Alles begann am Sonntag vor zwei Tagen mit einem Nesselfieberausbruch. Da ich dies schon mal hatte, wusste ich was zu tun ist. 50 mg Kortison und ein Antihistaminikum eingeworfen und ab in die Ambulanz. Ich sagte, dass ich Radiochemo Patient sei und in Not, doch die Ambulanzschwester plazierte mich in einer Reihe mit den verstauchten Zehen und sonstigen Wehwehchen. Dummer Kommentar.. Hier sind alle Notfälle. Warten Sie auf dem stuhl. Gut dass ich das Kortison intus hatte, sonst hätte ich ein ernstes Problem gehabt. Nach ca. 1,5 stunden untersuchte mich eine Chirurgin und tat das einzig Richtige. Stationäre Aufnahme in der Onkologie. Dort stellte man fest, dass ich massive Verstopfungen habe. Ich dachte es wäre der Enddarm. Nach 3 Einläufen, mehreren Zäpfchen und einer sehr unangenehmen Enddarmspiegelung wurde die Verstopfung mit röntgen und Ultraschall weiter oben lokalisiert. Jetzt gab es nur die Methode was von oben draufzukippen. das erste abführmittel brachte gar nix. Die ganze Nacht Krämpfe und ein paar Tropfen Blut. Nächster Tag, heute. Wenns jetzt nicht klappt dann wird eine komplette Darmspiegelung gemacht. Also letzter Versuch. Eine Flasche Zaubertrank plus 1 Liter Präp, das Zeug vor ner Darmspiegelung. Und seit heute Mittag renne ich aufs Klo. Glück gehabt. Die Darmspiegelung für morgen wurde erstmal abgesagt. Der Verdacht liegt ntahe, dass meine Schleimhäute durch das Cisplatin so ausgetrocknet sind, dass sie den stuhl nicht richtig transportieren. Morgen gibst zum Essen Bifiteral oder so ein Zeug um den Stuhl rutschiger zu machen. Ich hoffe es klappt dann mit der Verdauung und die Verstopfung im oberen Darmtrakt hatte keine andere Ursache, insbesondere nichts was chirurgisch behandelt werden muss. Also, morgen und in den nächsten Tagen weiss ich mehr. Und sollte ich wieder ambulant behandelt werden, muss ich in einem Notfall nicht mehr in die normale Ambulanz. Ich melde mich in regelmäßigen Abständen und bedanke mich für das Interesse und die Unterstützung.
    Eine kleine Anmerkung in persönlicher Sache. Ich muss Reiner insoweit Recht geben, dass es besser ist, meine Berichte zur Radiochemo nicht zu sehr mit Minikommentaren und Bildchen zu füllen. Ich freue mich zwar über jede Aufmunterung, aber der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit halber finde ich es auch besser, dies in PN zu machen. Ich hoffe ich bekomme jetzt nicht gar keine Kommentare mehr, bitte schreibt mir weiter, insbesondere auch fachliches. Ich kann jeden Rat gebrauchen. Ihr wisst doch wie das ist mit den Ärzten etc. Viel Zeit um Fragen zu beantworten bleibt da oft nicht. In diesem sinne, alles liebe und bis bald. Hans

    Hab den Stick, bin online. Heftig alles, habe irgendwie ne Art Darmverengung, warum auch immer. 3 Einläufe und ein heftiges Abführmittel konnten nicht helfen. Nur Blut, Gewebestücke, Krämpfe und Wasser. Morgen ist eine Rektoskopie angemeldet um zu sehen ob in meinem Enddarm die Ursache durch die Bestrahlung zu finden ist. Hoffe immer noch, dass es "nur" ne Verstopfung durch die Chemo ist. Alles eben sehr unangenehm. Aber die RCT muss ja irgendwie weitergehen. ich mache hier wohl sämtliche möglichen Nebenwirkungen durch, kann demnächst ein Buch schreiben über "Die Nebenwirkungen der Radiochemotherpie im Selbstversuch". Gut ist zu erwähnen dass die Onologie sehr hygienisch und sauber ist und ich ein Enzelzimmer habe. Das Pflegeteam ist sehr freundlich und wirkt kompetent. Hier ist keine Hektik. Geplant ist, dass heute trotz allem eine Bestrahlung erfolgen soll und dass die Chemo bei negativem Befund der Rektoskopie morgen weiterlaufen soll. Abwarten und hoffen... Hans

    Ist doch alles zu heftig, war wegen Nesselfieber und Darmkrämpfe in der Ambulanz. Sofortige stationäre Aufnahme, ist besser so. Werde wohl auch eine Darmspiegelung bekommen um zu schauen, was los ist. Temperatur auch leicht erhöht. Ultraschall darm ist voll, trotzdem Krämpfe und nur Wasser kommt raus plus Blut. Strahlemproktitis. Okay, ich bin dann mal weg, versuche mir nen Stick für mein Laptop zu besorgen, damit ich stationär online sein kann, wird aber dauern, denke ich, mal gucken wie lange die mich auf station behalten. Alles Liebe und vielen dank bisher, ich gebe nicht auf!!!!!!!!!!
    Hans

    Hab mir schon gedacht, dass der Tipp mit dem Milchzucker vom Strahlendoktor nach hinten losgegangen ist. Meine Darmschleimhaut ist einfach total kaputt, kein Wunder. Werde auf jeden Fall Milchzucker weglassen, gottseidank nur zweimal 2 Esslöffel eingenommen, morgen frage ich in der Klinik nach. Ich fühle mich so schwach durch das ständige Toilettenrennen, hinzu kommt der massive Schlafentzug, psychisch hab ich gerade einen totalen Durchhänger. Danke für alles bisher... ich will nicht aufgeben..

    Ganze Nacht nicht geschlafen. Mein Enddarm ist schmerzhaft geschwollen, muss ständig aufs Klo rennen aber es kommt fast nix raus, nur Blut, dann ist der Druck kurz weg und nach einigen Minuten baut sich der Druck wieder auf, als ob man ein Hühnerei im Hintern stecken hätte, sorry der komische Vergleich, ist aber gar nicht komisch. Das Problem ist, ich habe eigentlich seit Tagen nicht richtig abgeführt, ist aber auch nicht eine richtige Verstopfung, sonder wie gesagt, eher durch die Entzündung zugeschwollen. Ganz dumme Situation, habe Milchpulver genommen um den Darm anzuregen, ist aber eher kontraproduktiv, wenns nicht rauskann. Ganz nebenbei wirkt sich das alles auch nicht gerade gut auf die Blase aus, renne wieder alle 10 Minuten pinkeln. Werde bis morgen früh durchhalten und das in der Onkologischen Tagesklinik ansprechen. Wenn einer bis dahin einen Tipp für mich hat, wäre ich froh. Hans