Beiträge von Blasenbärin

    Hallo Marsu,


    leider ja, von diesen " Doppelbildern " war meine Mutter betroffen, als ihr Lungenkarzinom Metastasen im Kopf bildete. Habt ihr schon ein Ct vom Kopf machen lassen? Um Knochenmetastasen aufzuspüren oder schlussendlich ausschliessen zu können muß ein Knochenzintigramm gemacht werden. Ich hoffe für euch, dass die Symptome woanders her kommen. Lasst es bald abklären. Ich drück euch die Daumen.


    Gruß Claudia

    Zwischenbericht,


    das Knochenzinti ist sauber, von Kopf bis Fuß, Gott sei dank. Die Metastase auf der linken Seite, unterhalb des Nabels war ca. 2,5 cm und wurde entfernt. Alle anderen Werte und Untersuchungen sind gut. Georg isst nun wieder besser und achtet selbst darauf regelmäßig, wenn auch kleine Portionen zu essen. Die Stimme und der Husten sind mal so, mal so. Wegen der Rückenschmerzen nimmt er nun spätestens alle 6 Stunden Novalgin, trotzdem keine wirkliche Erleichterung. Kommenden Mittwoch wieder Termin beim Orthopäden, hoffentlich bekommt Georg nun da endlich Hilfe. In 2 Wochen wird dann wieder Ct gemacht, wir sind gespannt. Mal sehen, was ich euch dann da berichten kann.


    In Gedanken und Mitgefühl an euch, die ihr selbst am kämpfen seid, an die, die immer wieder straucheln, die immer wieder aufstehen, an die, die an uns denken, Mut zusprechen und immer bei uns sind.


    alles Liebe für euch


    Claudia

    :I love you: Danke euch Allen


    genau Hans, Dr. Rolle arbeitet mit seinem Laser bis auf 10tel Millimeter. Wenn es einer kann, dann er. Im Moment versteht man Georg so gut wie gar nicht und der Hustenreiz ist auch enorm. Ob die Bestrahlung da was gebracht hat. Es ist zum Haareraufen.


    Claudia

    Von wegen..........


    Gestern kam Georg in´s Krankenhaus, erste vorbereitende Untersuchungen. Die Anästhesistin winkt ab, keine Op, Luftröhre durch die Meta so zusammengedrückt, dass kein Tubus reinpasst. Die Strahlentherapie noch zu frisch, die angrenzenden Organe noch zu sehr angegriffen. Die anderen Untersuchungen lassen nicht auf einen Narbenbruch schliessen. Die Beule liegt etwa 2 cm unter Haut, noch über der Muskulatur. Der Uro entschliesst sich lokal dran zu gehen, wie bei der Meta in der Achsel. Georg hat die Zähne zusammengebissen, der Uro holt das Biest, zu 99% eine Meta, raus. Hach ja, was soll es denn anderes sein. Unser Uro hat das doch schon geahnt, ich kenn ihn doch. Der wollte bestimmt lieber eine Vollnarkose um sich mal wieder genauer in Georg´s Bauch umzuschauen. Was soll´s, nun muß es eben so mal reichen. Außerdem muß er sich so von keiner Narkose erholen, gibt auch keine Darmlähmung, Infusion ist auch schon weg. Das Ding kommt mal wieder in die Pathologie, am Montag wird das Knochenzinti gemacht, Ende April das Ct. Wir werden sehen. Georg geht es soweit gut, noch immer nimmt er nur Novalgin, das aber regelmäßig und hält sich dabei auf einen Schmerzlevel von 2. Dickes Lob an die Station, da hat sich was verändert. Die Krankenschwester hat Georg eine Diätassistentin geschickt, jeden Tag darf er sich sein Essen wünschen, alles was rutscht, extra Portion Soße, lecker dicke Suppe als trockenes Brot am Abend. Sein Gewicht ist allen aufgefallen, naja, nicht schön, war aber auch schon noch einiges weniger. Wenn wir nun so darüber sprechen, bedauern wir, dass wir Dr. Rolle´s Aufforderung im vergangenen Jahr nicht nachgekommen sind, die Meta im aortopulmonalen Fenster nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Ding hat uns erst nach der Chemo so erhebliche Schwierigkeiten gemacht und die körperliche Funktion so eingeschränkt. Georg will es loswerden, es soll raus.


    ganz liebe Grüße an euch Alle


    Claudia

    Hey Andrea,


    gibt es keine andere Möglichkeit um die Metas los zu werden. Habt ihr alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Metas chirurgisch oder ähnlich entfernen zu lassen? Sind es mehr Metas geworden und sind neue Areale betroffen, handelt es sich dabei um größere Ansiedlungen oder um einzelne Metas. Klar, steht Lebensqualität vor Lebenszeit und auch dein Mann braucht seine Ruhepausen und Erholungsphasen. Haben euch unterschiedliche Fachärzte und Kliniken den ähnlichen Rat gegeben. Du kannst mich jederzeit erreichen, wenn dir danach ist.


    ich drüüück euch beide ganz dolle


    Claudia

    Die Strahlentherapie wurde vor 10 Tagen beendet. Da sie nach wirkt, werden wir erst Ende April ein Ergebnis bekommen. Georg hatte wegen der starken Rückenschmerzen einen Termin beim Orthopäden. Dieser hat sich sehr gekümmert, viel Zeit für die Untersuchung genommen. Auf seinen Röntgenbildern konnte er keinen Hinweis auf Metas finden, um diese aber sicher auszuschließen wird ein Knochenzinti gemacht. Georg´s Wirbelsäule ist in allen Richtungen krumm, schief und abgenutzt. Deutliche Spuren der Arthrose zeigen sich in seinem Skelett. Seine Muskulatur in Brust und Rücken ist extrem verspannt und blockiert. Möglicherweise hat ihn die Rippenspreizund der Lungen-Op den Rest gegeben. Durch die Husterei wegen des Recurrensnerv, ist auch die Atemhilfsmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem zeigt sich ein Narbenbruch unterhalb der Nierennarbe, diesen nimmt sich unser Doc gleich nach Ostern an. Während diesem Aufenthalt wird dann auch gleich das Zinti gemacht. Danach gehts wieder zum Orthopäden, zur Weiterbehandlung. Georg hat wieder Massagen verschrieben bekommen, doch angeschlagen hat bisher noch nichts. Er hat andauernd starke Schmerzen, vor allem, wenn er geht. Wir haben es auch schon mit Tilidin versucht, mal hift es etwas, mal auch gar nicht. Novalgin und Ibu nimmt er ja sowieso. So spielt sich jetzt das Leben zwischen Bett und Sofa ab. Sein Allgemeinzustand verschlechtert sich von Tag zu Tag, mal geht es mit dem Husten, dann hustet er wieder bis zum Abwinken. Dann geht es mal wieder mit dem sprechen, dann wieder gar nicht mehr. Dann ging es wieder mit dem Essen, nun wird es wieder von Tag zu Tag weniger. In der Zwischenzeit hat er wieder 10kg an Gewicht verloren. Ob das alles Nachwirkungen von der Bestrahlung sind, er sieht so elend aus. Aber wenigstens kann er gut schlafen. Wenn es draussen nur etwas freundlicher und wärmer wäre. Aber bei der Kälte mag ich ihn nicht rauszerren, da verspannt sich sein Körper doch noch mehr. Ich versuche es ihm so angenehm wie möglich zu machen, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Nur den einen wichtigen Wunsch kann ich ihm nicht erfüllen. Hoffentlich geht die Narbebruch Op gut vorüber und es tut sich nicht noch etwas auf. Hoffentlich kann der Orthopäde noch etwas mehr für ihn tun. Hoffentlich hat die Strahlentherapie gut angeschlagen. Hoffentlich erholt sich dieser beleidigte Nerv wieder. Hoffentlich erholt sich mein über alles geliebter Mann recht bald. Welche Größe, welche Dimension sich doch in dem einen Wort " Hoffnung " verbirgt. Alles.


    gvlg Grüße an Euch Alle

    Hier geht es nicht um die Übelkeit bei Chemo, oder einfach Appetitlosigkeit. Die Gabe von MCP wurde vom Arzt verordnet, um dem Ekel vor Essen, Trinken, Völlegefühl und der kompletten Einstellung der Nahrungsaufnahme, inkl. Trinken usw. entgegenzuwirken. Es scheint zu helfen, vielleicht könnte es auch anderen helfen, natürlich immer in Absprache mit dem Arzt, egal um welches Medikament es sich handelt.


    Claudia

    Hab noch was vergessen. Georg hat MCP-Tropfen verschrieben bekommen, eigentlich sind die gegen Übelkeit, werden gern auch während der Chemo genommen. Aber weil er doch nicht mehr essen konnte usw. hab ich dir doch am Telefon erzählt. Ob es damit zusammen hängt oder nicht, aber der Appetit und das Essen werden besser.

    Phuuu, zum Glück nicht noch eine Baustelle. Was bin ich froh. So, nun könnt ihr euch voll und ganz auf die Lunge konzentrieren. Wieviele Metas sind es denn eigentlich jetzt? Vielleicht wäre auch Cyberknife eine Möglichkeit. Schreib oder ruf doch mal ein Zentrum an. Dann kannst du ja die aktuellen Ct´s zuschicken, mit Heidelberg hat das wunderbar geklappt. Vielleicht wäre das die effektivere und zugleich schonendere Therapie.


    ggvlg Claudia ( Hering ) :Nein:

    Hi Andrea,


    das kann doch wohl nicht wahr sein. Wieviele sind es in der Leber, wie geht es deinem Mann. Ich bin ganz durch den Wind. Was hast du mit deiner Hand gemacht? So ein Mist! Wir wollen doch auch nur einmal, ein kleines bischen Glück für unsere Männer. Wenigstens für eine kleine Weile. Es ist zum kot.....en.


    llg Claudia

    Hallo mein lieber Löwe, Hallo ihr Lieben,


    danke der Nachfrage, deshalb schreibe ich mal einen kurzen Zwischenbericht.


    Die Stimme ist besser, aber nicht mehr so wie früher. Bestimmte Laute zwingen Georg zum Husten. Dieser Husten oder Reizhusten hört sich ganz anders an wie normaler Husten, eher wie ein Schrei von einem Touretterkrankten. Dementsprechend reagiert auch das Umfeld, es ist ziemlich laut. Doch auch das ist weniger geworden, der Schlaf ist besser, trotzdem nächtigt Georg in einem anderen Zimmer. Das ist total komisch, aber sonst schlafe ich nicht. Ganz aktuell macht sich eine bleierne Müdigkeit und Kraftlosigkeit bei ihm breit. Die wenigen Stunden, die er wach ist, sind dann aber ganz ok. Nachdem er zwischenzeitlich das Essen fast eingestellt hatte, bekommt er langsam wieder Appetit. Am Tag braucht er 1-2 mal Novalgin wegen der Rückenschmerzen, die sehr heftig sind. Leider haben die Massagen nicht viel gebracht.


    Georg läuft überwiegend selber den Weg zum Krankenhaus, danach ist er aber echt fertig. Da die Strahlenpraxis im Krankenhaus ist, kontrolliert ihn sein Uro alle 2 Wochen, Blut, Ultraschall der Blase, Nieren usw. Der Strahlendoc bespricht sich immer Freitags mit Georg, wie es ihm geht, wie er die Therapie verträgt. Solange alles noch so im Rahmen ist, will er die Dosis der Strahlen beibehalten. Kommenden Dienstag hat Georg noch 2 Wochen vor sich, dann werden wir erfahren, wie es weiter geht.


    Endlich zeigt sich die Sonne, heute werde ich meinen Bären nach draussen zerren und den Frühling suchen gehen.


    ich wünsche euch Allen und meinem Bären alles Glück der Erde


    lg Claudia

    Hi Hans,


    das dass ein angeborener Defekt ist, ist mir neu. Georg lacht gerade und sagt, das er davon wußte. Nicht jeder hat das, siehste mal, das auch noch. Du weist doch, sobald Metas auftauchen heist es immer palliativ. Garantie kann uns keiner geben, aber es ist Ziel des Strahlendocs Es zu vernichten. Dieser Krebs spricht sehr gut auf Bestrahlung an, wir werden sehen. Auch wenn nur ein Teil zerstört, verkleinert wird, hat man anscheinend länger Ruhe, als mit Chemo. Vielleicht hat ja dann unser Prof. Dr. Rolle noch Lust sich den Rest vorzunehmen. Der weis Bescheid und wollte schon die Messer wetzen. Normal traut sich da keiner dran, weil man schlecht hin kommt, Nerven, Aorta, Blutgefäse, Luft -und Speiseröhre im Weg sind. Wenn es einer kann, dann er.


    Wegen der höheren Vernichtungskraft, genau deswegen ist es auf einem größeren Areal schwierig. Es wäre in der Gesamtheit zu heftig und bei der Größe bräuchte man etliche Sitzungen, wobei das zweitrangig wäre. Die Größe entspricht in etwa der einer Kinderfaust. Es handelt sich um eine 27x30mm, 18x22mm, 11x11mm, auch die vormals ca. 1cm großen Lymphknoten rechts prätracheal nehmen an Größe zu. Es wird davon ausgegangen, das dort alle Lymphknoten befallen sind. Wegen dem Nerv muß zügig gehandelt werden, trotzdem werden wir versuchen neue Türen zu öffnen und uns Optionen offen zu halten. Wenn wir es wünschen können wir die Bestrahlung jederzeit abbrechen. Da es sich um ein neues Gerät handelt, sollen sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten. Diese Nebenwirkungen würden auch anscheinend bei anderer Technik auftreten, weil das zu bestrahlende Feld größer ist. Mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden muß gerechnet werden, die dann aber mit bestimmter Medikamentation in den Griff zu bekommen sind. So wat.


    lg Claudia

    Nun haben wir an Informationen zusammengeholt, was zu holen war. Alle Unterlagen ans Ionenstrahl-Therapiezentrum Heidelberg gefaxt. Mit einem Dr. Herold vom Cyberknife-Zentrum Mitteldeutschland telefoniert. Ein langes ausführliches Gespräch mit unserem Uro gehabt. Unabhängig voneinander zielt alles auf die Röntgenstrahlentherapie in dem neuen Strahlenzentrum bei uns vor Ort ab. Schlussendlich geht es um das zu bestrahlende Areal, das für Cyberknife und Ionenstrahl zu groß ist. Ich wurde so aufgeklärt, das, wenn man dieses Areal mit Cyberknife bestrahlen wurde, Georg ein Loch in die Brust brennen würde. Ionenstrahlen sind so fein und zielgenau, das man damit am Sehnerv und ähnlichem behandeln kann. Bis man damit das aortopulmonale Fenster bestrahlt hat, könnte man nach Heidelberg ziehen. Gerade erreicht mich eine Mail aus Heidelberg, eine Absage, mit genau meiner vorangegangenen Erklärung. Ich habe damit gerechnet. Nun gehen wir diesen Weg, wir werden sehen, Georgs Ziel ist es den M i s t los zu werden. Vielleicht öffnen sich wieder mehr Optionen, wenn es geschrumpft ist. Anscheinend reagiert diese Krebsart recht empfindlich auf Strahlung. Am Dienstag geht die Bestrahlung los, Mo-Fr, 6 Wochen lang. Den Uro sehen wir in 2 Wochen wieder, mittlerweile seh ich den öfter wie unsere Familienmitglieder. Emotional geht es uns wieder etwas besser. Danke dafür, das ihr alle für uns da seid.


    lg Claudia