Beiträge von Han-San

    So, jetzt spinnt der Darm. Ich hab es geahnt, hätte mir nur gewünscht, dass es ein bisschen später losgeht. Mein Darm ist vorgeschädigt durch chronische Entzündungen, zuviele Antibiosen und eine Ende letzten Jahres verschleppte Campylobacter Infektion. Jetzt habe ich das Gefühl, mein ganzer Darm hat sich verengt, schmerzhaft, permanent Stuhldrang, aber immer nur ganz wenig. Hat auch schon geblutet, aber das hatte ich schon vor der RCT manchmal. Ist alles untersucht, Fissuren, Entzündungen, nix bösartiges. Auch wieder ständig Harndrang, immer die Gefahr im Nacken, dass sich die Blase nicht richtig entleert und der Katheter droht. Man bräuchte ein eigenes Ultraschallgerät zu hause um den Restharn zu messen, diese Ungewissheit ist nervig. Gerade wieder eine Diclo eingeworfen, auch nicht so toll für den Darm. Montag gehts weiter mit der nächsten Chemo. Okay, ich sehe das mal so, ich bin ein komplizierter Fall und kämpfe gegen einen sehr aggressiven Gegner um mein Überleben. Das es kein Spaziergang wird, war mir klar, aber insgeheim hofft man ja doch immer auf "mildernde Umstände". Gut ist, dass ich immer noch keine Übelkeit habe und auch Appetit. Psychisch bin ich sehr überdreht, schlafe nur 4 Stunden pro Nacht. Ich bereue meine Entscheidung für die RCT nicht einen Augenblick, ich stehe hinter der Therapie und übe mich darin, die Nebenwirkungen und das bevorstehende Ergebnis anzunehmen. LG Hans

    Heute habe ich die 10. Bestrahlung bekommen, die zweite Woche RCT ist geschafft. Wochenende ist Chemo- und Strahlenfrei. Gestern dachte ich, ich hätte einen erneuten Harnverhalt, weil ich alle 10 Minuten musste und fast nix rauskam, so fing das letzte Woche auch an, war in der Ambulanz, Ultraschall unter 50 ml Restharn, erstmal Entwarnung. Nehme vorsichtig Diclophenac nach einer Mahlzeit, wenn ich merke, dass der Harnstrahl enger wird und regelmäßig mein Tamsulosin um einem erneuten Harnverhalt vorzubeugen. Ich weiss um die Risiken von Diclo, gehe sehr sparsam damit um. So allmählich macht sich auch mein Darm bemerkbar, muss manchmal auf Toilette rennen und hab sowas wie ne Mischung aus Verstopfung und Durchfall. Ich versuche alles diätetisch zu regeln, koche ballaststoffreich, esse auch etwas Obst mit Joghurt und trinke viel. Die Strahlenärzte meinten, dass sei das beste, was ich machen kann. Der Port schmerzt immer noch, aber die haben ja da auch ganz schön rumgewurschtelt um das Ding einzupflanzen. Versuche sanfte Mobilisations- und Dehnübungen. Kreislauf ist mal so mal so, bin ziemlich außer Puste wenn ich Treppen steige, aber es tut doch irgendwie gut sich zu bewegen. Versuche heute mal einen kleinen Waldspaziergang mit Begleitung, alleine traue ich mich nicht. Positiv ist zu erwähnen, dass ich überhaupt keine Probleme mit Übelkeit habe und auch meine Geschmacksnerven sind noch einigermaßen sensibel. Liegt bestimmt daran, dass ich nur die Hälfte der Dosierung einer reinen Chemotherapie Cisplatin bekomme und das auch noch auf zwei Tage verteilt, allerdings aber auch jede Woche, somit komme ich dann doch am Ende der 6 Wochen auf eine genauso hohe oder höhere Gesamtdosis Chemo, wie wenn ich die 3 Wochen-Zyklen machen würde... hab ich mir mal so ausgerechnet. LG Hans

    Aber ich lasse es jetzt erstmal ganz sein, einfach um zu sehen ob der Harnverhalt damit zu tun haben könnte. Allein durch die mechanische Belastung in Kombination mit der Chemo kann es zu einer inneren Schwellung kommen, vielleicht verdickt sich auch die Mundschleimhautplastik, an meiner Unterlippe, wo das Transplantat entnommen wurde, wirds auch immer etwas dicker nach dem Essen. Wenn jetzt kein Harnverhalt mehr kommt, weiss ich zwar nicht genau ob es am Sex gelegen hat, wenn jetzt wieder einer kommt, weiss ich aber das es damit nix zu tun hatte.
    An den Chemotagen bin ich teilstationär in der onkologischen Tagesklinik. Die Strahlenklinik ist direkt darunter. Und für die 30 Minuten Bestrahlung an den Folgetagen lege ich mich nicht auf Station, da kriege ich nen Koller. Ich war im letzten Jahr fast mehr im Krankenhaus als zuhause. Blutwerte sind alle okay, es geht wirklich nur um den Harnverhalt und dann bin ich natürlich stationär, wenn ich katheterisiert bin. Solange, bis es wieder läuft und dann auf ein neues. Gut ist, dass ich einen Taxi-Service über meine Krankenkasse habe. In 10 Minuten bin ich kostenlos in der Klinik in der urologischen Ambulanz.
    Ich denke jetzt erstmal von Woche zu Woche und kämpfe mich durch. Wenn die 33 Bestrahlungen und 12 Chemos durch sind, gibts ja ne Pause von 3-4 Wochen und dann die Blasenspiegelung und Biopsie. Sollte dann kein Tumorbefund mehr sein, war das die OP-Alternative. Danach folgt ja noch die Sicherheitstherapie, die ich ja auch nach einer OP bekommen würde wegen des L1. 4 Zyklen Cisplatin/Gemcitabin. Danach kommt dann die Reha. Und danach die lebenslangen Nachkontrollen... so ist der Plan, aber wie es sich entwickelt wird sich zeigen. Heute gehts mir gut, ich habe e-bay Artikel zum Verkauf zusammengestellt um mein mageres Krankengeld aufzubessern, war Obst und Gemüse einkaufen, hab ein Schränkchen abgebaut und bin 8 mal die Treppen zum Keller rauf und runter gegangen. Jetzt mach ich ein Päuschen, lege mich hin und atme tief durch. Schade ist, dass meine Freundin eine Grippe hat und wir aus den Gründen der Ansteckungsgefahr nicht kuscheln können, aber ist vielleicht auch besser so, hehe. :P

    Ich bin im Notfall in 5-10 Minuten in der Klinik. Ambulant ist schon okay. Ich vertrage die Chemo und die Bestrahlung bis auf den Harnverhalt bisher ziemlich gut. Bin ja auch teilstationär an den Chemotagen. Hoffe das Tamsulosin hält mir den Blasenhals offen. Vielleicht hab ich auch selber ein bisschen dazu beigetragen, hatte zweimal Sex an dem Tag vor dem Harnverhalt, vielleicht dadurch in Kombi mit Chemo und Strahlung innerlich was geschwollen :) Werde mich jetzt mal diesbezüglich zurückhalten und gucken ob dann nix passiert. Sind ja "nur" noch gute 4-5 Wochen. LG Hans

    Freitag nachmittag ging so gut wie nix mehr. Harnverhalt. Aufgrund der besonderen Situation meiner vorgeschädigten Harnröhre etc. kam der leitende Oberarzt von zuhause in die Klinik und hat mir einen 16er DK vorsichtig gelegt. Hat so gebrannt, dass ich geschrien und Tränen geweint habe. Am schlimmsten war aber die Angst, die RCT abbrechen zu müssen, da mischte sich in den Schmerz die Verzweiflung noch nicht einmal die erste Woche zu überstehen. Einen suprabubischen Katheter kann man nicht während deiner RCT haben und einen DK würde ich 6 Wochen nicht aushalten. Ich war mit den Nerven runter, dazu die Schmerzen. Dipidolor für die Schmerzen und Lexotanil für die Nerven haben die Zeit bis zum großen Moment am Montag morgen überbrückt. Bis dahin bekam ich Tamsulosin um den Blasenhals zu öffnen und Diclo zum abschwellen, weil da drin irgendeine Obstruktion sein muss. Kann z.B on der Prostata kommen, der OA der mich operiert hat meinte so locker im Stationsflur, er hätte mir ja nur die Hälfte der prostata entfernt.
    Montag dann die Stunde der wahrheit, DK gezogen, ich konnte urinieren und hatte kaum Restharn. Vor Freude hab ich mir meinen Zeh unter der Zimmertür eingeklemmt und den Zehennagel abgerissen, mich aber freudig selbst verarztet. Die Therapie geht also weiter! Chemo bekam ich Montag nicht, aber die Bestrahlung. Ich blieb zur Beobachtung bis heute morgen stationär und ging dann direkt runter zur Chemo und zur Bestrahlung. Erst funktionierte der Port nicht, kein Blut, drei Ärzte am Fummeln. Immer noch kein Blut aber der Port lief. Um 17:30 dann endlich die letzte Runde Wässerung. Unglaublich, ich renne während der Chemo 30 mal, bin der erste der da ist und der letzte der geht. Morgen wieder um 9:00 Uhr allerdings morgen nur Cisplatin, da verkürzt sich die zeit um 1-2 stunden, sodass ich vielleicht schon am frühen nachmittag fertig bin. Auf jeden Fall hat der Tumor keine Verschnaufpause bekommen, ich bin im Therapieplan und nirgendwo steht, dass es keine Komplikationen gibt. Die kann es bei einer OP genauso geben. Hauptsache die Therapie wird durchgezogen! Liebe Grüße: Hans


    P.S Hallo Hexe: Genau, Doxetaxel heißt es... Das bekomme ich aber nur einmal p. Woche

    Danke für den Tipp, Ebs, ich finde Puder auch angenehmer als Creme, alleine wegen der Pflaster auf den Markierungen, die halten bestimmt besser mit Puder als mit Glitsche. Dir auch alles Gute und weiterhin Gesundheit!! LG Hans

    Heute gings schnell nur mit der Bestrahlung. Allerdings haut die Nebenwirkung der Chemo doch ziemlich rein, mehr als gestern. Ich habe schon wieder vergessen wie das neue Zeug neben Cisplatin heisst, irgendwas mit Toxo.. oder so. Hab ziemliche Kreislaufkicks, Kurzatmigkeit und bin total überdreht, kann auch vom Kortison kommen. Ich war heute einkaufen wie ein Junkie auf Entzug. Auch fällt es mir schwer richtig optisch etwas zu fixieren, alle ein wenig verschwommen. Ich hoffe das legt sich im Laufe der Woche wenn ich das Gift ausgepinkelt habe. Aber dann gehts in die nächste Runde. Montag wartet wieder der schicke Stuhl in der Onko und mein Minifernseher. Für die Bestrahlung beginne ich jetzt mit der Hautpflege mit Panthenol. Ich melde mich weiter wie es mir geht und hoffe dass ich durchhalte und das Ergebnis gut ist.

    Kurzmeldung: Es geht mir sehr gut, das neue Zeug lief problemlos durch, Nebenwirkungen halten sich (noch) in Grenzen. Morgen um 8 gehts weiter, nur mit Bestrahlung. Ich werde baldmöglichst mit sanftem Yoga und leichtem Ausdauertraining beginnen, natürlich nur soviel mir gut tut. Alles Gute, Hans

    War von 8:00 bis 18:00 Uhr in der Tagesklinik, Cisplatin lief gut, aber dann der Schock im wahrsten Sinne des Wortes: Ich hatte nach nur einer Minute eine massive allergische Reaktion auf das zweite Zytostatika, mein Gesicht schwoll an, ich bekam keine Luft und hatte Schmerzen im unteren Rücken, wie bei einem Hexenschuss. Mit letzter Kraft konnte ich klingeln.Notfallgerenne und Geschrei, Kortioson, Tavegil, gaaanz ruhig atmen...., nach ner guten halben Stunde hatte ich mich beruhigt und die Symptome waren weg, super müde vom korti und Tavegil, aber der Schreck saß immer noch tief. Bestrahlung anschließend war okay, da merkt man ja erstmal nix von. Die Ärzte entscheiden morgen welche Alternative ich zu dem Zyto bekomme. Weiss gar nicht mehr wie das zeug heisst, irgendwas mit P..., habe ich noch nie von gehört. Liege jetzt mit meiner Portnadel zuhause im Bett und erhole mich von dem Stress. Mo/Di immer um 9:00 zur Chemo plus Bestrahlung, das dauert dann den ganzen Tag, und Mi-Fr immer um 8:00 nur zur Bestrahlung, das geht Ruck-Zuck, mit allem drum und dran höchstens ne Stunde. Wochenende frei! Ist fast wie arbeiten.. Ich versuche so viel zu schreiben wie es geht in den nächsten Tagen.


    Alles Gute: Hans

    Habe heute morgen den Port implantiert bekommen. Es gab Komplikationen, nach mehrerern Versuchen und viel Propofol und Dormicum saß der Port endlich, in letzter Sekunde, sonst hätte ich den Port an die Halsschlagader bekommen. Durch die intensive Manipulation sind die Schmerzen etwas mehr als normal, morgen um 11:00 Uhr ist Kontrolle. Ich melde mich regelmäßig. LG Hans

    Heute habe ich die vorbereitenden Termine und den Start-Termin bekommen:


    Dienstag, 31. August: Voruntersuchungen
    Mittwoch, 1. September: Simulation Bestrahlung
    Donnerstag, 2. September: Port Implantation
    Montag: 6. September: Beginn der RCT (Cisplatin und Bestrahlung dauert den ganzen Tag, wegen der Vorbereitungen und der großen Menge an Flüssigkeit)


    Alle weiteren Termine werden dann gemacht, so wie es aussieht läuft zweimal pro Woche die Chemo und anschließend die Bestrahlung, Nur Bestrahlung fünfmal pro Woche


    Medikamente gegen Übelkeit und gegen allergische Reaktionen gibts immer prophylaktisch, wurde mir gesagt.
    Von einer Misteltherapie oder sonstigen komplementärmedizinischen Therapien wurde mir vom OA Onkologie während der Therapie abgeraten, nachher okay. Ich werde aber nochmal genauer nachfragen.
    Was gut ist, sich bewegen, so gut es geht, da gäbe es Studien drüber. Mal gucken wie mir ist. Jetzt hab ich noch ein Wochenende Schonfrist bevor es losgeht.
    Ich melde mich regelmäßig und bin froh, dass es hier Menschen gibt, die mich emotional begleiten.


    Liebe Grüße: Hans

    Danke dass ihr mir die Daumen drückt. Als ich gelesen habe, was ich alles unterschreiben musste, Nierenversagen-Dialyse, Herzschädigungen etc., insbesondere durch das Cisplatin, ist mir ganz anders geworden. Und dann auch noch der Hammer mit der Sicherungschemo, 4 Zyklen, ich dachte ich wäre fertig nach der RCT. Aber eins nach dem anderen, erstmal die RCT überstehen, danach die Kontrolluntersuchungen, Biopsien und wenn dann noch ein Tumor da ist, bleibt sowieso nur die Salvage Zystektomie, wenn überhaupt noch möglich. Und wenn nix mehr zu finden ist, dann kann ich mich immer noch entscheiden ob ich die Sicherungschemo machen will/kann oder nicht. Ich fühle mich wie ein Boxer kurz vor dem Kampf, bin voll mit Adrenalin und bin froh, wenns endlich losgeht. Ich überlege ein Tagebuch zu schreiben, hilft mir vielleicht. Alles Gute auch für euch. Hans

    Hallo zusammen,


    wollte mich mal wieder melden für die es interessiert.
    Gestern wurde das Planungs-CT für die Bestrahlung gemacht, heute hatte ich die Besprechungen mit Professor Hartmann von der Strahlenklinik des marienhospitals in Düsseldorf und im selben Haus die Besprechung mit dem OA der Onkologie. Morgen habe ich einen Termin in der Chirurgie zwecks Terminvergabe für die Port-Implantation. Wenn nächste Woche der Port implantiert wird, kann es losgehen. Geplant sind 33 Bestrahlungen über einen Zeitraum von 7 Wochen, parallel dazu gibts an zwei tagen pro Woche die Chemo mit Cisplatin und noch einem Mittel. Wenn alles gut verläuft wird nach der RCT eine 3-4 wöchige Pause gemacht, dann Biopsien etc. und wenn kein Tumor mehr nachweisbar ist werden noch 4 Zyklen Cisplatin und Gemcetabin als sogenannte "Sicherungstherapie" drangehängt. Das ganze dauert insgesamt 8 Monate. Die Sicherungstherapie war für mich neu, reduziert aber die Rezidivwahrscheinlichkeit. Ich hoffe, dass ich das alles durchstehe und das es erfolgreich ist. Liebe Grüße und bis bald, Hans

    Hi Ebs,


    danke für die ausführliche Rückmeldung.
    ich werde alle Fragen notieren und mich nächste Woche mit den Ärzten beraten.
    Ich will auch auf jeden Fall die RC durchziehen, alles an Übelkeit, Schmerzen etc. nehme ich in Kauf, nur mein Körper muss mitspielen.
    Die einzige wirklich konsequente Alternative bei mir zur RC wäre kein Pouch oder Neoblase sondern die nicht nervschonende Entfernung von Blase, Prostata und! Harnröhre und ein Urostoma. Das will ich nicht. Ich bin 46 und habe, da ich immer selbständig war nichts in die Rentenkasse eingezahlt und auch keine sonstigen sozialen Absicherungen. Ich benötige meine körperliche Leistungsfähigkeit um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ausserdem bedeutet für mich Potenz, Kontinenz und Körperästhetik sehr viel. Ich möchte nicht sterben, ich liebe das Leben und lebe die Liebe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit einem Urostoma klarzukommen. Ausserdem ist das ja, wie Du auch richtig sagst, keine Garantie für ein Überleben und Komplikationen können da auch auftreten. Wäre ich Rentner mit langjähriger sozialen Bindung an Familie, Frau, Kinder, Enkel etc., dann würde ich wahrscheinlich wenn die RC zu komplikationsreich ist ein Urostoma akzeptieren, dann würde ich in meinem Garten sitzen, würde mit meiner geliebten langjährigen Ehefrau den Enkeln beim Spielen zugucken, Nordic Walking machen und mich die letzten Jahre meines Lebens damit abfinden. Aber ich bin ein Einzelkämpfer und gehe meinen Weg. Ich hoffe, dass alles gut verläuft und ich wie Du zurückblicken kann und meine Entscheidung die Richtige ist.


    Danke Dir, LG Hans

    Hi Ebs,


    ich bin auf jeden Fall motiviert. Lediglich eine spezifische Problematik bei mir macht mir ein bisschen Grübeln, allerdings werde ich das noch genau mit den Ärzten durchsprechen. Meine Harnröhre ist arg strapaziert, die Schleimhäute schmerzen und ich neige zu Verengungen, hatte nach einer Gabe von Cisplatin und Gemza einen Harnverhalt und musste notfallmäßig katheterisiert werden. Jetzt, mehr als 2 Wochen nach der letzten TUR-B-P habe ich immer noch starke Schmerzen beim urinieren und der Harnstrahl ist enger geworden. Muss richtig gegen einen Widerstand andrücken, diesen überwinden, schlimmstenfalls ist der Tumor wieder superschnell gewachsen, fühlt sich aber eher an wie durch die durch mittlerweile chronischen Entzündungen verursachte Verengung der Harnröhre. Habe auch antibio-resistente Bakterien, die aber nicht das Hauptproblem sind, die Entzündungen sind auch ohne Bakterien vorhanden. Bei der RC kommt es, soviel wie ich an Info habe, auf jeden Fall zu Reizungen, Entzündungen der Blase und Harnröhre, so dass es durch Zuschwellung zu einem erneuten Harnverhalt kommen kann. Der Arzt meinte, eine RC mit Dauerkatheter ist nicht möglich, also darf das nicht passieren. Ein weiterer Supergau wäre, dass meine Mundschleimhautplastik, die tapfer in der bulbären Harnröhre die Stellung hält, bei der RC draufgeht. Die Plastik sitzt direkt am Schließmuskel und ist nicht ersetzbar, wenn sie kaputt geht, dann kann ich die Harnröhre abschreiben und dann erübrigt sich auch der ganze Rest. Entzündungen sind sowieso mein Problem, bei den drei TUR-Bs sind immer Entzündungen festgestellt worden, genauso bei einer vor ca 1/2 Jahr gemachten Darmspiegelung. Auch sind die Mundschleimhäute und Speicheldrüsenwege in meinem Hals durch zahlreiche Operationen anfällig für Zysten etc.
    Trotz all dieser Probleme stehe ich zu meiner Entscheidung der RC und freue mich, dass in diesem Forum wenigstens einer ist, der diesen Weg auch gegangen ist und seine Erfahrungen mit mir teilt. Wenn Du ne Idee hast, wie man Entzündungen der HR und Blase während der RC reduzieren kann, wäre ich für einen Tip dankbar, viel Trinken ist klar... gibts sonst noch was? LG Hans

    Ganz so easy wie hier beschrieben ist es wohl nicht, oder? Klingt wie ne Werbeanzeige :)



    Strahlentherapie bei Blasenkrebs: die Alternative zur
    Radikaloperation


    Allgemeine Grundlagen
    Krebs muss meistens radikal behandelt werden, um ihn dauerhaft zu beherrschen. Dabei muss man
    berücksichtigen, dass sich Krebs oft unsichtbar in die Umgebung ausbreitet. Wenn man eine
    Krebsgeschwulst heraus operiert, muss man also nicht nur den sichtbaren Tumor entfernen, sondern
    auch einen Sicherheitssaum von gesundem Gewebe: Krebs wird „weit im Gesunden“ operiert.
    Früher hat man deshalb fast immer gleich das ganze Organ entfernt, z.B. bei Brustkrebs. Heutzutage
    werden viele Krebserkrankungen organerhaltend behandelt. Der Arzt versucht also, nur eine kleine
    Operation durchzuführen und das vom Krebs befallene Organ zu erhalten. Bei Brustkrebs gelingt
    dies heute sehr oft (in etwa 80% der Erkrankungsfälle). Auch bei vielen anderen Erkrankungen, z.B.
    Muskeltumoren, Kehlkopfkrebs oder Prostatakrebs, wird zunehmend auf eine Radikaloperation
    verzichtet. Bei diesen organerhaltenden Behandlungen spielt die Strahlentherapie eine wichtige
    Rolle. Mikroskopische Tumorreste, die nach kleinen Operationen in der Tumorumgebung zurück
    geblieben sind, können nämlich mit vergleichsweise niedrigen Strahlendosen gut beherrscht werden.
    Bei Brustkrebs gilt zum Beispiel: kleine Operation (Entfernung nur des Tumor ohne großen
    Sicherheitsabstand) plus Nachbestrahlung ist ebenso erfolgreich wie oder sogar besser als eine
    Radikaloperation mit Brustamputation. Blasenkrebs gehört zu den strahlenempfindlichen Tumoren.
    Auch bei Blasenkrebs ist ein Verzicht auf die Radikaloperation möglich. Unter allen Experten gilt
    dies als wissenschaftlich bewiesen. Bisher hat sich diese Therapie aber noch nicht durchgesetzt;
    möglicherweise haben Ärzte und Patienten unbegründete Ängste gegenüber der Strahlentherapie.
    Im Folgenden möchte ich die 10 wichtigsten Fragen zum Thema Strahlentherapie kurz beantworten.
    1.Für welche Krankheitsstadien kommt eine Strahlentherapie in Frage?
    Die meisten Blasenkarzinome sind Frühfälle mit sehr guter Heilungsaussicht; diese Tumoren
    können durch Operation über die Harnröhre (transurethrale Resektion) gut behandelt werden.
    Eine Strahlenbehandlung ist dann nicht nötig. Strahlentherapie kommt nur in Frage bei Tumoren,
    die so groß sind, dass als Operation eine Zystektomie erforderlich wäre. Dann ist die
    Strahlentherapie fast immer eine gute oder die bessere Alternative.
    2. Ist die Strahlentherapie wirklich genauso gut wie eine Zystektomie?
    Ja. Es gibt zwar keine randomisierten Studien (die als klarer wissenschaftlicher Beweis gelten),
    aber es gibt überhaupt keinen Hinweis darauf, dass die Radikaloperation besser sein könnte.
    3. Gibt es Fälle, die nicht bestrahlt werden können?
    Eine Strahlentherapie ist fast immer möglich. Auch alte Patienten oder Patienten mit hohem
    Operationsrisiko können ohne Probleme bestrahlt werden. Nur sehr selten kommt eine
    Bestrahlung nicht in Betracht, zum Beispiel bei Patienten, die schon einmal in der Gegend der
    Blase bestrahlt wurden.
    4.Welche Vorteile bietet die Strahlentherapie?
    Die Strahlentherapie hat sehr wenig Risiken. Bei drei von vier Patienten kann die Blase erhalten
    werden; bei einem Viertel der Patienten ist aber dennoch eine Radikaloperation nötig. Die
    Strahlentherapie bietet also eine Chance, aber keine Garantie auf Blasenerhalt.
    5.Wie wird eine Strahlentherapie durchgeführt?
    Die Strahlentherapie wird heute nur noch mit modernen Geräten (sog. Linearbeschleunigern,
    Abb.1) mit computergestützter dreidimensionaler Bestrahlungsplanung durchgeführt (Abb. 2).
    Diese moderne Strahlentherapie ist sehr schonend und effektiv. Die gesamte Behandlung dauert
    etwa sechs Wochen. Es wird jeden Tag an allen Werktagen bestrahlt. Pro Tag dauert eine
    Bestrahlungssitzung etwa 10 Minuten.
    6.Wann ist eine Chemotherapie (sog. Radiochemotherapie) nötig?
    Bei großen Tumoren kann die Strahlenwirkung durch gleichzeitige Chemotherapie verbessert
    werden; ich empfehle den meisten Patienten diese Kombinationsbehandlung. Die Chemotherapie
    ist aber schwach. Sie dient lediglich der Strahlenverstärkung. Meistens wird dazu am Beginn und
    am Ende der Bestrahlung für einige Tage ein Medikament per Infusion verabreicht.
    7.Kann die Behandlung ambulant erfolgen?
    Ja, größtenteils. Die Fahrtkosten zur Strahlentherapie werden von den Krankenkassen im
    Regelfall übernommen. Nur bei sehr alten Patienten oder Patienten in schlechtem Zustand ist eine
    ambulante Behandlung zu risikoreich und deshalb eine stationäre Behandlung nötig. Eine
    begleitende Chemotherapie erfordert ebenfalls meistens eine kurze stationäre Behandlung für die
    Dauer der Chemotherapie.
    8.Mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen?
    Gegen Ende der etwa sechswöchigen Therapie treten meistens eine leichte Blasen- und
    Darmentzündung auf; viele Patienten haben vermehrten Harn- und Stuhldrang. Diese
    Beschwerden gehen meistens nach 3-4 Wochen von allein zurück. Schwerwiegende
    Komplikationen sind selten. Deshalb ist die Strahlentherapie gerade auch bei älteren Patienten
    mit hohem Operationsrisiko die beste Therapie.
    9.Gibt es Spätfolgen?
    Keine Therapie ist frei von Risiken, auch nicht die Strahlentherapie. Schwere Nebenwirkungen
    waren früher häufig, kommen heute aber nur noch selten vor. Wenn die Blase erhalten werden
    kann, ist die Blasenfunktion meistens normal.
    10. Wo kann ich eine Strahlentherapie durchführen lassen?
    Die Strahlentherapie von Blasenkrebs wird von fast allen Strahlentherapeuten in Deutschland
    nach definierten Standards mit sehr hoher Qualität durchgeführt. Sicherlich gibt es auch in Ihrer
    Nähe eine modern ausgerüstete Strahlenabteilung. Unser Sekretariat und die Geschäftsstelle der
    Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO, www.degro.org) beraten Sie gern.
    Korrespondenzadresse:
    Prof. Dr. Jürgen Dunst
    Universität zu Lübeck / Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
    Klinik für Strahlentherapie
    Ratzeburger Allee 160
    23538 Lübeck
    Tel.: (0451) 500-6661
    Fax: (0451) 500-3324
    www.strahlentherapie-lübeck.de

    Meine Klinikärzte waren sehr dafür, auch mein Heilpraktiker (bist du ja wohl auch) riet mir dazu.
    Ich würde jederzeit, wenn anzuraten, wieder eine machen.


    Hi Ebs,


    ich bin Heilpraktiker für Psychotherapie, deshalb habe ich von den alternativen Heilmethoden keine Ahnung. Wie die Misteltherapie wirkt und ob und wenn ja welche Nebenwirkungen auftreten können ist wohl sehr individuell.
    Am 26.08. habe ich den Termin zum Planungs CT in der Strahlenklinik, die Onkologie ruft mich in den nächsten Tagen an und gibt mir den Termin für den Port und die Besprechung des genauen Therapieplans. Anfang September gehts dann los, wenn bis dahin nichts dazwischenkommt.
    Ich melde mich regelmäßig in diesem Forum und halte Dich und die anderen Mitglieder auf dem Laufenden.
    LG: Hans

    An alle Fachleute:


    Habe 3 Nahrungsergänzungsmittel geschenkt bekommen:


    1) Orthomol immun (30 Trinkfläschchen)


    2) Orthomol i-CAre (30 Tagesportionen Granulat/Kapseln


    3) Glutmanine Plus von frisenius (30 Beutel)


    Kann ich diese Mittel nehmen? Wenn ja, vor, während oder nach der Radiochemo?




    Ebs hat eine begleitende Misteltherapie gemacht. Wie genau? Wie oft wie wohin spritzen?
    Wie komme ich an die Misteltherapie ran? Ist sie wirklich wirksam oder nur Placebo mit gefährichen Nebenwirkungen wie im Wikipedia:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Misteltherapie




    LG Hans