Beiträge von Pilatus

    Da das Blasencarzinom sehr schlecht auf jegliche Art von Bestrahlung und Chemotherapie anspricht


    woher stammt diese Aussage?


    Blasenkrebs spricht in der Regel nicht sehr schlecht sondern, im Vergleich zu vielen anderen Krebsarten, recht gut auf Chemotherapie an. Deshalb wird sie ja auch häufig angewendet. Als Chemotherapie bezeichnet man aber nicht nur die Instillation sondern auch die intravenöse Applikation. Vorher natürlich immer TURB, das ist klar.


    herzliche Grüße


    Martin

    2 Anmerkungen zum Thema RCT


    1. Null-Resektion: die ist halt immer dann problematisch, wenn das Tumorgewebe am Blasenhals und in der prostatischen harnröhre sitz, weil man dann riskiert, den Blasenschließmuskel zu schädigen. Hier muß der Chirurg abwägen, wie tief er gehen kann.


    2. Chemotherapeutika: in spiegel-online steht ein Artikel, daß es derzeit Lieferengpässe bei Carboplatin und 5-FU gibt, beides sind Standard-Zytostatika bei der Blasenkrebs-RCT, siehe hier:


    http://www.spiegel.de/gesundhe…fu-geht-aus-a-868025.html


    alle, die demnächst mit der RCT anfangen, sollten am besten vorher in der Klinik dieses Thema ansprechen. Ich kann mir vorstellen, daß eine Therapieunterbrechung oder der Verzicht auf ein Begleit-Therapeutikum problematisch ist.


    ansonsten allen hier alles Gute


    Martin

    hallo, Rüdiger,


    besorge dir auch Movicol, das ist kein Abführmittel sondern ein "Stuhlverdünner", das kannst du auch bereits prophylaktisch vor dem Beginn der Behandlung anfangen, einzunehmen. und Cystinol akut gegen Reizschmerzen in der Blase solltest du auch bereits vorher besorgen, die Blase fängt nämlich gegen Ender der RCT ziemlich an zu zwicken. Damit haben hier einige gute Erfahrung gemacht. Die "Strahlenentzündung" geht so nach zwei bis drei Wochen vorbei.


    Gutes Gelingen! Bald gehörst du auch zu den "alten RCT-Hasen"!


    Martin

    hallo, Rüdiger,


    du kriegst wahrscheinlich wie ich 28 Einzelbestrahlungen und 5 sog. "Boosts", das sind Bestrahlungen mit einer anderen Einstellung, welche, weiß ich nicht mehr. Insgesamt hatte ich als Gesamtdosis auf den Primärtumor 59,4 Gy und auf das Lymphabflußgebiet 50,4 Gy. Mich wundert etwas, daß man bei dir nicht gezielt auf den Tumor strahlt, oder habe ich das falsch verstanden?. Wurde bei dir nicht auch eine Lokalisation gemacht, bei der man dir eine Menge Linien und Punkte auf den Bauch gemalt hat?


    Zusätzlich zum Cisplatin (Dosis 20 mg/m² KOF, 2x5 Tage) hatte ich noch 5-FU bekommen (600 mg/m²KOF, 2x5 Tage).


    Simone:


    hattest du nicht Carboplatin bekommen?


    alles Gute und herzliche Grüße


    Martin

    hallo, Seppi,


    der doc im Theresien-KH Nbg. meint mit "Chemo" wohl eine Instillaltiostherapie. Bei der kommt das Therapeutikum tatsächlich nicht gut in die prostatische Harnröhre, weil ja der Katheter, durch den das Mittel in die Blase gedrückt wird, einen Arretier-Ballon hat, der zur Harnröhre dicht macht und der das Mittel daran hindern würde, in die Harnröhre zu gelangen. Bei einer RCT kriegst du die Therapeutika aber inravenös, die kommen über die Blutbahn überall hin.


    Und die Bestrahlung schädigt nicht den Darm soweit, daß er nicht mehr zum "Basteln" einer Ersatzblase taugt, sondern es kann (nicht muß!) sein, daß die Strahlung den Blasenschließmuskel schädigt. Zitat Prof. Wullich vom Wald-KH,den ich neulich extra danach fragte: "eine Ersatzblase kann man nach RCT immer machen, die Bestrahlung des Darms spielt keine Rolle. Aber es kann passieren, daß der Patient mit seinem Blasenschließmuskel nicht gut klarkommt". Auch Schrumpfblase ist ein Risiko. Aber 400 ml ist schon eine sehr vorsichtige Begrenzung. Ich hatte vor der RCT nur noch 70 ml (extrem belastend), heute knapp 200 (kann ich recht gut mit leben).


    Die Strahlenklinik ER macht selber keine TURBs, das macht die Urologische Abteilung der Uniklinik ER im Waldkrankenhaus.


    alles Gute und herzliche Grüße


    Martin

    einen Port brauchst du nicht. Der wird richtig einoperiert und bleibt drin. Du bekommst einen Zugang gelegt, durch eine Armvene oder eine Halsvene, der bis zu einem Hauptgefäß vorgeschoben wird, damit die aggressiven Chemotherapeutika schnell vom Blut mitgerissen und verdünnt werden und nicht die Wände kleiner Gefäße schädigen können. Klingt schlimmer als es ist. Ich hatte bei der ersten Chemo-Sequenz einen Zugang über Armvene, in der zweiten über Halsvene. Der Zugang über Halsvene ist zwar etwas umständlicher zu legen, dafür behindert er nicht so beim Kleider An- und Ausziehen.


    herzliche Grüße


    Martin

    hallo Rüdiger,


    die gesamte RCT ambulant? Wahrscheinlich meinte der Doc die ca. 35 Bestrahlungstermine. Die kannst du ambulant machen, eine einzelne Bestrahlung dauert jeweils nur ca. 5 Minuten. Aber die Chemo bekommst du sicher stationär, das waren bei mir 2x eine Woche. Ich habe Cisplatin und 5-FU bekommen. Das Cisplatin bekam ich täglich einmal morgens ca. eine halbe Stunde lang infundiert. Das 5-FU lief dann täglich über viele Stunden, ich denke es waren ca. 20. Und dazwischen wurde mit Spüllösung gespült. Da hing ich also 2 mal jeweils die ganze Woche lang 24 Std. am Tag am Tropf. Außerdem mußt du während der Chemo-Sequenzen medizinisch überwacht werden, Nierenfunktion usw.. Du kriegst zudem schließlich auch noch prophylaktisch Kortison gegen Übelkeit reingelassen, das sollte alles permanent überwacht werden. Also frag da nochmal nach.


    alles Gute und herzliche Grüße


    Martin

    hallo, Rüdiger,


    die Entscheidung Blase raus oder RCT muß jeder, der diese beiden Alternativen hat, für sich selber treffen und sich damit identifizieren können. Es gibt keine generelle Aussage, daß die eine oder die andere die "bessere" ist. Wichtig ist aber, daß du dir vorher alle Infos holst, also beide Seiten anhörst.


    Gestern war ich übrigens auf der Gründungsveranstaltung für eine SH-Gruppe Blasenkrebs in Erlangen, und da immer wieder das Argument auftaucht, nach einer RCT sei keine Neoblase mit natürlicher Ableitung mehr möglich, habe ich den Prof. Wullich dazu gefragt und folgende Auskunft bekommen:


    Die Strahlenbelastung des Darms spielt überhaupt keine Rolle, da die verwendeten Darmbereiche nicht im Bestrahlungsbereich liegen. Es ist allerdings möglich, daß der Blasenschließmuskel und die zugehörigen Nerven eine Schädigung abbekommen, so daß mit einer nach RCT angelegten Neoblase Kontinenzprobleme auftreten.


    In meinem Fall lag übrigens das Strahlen-"Zielgebiet" genau in dieser region, weil ich Tumorgewebe auch am Eingang dzur prostatischen Harnröhre hatte. Trotzdem habe ich heute, fast zwei Jahre danach, keine Kontinenzprobleme.


    Also hole dir vorher alle Infos für deine Entscheidung, und hake bei den Ärzten nach, wenn dir was unklar ist. Das ist deren Job!


    Alles Gute


    Martin

    um dich für eine Therapieform entscheiden zu können und um zu wissen, welche Optionen du überhaupt hast, brauchst du unbedingt den histologischen Befund mit der Klassifikation des Tumors. Das Ergebnis der Histologie sollte ca. drei bis fünf Tage nach der TURB vorliegen. Wenn schon längere Zeit vergangen ist: Unbedingt Nachhaken! In deiner Blase tickt die Uhr! Und wenn noch eine Blasenerhaltende Therapie möglich ist, sollte nicht noch über die Weihnachtspause unnötig Zeit verloren werden. Das Ding wächst weiter.


    Also dranbleiben und den OFA nerven!


    alles Gute


    Martin

    hallo, Rüdiger,


    warte erstmal den histologischen Befund ab und stelle ihn hier ein. Dann erst kann man dir genaueres raten.


    Ich hatte einen Pt1G3+Cis, man hatte mir auch nach der ersten TURB als Methode der Wahl zur Blasenentfernung geraten. Ich habe mich aber für die RCT entschieden und bin bis heute (2 Jahre danach) rezidivfrei.


    Mein Blasenvolumen ist zwar klein, das war es aber auch vorher schon. Strahlen-Nachwirkungen sind nach einigen Wochen bis Monaten abgeklungen.


    Wasserlassen ist ohne Probleme, läuft wie es soll. Ich habe auch keinen ständigen Harndrang mehr, wie ich ihn vor der Behandlung massiv hatte.


    Es gibt hier im Forum übrigens etliche, die RCT bekamen und ihre Blase noch haben. Z.B. Ebs mit einem Pt2.


    Also warte erst mal den histologischen Befund ab und mach dich nicht vorher schon verrückt.


    Alles Gute


    Martin

    hallo, Hans,


    auch ich drücke dir die Daumen, daß es sich nur um die Reaktion einer von TURB, Strahlen und Chemo mächtig gestressten Blase handelt. Auch bei mir gibt es immer mal wieder Spät-Reaktionen, die natürlich sofort wieder Angst aufkommen lassen. So hatte ich vor ein paar Wochen, vor der letzten Spiegelung, beim Pinkeln einen mächtigen Schuß Blut drin. Aber das war offensichtlich nur ein durch Venenthrombose aufgestautes, geplatztes Blutgefäß, war auch nur einmal. Außerdem zwickt es immer mal wieder, das sind wahrscheinlich Narben oder sowas. Die Sorge, daß wieder was sein könnte, ist halt immer gleich da. Und deine Blase hat viel mehr durchgemacht als meine. Ich wünsche dir, daß du einen guten Befund bekommst.


    Alles Gute


    Martin

    hallo, Anne,


    ich hatte auch den Befund Pt1G3 + CIS. Ich wurde ab Januar 2011 mit RCT behandelt. Die jüngste Kontrolle, Spiegelung mit TURB, fand am 12.76.2012 statt. Ergebnis: kein malignes Geschehen nachweisbar. Das sind nun schon fast zwei Jahre nach der ersten TURB.


    Soviel ich weiß, kann man auch nach einer RCT durchaus eine Neoblase anlegen, sobald die strahlenbedingten Entzündungen in den Darmbereichen, die dazu verwendet werden, abgeklungen sind. Bei mir war das nach einem guten halben Jahr der Fall. Die Stahlung bei der RCT, die ja auf die Blase fokussiert wird, reizt übrigens im wesentlichen das Rektum und nicht den Dickdarm, aus dem eine Neoblase "gebastelt" wird. Wenn nach einer RCT schon vor dem Abklingen der Darmreizungen so gravierende Rezidive auftreten, daß eine unverzügliche Zystektomie erforderlich wird, war vorher irgendwas faul. Entweder die Diagnose vor der RCT falscherweise zu günstig oder/und die TURB nicht sorgfältig und gründlich genug.


    Da ein Befund Pt1G3 für die Entscheidung RCT oder Neoblase schon "grenzwertig" ist, ist hier ganz besonders die saubere und routinierte Diagnostik und die gründliche TURB EXTREM WICHTIG!


    alles Gute und herzliche Grüße


    Martin

    hallo, alle, die mir die Daumen gedrückt haben:


    heute habe ich telefonisch vorab das Ergebnis der Histologie von meiner TURB am 12.6. bekommen:


    "Kein Hinweis auf Malignität".


    warum es diesmal so lange gedauert hat, weiß ich nicht, ist aber im Nachhinein auch egal.


    Zur nächsten Blasenspiegelung (hoffentlich dann mal ohne TURB) muß ich jetzt erst in einem halben Jahr, soll aber nach drei Monaten eine Urinprobe auf Tumorzellen untersuchen lassen.


    allen hier herzliche Güße und alles Gute


    Martin