Hmmm, hab heute schon gegoogelt und auch telefoniert, wegen einer ambulanten Palliativbetreunung. Aber ich glaube, dass das auch nicht das war, was Tatjana meinte ich mir darunter vorstellte. Ich werde deen Sozialdienst im krankenhaus aktivieren, vielleicht bringt uns das weiter.
Ich glaube, das Georg in der Schmerzklinik noch in der Versuchs und Ausprobierphase ist, diese Medis brauchen immer ein paar Tage, um sich aufbauen zu können. Aber warum, wird euch so schnell geholfen und bei uns dauert das so lange? Liegt es nun an uns, oder an seinem Schmerzgedächtnis?
Die Anästhesistin hat Georg den ZVK gelegt, ging unerwartet gut, konnte sich aber, wenn auch in einem sehr freundlichen Ton, nicht verkneifen, zu sagen: "wenn ich den ZVK nicht reinbekomme, kann der Uro die Chemo laufen lassen, wo er will. Haben sie sich das überhaupt genau überlegt, mit der Chemo, was soll die ihnen denn überhaupt noch bringen?"
Ich finde es spannend, wenn in diesem Krankenhaus jeder seine Meinung hat. Diese Meinung dann zutage tritt, wenn der Patient ohne Gespräche auf der Pritsche liegt und auf das wartet, was dann kommt. Was wäre, wenn die Frauen und Herren Doktoren die Möglichkeit hätten, sich vor der Patientenaufnahme ein Bild zu machen und eine Therapie mit für und wider für den Patienten abwägen würden, dem er dann dafür oder entgegensprechen würde. Gibt s sowas schon? Nennt man das Tumorkonferenz oder eher Tür und Angelgespräch? Hey, ich lass morgen gleich die Sau raus.
Ach ja, heute Abend hat der Professor aus Frankfurt angerufen. Er hatte so einen Dialekt und ich ein halbes Fläschchen Rotkäppchen. Das war ein Gespräch mit Herausforderung, da hab ich ja um die Uhrzeit überhaupt nicht mit gerechnet. Wusste erst gar nicht, was und wie ich fragen sollte. Seiner Meinung nach ist "es eine Nummer" , aber die Leber, was ihn angeht, machbar. Wir hätten gleich kommen können, aber da Georg gerade Chemo macht, sollen wir die Ct-Bilder nach der neuen Chemo schicken und dann kommen.
Georg will nicht solange warten, er will den einen Zyklus machen und dann nach Frankfurt gehen. Hmm, nun ist man wieder hin und her gerissen, die veränderten Lymphknoten auf der linken Seite sind ja auch noch da. Aber nach Tag 8, der ersten Chemo, hätte man genug Zeit, sich in Frankfurt vorzustellen, bevor die eventuelle 2. Chemo statt findet. Dann könnte man nochmal direkt, auf Augenhöhe alle Möglichkeiten abklären, ob diese Therapie auch für Georg in Frage kommen könnte.
Lieber Hans, du zeigst uns Türen, ich mache sie auf und Georg entscheidet, ob er hindurch gehen möchte und kann. Eine Garantie gibt uns niemand, mit dem Microskop hineinsehen und zaubern kann auch keiner. Was da wohl unser Uro dazu sagen wird. Jetzt müssen wir erstmal sehen.
danke für die Umarmungen
Claudia