Hallo an alle,
nach meinem letzten Klinikaufenthalt (ich berichtete darüber) geht es mir relativ gut. Tagsüber halten sich die Schmerzen und das Brennen in Grenzen, abends muss ich nach wie vor eine Schmerztablette (Ibuprofen 600) einnehmen, damit ich die Nacht ruhig und erholt überstehe. Mit jedem Tag wird es aber ein kleines bisschen besser.
Meine bisher positive und hoffnungsvolle Einstellung zu meiner Krankheit schwindet nun allerdings seit geraumer Zeit und weicht einer beklemmenden Angst je mehr ich im Forum eure Beiträge lese.
Fast jeder von euch hat mit seiner Krankheit so angefangen wie ich, also mit einem angeblich bezwingbaren PTa G 2, und doch ist bei sehr vielen von euch der Krebs weiter vorangeschritten, so dass letztlich die Blasenentfernung nicht mehr zu vermeiden war. Der Gedanke, dass es auch mich betreffen kann, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Meine Angst wächst auch mit dem Wissen, dass eine Blasenentfernung bei Frauen eine Riesenoperation ist, weil Gebärmutter und Eierstöcke ebenfalls entfernt werden müssen.
Auch, dass ich ein Leben lang unter Kontrolle bleiben muss, löst ziemlich Verunsicherung in mir aus. Wie ihr wisst, wohne ich auf dem "platten Land", wo Ärzte nicht sehr gut gestreut sind und schon gar nicht Fachärzte. Über meine Misere beim einzigen ortsansässigen Urologen hatte ich berichtet. Meine "neue" Urologin praktiziert 42 km von hier entfernt. Eine Entfernung, die ich jetzt noch gut mit dem Auto bewältigen kann -- aber was ist in ein paar Jahren????
Ängste über Ängste überwältigen mich derzeit. Mit meinem Mann kann ich darüber nicht sprechen, weil er mit meiner Krankheit überhaupt nicht umgehen kann und die eigene Angst ihn total überfordert. Er versucht mich schon zu trösten, aber eben auf seine ihm eigene Art, wie z.B.: "Das ist auch nicht schlimmer, als eine Blinddarmoperation, das braucht seine Zeit und wird schon wieder".! (Sehr hilfreich für mich...) Auch habe ich hier noch keine Freunde, denen ich mich anvertrauen und einfach mal losheulen könnte, da wir erst vor 1 Jahr von Süddeutschland in den hohen Norden umgezogen sind. Ich stehe also ziemlich alleine da mit meinem Problem.
Aber ich habe euch! Und ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen tröstend zur Seite stehen und mir helfen, meine Ängste abzubauen.
Ingrid